Der Heimkinoraum von Aries

  • Wie ist deine Einschätzung bei film Betrieb?

    Da macht es keinen Unterschied.


    Wenn du heute neubauen/planen würdest, würdest du direkt mit dauerhaften Stereo Diffusoren bauen oder geht dir das bautechnisch mit Multikanal nicht zusammen?

    Ja, ich würde die Diffusoren im Seitenwandbereich - soweit möglich integrieren.

    Aber das würde auch bedeuten, dass ich ein komplett anderes Designkonzept im Seitenwandbereich bräuchte, die beleuchteten "Naturstein-Nischen" wären dann so nicht mehr möglich.

    Da der akustische Unterschied für Mehrkanal / Filmbetrieb keine nennenswerte Rolle spielt und ich es für Stereo entsprechend umbauen kann werde ich das nicht angehen - der Aufwand (Neubau Seitenwände) in Relation zum Ergebnis (Ersparnis Umrüstaufwand) rechtfertigt das nicht.

  • Was ich zu Beginn meines Heimkino-Projekts am meisten unterschätzt habe:


    Die Verkabelung.


    Nachdem ich letztes Jahr schon einigen Aufwand getrieben habe um die Verkabelung im Geräterack aufzuräumen habe ich nun die letzten drei Tage mit der Verkabelung im Kinoraum und dem Wanddurchbruch zwischen Geräterack und Kinoraum verbracht.

    Bisher war der Wanddurchbruch nur ein Rohbauloch in der Wand gewesen, dafür habe ich nun einen Einsatz gebaut um die Kabel systematischer und ordentlicher durchzuführen:


    10 x Lautsprecherkabel 8-polig

    14 x Lautsprecherkabel 2-polig

    3 x LAN Kabel

    2 x HDMI Kabel

    1 x USB Kabel

    1 x Stromkabel


    Des weiteren habe ich im Kinoraum diverse Kabel entfernt, die ursprünglich für weitere Beleuchtungsoptionen gedacht waren und dann doch nicht zum Einsatz kamen (alleine das war ca. 30 m Kabel).


    Es ist nun einigermaßen aufgeräumt, wenn es auch bei weitem nicht so schön aussieht wie man das bei manchen US High-End Kinos sieht, da sind die Geräterückseiten schöner als die Vorderseiten.


    Zur "die Verkabelung soll schöner werden" hat mich übrigens nicht der Heimkino-Masochismus getrieben sondern die Idee, dass ich die Subwoofer zukünftig einzeln verkabeln möchte.

    Dann werden es noch mehr Kabel - also doch der Heimkino-Masochismus?

    Ich denke da lieber nicht darüber nach ...


    PS

    Und dazu ein Bild, mit besonderer Widmung an macelman .

    :sbier:


  • Ich habe mich gefragt wie die Beschaffenheit der Sitze die Taktilität der Bassfrequenzen beeinflusst und ggf. positiv unterstützt.

    Der Hintergrund meiner Überlegungen ist, dass ich die stark dämpfende Sitzauflage in meinem Kinoraum ersetzen werde wenn ich eine Lösung finde, die dahingehend einen Vorteil bietet.

    Erläuterungen zur Sitzauflage in meinem Kinoraum siehe unten PS#1.


    Einige Überlegungen ...


    Wünschenswert ist eine schnelle und gleichmäßige Anregung durch den Luftschall und ein schnelles Abklingen ohne längeres Nachschwingen.

    Vorteilhaft wäre hierzu eine elastische / schwingungsfähige Unterlage, die die Schwingungsenergie des Luftschalls im wesentlichen durchleitet ohne selbst viel Energie aufzunehmen.


    Nicht vorteilhaft sind:

    - Eine hohe Masse, weil damit die Schallwellen keine ausreichende Anregung erreichen.

    - Eine (zu) hohe Dämpfung, weil das System damit nicht mehr schwingungsfähig ist.

    - Ein System welches zu Eigenschwingungen / Resonanzen neigt und verzögertes Abklingen aufweist.


    Die für eine Sitzpolsterung infrage kommenden Materialien charakterisiere ich wie folgt:


    Schaumstoff

    Geringe Elastizität, hohe Dämpfung

    -> Ungünstig für Taktilität


    Echter Federkern

    Höhere Elastizität, geringere Dämpfung, Eigenschwingungen

    -> Günstiger für Taktilität


    Luftkissen

    Hohe Elastizität, geringste Dämpfung, geringe Eigenschwingungen

    -> Am besten für Taktilität


    Vom Aspekt der Taktilität erwarte ich also für ein Luftkissen das beste Ergebnis.

    Ich nehme an, dass es des weiteren hilfreich ist wenn das Luftkissen eine große freie Oberfläche hat um die Anregung durch den Luftschall zu erhöhen.


    Allerdings ist die Frage, wie der Sitzkomfort auf einem Luftkissen ist und wie stark man beim Sitzen auf einem Luftkissen einsinkt.

    Des weiteren, wie schnell ein Luftkissen den Innendruck verliert und wie häufig nachgepumpt werden muss.

    Insofern könnte ein Luftkissen auch eine "Schnapsidee" sein und im realen Anwendungsfall völlig versagen.


    Hier eine Option, die hinsichtlich Abmessungen für meinen Kinoraum als Sitzauflage infrage kommt.

    https://www.temu.com/ul/kuiper…Ev18LV0jKvPRoCRrAQAvD_BwE


    Was meint Ihr zu den Überlegungen?

    Hat jemand schon entsprechende Erfahrungen gesammelt?

    Seht Ihr weitere Optionen neben den von mir genannten?


    PS#1


    In meinem Kinoraum verwende ich die Sitze von USIT.

    Wenn ich das Kino alleine nutze kommt auf den Referenzplatz eine zusätzliche Erhöhung auf den Mastersitz, weil mir dies aus zwei Gründen besser gefällt:

    Zum einen sind meine Ohren exakt auf der Höhenachse der Lautsprecher, das ist ein Vorteil hinsichtlich räumlicher Abbildung des Klangbilds.

    Zum anderen sind meine Augen exakt auf Höhe der Leinwandmitte, das gefällt mir besser für den Bildeindruck.


    Für die 20 cm Erhöhung auf dem Mastersitz nutze ich derzeit eine Unterlage aus Caruso Isobond Platten (WLG035 = festeste Sorte, die ist straffer als die USIT Sitze).

    Das Isobond wird durch den Schall nicht angeregt, es ist schließlich ein Absorber, während die USIT Sitzpolster schon etwas angeregt werden und somit die Taktilität unterstützen (Beispiel John Wick in der Disco).


    Das Thema Alternativen zur Sitzerhöhung im Aries Kinoraum soll hier nicht das Thema sein, das wurde im Bauthread ausführlich diskutiert.


    PS#2


    Zur Unterstützung der Taktilität kann man (aktive) Shaker montieren.

    Aktive Systeme sollen hier nicht das Thema sein, dafür gibt es den Thread Körperschallwandler (Shaker) - Technologien, Konzepte, DSP - hier soll es ausschließlich um Sitze und deren Eigenschaften gehen.



    EDIT:

    Da das Thema (war vorher ein eigener Thread) nicht auf allgemeines Interesse gestoßen ist habe ich es in meinen Bauthread verschoben.

  • Hallo Moin,


    da ich Beides (Luftschall + div. Shaker Varianten bzw. eine Kombination daraus) sehr gut einschätzen kann, würde ich da überhaupt kein Zusatzmaterial verwenden.

    Um die Taktilität zu erhalten (wenn diese im normalen Sitz spürbar ist) wird jegliches Zusatzmaterial den Effekt schmälern. Es sei denn du erweiterst es mit harten Materialien unter dir, was ja so nicht möglich ist (Stichwort Sitz Komfort).

    Und da letzteres ohnehin etwas geschmälert ist, durch dein "Aufpolstern" (das es anderweitig akustisch funktioniert wenn du höher sitzt, konnte ich ja selbst feststellen :zwinker2:, also ist das nachvollziehbar), würde ich da einmal eine andere Variante ins Spiel bringen.


    Den Sitz mittels Hubzylinder (4 Stück) diese ca. 20 cm nach oben zu fahren. Die taktile Ankopplung zum Boden (mit Podest etc.) und auch der eigentliche Sitz

    verändern sich so nicht in der "gepolsterten" Eigenschaft.

    In Summe wirst du so die maximale Anregung erhalten können. Der Effekt ist ohnehin eine Kombination aus der Übertragung vom Boden in den Sitz + Luftschall zusätzlich + Impact in den Körper.

    Wir haben diese Variante (nicht wegen Körperschall) bereits umgesetzt und es funktioniert mit den Hubzylindern. :)


    ANDY

  • Ich bitte um Beachtung!

    Hallo nochmal,


    ich glaube du hast das missverstanden. Es ging bei den Hubzylindern nicht um ggf. D-box Systeme (dort sind die Hubzylinder aktiv).

    Diese sind rein passiv, fahren hoch und fertig.

    Du hast dich da anscheinend, auf was nehme ich für Material mit xy Eigenschaften gedanklich "eingeschossen".

    Und jedes weichere Material extra wird den Effekt verringern.

    Daher nochmal die Frage ....warum nicht diese mögl. vorgeschlagene Lösung in Betracht ziehen ?


    ANDY

  • Nun ist ja bald Weihnachten und so habe ich mir noch zwei kleine Upgrades in 2023 gegönnt.


    Zum einen habe ich für meine "Sitzerhöhung" die Auflage aus Isobond durch eine Luftmatratze ersetzt.


    Meine ursprüngliche Motivation war zu erforschen, ob eine Luftmatratze eine bessere Taktilität im Vergleich zum Isobond bietet und tatsächlich nehme ich einen Vorteil wahr.

    Natürlich ist es nicht vergleichbar zu einer aktiven Anregung - das war auch nicht das Ziel.

    Ein weiterer Vorteil ist der Sitzkomfort, das Isobond ist recht straff während die Luftmatratze nachgiebiger ist, insofern merke ich bei längerem Sitzen einen Komfortvorteil für die Luftmatratze.

    Ein Nachteil der Luftmatratze ist dass die Luft von Zeit zu Zeit nachgefüllt werden muss.

    In Summe sehe ich es als kleinen Fortschritt und dazu war dieses Upgrade auch nicht allzu teuer.


    Das zweite Upgrade zum Jahresende war etwas teurer - ich habe die Subwoofer Installation von DBA auf Waveforming umgerüstet.

    Dafür wurden die Endstufen ausgetauscht

    - eingezogen sind Apollon Endstufen #5 und #6, dieses Mal mit je 10 Kanälen Hypex nCore NCx500 Modulen -

    und die Altitude auf 40 nutzbare Kanäle

    - 24 analoge und 16 digitale -

    erweitert, so dass die Subwoofer (12 vorne + 8 hinten) separat angesteuert werden können.


    Mehr zu meinen Erfahrungen mit WF in Kürze.

  • Noch ein paar Anmerkungen zur Umrüstung der Endstufen.


    Als ich letztes Jahr von den STA2000D auf die Apollon-Purifi Endstufen umgestiegen bin habe ich - obwohl ich es vorher nicht erwartet hatte - einen signifikanten klanglichen Vorteil festgestellt.

    Auch wenn ich vermute, dass bei den Subs ein wahrnehmbarer klanglicher Unterschied geringer ausfällt so wollte ich für die Subs ebenso auf State-of-the-Art Endstufenmodule upgraden.

    In Frage kamen hierfür:


    Purifi 1ET400A

    Purifi 1ET7040SA

    Hypex nCore NCx500


    Alle drei Module erzielen exzellente Messwerte auf vergleichbar hohem Niveau.

    Im ASR Forum werden leicht unterschiedliche klangliche Tendenzen berichtet, für den Subwoofer Frequenzbereich halte ich diese für eher untergeordnet.


    Der größte Unterschied besteht bei der Leistung (@ 8 Ohm):


    Purifi 1ET400A - 225 W

    Purifi 1ET7040SA - 250 W

    Hypex nCore NCx500 - 380 W


    Preislich sind das "kleine" Purifi Modul und nCore identisch, das "große" Purifi Modul kostet gut 20% mehr.

    Aufgrund der höheren Leistung habe ich mich daher für die nCore Module entschieden.


    Damit stehen nun insgesamt 7.600 W für die 20 Subwoofer Chassis zur Verfügung.

    Das ist zwar ein Rückschritt von den bisher 9.000 - 10.000 W mit den 4 x P7000S, da ich jedoch nicht so exorbitante Pegel fahre, bin ich zuversichtlich, dass die Leistung damit noch ausreichend ist.


    Einen weiteren Vorteil erwarte ich - so wie ich hier Endstufen & Subwoofer - Impedanz von Subwooferverschaltungen beschrieben habe - im Hinblick auf Kontrolle und Stabilität dadurch, dass die Subwoofer nun mit 8 Ohm statt vorher 2,66 Ohm (Front) bzw. 4 Ohm (Rear) betrieben werden.


    Ein letzter Punkt ist schließlich, dass mit der individuellen Ansteuerung der Subwoofer potenzielle Unterschiede aufgrund von Serienschwankungen durch die Einmessung ausgeglichen werden können.

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