Dirk-S.
Erstmal: die Zusammenhänge sind mir alle bewusst. Ich bin damals schon auf ein Paper gestoßen, das die Wahrnehmung bezüglich Taktilität beschreibt. Leider ist es nicht mehr online.
Mir ist klar, dass man den kompletten Frequenzbereich ohne Erfahrung nicht nach Gefühl linear einstellen kann. Darum ging es mir auch gar nicht. Es ging darum, eine störende Resonanz abzusenken. Und das halte ich (zumindest in Teilen) sehr wohl für machbar, auch ohne Sensor. Das ist jedenfalls besser, als gar nichts zu entzerren.
Im Übrigen sehe ich das mit der Entzerrung inzwischen auch nicht mehr so streng. Nach vielen Filmen und Serien, die ich nun mit meinem motorisierten Podest geschaut habe, ergab sich das Bild, dass es zwar häufig gut passt. Es gibt aber auch Ausnahmen, bei denen es überhaupt nicht passt. "Westworld" war z.B. so eine. Da hat wohl niemand den unteren Frequenzbereich überprüft, da kam teilweise komisches Rerumpel, was eher weniger gut zum Geschehen passte. Ein weiteres Negativbeispiel ist "Aquaman". Ich musste das Podest ausschalten, weil es unerträglich wurde bei dem Dauergerumpel. Genauso gibt es natürlich gegenteilige Beispiele, bei denen mit meinem aktuellen Tiefpass überhaupt nichts spürbar ist, weil die Tonspur so stark gefiltert ist.
Wir sprechen hier eben über einen Frequenzbreich, der beim Mastering anscheinend häufig gar nicht überprüft wird und in der Regel auch nicht dafür gedacht ist, in irgendeiner Form dargestellt zu werden (mit Ausnahmen natürlich).
Von daher kann man sich zwar an eine Kompromisseinstellung für alle Filme annähern, aber es passt nie für alle wirklich gut. Im Grunde bräuchte man wieder verschiedene Presets, die man zur Laufzeit ändern kann. Eigentlich will ich sowas aber gar nicht. Jede Einstellung während des Films verleitet nach meiner Erfahrung zum Rumspielen und trübt den Filmgenuss. 