Körperschallwandler (Shaker) - Technologien, Konzepte, DSP

  • dann kannst auch mal nach einem Hover Eze gucken

    Ja kenn ich, aber ist mir zu doll und bestimmt auch nicht präzise. Ganz zu schweigen davon das baulich schick und langlebig zu designen.


    Ich bin nur drauf gekommen, als ich zum Test einen UM18 in einem 100x60x60cm CB Gehäuse laufen hatte.

    Bei jedem Bassschlag schob sich das Gehäuse, querliegend, 1-2cm über den Teppich.

    Dann setzte ich mich drauf um das zu verhindern, das war schon heftig was ich da spürte.

  • Die gesamte Kraft eines Shakers ist eine Kombination aus

    Beschleunigung der Schwungmasse = Impulstreue
    Geschwindigkeit der Schwungmasse= Präzision
    Strecke/Hub der Schwungmasse = tiefster Impuls
    Gewicht der Schwungmasse = tiefster Impuls/Impulstreue
    Bremsgeschwindigkeit der Schwungmasse = Impulstreue/ Präzision

    Hmm, ich habe so meine Probleme mit solchen Definitionen. Zum einen sind die Begriffe "Präzision" und "Impulstreue" keinen physikalischen Größen zugeordnet (das sind eher undefinierte Hifi-Begriffe). Und zum anderen lassen sich, wie bei einem dynamischen Lautsprecher, einzelne Parameter gar nicht bestimmten Eigenschaften der Übertragungsfunktion zuordnen. Letztendlich besitzt jeder Shaker eine Übertragungsfunktion, die sich aus allen Parametern ergibt. Und dazu gehört leider auch auch das Möbelstück, an dem er montiert ist. Erst die Gesamtübertragungsfunktion ist entscheidend und letztendlich das, was bei uns ankommt.


    Mit Stahlfedern erzielt man nochmals 75 % mehr Effektstärke, da eine Stahlfeder über deutlich mehr Hub verfügt bei gleicher Härte N/mm, jedoch verfügen sie nicht über ausreichende innere Absorption, sie Schwingen deutlich nach, was zu viel Präzision kostet und auf die Dauer doch störend wirkt.

    Dem stimme ich zu. Ich nutze ja Stahlfederisolatoren mit Dämpfungskern und hatte damals mit dem Laser die Auslenkung meines Podests gemessen. Die Resonanzfrequenz war extrem ausgeprägt. Hier zwei Quake 10B an dem Podest:


    Man achte auf die Skala der Zeitachse (1 s!).


    Das ist mit dem Direktantrieb immer noch so. Das Podest dominiert hier also quasi die Übertragungsfunktion. Man könnte hier ggf. noch mit Dämpfungsmaterialien optimieren. Vielleicht reicht es schon, etwas Basotect zwischen Boden und Potest zu stopfen. Wäre mal einen Versuch wert. Derzeit kann ich das leider nicht testen.

    Interessanterweise merkt man das Nachschwingen nicht wirklich. Die Schüsse bei "John Wick" wirken kurz und knackig. Aber vielleicht wäre es mit einer Optimierung ja noch etwas besser. Wer weiß...


    PS: selbst mit Entzerrung schwingt es auf der Resonanzfrequenz noch länger nach (aber mit niedrigerem Pegel). Die Messung oben war ohne Entzerrung.

  • Mit optimierten dämpfern komme ich am Podest selbst welches das wichtigste ist, weil die Füße drauf sind, weil am stärksten für taktile Ereignisse empfindlich sind auf 47ms beim ausschwingen.


    Die Begriffe wurden innerhalb der Studie im paper entsprechend definiert.

    Also nix Hifi Begriffe.

  • Das heißt, was nimmt man jetzt konkret am Besten? Ich würde sonst auch die geschraubten 7 Füße meiner Couch ersetzen, da ich ungern wesentlich höher kommen würde mit dieser.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Setzt ihr auch die Sitzmöbel in solchen Fällen auf sylomer? Wie verdeckt ihr dort die Farbe von dem Zeug? Auf welches Gewicht legt ihr das aus, wenn die Couch mal allein aber auch zu dritt genutzt wird?

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Probiere mal die gummifüsse zu endfernen, das nachschwingen wird deutlcih besser wenn man alles ankoppelt (wie deine neue verschraubung) und nicht entkoppelt.

    +

    Setzt ihr auch die Sitzmöbel in solchen Fällen auf sylomer?


    Ich hatte zuerst die Couch normal am Boden stehen und einen IBeam mit dem Stahlrahmen der Couch verschraubt. Hat auch funktioniert, da ich eh nur eine feine Taktilität möchte.
    Mit den HKV ist das akustische Zentrum etwas höher als ursprünglich geplant, so passte es gut, dass ich die ganze Couch auf eine Platte mit Gummifüssen stellte, paar cm höher komme.

    Ich habs relativ KISS gehalten: Vom Baumarkt 20 weiche Gummi-Füsse oder Türstopper (weiß ich nimmer so genau) mitgenommen, und dann mit 8 Stück begonnen, bei 12 Stück hatte ich dann schon den Punkt, wo die Füsse nur wenige mm runter gedrückt wurden, wenn ich auf einer Seite stand, und noch bißerl Bewegung drinnen ist.


    Butterweich, wie Stahlfedern bewegt sich das Podest sowieso nicht. Mag sein, dass mit steifen Füssen es etwas weniger nach schwingt. Bräuchte dann aber mehr Leistung, keine Ahnung, ob nicht der Shaker dann länger nach läuft?

    Die Frage ist also, ob mans überhaupt so direkt, so kurz nachschwingend, wie mit einem SBA/DBA hin bekommt.


    Praxis: Gestern Zweitsichtung von Topgun Maverick: Da brachte der Shaker schon einen Mehrwert. Jedesmal bei einem Düsen-Soundeffekt eine passende Unterstützung, ein eventuelles Nachschwingen ist hier nicht störend.
    Bei Musik bleibt der Shaker still, genau wie gewünscht.

  • Hab vier kleine Blöcke in gelb unterm Sitz. Ist aber nur einen ticken besser als die üblichen Gummiblöcke von Reckhorn.

    Abdecken ist doch für Handwerker einfach zu lösen, einfach passenden Stoff drum ;)
    "Wird Sylomer® im angegebenen statischen Einsatzbereich belastet, so tritt bei gleich bleibenden Um gebungs bedingungen keine Änderung der Eigenfrequenz während der Belastungszeit auf."

    Berechnung & Hilfen: https://www.rrg.de/wp-content/…Sylomer-Datenblaetter.pdf

  • Sylomere haben leider eine zu geringe Dämpfung gehabt.

    Silentblöcke mit höchstens einem Shore 45 mit einer Bohrung im Inneren haben sich bisher bewährt.


    Um die Dämpfungselemente zu bestimmen, braucht man erstmal ein ungefähres Gewicht, was auf den Punkt anliegt.

    Wir benötigen eine Waage und ein wenig Material, um Unebenheiten auszugleichen. Zunächst stellt man die Waage an die Stelle, wo man später den Silentblock montieren möchte. Dies ist wichtig, da es durchaus zu großen Gewichtsunterschieden kommt, z. B. hinten 120 kg bei einem Sofa und nur 30 kg auf den vorderen Auflagepunkten. Damit man exakte Ergebnisse erhält, sollte man den Höhenunterschied zur Waage unterfüttern. Im nächsten Schritt setzt man sich auf die Couch und lässt jemand anderen die Werte der Waage notieren.

    Die werte schickst mir dann und ich gebe dir dann die Empfehlung, welche du brauchst.


    Ich werde die Formel dafür nicht öffentlich machen, da daran über 2 Jahre mit Materialprüfern gearbeitet wurde.

  • Frequenzwahrnehmung von Ganzkörperschwingungen im vergleich zur auditiven Wahrnehmung und Auswirkungen auf die Baudynamik

    Hast du einen Link? Ich finde nur zwei Papers mit dem Namen, aber ohne "und Auswirkungen auf die Baudynamik", und die beinhalten diese Begriffe nicht (da geht es um Maskierungseffekte bei Vibrationen).

  • Moin,


    ich hatte ja vom Thema „Große Lautsprecher hinter, an der Couch“ berichtet.


    Nun pusten diese ja ihren Schall relativ unbeeindruckt und zügig in eine Couch.

    Ich würde mal sagen, dass Körperschallwandler dort aufgrund ihrer trägen Masse, langsamer sind.


    Unterliege ich da einem Irrtum?


    FoLLgoTT , evtl erinnerst Du Dich noch aus dem Beisammen Forum.


    Ist das nun generell eine dumme Idee? Oder geht es nur darum, sowas klein und unauffällig zu halten?


    LG Micha

  • Nun pusten diese ja ihren Schall relativ unbeeindruckt und zügig in eine Couch.

    Ich würde mal sagen, dass Körperschallwandler dort aufgrund ihrer trägen Masse, langsamer sind.


    Unterliege ich da einem Irrtum?

    Das kann ich dir nicht beantworten, da fehlt mir die Erfahrung. Zumindest bei ANDY_Cres, dessen rückwärtiger Subwoofer das Podest und die Sitze anregt, wirkt es nicht träge. Aber das kommt sicher auf die Anordnung an und was wie schwingt oder nachschwingt.

    Das ist leider das Problem: wir regen ein komplexes System (Sofa, Sessel) an und können es nur schwer messtechnisch erfassen (oder gar nicht). Und selbst mein Podest verändert sein Verhalten mit dem Gewicht, also der Anzahl der Leute. Besitzt also nicht mal ein konstantes Verhalten. Von daher hilft wohl vor allem experimentieren und ggf. mehrere Presets im DSP für die Entzerrung usw.

    FoLLgoTT , evtl erinnerst Du Dich noch aus dem Beisammen Forum.

    Zumindest dein Avatar kommt mir von damals bekannt vor. :)

  • Ich würde mal sagen, dass Körperschallwandler dort aufgrund ihrer trägen Masse, langsamer sind.

    Nein sind sie nicht, da in der Luft ein weiterer Prozess der Energieübertragung stattfindet und Luft ist ein ziemlich schlechter Weg taktile Bewegungsenergie auf andere Körper zu übertragen. Diese muss erstmal gestaucht/komprimiert werden (sinnbildlich) bevor sich genügend Energie aufgestaut hat, dass diese auch auf den Körper übertragen wird.

  • und Luft ist ein ziemlich schlechter Weg taktile Bewegungsenergie auf andere Körper zu übertragen. Diese muss erstmal gestaucht/komprimiert werden (sinnbildlich) bevor sich genügend Energie aufgestaut hat, dass diese auch auf den Körper übertragen wird.

    Hallo,


    das mit der Luft (je nach Menge Druck) ist unmittelbar zu spüren bei uns, daher ist das absolut synchron zum Content und dann auch am Podest/Sitz/Körper. :zwinker2:

    Es wirkt so natürlicher + realistischer, weil auch die Luft an sich spürbar wird.

    Daher passt auch Musik so taktil angeregt besser, als ich das von Körperschall Umsetzungen vermittelt bekomme (IMO).


    Und noch etwas fehlt den Körperschallwandlern, da du so nicht den gesamten Raum ebenso mehr unter Druck setzen kannst dabei.

    So fehlen gewisse unterschwellige Luftkomprimierungen im Raum, die eben außerhalb des Körper/Sitz passieren, die dann aber ebenso minimale Körperschallimpulse abgeben.

    Damit werden diese Effekte breiter, tiefer....realer vermittelt.

    In dem Fall ist dann nur der reduzierte reine Körperschallimpuls weniger immersiv dabei. Und erhöht man für solche Aktionen den Pegel, dann passt es nicht mehr zur Rest Abmischung.

    Daher die Dosis von ganz fein im Raum, erst dann über den Körper bis sehr heftig, ist somit einfach realistischer umsetzbar.


    Das Gleiche gilt auch für Szenen mit unterschwelligem Basston (in Richtung Infra), der passiert im Raum in der Luft und soll mich im Sitz/Körper so gar nicht primär erreichen.

    S. z.B die Szene mit dem deutschen Tiger Panzer (Fury).

    Das "rumoren" der Panzerketten (wo der Panzer ganz dicht ins Bild fährt, in der Kampfszene) soll sich in der Luft abspielen (auch das hört man so in Natura) und dann am Körper spürbar werden.

    Wird das nur am Körper spürbar und weniger bis gar nicht im Raum/Luft, ist das deutlich weniger realistisch.


    Mittlerweile könnte ich zig Szenen liefern, wo das schon unterschiedlicher vermittelt werden kann.

    Man kann natürlich auch Körperschall nicht = Körperschall in einen Hut werfen, denn es ist sicher ein deutlicher Unterschied mal 2 Shaker ins Sofa zu stecken oder so konsequent wie z.B. Dirk-S. da Umsetzungen macht.

    Viel hilft auch da viel, aber dann auch optimiert.


    ANDY

  • Nein sind sie nicht, da in der Luft ein weiterer Prozess der Energieübertragung stattfindet und Luft ist ein ziemlich schlechter Weg taktile Bewegungsenergie auf andere Körper zu übertragen. Diese muss erstmal gestaucht/komprimiert werden (sinnbildlich) bevor sich genügend Energie aufgestaut hat, dass diese auch auf den Körper übertragen wird.

    Hey Dirk,

    interessanter Gedanke.

    Vor 25 Jahren, als ich damit rumgebastelt habe, gabs nicht viel in der Richtung, außer die Billigshaker.

    Ich fand bei mir das Ergebnis verblüffend und es ist absolut erstaunlich, was dieser Effekt auslösen kann.


    War ja meinerseits auch nur ein Gedanke, das Ganze vielleicht mal etwas professioneller aufzusetzen und zu vergleichen.


    LG Micha

  • Vielleicht wären dann Rotary Subwoofer was für euch, haben davon vor kurzem im Testraum 2 Stück einen Vorne und einen Hinten ohne delay verbaut, die Luft wurde förmlich hin und her geschoben, das war schon extrem körperlich, aber in euren Raum brauch ihr wohl mehr wie 2.


    Klar ist es realistischer mit Lautsprechern, jedoch ist das dann auch eine Materialschlacht um das entsprechend umzusetzen, ich stehe auf sowas.


    Danke für das Lob, auch wenn noch kein System bisher von mir gespürt wurde.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!