Sind Höreindruck und Taktilität mit größeren Subwoofer Chassis (>= 18'') grundsätzlich spektakulärer?

  • Ja ich würde auch 5" nehmen. Habe mich aber noch gar nicht auf ein Chassis festgelegt.

    5" halte ich für eher ungünstig. Es gibt kaum echte Subwoofertreiber in der Größe und wenn, dass ist der Hub ziemlich gering. Und meist klirren die kleinen Treiber untenrum zu viel, weil sie dafür nicht optimiert sind. Außerdem fallen sie meist zu früh ab. Das heißt, eine starke Entzerrung ist auch keine Lösung.


    Das Preisleistungsverhältnis sinkt unterhalb von 10" bei Subwoofern drastisch, wenn man das Verschiebevolumen pro € betrachtet. Aus meiner Sicht wird es erst ab 10" für Heimkinoanwendung interessant. Für Musik ist das etwas anders, weil meist weniger Tiefgang bei gleichzeitig hohem Pegel erforderlich ist.

  • Wie gesagt ich habe da jetzt auch noch gar kein spezielles Chassis rausgesucht und auch gar nicht ernsthaft gesucht.

    Aber rein rechnerisch ist es das.

    Man muss auch beachten ob die Chassis das überhaupt aushalten im Verbund weil die Druckverhältnisse andere sind wie einzeln frei spielende.


    Aber siehe zuvor meine Rechnung, das ist in etwa zu erwarten.

    Messungen von so einem Array habe ich leider noch keine.


    Jedoch kann ich mich dunkel an einen Bericht über ich glaube Gefechtfeldsimulatoren erinnern in denen so ein riesen Verbund aus 5" (256 Stk.??) in push-pull..?? als Sub genutzt wurden.

    Ich habe immer wieder mal google dazu bemüht aber konnte später nichts mehr dazu finden.


    Aber ja es kostet +-3 mal mehr. Wenn man etwaige Vorteile gar nicht braucht (ich brauche sie aktuell nicht), dann würde ich sowas auch nicht empfehlen.


    mfg


    P.S. wenns aber funktioniert, dann wäre das doch DER Beweis/Hinweis, dass es eben keine >18" braucht für Tiefbass.

  • Ich habe noch nicht mal geschaut ob es was brauchbares fertiges gibt.

    Und ich weiß auch nicht was ein 3D Druck Teil kostet, aber da das ja von der Größe jeder "Pimperl-Drucker" kann nehme ich an dass es auch preislich im Rahmen bleiben würde.

    Wenn ich es aus Holz machen müsste, dann würde ich hier auch zusammenfassen. Z.b. Säulen aus 9 Stk. oder so.

    Allerdings wenn ich mir hier die zum Teil nahezu kunstvollen Verstrebungen div. Sub-Chassis anschaue, wo auch viel Aufwand drin steckt dann sehe ich in einer Serien-Produktion von so was einfachem auch nicht soooo viel mehr Aufwand.


    Aber bisher ist es bei mir auch nicht viel weiter als diese grundsätzlichen Überlegungen gekommen, daher kann ich auch nicht sagen ob ich nach dem 50sten schon genervt alles hingeschmissen hätte.


    mfg

  • Ich würde die druckkosten je nach ausformung, Füllung und Steifigkeit auch auf >20€ pro Gehäuse schätzen. Kommt aber natürlich auch auf den Drucker an usw. Da sehe ich eher die Option viele Gehäuse mit zwei grossen Platten und Streifen auf einmal zu bauen und diese dann mit der Saege im Nachgang aufzutrennen.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Was ist das Ziel? - Spürbarer Bass.


    Wie entsteht eigentlich der Kickbass, der voll in die Magengrube schlägt, auf Open-Air-Konterzen?

    Moden dürfte es da doch eigentlich nicht geben.

    Gar nicht, bei PAs gilt:

    Auf die Brust: Kick, kommend aus den Tops
    In die Magengrube: Tiefbass, kommend aus den Subs

  • Ob das jetzt Standard Holzkisten, 3D Druck, gefräst, Betonform oder sonst was ist.

    Es gibt für eine gewisse Stückzahl bei Anforderung X immer einen Weg der am billigsten ist. Ich kann den aber (noch) nicht nennen.

    Das muss man sich in der Tat vorher gut überlegen, weil wenns wo zwickt, dann zwickt es 224x.


    Wenn ich weiterdenke.... Formrohr Alu oder Stahl 150x150, Zuschweißen oder auf Pressung Holzplatte vorne/hinten.

    Oder mal aus MDF Streifen so ein Formrohr leimen, dann ablängen und vorne/hinten Zuleimen,....

    Also da gibt es schon Möglichkeiten die den Aufwand fürs einzelne Gehäuse deutlich reduzieren im Vergleich zu einer echten Einzelanfertigung.


    Aber wie gesagt, so stelle ich mir das mal ungefähr vor.


    mfg

  • Das sehe ich genau so. Es gibt aber schon kleine Subwoofer, die für ihre Größe erstaunlich gut performen, da kennt man so einiges aus dem Car-HiFi-Bereich, z.B. Peerless SLS 6.5. Die können tatsächlich richtig was.


    Eine andere Idee, die ich mal hatte, die ja evtl. jemandem gefallen könnte, wäre ein Bandpass, der viele Austrittsrohre hat. Da müsste man halt man rechnen, was damit so ginge und ob das Sinn machen könnte.

  • Ich sehe jetzt keinen Grund wieso z.B. dieser W130S von Visaton nicht gut - oder besser besonderns schlecht geeignet ist.

    Ja die Einzelmessung sieht nicht nach Subwoofer auf, das ist klar.

    Aber so dürfte man dann ja auch viele andere Chassis nicht nutzen die sich im Array (freilich inkl. Entzerrung) dann doch bewährt haben.


    Aber klar ist auch dass es absolut sinnlos ist, sofern man die aus so einer Anordnung entstehenden Vorteile gar nicht nutzen kann/will.

    Dann fährt man mit >10" deutlich besser - für akustisch ähnliches/gleiches Verhalten am Hörplatz.


    Sind auch bisher mehr Gedankenspiele.


    Vielleicht hole ich mir mal 9 Stk. und bastle draus ein 12" Pendant.

    Also die 9 auf einer 450x450 Schallwandund dann wie ein 12" messen. Dann sieht man zumindest mal in welche Richtung es in der Praxis gehen kann.


    mfg

  • Wie entsteht eigentlich der Kickbass, der voll in die Magengrube schlägt, auf Open-Air-Konterzen?


    Über das Thema „Was bewegt bei der Musik das Zwergfell?“ habe ich mich Ende der 70ziger mit Günter Zierenberg, dem Gründer von Musik Produktiv, unterhalten. Er sagte dies sei der Frequenzbereich bei 120 bis 160 Hz und empfahl mir dafür JBL 4520 oder JBL 4560.


    Ich vermute heute muss man eine solche Aussage im „geschichtlichen Zusammenhang“ sehen. Mitte bis Ende der 70ziger gab es, meines Wissen nach, im deutschsprachigen Raum auch nur die Literatur von Herrn Prof. H. Klinger die sich mit dem Lautsprecherbau beschäftige. Damals bestand eine Vierwege PA aus Martin Bass Bins für den Tiefbass, JBL 4560, JBL Mitteltonhörner mit Schallverteilerlinse und JBL 2405 für die Höhen.


    Bereits in den 80zigern wurden solche PAs aber von Cervin Vega abgelöst.

  • Ich würde die druckkosten je nach ausformung, Füllung und Steifigkeit auch auf >20€ pro Gehäuse schätzen. Kommt aber natürlich auch auf den Drucker an usw.

    Hätte ich zwar etwas niedriger geschätzt (hatte wohl auch eine dünnere Wandstärke, Wabenstruktur im Kopf) , aber billig wirds sicher nicht und einen Tag läuft der Drucker gleich mal für solch ein Gehäuse. Mal 244 ;)

    Da sehe ich eher die Option viele Gehäuse mit zwei grossen Platten und Streifen auf einmal zu bauen und diese dann mit der Saege im Nachgang aufzutrennen.

    Stimmt, auf das hab ich gar nicht gedacht.

    Raumhohe Säulen, die Front gleich vom Tischler CNC ausfräsen lassen. Dann hält sich der Aufwand in Grenzen

  • schauki

    Eine begründete Hypothese warum Myriaden von 5'' Chassis ein guter Ansatz für die Subwoofer sind konnte ich bisher nicht erkennen.

    (Außer die Gehäusetiefe)


    Hypothesen für z.B. 12'' Chassis statt 18'' Chassis gibt es hingegen, z.B. liegt die Grenzfrequenz bei einer Raumbreite von 504 cm (= mein Raum) für ein 2 x 2 Gitter bei 68,5 Hz, für ein 4 x 2 Gitter hingegen bei 137 Hz.

    Desweiteren gibt es Meinungsäußerungen, dass 18'' Langhuber im Bereich 70 bis 100 Hz weniger Punch bringen.

    Ein Argument was ich auch noch sehe ist das ein Gehäuse für einen 18'' Sub mit Volumen deutlich über 100 L sowie entsprechenden Verstrebungen auch schwer und unhandlich ist, einen 12'' Sub mit einem 70 L Gehäuse kann man noch gut bewegen (einen 5'' Sub mit einem 2 L Gehäuse natürlich noch besser, aber da kommt es nicht mehr so sehr darauf an).

  • Über das Thema „Was bewegt bei der Musik das Zwergfell?“ habe ich mich Ende der 70ziger mit Günter Zierenberg, dem Gründer von Musik Produktiv, unterhalten. Er sagte dies sei der Frequenzbereich bei 120 bis 160 Hz und empfahl mir dafür JBL 4520 oder JBL 4560.

    Also keine "Blindleistung"?

    Dieser Effekt kommt demnach aus den Satelliten.

    Das würde mir jetzt auch erklären, warum auch aus meinen Backsurrounds dieser Effekt spürbar ist.

  • Gar nicht, bei PAs gilt:

    Auf die Brust: Kick, kommend aus den Tops
    In die Magengrube: Tiefbass, kommend aus den Subs

    Diese Effekte habe ich ja beide in meinem Heimkino.

    Hier durch Moden "verstärkt".


    Doch lese ich hier aber auch: Moden verursachen diese Effekte im Heimkino. Ohne Moden (!) mit DBA und auf nicht "schwingenden" Böden tritt dieser Effekt nicht mehr auf.


    Warum aber auf Open-Air-Konzerten? Dort gibt es ja auch keine Moden.

  • Eine begründete Hypothese warum Myriaden von 5'' Chassis ein guter Ansatz für die Subwoofer sind konnte ich bisher nicht erkennen.

    (Außer die Gehäusetiefe)

    Wie gesagt ich habe sowas nicht gemessen also kann ich nur mit Hypothesen/Annahmen/.... argumentieren:

    - kleine Gehäuse = Stehwellen weit oberhalb des Übertragungsbereichs

    - kleine Membran = Resonanzen weit oberhalb des Übertragungsbereichs

    - auf gleiche Fläche weit mehr elektr. Belastbarkeit

    - auf gleiche Fläche günstigeres Verhältnis zum Antrieb


    Nehmen wir mal an ein Chassis macht bei 20Hz 60dB 1W

    Dann macht es bei 32W 75dB und 128Stk. davon machen 117dB


    Also das sind zumindest Punkte die für den akustischen Output vorerst einmal positiv zu bewerten sind.

    Jedoch hilft es in der Tat nicht, wenn dann ein anderes (größeres) Chassis dann am Ende mehr Pegel bzw. geringere Verzerrungen macht, dieses billiger ist und damit auch eine für ein Array ausreichende Gitterdichte machbar.


    Wie gesagt, ich habe es nicht gemessen, aber eine Einzelmessung 5" vs. 12" erscheint mir (dazu habe ich aber noch zu wenig darüber nachgedacht) nicht tauglich.

    Hier müsste man wie zuvor schon erwähnt, eine vergleichbare Fläche füllen. Also z.B. Schallwand mit 450x450mm, einmal darin ein 12" messen und einmal eine 9x5" cluster.

    Bevorzugt Chassis aus der selben Serie/Baureihe. Dann ist relativ schnell klar ob sich diese theoretischen Vorteile auch in die Praxis retten, oder ob es - siehe FoLLgoTT - doch zu Problem kommt wenn die kleinen tiefe Frequenzen machen müssen.

    Kann mir sogar vorstellen, dass es Chassis gibt bei denen es dann die Membran vom Antrieb reißt, wenns dann mal lauter wird.


    mfg

  • Ich sehe jetzt keinen Grund wieso z.B. dieser W130S von Visaton nicht gut - oder besser besonderns schlecht geeignet ist.

    Gerade bei dem W130S fallen mir sehr viele Gründe ein:


    • Sehr niedriges Xmax (2,25 mm)
    • Hohe Resonanzfrequenz (52 Hz) -> mit hoher Wahrscheinlichkeit hoher Klirr im unteren Bassbereich
    • Sehr früher Abfall -> starke Entzerrung notwendig
    • Treiber aus der Prä-Klippel-Ära


    Hier mal der Vergleich im Amplitudengang zu einem echten Subwoofertreiber (XXLS12) in geschlossenen Gehäusen. Der W130S steckt in 12 l, der XXLS12 in 60 l. Bei 30 Hz muss man um 8 dB anheben, um auf XXLS12-Niveau zu kommen und selbst den muss man ggf. noch etwas entzerren, wenn man tiefer runter möchte.


    Und um beim Maximalpegel mit dem XXLS12 gleichauf zu sein, braucht man sage und schreibe 38 x W130S, weil der Xmax 5,6 mal geringer ist! Das sind mal eben fast 1000 €. :blush:


    Also eigentlich spricht alles dagegen. :)

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