• Puh, da entgeht dir etwas. Hektische Schnitte habe ich nicht wirklich wahrgenommen oder war gebannt. Ebenso ein Hin und Her in Zeit und Ort fand ich auch nicht sonderlich anspruchsvoll, aber gut. Wir waren wirklich ein sehr gemischtes Publikum und keiner hat die Zeit bereut. Nicht jeder empfand ihn als Meisterwerk, aber den nicht zu schauen käme im Nachgang keinem in den Sinn. Dafür war er einfach zu gut. Klar ist das aber auch nur meine subjektive Meinung.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Mahlzeit,


    bester Film des Jahres 2023 für mich.


    Dank 16:9 Leinwand sind mir die Formatwechsel erst beim zweiten Mal ansehen aufgefallen.


    Sehr interessante Handlungsstränge, Superdarstellung von Murphy und Downey jr. Viel bislang unbekanntes Wissen vermittelt bekommen. Top!


    Film 10/10

    Bild (UHD) 9/10

    Ton 9/10


    LG


    Uwe

  • Ich verstehe jeden, der mit Oppenheimer nach der Sichtung hadert. Das ist einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks, und darüber kann man bekanntlich trefflich streiten. :sbier:


    Was mich an dem Film begeistert hat: Es ist ein Drama / Biopic, bei dem der Regisseur unkonventionelle Wege in der Erzählweise und der fotografischen Darstellung gegangen ist. Nolan hat das Genre um Elemente bereichert, die man in dieser Form noch nicht auf der Leinwand gesehen hat. Das kann man mögen oder nicht - beides ist OK.

    Bei Oppenheimer ist er kreative Risiken eingegangen, und das verdient Anerkennung. Abseits von der Frage "Gefällt der Film mir persönlich?" kann man auch mit Fragen wie z. B. "Hat der Regisseur etwas ANDERS gemacht, als alle anderen vor ihm?" an den Film herangehen. Deswegen muss man ihn meiner Meinung nach anschauen. Auch wenn man ihn hinterher nicht mag oder gar mittendrin abschalten sollte.


    Mal ANDERS gefragt: Was wäre denn die Alternative zu dieser Herangehensweise bei der Produktion eines Films? Sollte der Regisseur alles so machen, wie die vor ihm, nur mehr von allem? Mehr CGI, mehr Action und das Ganze in 8K HFR 3D Super-HDR IMAX 93.47-Kanal Atmos? Quasi ein Oppenheimer im Marvel Universum? :big_smile:




    Übrigens: Die Formatwechsel nerven mich persönlich auch. :yoda:

    Nolan-Filme schaue ich deswegen immer in 24:10 und blanke die Bildteile oben und unten weg. Ist mir dabei noch nie aufgefallen, dass was fehlen würde, also z. B. abgeschnittene Köpfe o. ä.

    Bauthread: FOKUS Heimkino

    (Ein Claim für das Kino wird derzeit noch gesucht; der Claim ist noch ... unscharf. Aber die Suche ist im Fokus!)

  • Zunächst hatte ich Oppenheimer für meine Videobuster-Leihliste eingeplant da die Nolan Filme meist meinen Geschmack treffen (insbesondere Inception).

    Je mehr ich über den Film gelesen habe desto mehr habe ich jedoch Zweifel bekommen ob mir der Film zusagen wird.

    Der steht schon ewig zusammen mit Avatar 2 und der Serie "The Mandalorian" als Prio 1 in meiner Liste, ich werde leider nicht bedient. Ich würde an deinet Stelle das Risiko eingehen, dafür ist Videobuster doch da (ich schalte jeden 5ten Film frühzeitig aus).

  • ...

    Mal ANDERS gefragt: Was wäre denn die Alternative zu dieser Herangehensweise bei der Produktion eines Films? Sollte der Regisseur alles so machen, wie die vor ihm, nur mehr von allem? Mehr CGI, mehr Action und das Ganze in 4K HFR 3D Super-HDR IMAX 93.47-Kanal Atmos? Quasi ein Oppenheimer im Marvel Universum? :big_smile:...

    Er sollte es BESSER machen, als die vor ihm Qualitativ nicht quantitativ.


    Nur ANDERS machen ist ja nicht sooo schwer.


    mfg

  • Hi,

    ich habe mir die erste halbe Stunde angesehen, dann zur Explosion geskippt…


    Ich muss mir den Film von Anfang an nochmal in Muße anschauen.


    Die gesamte Geschichte um die Bombe und Oppenheimer kenne ich aus früheren Verfilmungen und Dokumentationen.


    Mal sehen, ob ich diesmal durchhalte.

  • Innovativ finde ich, dass es Nolan geschafft hat eine Art Biopic/Geschichtsdrama aus 2 Perspektiven/Sichtweisen in einem Film darzustellen (man beachte die Wechsel von s/w und Farbe - das Bildformat wird bei mir aus geblankt, da nicht Nichthabens darstellbar). Das macht es innovativ, ähnlich wie bei Dunkirk (nur, dass es da drei von der Länge unterschiedliche Zeiträume waren, die Nolan in einen Film verwoben hat).


    Für mich trägt der Schnitt und der Soundtrack zur Spannung bei - fanden wir übrigens alle so. Das funktioniert natürlich nur, wenn man den Film wirklich im Kino genießt sich drauf einlassen kann. Aber wie immer: Innovation kann manch eine/n nerven - ist halt so.

    Gruß
    olli


    The DARK-ROOM homecinema
    Lounge-Ledersessel, 3 Sitzreihen, Cinemascope-Projektion, 9.4.6 Multichannel, 24m² Sternenhimmel, Schallschutz + Akustikausbau, EIB-Steuerung

  • Ist bei mir jetzt dann auch endlich mal dran. Nachdem in der aktuellen Ausgabe der epd Film ausdrücklich die überbordende Ausstattung des Zusatzmaterials erwähnt wird, schaffe ich mir glaub ich mal wieder eine Scheibe ungesehen an.

  • Hi,

    ich habe mir die erste halbe Stunde angesehen, dann zur Explosion geskippt…

    ...

    Die gesamte Geschichte um die Bombe und Oppenheimer kenne ich aus früheren Verfilmungen und Dokumentationen.

    ...

    Oha - "Recipe for Disaster" würde ich sagen. :mad::zwinker2:

    Es geht quasi nicht "..um die Bombe und Oppenheimer..." und schon gar nicht um die Explosion (die ich verglichen mit anderen Filmen optisch eher lahm finde).

    Ist ein wenig so, als wollte man bei "JFK" einen Kriegsfilm über die Invasion der Schweinebucht sehen.

    Dann kommt sowas bei raus:

    Besser wird's nicht, nach der Explosion kann man den Film eigentlich beenden, da geht's dann nur noch um belangloses Gerede.

    Kurz: Wer nicht auf Gerichtsfilme/Biopics steht, sollte einen Bogen um den Film machen.


    (Wir alle 4 fanden gerade den Teil nach der Explosion extrem spannend ... )

  • Die Diskussion auf der letzten Seite spiegelt es ja perfekt wieder, der Film spaltet :) Um auf cat54 einzugehen: ich finde es grundsätzlich immer gut, alten Wein durch neue Schläuche zu jagen. Daher habe ich ja auch gesagt, dass der Film _mich_ nicht abgeholt hat - und nicht generell Käse ist. ( Allerdings finde ich alten Wein durch alte Schläuche bisweilen auch fein. )


    Bei mir war sicher erheblich die total kaputte UHD daran schuld, dass ich mich nie richtig auf den Film einlassen konnte. Dennoch habe ich mit sehr langen Filmen so meine Schwierigkeiten, weil ich die kaum mal sinnvoll irgendwo unterbringen kann. Und in zwei Teilen schauen finde ich doof und entgegen der Idee "ein Film = an einem Stück sehen". Und für diese Laufzeit war mir das zu durcheinander. Eher wie ein verfilmtes "Mood Board" als wie ein richtiger Film. Schwer zu beschreiben. Alleine, dass viele Szenen/Dialoge nur angerissen werden um dann sehr viel später im Film komplett gezeigt zu werden. Als Plot-Twist für's große Finale lasse ich mir das gefallen, aber als "Stilmittel" ... ne, nicht meins.

    Und während ich Nolan bis zu Tenet großartig oder mindestens gut fand, dreht er mir persönlich zu sehr in die Ecke ab "muss der Zuschauer halt sehen wo er bleibt" im Sinne von "viele Schnitte, viele Formatwechsel, Zeitsprünge, Sprachverständlichkeit wird schlechter, (für mich!!) nervtötender Ton". Das ist ein bisschen so wie bei Musikern, die man total geliebt hat und die dann irgendwann alles auf den Kopf stellen und ganz andere Musik als früher machen. Mag man den Musiker, bleibt man dabei. Aber mag man eher die Musik kann es so oder so ausgehen.

  • Danke für Eure Anmerkungen.


    Ich habe nun noch einmal diesen Thread durchgeschaut und die verschiedenen Rezensionen gelesen.

    Die verschiedentlich genannten Kritikpunkte sehe ich für meinen Fimgeschmack schon als ziemlich relevant an.

    Ein wenig erinnert mich das Gelesene an die Diskussionen zu Cloud Atlas, ein Film, der von vielen Cineasten sehr gelobt wurde.

    Mir hat das "Zerschnippeln und ineinander verschachteln" der verschiedenen Erzählstränge bei CA nicht gefallen, ich fand das unnötig verwirrend.

    Tatsächlich erschienen mir die einzelnen Geschichten von CA ziemlich profan und auch deren Verbindung hat mich nicht vom Hocker gerissen, von daher fand ich CA deutlich "overhyped".

    Einige Beschreibungen zu O. erinnern mich hinsichtlich dieses Aspekts an CA (natürlich sind die Filme ansonsten sicher sehr verschieden).


    Übrigens kenne ich die Biographie von Oppenheimer, die Geschichte an sich ist für mich also nicht neu.

  • Aries


    War bei mir zuerst genauso, habe den Film danach noch einmal geschaut und fand ihn genial.

    Der hat mich auch emotional total bewegt, musste letztlich dann doch Heulen.


    Das hatte ich bisher nur bei zwei Filmen:

    Contact mit Jodie Foster und AI, den ich mir übrigens nie wieder ansehen werde.


    LG Micha.

  • Trick17

    Das du den Film bzw die Story oder Nolan, s

    Stil nicht magst , vollkommen ok. Aber das du den Ton schlecht fandest , wundert mich . Finde diese Dynamik Sprünge genial . Da kriegen die Subs richtig was zutun.

    Für mich ist der Ton wie akustische Formatwechselei - die, ich denke da sind wir hier großteils einer Meinung, nervt. Ja, die Dynamik ist klasse. Aber davon ab, mal ehrlich: Wir haben (zur Produktion) 2023, ein paar Samples von Explosionen mit hoher Dynamik abspielen und den LFE anständig einbinden ist nicht die Kirsche auf der Torte, das ist der Tortenboden bei einem Film, dessen akustisch/optisches Zentrum "diese" Explosion ist. Dass zwischen Lichtblitz und KrachBummPeng Stille ist - ja klar, ist physikalisch korrekt und nun kein Geniestreich. Nun wo das aus dem Weg ist:

    Ich fand die Sprach-Verständlichkeit oft ... herausfordernd, was bei einem Dialogfilm ... herausfordernd ist. Der Score war mir zu sehr auf provokant gebürstet und war, auch mit den merkwürdigen Störgeräuschen auf allen Kanälen, einfach nervtötend und unangenehm. Das Thema ist doch auch so spannend, da brauche ich keinen herbeigemischt- oder -komponierten Tinnitus. War mir, wie die - imho! - verschachtelte Erzählstruktur, zu sehr Holzhammer wo ich mir Finesse gewünscht hätte.

    Nimm' zum Vergleich mal Dark Knight und Dark Knight Rises. Im zweiten Teil ein sehr subtiler Soundtrack mit dem nervigen langezogenen Streicherton. Drumrum gab es aber Soundtrack, piano, forte, das ganze Programm. Hat richtig geil funktioniert! Im dritten Teil ein total anderer Gegenspieler, der alleine über Physis kommt. Und daran angepasst der Soundtrack, der einfach nur laut, noch lauter und noch viel lauter ist. Fand ich auch gut gemacht.

    In einem Biopic will ich aber nicht drei Stunden von dem Soundtrack geärgert werden. Oppenheimer ist kein zerstreuter, verwirrter Typ der ständig links und rechts verwechselt. Auch kein Soziopath. Warum klingt die Musik dann so? Das alles zusammen bedeutet für mich, dass ich den Ton nicht gut fand. Die A Note mag hoch gewesen sein, aber in der B Note zuckt meine Skala kaum. Und beides zusammen gibt bei mir (!) den Ton.

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