Selbstbaurahmenleinwand: Tuchspannung?

  • Hallo,


    da ich bisher keine passende Antwort finden konnte, eröffne ich ein neues Thema.


    Ich möchte eine rahmenlose 2,4:1-Leinwand mit 400 cm Sicht- = Gesamtbreite bauen. Das Gestell möchte ich aus 30x30mm Aluprofilen bauen und dabei zwei vertikale Streben verwenden. Das sollte auf jeden Fall stabil genug sein.

    Befestigen würde ich das Tuch an der Rückseite der Aluprofile zum Beispiel eingeklemmt in aufgeschraubte Lockprofile in Nutsteinen verankert oder angetackert auf Holzleisten.


    Wie würdet ihr die Tuchspannung herstellen? Wie viel ist notwendig? Genügt es, mit zwei Personen gegenüber stückchenweise "stramm" zu ziehen und dann zu befestigen oder ist ein Spannmechanismus erforderlich?


    Man könnte es zum Beispiel so lösen:


    Hier ist beispielhaft eine Unterkante im Querschnitt dargestellt. Rechts ist die Bildseite und links die Rückseite. Das untere graue Profil stellt den Außenrahmen und damit den Umlenkpunkt für das Tuch dar, welches an dem oberen Profil befestigt ist, das. Das obere Profil kann vertikal verschoben werden, in dem man die Spannung anhand der roten Schraube einstellt, die gegen das untere Profil drückt.

    So könnte man je eine kurze und eine lange Seite spannbar machen, während die gegenüberliegende Seite fixiert ist.


    Ist so etwas (oder anderes?) notwenig/sinnvoll oder reicht die Handspannung?


    Vielen Dank!


    Nico

    ...nein, ich fahre (leider) keinen Porsche. (auf die häufige Frage zu meinem Nicknamen).

  • Wie würdet ihr die Tuchspannung herstellen? Wie viel ist notwendig?

    Ich finde immer noch den Mechanismus meiner Xodiac sehr gut.

    Die haben um den Tuchrand einen Falz genäht aus Plastik. Diese Falz ist vollflächig, d.h. keine Lücken. Die drückt man dann in das Profil das eine Nut vorsieht und ist somit stramm. Finde ich sinnvoller als dies z.B. nur punktuell zu spannen.

    Wenn ich mal die Anleitung finde mache ich ein Foto.

    Solltest Du tackern denk an das drehen des Tuches in der Horizontalen.

  • Ist so etwas (oder anderes?) notwenig/sinnvoll oder reicht die Handspannung?

    KISS: IMHO unnötig kompliziert. Ich hatte im alten HK über 10 Jahre eine Folien-LW, die 1x aufgetackert wurde und immer Faltenfrei blieb. Hat jetzt schon 4 weitere Jahre als Fotohintergrund gedient, immer noch faltenfrei.

    Gut, die war nur 280cm breit.


    Auch die aktuelle Folie hab ich schon wieder 2 Jahre, nur 1x getackert, passt.

  • Generell lässt sich eine Folie auch viel einfacher spannen aufgrund ihrer Flexibilität, das XY Tuch ist echt brutal steif, da benötigt man ordentliche Griffkraft.


    Das was du meinst Jochen nennt sich Flachkeder soweit ich weiß, hierzu muss diese aber exakt an das Tuch angenäht werden und entsprechend kleiner als der Rahmen muss das Tuch sein damit überhaupt Spannung erzeugt werden kann. Meine Stoffe im Wohnzimmer von AndyCres sind genauso aufgebaut.


    Bei einer Folie würde ich wie von Mankra angesprochen den klassischen Holzrahmen bauen. 2-3 Leute beim spannen des Tuches und dann einfach tackern.

  • Hallo und vielen Dank für eure Antworten.


    Natürlich kann man auch fertig kaufen . XY scheint gut und günstig zu sein. Ich konnte ein gebrauchtes Studiotek 100 mikroperforiert hey erwerben und konnte über dieses Tuch nur Gutes lesen. Weiterhin scheue ich den Selbstbau nicht und habe Spaß daran.


    Ich könnte es ja erst mit Tarkan versuchen und wenn es nicht geht, könnte ich immer noch einen Spannmechanismus einbauen. Dann darf ich halt nur das Tuch noch nicht kürzen.

    Lösungen mit einer Kederleiste sind natürlich ideal, jedoch konstruktionsbedingt im Nachgang wohl nicht so einfach herzustellen und dann auch noch auf Spannung zu bringen. Bei einer rahmenlosen Leinwand sind die Außen Maße sehr fix vorgegeben und dürfen nicht mit der Spannung variieren.


    macelman was meinst du mit der Drehung in der horizontalen?

    ...nein, ich fahre (leider) keinen Porsche. (auf die häufige Frage zu meinem Nicknamen).

  • ich kenn das so, dass man das Tuch in der horizontalen leicht dreht wegen des Moire Effektes (war mal früher so, weiß nicht ob das immer noch so ist)

    Ist aber nur bei LCD-Beamer (Fliegengitter) relevant in Verbindung mit gewebten Tüchern. Bei JVC, Sony hat man keine Probleme mit Moire. Bei DLPs bin ich mir nicht sicher.

  • Moire ist nicht mehr so das große Thema, aber auch nicht ganz weg. Die Folien sind meist eh in einem Winkel gelocht, dass es zu keinen Interferenzen kommt. da ist es nicht notwendig.

    Generell lässt sich eine Folie auch viel einfacher spannen aufgrund ihrer Flexibilität, das XY Tuch ist echt brutal steif, da benötigt man ordentliche Griffkraft.

    Interessant, ich hab genau die gegenteilige Erfahrung: Das Alphaluxx Tuch war sehr elastisch, sehr einfach zu spannen.

    Bei der Opera Folie musste ich schon etwas genauer, in kleineren Schritten aufspannen, da kaum elastisch.

  • Ich habe auch einen DIY Leinwand Rahmen. Das Tuch ist von Visivo. An den vier Enden des Tuchs ist über die gesamte Länge eine Schlaufe, etwa so groß, dass ein kleiner Finger durch passt. Da habe ich jeweils eine lange Alustange eingeschoben. Auf der Rückseite des Rahmens habe ich im Umkreis bestimmt 15 Schrauben halb versenkt. Am Ende habe ich dann die Alustange und die Schrauben mit entsprechend 15 Kabelbindern verbunden. Das hat den Vorteil, dass es bombenfest, super staff, mit wenig Handkraft möglich, reversibel und nachziehbar ist, falls sich das Tuch über die Zeit weitet.

    Wenn du eine Möglichkeit findest, das Tuch mit dem Alu Rahmen per Kabelbinder zu verbinden, wäre das eine Überlegung wert.

  • Hallo,


    macelman ok, klar, jetzt weiß ich, was du meinst. Das kannte ich natürlich, konnte es nur nicht aus deinen Worten erkennen :big_smile: Ich denke, ich werde es einfach ein wenig eindrehen. Das wird nicht schaden können, selbst, wenn es keinen Nutzen bringt.


    Charon Danke für die Idee. Ich hatte tatsächlich schon nach ähnlichem Werkzeug gesucht, bin nur noch nicht auf eine so gute Eignung gestoßen, wie dein Vorschlag.


    Ich fürchte, ein Umnähen der Folienränder schafft keine normale Nähmaschine. Was aber vielleicht ginge, wäre wirklich der Vorschlag mit den Kabelbindern durch Einschlagösen? Oder doch besser tackern? Muss ich mir noch einmal Gedanken zu machen.

    ...nein, ich fahre (leider) keinen Porsche. (auf die häufige Frage zu meinem Nicknamen).

  • Je weniger Zugpunkte Du hast, umso mehr Kraft brauchst Du, um das Tuch zu spannen und die Belastung für die Ösen / das Tuch ist an diesen Stellen natürlich auch höher.


    Wenn ein Tuch elastischer ist (habe auch das Alphaluxx) äußert sich das als horizontale oder vertikale Verformung, je nach Web-Art. Das ist die Kehrseite der einfacheren Spann- Arbeit. Dafür ist es an den aufgedehnten Maschen akustisch noch transparenter :big_smile:


    Die normale Nähmaschine meiner Oma konnte dank spezieller Nadel sogar Leder nähen. Vielleicht einfach mal beim örtlichen Schneider nachfragen.

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