Vergleich verschiedener DAC's, Erfahrungsberichte, Messergebnisse und Diskussionensrunde

  • Und die Erkenntnis ist vorallem, dass sie Unterschiedlich klingen ;) Aber die Erkenntnis ist dramatisch (für die betroffenen Personen), weil man ja somit extreme Schwankungen in der Produktionsqualität aufdeckt. Wenn ich bedenke, wie komplex ein AVR ist müsste ja jedes Gerät komplett unterschiedlich klingen, wenn schon identisch aufgebaut DACs unterschiedlich klingen (aufgrund der Bauteile). Das ist dann quasi ein völliger Kontrollverlust über den eigenen Klang im Hifi-Bereich und man müsste permanent Geräte zu tauschen in der Hoffnung, dass man mal was bekommt was gut klingt ;)


    Jetzt aber mal Spaß beiseite: Bei solchen Vergleichen wäre es sehr sinnvoll sich den Nulltester (aus dem Video) zu besorgen und vorher und nachher mal einen Abgleich zu machen um sich mental auch zu kalibrieren, ob man wirklich was gehört hat ;)

    Der Vollständigkeit halber:
    Die DACs, die wir oben getestet haben, waren NICHT identisch aufgebaut. Ich meine aber, dass manche der verwendeten ICs in den beiden Merason-DACs gleich sind.

    Abgesehen davon können identische Geräte tatsächlich leicht unterschiedlich klingen.
    Zumindest hab ich das bei manchen Zuspielern schon erlebt, was vielleicht an Bauteil-Toleranzen gelegen haben mag.

  • Also kein Blindtest...

    Somit sind die Ergebnisse wenig aussagekräftig

    Für Dich vielleicht. Ich würde gerne mehr über die Ergebnisse des Tests lesen.

    Viele Grüsse


    Farshid


    R-T-F-S

    Authorized Dealer for Ascendo, Barco, Sim2, Trinnov, Wisdom Audio, Screen-Research, Stewart, HCM, Moovia, MadVR, Acurus, Cinemike, Hegel, JVCKenwood, Sony, Rotel, B&W, Marantz, Arcam, KEF, Anthem, Screen-Excellence, Audio-Excellence, Lumagen, Panamorph, Focal, Primare, HMS, In-Akustik, ProgressiveAudio, Parasound, Manger, Monitor Audio, Wharfedale, Audiolab, Keces, Furutech, Elac, M&K Sound, Pro-Ject, Roon, Nucleus, Waversa, ATC, Zappiti, Mutec, IsoTek, Acousence.

  • Ich würde gerne mehr über die Ergebnisse des Tests lesen.


    Ich bringe das zwar nicht mehr in allen Einzelheiten zusammen, aber ein bisschen mehr Futter kann ich schon noch liefern:

    Die Wahl der Teststücke lief so, dass wir verschiedene Genres abdecken wollten, die unterschiedliche Hör-Aspekte abdecken sollten.
    Wir hatten Frauenstimme mit Klavier (ich meine, es war was von Patricia Barber), Orchester (Imperial March, John Williams), Bass-Kontur (Eric Clapton, aus der "Lady on a Balcony") und noch ein A Capella-Stück, dessen Titel mir aber grad nicht einfällt.

    Die Testanlage durfte sich ein paar Stunden warmspielen, die DACs waren zumindest schon mal am Strom und "on", damit gleiche Bedingungen herrschen.
    Wir haben dann den PrimeMini5 als Roon-Streamer über zwei kaskadierte Mutec MC-3+ USB via AES/EBU-Kabel an den jeweiligen DAC angeschlossen und laufen lassen.

    Allen Teilnehmern war übrigens zu jedem Zeitpunkt bekannt, welches Gerät gerade spielt. Von einem Blindtest kann also nicht gesprochen werden.
    Aber da keine Hör-Anfänger mit dabei waren, die sich via Gruppendruck zu einer Meinung "überreden" lassen könnten, hab ich mir da über etwaige psychologische Effekte keine Sorgen gemacht.

    Im ersten Durchlauf haben wir versucht, grundsätzliche Charakter-Eigenschaften der DACs zu ermitteln und eventuelle Vorurteile (z.B. Merason DAC-1 muss besser sein als Merason Frérot) möglichst auszuräumen.
    Beim PS Audio kam erschwerend hinzu, dass der damals leider sehr klang-abhängig von der verwendeten Firmware (!) war, aber darauf konnten wir im Detail dann nicht mehr eingehen.

    Bei der Verkabelung haben wir ausgangsseitig auf AudioQuest Dragon gesetzt, eingangsseitig kamen Schnerzinger Essentials zum Einsatz.

    Wir haben dann versucht, das Erlebte einzuordnen.
    Also: Wie tief ist die Bühne, wie ausgewogen ist das Klangbild, spielt sich irgendwas in den Vordergrund, ist der Klang eher warm oder eher kalt abgestimmt, etc.
    Bei dem Klavierstück mit Frauenstimme haben wir dann auch viel über den Klavierlauf zu Beginn des Stückes diskutiert: Bei manchen DACs klang es "perlender" und "verbundener", bei anderen dafür "separierter" und "klarer", dafür aber weniger "emotional".
    Dann ging es dabei auch um Raum-Eindrücke: Wie groß ist der Flügel - und WO ist er? Denn erstaunlicherweise haben die DACs auch auf unterschiedlichen Höhen abgebildet.

    Bei dem Orchesterstück ging es um Einzelabbildung, Grob- und Feindynamik.
    Wie übersichtlich ist das Geschehen, wenn viele Instrumente gleichzeitig spielen? Gehen feine Töne dabei unter? Wie ist die Tiefenstaffelung?

    Es gab dann auch Überraschungen, etwa, dass uns der kleine Merason eigentlich besser gefallen hat, als der Große. Er hat zwar weniger gut aufgelöst, war alles in allem aber stimmiger.

    Insgesamt hat der Progressive Audio 992 den Sieg davongetragen, was vielleicht auch daran lag, dass er über eine zusätzliche externe 10Mhz-Clock getaktet wurde, was der Spielruhe zugutekam.
    Und er löst halt wirklich unglaublich gut auf...

    Noch was:
    Das Stück von Eric Clapton aus der "Lady on a Balcony" (Titel weiß ich gerade nicht, aber es fängt mit einem Solo-Bass an) haben wir einige Zeit danach auch für einen Lautsprecher-Kabeltest verwendet, AudioQuest William Tell Zero vs. AudioQuest Dragon Zero.
    Da gab es echt erstaunte Gesichter. Beim Willi-Kabel war es ein leicht dröhnender, recht undifferenzierter Zupf-Bass, der etwas nervig daherkam.
    Beim Dragon war der Bass wie ausgewechselt: klar, konturiert, null Dröhnen, dafür aber abgrundtief sauber und "real".

    Fazit: Es kommt halt leider doch auf jeden einzelnen Baustein an. 😊

  • Also wenn Hersteller die DACs bewusst sounden, dann sollte die Diskussion sich ja eigentlich nur um diese speziellen Modelle drehen, und diese wären dann auch eher was für Leute die da in dem Bereich was "Spezielles" suchen. Akustisch transparente DACs sind ja neutral und verändern nichts am Klang und sollten auch nicht Teil der Diskussion sein. Bei akustisch transparenten DACs ist es ja unkritisch, dass die jeden Blindtest bestehen werden (sprich: man wird sie nicht unterscheiden können). Könnte man sie unterscheiden wären sie ja nicht mehr akustisch transparent (was ja die Definition des Begriffes aussagt).

    Na ja, man sollte mal bedenken, dass DACs den Klang gar nicht verändern können, weil sie ihn vielmehr überhaupt erst erzeugen. Das unterscheidet DACs fundamental von Verstärkern. Am Eingang stehen nämlich wilde Abfolgen von Rechtecksignalen, am Ausgang liegt eine komplexe analoge Wellenform an. Wie ein Masterband vor der Erstellung des durch den DAC zu wandelnden Files „geklungen“ hat weiss auch keiner. DAC Chips haben alle unterschiedliche Klangsignaturen: ESS Chips häufig kräftig und dynamisch, AKM eher feingeistig-samtig. Mein DAC, ein sog. R2R Ladder DAC, filterlos, ohne Over- oder Upsampling, mit trafosymmetrierter Röhren-Ausgangsstufe hat ein völlig anderes Konzept. Der Herr Tester aus diesem Audio“Science“Review Ding würde wahrscheinlich einen mittleren Herzinfakt erleiden, aber der DAC hat einen unbestreitbaren Vorteil: er lässt Musik als Musik erklingen und nicht als Abfolge von Tönen. Nur darauf kommt es an.

  • Hast Du irgendwo geschrieben, welche Verstärker und Lautsprecher verwendet wurden?

  • Na ja, man sollte mal bedenken, dass DACs den Klang gar nicht verändern können, weil sie ihn vielmehr überhaupt erst erzeugen. Das unterscheidet DACs fundamental von Verstärkern. Am Eingang stehen nämlich wilde Abfolgen von Rechtecksignalen, am Ausgang liegt eine komplexe analoge Wellenform an. Wie ein Masterband vor der Erstellung des durch den DAC zu wandelnden Files „geklungen“ hat weiss auch keiner. DAC Chips haben alle unterschiedliche Klangsignaturen: ESS Chips häufig kräftig und dynamisch, AKM eher feingeistig-samtig. Mein DAC, ein sog. R2R Ladder DAC, filterlos, ohne Over- oder Upsampling, mit trafosymmetrierter Röhren-Ausgangsstufe hat ein völlig anderes Konzept. Der Herr Tester aus diesem Audio“Science“Review Ding würde wahrscheinlich einen mittleren Herzinfakt erleiden, aber der DAC hat einen unbestreitbaren Vorteil: er lässt Musik als Musik erklingen und nicht als Abfolge von Tönen. Nur darauf kommt es an.

    Du könntest sobald du in Rente gehst wunderbar diese Artikel in Hifi-Zeitschriften verfassen :D Die Umschreibung ist jedenfalls sehr gefällig ;)

  • Vielen lieben Dank. Gab es eine absolute Reihenfolge unterhalb des Progressive Audio DACs oder war je nach Stück mal der Eine oder der Andere Vorne? Wie hat der Linnenberg DAC abgeschnitten?

    Viele Grüsse


    Farshid


    R-T-F-S

    Authorized Dealer for Ascendo, Barco, Sim2, Trinnov, Wisdom Audio, Screen-Research, Stewart, HCM, Moovia, MadVR, Acurus, Cinemike, Hegel, JVCKenwood, Sony, Rotel, B&W, Marantz, Arcam, KEF, Anthem, Screen-Excellence, Audio-Excellence, Lumagen, Panamorph, Focal, Primare, HMS, In-Akustik, ProgressiveAudio, Parasound, Manger, Monitor Audio, Wharfedale, Audiolab, Keces, Furutech, Elac, M&K Sound, Pro-Ject, Roon, Nucleus, Waversa, ATC, Zappiti, Mutec, IsoTek, Acousence.

  • Vielen lieben Dank. Gab es eine absolute Reihenfolge unterhalb des Progressive Audio DACs oder war je nach Stück mal der Eine oder der Andere Vorne? Wie hat der Linnenberg DAC abgeschnitten?

    Keine Ursache.
    Es gab nur mein subjektives Ranking für die ersten beiden Plätze:

    1) Progressive Audio
    2) Linnenberg

    Die übrigen DACs kommen danach, aber ohne Reihenfolge, da sie unterschiedliche Stärken haben...

  • Immerhin haben hier Leute schon mal einen Test gemacht.

    Wer von denjenigen, die hier einen Blindtest fordern, hat denn bereits an Blindtests mit verschiedenen DACs teilgenommen?

    Also "fordern" tue ich nicht, aber ich sehe ohne keinen Grund zu "glauben" dass unterschiedliche DACs dieser Klasse (ohne sounding Absicht) hörbar unterschiedlichen Schall liefern.


    Ich habe schon DAC BTs gemacht, auch Kabel (Lautsprecher, cinch, xlr, AES, toslink).

    CD Player, Amps,...

    Teilweise selbst, teilweise bei organisierten dabei.



    Für eine Auswahl welchen DAC (wenn ich einen bräuchte/wollte) ich kaufen sollte, würde ich aber keinen BT machen.

    (Fast) Alle BTs waren primär zum Zwecke des Erkenntnisgewinns und nicht Geräteauswahl.


    mfg

  • Also "fordern" tue ich nicht, aber ich sehe ohne keinen Grund zu "glauben" dass unterschiedliche DACs dieser Klasse (ohne sounding Absicht) hörbar unterschiedlichen Schall liefern.

    Es ist ja auch für normale Leute (die also keine absoluten Enthusiasten/Perfektionisten sind) auch total ausreichend sich DACs für 300 Euro zu kaufen, wenn man sowas benötigt. Es ist ja nicht so das alles super schlecht klingt, nur mit dem 15000 Euro DAC beginnt es so langsam Spaß zu machen. Das ist ja alles High-End-Kram für besonders Eifrige ;) Die Rolex unter den DACs, zeigt aber auch nur die Zeit an, aber besonders schön halt ;)

  • Wenn es einem aus welchen Gründen auch immer mit dem Gerät um 20k€ mehr Spaß macht und man das Geld dafür zahlen will/kann, ist doch super.


    MUSS es immer und nur der Schall sein um einen Kauf zu begründen/rechtfertigen?

    Ich meine nein.


    Wer das schon meint, sollte aber auch so konsequent sein und einen dafür geeigneten Test durchführen.


    mfg

  • Immerhin haben hier Leute schon mal einen Test gemacht.

    Wer von denjenigen, die hier einen Blindtest fordern, hat denn bereits an Blindtests mit verschiedenen DACs teilgenommen?

    Ja das habe ich.

    Vor einiger Zeit hatte ich mal diesen Test gemacht:

    DAC ABX Test


    Bei diesem Test wurde das Ausgangssignal von 2 sehr unterschiedlichen DACs mit einem sehr guten Wandler aufgezeichnet. Bis auf die unterschiedlichen DACs ist also bei den A und B Stücken alles gleich.

    Hier noch genauere Angaben zum Test und auch die Soundfiles um den ABX Test im eigenen Programm durchzuführen (z.B. foobar2000).


    Konnte damals keinen Unterschied zwischen A und B hören. Auch wenn ich es jetzt noch einmal teste muss ich raten.


    Mich würden mal die Ergebnisse der Goldohren hier interessieren. Screenshot bitte.


    Möglich ist eine Unterscheidung allemal, da der günstige FiiO (~40€) eine Überhöhung im Hochton von 0.7dB hat und im Bass fehlen ihm knapp 0.4dB. Der Topping E50 (~270€) hingegen ist topfeben und hat viel geringere Verzerrungen.


    Gruss

    :sbier:

  • Vielen Dank für den Beitrag. 🙏

    Damit kann ich mal was anfangen und zeigt worauf es ankommt.

    Geräte auspacken, Gerät anschauen und anfassen, anschliessen und mit bekannter Musik anhören und vergleichen.

    Warum soll ich da mein Messbesteck rausholen und Blindtests machen.

    Wenn ich mir eine Stradivari anhöre, will ich Sie doch auch sehen.


    Schöne Grüße Jürgen auch wenn Frankfurt verloren hat 🤭😊😊

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!