Die Erklärung für das Phänomen ist nach meiner Auffassung die folgende:
Unser Auge sieht relativ.
D.h. die Wahrnehmungen hell oder dunkel sowie schwarz oder weiß sind nicht mit absoluten Helligkeitswerten verbunden sondern verändern sich relativ.
Nehmen wir zur Illustration als Beispiel ein Heimkino, bei dem maximal 20 FL auf der Leinwand möglich sind.
50% ADL entsprechen also einer mittleren Helligkeit von 10 FL auf der Leinwand.
Eine Fläche mit 0,05 FL würden wir in diesem 50% ADL Bild als schwarz wahrnehmen.
0,05 FL = 1/200 von 10 FL = 1/400 von 20 FL
Wenn wir den ADL auf 1% reduzieren, also 0,2 FL im Mittel wirkt eine Fläche mit 0,05 FL in diesem Bild nicht mehr schwarz sondern grau.
Ich denke, das liegt daran, dass nun die Helligkeit dieser Fläche nicht mehr 1/200 der mittleren Helligkeit sondern nur noch 1/4 von dieser beträgt.
Der relative Abstand zur mittleren Helligkeit ist logischerweise im gleichen Maß geschrumpft wie die ADL.
Nehmen wir an, dass wir wiederum dasselbe Verhältnis von 1/200 in Relation zur mittleren Helligkeit brauchen, damit wir die Fläche als schwarz zuordnen.
Dann entspricht das 0,001 FL (= 1/200 von 0,2 FL = 1/20.000 von 20 FL).
D.h. während vorher ein Kontrast von 400:1 für die Wahrnehmung "schwarz" ausreichte ist nun ein Kontrast von 20.000:1 erforderlich.
Ich bin mir sicher, dass es einen solchen relativen Effekt gibt,
Möglicherweise sinkt der Wert für die Schwarzwahrnehmung nicht komplett proportional mit der ADL sondern etwas weniger, aber er sinkt signifikant mit.
(Und irgendwann ist es natürlich wirklich dunkel, aber da sind wir noch ein Stück von entfernt.)
Fazit:
Mit niedriger werdender mittlerer Helligkeit (ADL) ändert sich die Wahrnehmung der Helligkeiten und es ergibt sich eine Verschiebung der Schwarzwahrnehmung.
Für den Kontrast unserer Projektoren bedeutet dies, dass der Kontrast zu niedrigeren ADL Werten deutlich ... näherungsweise proportional ansteigen sollte.
Dazu noch ein Argument:
Es ist sehr sinnvoll, dass wir solch eine relative Wahrnehmung haben.
In der Dämmerung war es zum Überleben wichtig, dass wir auch noch bei tiefen Helligkeitswerten eine differenzierte Wahrnehmung hatten und nicht alles im schwarz versumpfte.
Bei hellem Licht brauchten wir diese Differenzierung nicht zum Überleben.
Selbst schwarze Objekte so wie sie in der Natur vorkommen reflektieren immer noch ein erheblichen Anteil des auftreffenden Lichts.
Wir brauchen also bei einer hohen Helligkeit keine Differenzierung sehr niedriger Helligkeitswerte.