Viktors Vmax - Mit voller Geschwindigkeit an die (Lein)Wand

  • Danke Mario ;)

    Ich freue mich über Besuch- Du bist herzlich eingeladen- Du könntest das mit einem kleinen Botendienst verbinden - Du weißt ja, erst die Arbeit, dann das Vergnügen.


    Ich hatte ein grandioses Messer von Kniff hier bei mir, und in der Tat wäre das die Sternstunde davon gewesen. (Innerlich hab ich mich geärgert, dass ich mich dagegen entschieden hab)

  • Ich habe das Fleisch aufgeschnitten, besser gesagt, ich habe das Messer durch gedrückt :rofl:

    Hab kurz überlegt das Messer auf die Seite zu legen und mit den bloßen Händen durch zu drücken!

    Wäre wahrscheinlich schneller gegangen, wollte mir aber die Hände nicht schmutzig machen :zwinker2:

  • Es ist Wochenende und ich habe etwas Zeit das letzte Kapitel im Vmax zu beschreiben.


    Prolog:

    In meiner freien Woche wollte ich mein persönliches Shootout zwischen dem Platzhirsch (Sony VW890) und einem Herausforderer, dem Bargo Bragi organisieren. Dabei habe ich viel Hilfsbereitschaft und mir entgegengebrachtes Vertrauen erlebt.

    Ich bin am Freitagmorgen in Memmingen ohne Familie gelandet und nach einem kurzen Freundschaftsbesuch, habe ich mich gegen 11Uhr auf den Weg gemacht, das für meinen Raum passende Objektiv EN63 für den Barco in Mainz bei einem Händler auszuleihen. (Wer diese Strecke kennt, weiß, was das bedeutet: 380 km vorbei an Ulm, Stuttgart, Pforzheim, Karlsruhe, Mannheim, Worms etc. und das freitags um die Mittagszeit, mit Feierabendverkehr durch die Baustellen). An dieser Stelle vielen Dank an RTFS und seinem sehr freundlichen Team.

    Danach gings wieder über Stuttgart, hier den Bragi eingeladen zusammen mit Danur78 (vielen Dank für all Deine Hilfe an dieser Stelle), und dann ziemlich müde wieder auf die Schwäbische Alb zurück.

    Nach knapp 10 Stunden Autofahrt musste ich glücklich feststellen gehörig gestört zu sein.


    Für den Weg in den Keller hat es gerade noch gereicht



    Einrichtung:

    Am nächsten Morgen wurde der Bragi provisorisch aufgestellt und das Objektiv eingesetzt. Zum Glück hat mich Daniel bereits darauf vorbereitet, dennoch muss ich gestehen, dass mir danach der Schweiß von der Stirn getropft ist. Die sommerlichen Temperaturen waren im Keller nicht spürbar...

    Mein Ziel war es die Projektoren side by side vergleichen zu können, davor wollte ich mich allerdings erst mit dem Menü und dem Gerät vertraut machen


    Hier lassen sich die Dimensionen gut erkennen


    Mein Sony ist kalibriert und ich spiele mittels eines HTPC mit MadVr Version 113 zu. Die Trinnov hat 2 gleichwertige HDMI Ausgänge und so habe ich ein noch herumliegendes Glasfaser HDMI Kabel benutzt, um den Bragi ein Bild zuzuspielen. Der Bragi ist unkalibriert, bietet aber out of the box ein fantastisch natürliches Bild.


    Nach 1 Stunde habe ich die wichtigsten Einstellungen gefunden, das Menü ist intuitiv, die mitgelieferte Fernbedienung war nur ein Platzhalter, aber mehr als ausreichend für die Basisfunktionen. Der Bragi hat auch noch ein Display, auf dem man alles problemlos im Filmbetrieb einstellen kann.

    Absolut hervorzuheben sind die "Testbilder" und die Blanking Funktionen, so lässt sich in wenigen Sekunden die Hälfte von der Projektion ausblenden.

    Das Gerät hat einen Temperatur- und Feuchtigkeitsmesser integriert, weiterhin gibt es Neigungssensoren, sodass man genau sieht, wie man den Projektor ausrichten soll. Die klapprigen Füße zum Einstellen sind allerdings eher ein schlechter Witz, das Gerät gehört an eine Deckenhalterung. Dann muss man sich damit nicht herumärgern.


    Absolut unwichtig und doch erwähnenswert: Insgesamt versprüht das Gerät einen extrem wertigen Eindruck, es hat den Flair einer hochwertigen Armbanduhr, oder eines Premium Fahrzeugs der gehobenen Klasse.



    Die nächsten Stunden habe ich damit verbracht, die Bilder "aneinander" zu legen:


    Der Sony provisorisch mit einem Stück Karton, während der Bragi praktisch "blanken" kann


    links der Sony, rechts der Bragi


    Danach war erst mal Pause mit Vergleichen, ich habe die Zeit genutzt Filme und Serien zu schauen, das mache ich eigentlich auch fast immer in meinem Heimkinoraum.


    Shootout Ergebnisse mehrerer Tage:


    Nachdem sonntags die erste Gruppe zu Besuch war, wurde auch MadVR entsprechend angepasst (ich habe passend davor etwas verstellt und das Bild vom Bragi war blass) und die Vergleiche konnten weitergehen.





    Das sind einige Schnappschüsse mit dem Smartphone (im Bewegtbild), der wirkliche Bildeindruck lässt sich damit nur bedingt wiedergeben.


    Die wichtigsten Bilderkenntnisse für mich:

    - Der Bragi ist schärfer als der Sony, ob es an dem grandiosen Objektiv oder an der 1x RGB Lichtengine liegt, spielt eine untergeordnete Rolle

    - Es ist absolut unwichtig, dass es kein natives 4k Gerät ist, das Shiften ist mehr als ausreichend auf meinen 310 cm Bildbreite

    - Die Farben des Bragi sind "strahlender", "gesättigter" und "brillanter" als beim Sony

    - Die Helligkeit ist geringfügig höher als beim Sony, das fällt allerdings nur im direkten Vergleich auf meinem Hochkontrast Tuch auf

    - der Inbildkontrast ist den Papierwerten nach vergleichbar, im Bild wirkt der Bragi dennoch abgegrenzter und der ANSI höher

    - der Schwarzwert des Bragi ist auf dem Papier unterirdisch, sieht man das Bild ohne Vergleich direkt daneben STÖRT ES (mich) NICHT - das war mehr als überraschend, da der Schwarzwert gerne als "das Killerfeature" gehandelt wird. Waren beide Projektoren an, sieht man das aufgehellte Schwarz des Bragi in ganz dunklen Szenen (leider hat es Barco bisher nicht geschafft das DynaBlack Feature der großen Brüder zu implementieren - dann wird dieser Punkt noch irrelevanter)

    - die artefaktfreie Bildruhe des Bragi ist wohl ein herausragendes Merkmal, das habe ich bei keinem anderen Projektor so gesehen

    - das Fehlen der Zwischenbildberechnung hat mich zu keinem Zeitpunkt gestört, ich habe es zwar wahrgenommen im Vergleich nebeneinander, aber nicht nervend

    - es gibt keinen Regenbogeneffekt


    die anderen Faktoren:

    - Der Bragi ist laut, nach dem Turbinenartigen hochfahren, geht das Gerät in einen konstant lauten Modus über, und zwar bei jeder Laserleistung- das stört mich tatsächlich-mein Sony ist leise bis Laser 85.

    - Die Abwärme des Bragi ist nicht zu unterschätzen (nach Handbuch sind es konstante 580Watt Dauerleistung) - mein Raum wird während eines Films um mehrere Grad aufgeheizt- auch hier ist der Sony ein Lämmchen dagegen.


    Mein persönliches Fazit:

    Der Barco Bragi ist, was das Bild angeht, der "bessere" Projektor. Der Abstand zu meinem Sony ist bis auf den absoluten Schwarzwert in allen Disziplinen vorhanden. Das Wissen ein absolut stabiles Gerät vor sich zu haben ist beeindruckend. Die Garantieregelungen sind deutlich kulanter als beim Sony und die Möglichkeit diese auf 5 Jahre zu verlängern ist auch noch günstiger. Das Gerät ist für 24/7 ausgelegt und das merkt man einfach. Insbesondere bei durchschnittlichem Filmmaterial liefert der Bragi das "gefälligere" Bild. Bei Referenzszenen setzt sich der Bragi noch weiter vom Sony ab. Ich bin kein Schwarzwertfetischist, ich schaue Filme. Ich suche nicht die Fehler, und diese hat JEDES Gerät.

    Leider habe ich mich in das Bild des Barco verliebt, umso schwerer fällt mir die Entscheidung,


    Warum das "bessere" Gerät trotzdem wieder gehen muss:

    In meinem Heimkinoraum hat der Bragi leider gravierende Nachteile, das Gerät ist deutlich lauter und die Abwärme ist störend. Das sind Faktoren, welche mit separatem Technikraum leicht zu beseitigen wären. Ich habe aber momentan keinen. Der Sony macht ein tolles Bild und der Sprung zum Bragi würde mir zwar ein besseres Bild bescheren, aber mit Nachteilen welche ich momentan nicht bereit bin einzugehen. Ich bleibe bei meinem Sweetspot Projektor Sony VW890. Der Passt besser in das aktuelle Konzept.


    Revolution statt Evolution:

    Wenn ich einen Schritt nach vorne machen möchte, brauche ich einen abgetrennten Technikraum, das ist zwar machbar, aber aufwendig…dieser Test hat mich darin bestärkt erst umzubauen und dann neue Technik anzuschaffen-der bisherige Weg ist am Limit.


    Outro:

    Der Barco war nicht kalibriert, und ich bin mir sicher, dass hier noch mehr Potenzial wäre, allerdings werden die Nachteile für meinen Raum bleiben... daher ist das ein Test für mich - ich habe keine wissenschaftlichen Standards angesetzt. Ich habe keine professionelle Fotoausrüstung, die Bilder sind mäßig bis schlecht um allgemeingültige Rückschlüsse zu ziehen.

    Der Vergleich hat mir viel Spaß gemacht, möglich war es nur weil mir sowohl Projektor als auch Objektiv stressfrei zur Verfügung gestellt wurden.

  • Dem schliesse ich mich an: sehr interessant und lesenswert.


    Ein enger Heimkino-Kollege holzli von mir hatte auch einen Sony 870 und dann mal den Bragi getestet. Die Erfahrungen sind fast deckungsgleich. Ihm gefällt der Bragi insgesamt deutlich besser. Obwohl er einen Sony hatte mit einer super Konvergenz, musste er weichen. Artefaktfreiheit, satte Farben und gleichzeitig stimmig natürliche Farben gaben den Ausschlag. Auch er störte sich an der Lautstärke des Bragi, will deshalb aber eine Hushbox installieren. Mir gefällt der Bragi auch - die Stabilität der Geräte stufe ich ungleich höher ein als die üblichen Consumergeräte von Sony und JVC, die etwas böse formuliert tickende Zeitbomben sind, bis sie hinüber sind. Das Bsp mit dem Z1 hier im Forum hat das jüngst wieder verdeutlicht.

  • Sehr schöner Test , es macht immer Sinn, wenn es möglich ist, ein Gerät in seiner eigenen Umgebung zu testen.

    Ich habe zwar den Bragi nicht selbst gesehen und hatte bislang auch noch nicht die Möglichkeit diesen zu sichten. Der wäre ohnehin weit außerhalb meines Budgets und würde in meinem Kino schon wegen der Lautstärke und Größe nicht passen.

    Danke für die Eindrücke

  • Der Bragi (cs) in Kombination mit “Gain Leinwand” zBs Stewart studiotek 130 wirklich Klasse. Und bis ca. 3 meter Bildbreite.


    Ich habe bei mir auch selbst getestet. Ich habe separate Technikraum. Sein Geräusch war nicht störend, Wärme auch nicht.


    (mein Christie ist lauter und wärmer)


    Schärfe war fast genauso gut, wie beim Christie. Auflösung viel besser. Viel mehr Details siehtbar, als bei full hd..


    Bei mir hat der Bragi leider zu wenig Helligkeit geliefert… (in Vergleich mit christie hd10k, aber ist klar)


    Ohne Filter 24-25 fL mit dci filter 20-21 fL kalibriert.

    (315 cm breite gewebetuch und 0.8 gain)


    Die Farben waren trotzdem ganz toll! Das Gesamtbild (scharf, natur, schöne Farben, Auflösung) sehr zufriedenstellend. Schwarzwert, kontrast akzeptabel.


    Ich habe wegen die Helligkeit nicht gewechselt. Hodr ist mein Traumgerät. Hodr kann alles, was ich brauche, und was ich erwarte…

  • Holzli betreibt den Bragi im Wohnzimmer. Da ist abgesehen von der dunkel gestrichenen Wand hinter der Leinwand leider fast nichts optimiert. Allerdings hat er eine Hochkontrastleinwand (Magicscreen Reference, Gain angeblich 1.4). Dadurch ist der Inbildkontrast ausgezeichnet - seiner klaren Meinung nach auch besser als beim Sony. Auch ich teile diese Meinung. Er betreibt das Ganze bei 140 Nits, wenn ich mich richtig erinnere. Blende geschlossen auf -29. Also genug Licht und ein Hotspot ist nicht auszumachen.


    Bei ganz dunklen Bilder ist der schlechte on/off sichtbar. Aber diese Szenen muss man fast suchen, um den Bragi in Verlegenheit zu bringen. Obwohl ich einen NZ9 betreibe in einem super optimierten Kino, allerdings mit einer deutlich grösseren LW 3,32 m breite Stewart ST130 G4 vs 2.66m Breite bei Holzli, beides 16:9, sieht das Bild bei Holzli nicht minder kontrastarm aus. Ausnahme wie gesagt die extrem dunklen Bilder. Für mich ist der NZ9 IMO in meinem Stup der richtige Projektor (mal von einem GTZ abgesehen) , genauso wie das der Bragi für Holzli IMO in seinem WZ Kino ist. Zumal er noch relativ viel TV schaut.

  • Ich habe natürlich schon das nächste kleine Projekt bzw. Änderung in Planung.


    So lange unsere Baustelle am Haus besteht kann ich einen größeren Umbau leider nicht angehen.

  • cat54


    ich danke für das Foto, ich habe vergessen eines zu machen!

    Schön dass das zerhexelte Fleisch eigens benannt wird- ich muss Dich korrigieren- es war massakriertes Entrecote.

    Wir wollen bei der Wahrheit bleiben.


    :yoda:

  • Oh sorry. :) Jedenfalls hat es sehr lecker geschmeckt! 😋 Zu viert haben wir fast 2 kg weggehauen.


    Es hat mich dazu inspiriert, etwas ähnliches beim Besuch von Stephan V.ideo und Stuttgarter zu versuchen. Wobei der zweite Stephan musste ja leider schon früher los ...

    Bauthread: FOKUS Heimkino

    (Ein Claim für das Kino wird derzeit noch gesucht; der Claim ist noch ... unscharf. Aber die Suche ist im Fokus!)

  • Ich melde mich auch noch als Bragi Besitzer, nach 3 Jahren mit dem Sony VW870 hatte ich noch etwa 2 Monate den Sony VW870 neben dem Bragi in Betrieb, ich wollte eigentlich nur mal den Bragi ausprobieren. Die Eindrücke von Viktor decken sich genau mit meinen. Und ebenfalls ist die Lautstärke im Wohnzimmer für mich nicht akzeptabel. Ich habe den Bragi auch ins Netzwerk integriert, wirklich toll was Mann da machen kann.

    Kurze Eckwerte:

    Bei LED auf 65%, Blende -29, DCI Filter ein habe ich auf meiner 266cm Leinwand rund 140 Nits, was mir gefällt.

    Mit LED 100, Filter aus, Blende offen bekomme ich rund 290 Nits.


    Ich sende euch mal Fotos von meiner provisorischen Lärmdämmung....sieht schrecklich aus, aber sehr effektiv......ist so ruhig wie der 870er. Ich warte noch auf mein neues Möbel, ein 160cm hohes Sideboard, da werde ich dann die Schaldämpfer integrieren......werde dann das Resultat hier posten, es sollte ja im Wohnzimmer auch einigermassen ansprechend Aussehen. Eine ganze Hushbox ist mir viel zu gros.....

  • Ich habe ja auch den Bragi, ich konnte mit der Lautstärke leben, wobei sie mich bei ruhigen Szenen auch gestört hat. Das gute wiederum ist, das eine Hushbox für den Bragi relativ leicht zu realisieren ist im Gegensatz zu meinem jetzigen Njord

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