Einfache DBA Kiste

  • Ich verwende gerne beides in Kombination, ein Sandwichverbund hat nur Vorteile.


    Ich habe auch einmal für eine Box nach meinen Vorgaben bei Speaker Space Gehäuse aus MDF fräsen lassen. Das waren damals ca. 220€ für beide Gehäuse. Alles auf Gehrung, Chassis ausgefräst.


    Das ist jetzt aber ca. 15 Jahre her...


    Bei mir ist die Rechnung ganz einfach - für das, was mein Kumpel aufruft, bekomme ich grade mal das Holz, wenn ich es selbst mache. Dazu hat er deutlich besseres Werkzeug als ich und kann auch in der Firma mal die großen Sägen benutzen. Da wäre ich blöd, wenn ich das selbst machen würde.


    Spaß macht mir sowas schon, ich baue mittlerweile dann aber eher Dinge am Haus. :)

  • Geht es jetzt wirklich nur um eine Kiste ?

    Du hast etwas von einem DBA geschrieben. Wieviele Subs sollen das denn am Ende werden ?

    Zuschnitte und Lochkreisausschnitte im Baumarkt kosten ja auch Geld. Das summiert sich ganz schön.

    Außerdem sind da nicht überall gelernte Schreiner am Werk, was im Nachhinein nervig werden kann.


    Werden die später lackiert oder furniert oder sonstwie behandelt ?

    Dann kann man die Kisten auch leimen und gleichzeitig verschrauben (SPAX). Das geht viel schneller, Akkuschrauber vorausgesetzt.

    Am einfachsten ist das Fixieren des Gehäuses mit Lamellos. Das setzt aber zwingend eine Lamellofräse voraus. Dafür ist das Top dicht, sauber und genau.


    Gruß

    Junior

  • Es geht auch ohne Zwingen, einfach mit Getränkekisten o.ä..


    Für den Anfang:


    - Stichsäge reicht, das Chassis muss ja nicht zwingend versenkt sein beim Sub

    - MDF in 19 oder 22mm

    - Ponal Super 3


    Dann einfach winklig zusammenleimen, lieber Step by Step als alles fix, krumm und schief. Alte Bretter, die winklig (90°) gesägt sind, helfen beim montieren / ausrichten.


    Ich bin z.B. sehr lange ohne Oberfräse ausgekommen.

  • Es soll ein 8x2 DBA werden, also 16 von den Kisten benötigt. Da kommen dann schon ein paar zusammen.


    Lohnt es sich mit den Zuschnitten von den Online Versendern zu beschäftigen? Da sind die m² Preise besser, es müssten um die 11-12 m² am Material sein.


    Zwingen sind leider keine vorhanden. Als Werkzuge sind eine Handkreissäge, Akkuschrauber und ein Ozilations-Multitool vorhanden. Einiges davon ist gerbt und ich habe nicht wirklich Erfahrung was und wie mit den Teilen möglich ist.


    Da die Kiste in den Regal fach vom Kallax verschwindet ist nur die Front wichtig was den Finish angeht. Da soll es wegen den WAF eine Blende mit Bezugstoff vor den Sub's. Daher denke ich das Versenken vom Chassis an der stelle unwichtig ist.

  • Zwingen brauchst du auch keine, wenn du vorbohrst und verschraubst. Eine Stichsäge ist jedoch nötig, wenn dir der Holz-Händler das Loch nicht macht. Frag doch mal an. Hornbach z.B. fräst/sägt auch Ausschnitte...


    Edit: Mit Spanngurten kann man auch gut die Bretter zusammen halten beim Verleimen.

  • Ich hätte da mal eine Frage an die hochrespektierten Götter der Schraubzwingen und der Lötkolben, die hier die Produkte all ihrer Erfahrungen und Fertigkeiten präsentieren.

    Mir ist aufgefallen, dass für mich überraschend viele der Herren hier Multiplex benutzen.

    Zu meinen (lange historischen) hifidelen Zeiten hatte sich gerade erste die "Erkenntnis" durchgesetzt, dass die von uns immer so verächtlich niedergemachten Spanplatten als Material ("Billigscheiß") bei identischen Abmessungen der Präzision in der Wiedergabe eher zu- als abträglich waren und unsere ach so teuren und wertvollen Tischlerplatten bei all ihrem Gewicht doch deutliche mehr "mitarbeiteten" als das Resteverwertungsmaterial.

    Wir erklärten uns das damals irgendwann damit, dass ob seiner Kurzfaserigkeit die Spanplatte an sich "akustisch toter" ist, als eine Langfaserlagensperrholzplatte - und nichts anderes ist auch eine Tischlerplatte.

    Irgendwann schlugen dann die ersten Bastler auf, die (nach Umwegen über quarzsandgefüllte Doppelschalengehäuse) Mitteldichte Faserplatte für sich entdeckt hatten.

    Derlei Material ("zu weich, bricht durch") hatten wir bis dahin immer mit Missachtung gestraft, bis die ersten Selbstbaukisten auf diesem Halbweichzeug dann ins Studio geschleppt wurden und für ziemlich große Ohren und erstaunte Gesichter sorgten.

    Von Stund an war MDF der Urmeter des hifidelen Boxenbaus und keiner wagte mehr, etwas anderes anzufassen (außer den Betonkünstlern, aber denen war sowieso nicht zu helfen, von Marmor fangen wir gar nicht erst wieder an...).

    Vielleicht erklärt sich aus diesem Exkurs meine Verwunderung.

    Und die anschließende Frage:

    Hat sich das Paradigma während meiner doch recht langen hifidelen Abwesenheit wieder gewandelt und ist Multiplex inzwischen nicht mehr des Teufels?
    Immerhin hat der hochgeschätzte Kollege Follgott seine jüngsten Produkte, die er gerade im kommentarverbotenen Thread (Asche auf mein Haupt...) vorgestellt hat, aus dem Material gesägt, geschraubt und geleimt.

    Und der weiß in der Regel ziemlich genau, was er tut...

    Also, frisch ans Werk.

    Kann mir jemand die Materialwahl erklären?

  • DIe akustischen Unterschiede sind aus meiner Sicht marginal. Spanplatte nehme ich häufig, wo es unsichtbar ist, aber dann immer mit Opfermaterial (Sägeblatt und Fräser), da es extrem verharzt und das Material verstumpft. MDF nutze ich einfach aufgrund der "Weiche" und des vielen (auch gesundheitsbedenklichen) Staubes nahezu garnicht. Ich mag MPX und Siebdruck einfach. Da kann man auch einfach mal eine Schraube richtig anziehen ohne so Zeug wie Rampas oder Einschlagmuttern. Zudem ist es sehr stabil. Oft hat man Bauteile wo die Ausfräsung fast so breit ist wie das Brett selbst und da ist mir bei MDF schon schnell mal was durchgebrochen. Das passiert mit MPX einfach nicht. Wenn ich akustisch safe sein will, klebe ich noch Fliesen und Alubutyl rein und versteife unregelmäßig massiv.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Lohnt es sich mit den Zuschnitten von den Online Versendern zu beschäftigen? Da sind die m² Preise besser, es müssten um die 11-12 m² am Material sein.


    Als Werkzuge sind eine Handkreissäge, Akkuschrauber und ein Ozilations-Multitool vorhanden. Einiges davon ist gerbt und ich habe nicht wirklich Erfahrung was und wie mit den Teilen möglich ist.


    Zum Punkt eins: Auf jeden Fall. Das muß nicht mal online sein. Eine größere Schreinerei/Holzhandel wird dir das Material vermutlich rund 60-70% günstiger verkaufen.

    Ich habe die letzten Platten MDF (19mm) für etwa 5€/qm bekommen

    Zu Punkt zwei: Eine Stichsäge ist Mindestvoraussetzung wenn du selbst bauen willst.

    Wenn du das wirklich im Baumarkt sägen läßt, frag vorher nach den Preisen. Bei uns nehmen die 1€ pro Schnitt, 10-15€ für Lochkreise, 20€ für eine Senkfräsung, usw..

    Das macht im Zweifelsfall über 40€ pro Kiste und du mußt den ganzen Scheiß an Ort und Stelle mit nem Meßschieber kontrollieren, falls der Aushilfsschreiner das versemmelt hat.

    Dazu kommen die völlig unverschämten Preise fürs Holz und die Tatsache daß zwischen Baumarkt-MDF und echtem MDF auch noch erhebliche Unterschiede bestehen.

    Ist natürlich nur ein Vorschlag :sbier:


    Gruß

    J

  • Keiner in deiner Nähe der mit dir vor Ort einfach mal 1-2 Kisten baut, damit du paar Kniffe lernst und den Aufwand einschätzen kannst?

    Im Fachhandel bezahle ich für 18er Multiplex Buche im Schnitt 30€/m² als ganze Platte, MDF ~10€, Spanplatte ~7€. Da man bei deinem Produkt am Ende eh nur die Front sieht die auch noch bezogen wird, würde ich wohl für die ersten Gehversuche Spanplatte in 19mm verwenden. Ich nutze Abdeckungen mit Stoff bespannt welche dann mit Magnet oder Holzdübel aufstecken. Die kannst du dann ja minimal dicker machen, als das Chassis dick ist. Da kannst du dich ganz billig mal rantasten.


    Wenn weder Stichsäge, noch Oberfräse da ist, würde ich direkt eine Oberfräse kaufen.


    Edit: Wenn du Plattenmaterial kaufst, aber nicht die ganze Platte nimmst, kostet der Schnitt nicht 1€! Die meisten Baumärkte berechnen dann einfach den m²-Preis deutlich höher.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Und der weiß in der Regel ziemlich genau, was er tut...

    Das glaubst du! :big_smile:

    Ich habe in der Tat noch nie Gehäusematerialien systematisch untersucht. Aber dafür haben das andere getan.


    und unsere ach so teuren und wertvollen Tischlerplatten bei all ihrem Gewicht doch deutliche mehr "mitarbeiteten" als das Resteverwertungsmaterial.

    Multiplex ist nicht Tischlerplatte. Multiplex besteht auf dünnen Holzlagen, die abwechselnd in verschiedenen Richtungen verleimt werden. Dadurch arbeitet das Material sehr wenig. Die Tischlerplatte hat dagegen einen relativ dicken Echtholzkern. Möglicherweise arbeitet der stärker. Ich kenne auch niemanden, der Tischlerplatten im Lautsprecherbau einsetzt. Multiplex ist dagegen sehr verbreitet.


    Multiplex ist, seit ich Lautsprecher baue, immer als die bessere, aber teurere MDF-Alternative verschrien. Ob die Eigenschaften wirklich besser sind, weiß ich nicht. Deswegen habe ich es auch nicht ausgewählt. Ich denke nicht, dass man bei genügend Versteifung irgendetwas davon hören kann. Multiplex hat einfach den Vorteil, dass man nicht furnieren muss. Man kann es einfach lackieren und schleifen und dann sieht es gut aus (nur bei den Kanten kommt das Schichtmuster zum Vorschein). :)

    Alle meine anderen Lautsprecher/Subwoofer sind übrigens aus MDF. Und Prototypen baue ich aus Spanplatte. Das reicht für sowas auch aus. Die Spax nudeln das Material nur recht schnell aus, wenn man keine Einschlagmuttern verwendet.

  • Wie gesagt, MDF dürfte von den genannten die höchste innere Dämpfung haben.

    Ich bezweifel trotzdem dass sich das akustisch derart positiv bemerkbar macht wie von mofi angedeutet.

    Nils, hast du Links zu den angesprochenen Gehäusematerialuntersuchungen?

  • Nils, hast du Links zu den angesprochenen Gehäusematerialuntersuchungen?

    Die habe ich mir leider nicht gemerkt. Es gab immer wieder Untersuchungen oder auch Links dazu. Auch zur Bedämpfung, Schichtaufbau usw. Aber so richtig aussagekräftig, wie die Auswirkungen auf den Klang sind, waren die meist nicht. Es gab zwar Messwerte (auch mit Beschleunigungssensoren usw.), aber die entscheidende Korrelation zum Klang wurde fast nie systematisch untersucht.

  • Moin, meine SurroundLS (14 Stk) sowie die Inneneinrichtung des HK sind aus Tischlerplatten gefertigt.

    Dieses Material kann sehr gut aussehen. (Echtholzfurnier hart auf Massivholzplatten weich)

    Das aber nur weil das Material über war.


    Sonst gern und oft MDF (habe eine brauchbare Absauganlage und brauche nicht unbedingt einen Mundschutz, das hat auch den Hintergrund dass ich kein Bock habe zu putzen, also soll Dreck erst gar nicht entstehen)


    Multiplex schon mal, mir sind die Holzfasern aber zu lang und für ein Endfinish an den Kanten zu unschön. Verwende es sonst da wo es besonders stabil sein muss und ich an der Stelle kein Metall verwenden möchte.


    Ein Tipp von mir. Wenn ihr Fräsungen, Rundungen, Waveguides usw an MDF macht was hinterher gespachtelt wird (feiner Reparaturspachtel zB Molto) Dieses auftragen und anschließend mit nassen Finger so modellieren dass es schon fast fertig aussieht. Danach muss bei weitem nicht mehr so viel geschliffen und nachgearbeitet werden.


    Farbe auftragen, wenn es besonders schnell gehen soll. Da darf auch schon Mal eine Heißluftpistole aus ca 30cm höchste Stufe herhalten und bloß nicht auf einer Stelle halten sondern immer in Bewegung. Es ist schon Mal vorgekommen dass die Kisten an einem Tag gefinisht habe :byebye:

  • Ich drehe immer Schrauben in die leimfläche ein, die ein paar Millimeter herausstehen damit dann die Stirnseite des zweiten zu verleimenden Brett halt findet und nicht schwimmt....


    Wenn alles getrocknet ist kommen die Schrauben wieder raus....

  • Meine Güte, seid ihr pingelig. :rofl:

    Bei einer versteckten Subwooferkiste spielt das doch wirklich keine Rolle.

    Außerdem sieht das mit Nachbehandlung hinterher kein Mensch mehr. Mit Bespannung schon mal gar nicht.

    Macht den armen Kerl doch hier nicht nervös, der soll erstmal mit dem (noch nicht vorhandenen) Werkzeug üben. :bbq:


    Gruß

    J

  • Eigentlich reicht wirklich ein Zuschnitt aus dem baumarkt dafür. Ohne eine kleine Fixierung verrutschen die Platten beim Leimen schnell. Ich empfehle daher einfach 1-2 Naegel in die stossflachen zu machen und diese abzuknipsen so dass nur 3-4mm davon rausstehen. Darauf setzt man dann zum Beispiel die Stirn der aufzuleimenden Wand.

    Also ich habe letztens auch meine ersten Subwoofer Gehäuse gebaut, mein Problem waren auch die fehlenden Zwingen, als Alternative habe ich einen Spanngurt mit Eckenschutz genommen, das hat wirklich sehr gut funktioniert.

    Falls man sowas nicht hat, der hier verwendete kostet keine 7€ auf Amazon.


    Man kann den Eckenschutz ein Stück über die Rückseite überstehen lassen und kann die 4 Wände perfekt im 90 Grad Winkel aufstecken und verleimen, ich habe die dann mit 3mm vorgebohrt und mit 4x45 Schrauben verschraubt, Eingesenkt habe ich die Löcher nicht, die Schraube drückt sich die 2 mm auch gut selbst in das MDF ein.

    Auch würde ich empfehlen erst vorzubohren und dann zu verleimen, auch die Schrauben vor dem Verleimen schon in die Vorbohrungen halb rein drehen, sonst kommt man in Stress beim Verleimen.

    Die Schrauben nur nicht zu feste drehen, nach feste kommt bekanntlich locker.


    Nach dem die 4 Wände verleimt und verschraubt sind, kann man das ganze umdrehen und die Rückseite abnehmen und ebenfalls Verleimen und Verschrauben, die kann man dann auch wieder perfekt mit dem Eckenschutz einpassen.




    Wenn du Plattenmaterial kaufst, aber nicht die ganze Platte nimmst, kostet der Schnitt nicht 1€! Die meisten Baumärkte berechnen dann einfach den m²-Preis deutlich höher.

    Ja, bei uns im Bauhaus ist der m² Preis von Plattenmaterial höher, wenn man es sich zuschneiden lässt.

    Ich hatte 2 Seitenwände die 1mm länger waren, alles andere war perfekt. Die entstehenden Lücken habe ich dann mit Silikon abgedichtet.


    Gruß Jan

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