Beiträge von RedFire

    Ja gut. Das Ding testest Du aber nicht mal eben.

    Ich würde da schon 3-4 Wochen für einplanen wenn man das ernsthaft machen will.

    Du wärst doch ein guter Kandidat für die CineMike-Roadshow, bei der die Trinnov in Deiner Anlage getestet wird.
    3-4 Wochen wird das zwar nicht gehen, aber für einen Eindruck sollte es reichen. Und der Aufwand ist für Dich vermutlich auch eher minimal.

    Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Meinung dieses Mannes zu lesen (die Artikel kenne ich schon länger) der über "Jahrzehnte" Blindtests durchgeführt hat und zu folgenden Ergebnissen gekommen ist.


    Einige seiner Ansichten Teile ich (z.B. die Verwendung von vollaktiven Lautsprechern) zu anderen kann ich nichts sagen aber bei Kabelklang muß ich schmunzeln.
    Dass der Mann etwas versteht kann man annehmen, ob er mit allem recht hat steht auf einen anderen Blatt.

    Zu Deiner Verlinkung fällt mir nur ein:

    Man kann sich noch so viele Eimer Farbe kaufen, man wird deswegen noch lange nicht zu Picasso.

    Weiß jemand ob das bei den angesprochenen Demos so gemacht wurde?

    Ich habe keinen Überblick, welche Demos hier angesprochen wurden, aber die Demos, von denen ich weiß, wurden mit identischen Presets durchgeführt.
    Ich war mir nur nicht sicher, ob es ggf. auch Trinnovs gibt, bei denen dieses "externe Preset aufspielen" nicht möglich ist. Aber Die Zwei hat das ja nochmal geklärt.

    Ich habe damit aber auch auf weitere Punkte was die Einstellung angeht gemeint.

    Gleiche firmware, keine Einmessung, oder exakt gleiche, je vielfältiger die Einstellmöglichkeiten sind (und da ist man bei Trinnov wohl oben an der Fahnenstange) desto mehr potentielle Stellen gibt es wo man was übersehen kann.

    Beide resetten und dann zu hören, ist denke ich auch nicht das Optimum.

    Wo ist das Problem? Kann man die Settings von einer Trinnov nicht abspeichern und dieses File dann in die andere übertragen? Dann sind identische Voraussetzungen gegeben.
    Oder geht das aus irgendwelchen Gründen nicht?

    Vielen lieben Dank. Gab es eine absolute Reihenfolge unterhalb des Progressive Audio DACs oder war je nach Stück mal der Eine oder der Andere Vorne? Wie hat der Linnenberg DAC abgeschnitten?

    Keine Ursache.
    Es gab nur mein subjektives Ranking für die ersten beiden Plätze:

    1) Progressive Audio
    2) Linnenberg

    Die übrigen DACs kommen danach, aber ohne Reihenfolge, da sie unterschiedliche Stärken haben...

    Ich würde gerne mehr über die Ergebnisse des Tests lesen.


    Ich bringe das zwar nicht mehr in allen Einzelheiten zusammen, aber ein bisschen mehr Futter kann ich schon noch liefern:

    Die Wahl der Teststücke lief so, dass wir verschiedene Genres abdecken wollten, die unterschiedliche Hör-Aspekte abdecken sollten.
    Wir hatten Frauenstimme mit Klavier (ich meine, es war was von Patricia Barber), Orchester (Imperial March, John Williams), Bass-Kontur (Eric Clapton, aus der "Lady on a Balcony") und noch ein A Capella-Stück, dessen Titel mir aber grad nicht einfällt.

    Die Testanlage durfte sich ein paar Stunden warmspielen, die DACs waren zumindest schon mal am Strom und "on", damit gleiche Bedingungen herrschen.
    Wir haben dann den PrimeMini5 als Roon-Streamer über zwei kaskadierte Mutec MC-3+ USB via AES/EBU-Kabel an den jeweiligen DAC angeschlossen und laufen lassen.

    Allen Teilnehmern war übrigens zu jedem Zeitpunkt bekannt, welches Gerät gerade spielt. Von einem Blindtest kann also nicht gesprochen werden.
    Aber da keine Hör-Anfänger mit dabei waren, die sich via Gruppendruck zu einer Meinung "überreden" lassen könnten, hab ich mir da über etwaige psychologische Effekte keine Sorgen gemacht.

    Im ersten Durchlauf haben wir versucht, grundsätzliche Charakter-Eigenschaften der DACs zu ermitteln und eventuelle Vorurteile (z.B. Merason DAC-1 muss besser sein als Merason Frérot) möglichst auszuräumen.
    Beim PS Audio kam erschwerend hinzu, dass der damals leider sehr klang-abhängig von der verwendeten Firmware (!) war, aber darauf konnten wir im Detail dann nicht mehr eingehen.

    Bei der Verkabelung haben wir ausgangsseitig auf AudioQuest Dragon gesetzt, eingangsseitig kamen Schnerzinger Essentials zum Einsatz.

    Wir haben dann versucht, das Erlebte einzuordnen.
    Also: Wie tief ist die Bühne, wie ausgewogen ist das Klangbild, spielt sich irgendwas in den Vordergrund, ist der Klang eher warm oder eher kalt abgestimmt, etc.
    Bei dem Klavierstück mit Frauenstimme haben wir dann auch viel über den Klavierlauf zu Beginn des Stückes diskutiert: Bei manchen DACs klang es "perlender" und "verbundener", bei anderen dafür "separierter" und "klarer", dafür aber weniger "emotional".
    Dann ging es dabei auch um Raum-Eindrücke: Wie groß ist der Flügel - und WO ist er? Denn erstaunlicherweise haben die DACs auch auf unterschiedlichen Höhen abgebildet.

    Bei dem Orchesterstück ging es um Einzelabbildung, Grob- und Feindynamik.
    Wie übersichtlich ist das Geschehen, wenn viele Instrumente gleichzeitig spielen? Gehen feine Töne dabei unter? Wie ist die Tiefenstaffelung?

    Es gab dann auch Überraschungen, etwa, dass uns der kleine Merason eigentlich besser gefallen hat, als der Große. Er hat zwar weniger gut aufgelöst, war alles in allem aber stimmiger.

    Insgesamt hat der Progressive Audio 992 den Sieg davongetragen, was vielleicht auch daran lag, dass er über eine zusätzliche externe 10Mhz-Clock getaktet wurde, was der Spielruhe zugutekam.
    Und er löst halt wirklich unglaublich gut auf...

    Noch was:
    Das Stück von Eric Clapton aus der "Lady on a Balcony" (Titel weiß ich gerade nicht, aber es fängt mit einem Solo-Bass an) haben wir einige Zeit danach auch für einen Lautsprecher-Kabeltest verwendet, AudioQuest William Tell Zero vs. AudioQuest Dragon Zero.
    Da gab es echt erstaunte Gesichter. Beim Willi-Kabel war es ein leicht dröhnender, recht undifferenzierter Zupf-Bass, der etwas nervig daherkam.
    Beim Dragon war der Bass wie ausgewechselt: klar, konturiert, null Dröhnen, dafür aber abgrundtief sauber und "real".

    Fazit: Es kommt halt leider doch auf jeden einzelnen Baustein an. 😊

    Und die Erkenntnis ist vorallem, dass sie Unterschiedlich klingen ;) Aber die Erkenntnis ist dramatisch (für die betroffenen Personen), weil man ja somit extreme Schwankungen in der Produktionsqualität aufdeckt. Wenn ich bedenke, wie komplex ein AVR ist müsste ja jedes Gerät komplett unterschiedlich klingen, wenn schon identisch aufgebaut DACs unterschiedlich klingen (aufgrund der Bauteile). Das ist dann quasi ein völliger Kontrollverlust über den eigenen Klang im Hifi-Bereich und man müsste permanent Geräte zu tauschen in der Hoffnung, dass man mal was bekommt was gut klingt ;)


    Jetzt aber mal Spaß beiseite: Bei solchen Vergleichen wäre es sehr sinnvoll sich den Nulltester (aus dem Video) zu besorgen und vorher und nachher mal einen Abgleich zu machen um sich mental auch zu kalibrieren, ob man wirklich was gehört hat ;)

    Der Vollständigkeit halber:
    Die DACs, die wir oben getestet haben, waren NICHT identisch aufgebaut. Ich meine aber, dass manche der verwendeten ICs in den beiden Merason-DACs gleich sind.

    Abgesehen davon können identische Geräte tatsächlich leicht unterschiedlich klingen.
    Zumindest hab ich das bei manchen Zuspielern schon erlebt, was vielleicht an Bauteil-Toleranzen gelegen haben mag.

    Vielleicht magst du auch noch Details zum Testablauf nennen?


    Es war kein Test, der unter notarieller Aufsicht oder wissenschaftlicher Leitung durchgeführt wurde, wenn du das meinst.

    Wir haben uns vorab auf 3-4 Test-Stücke geeinigt, mit denen wir testen wollten, und haben dann an mehreren Tagen jeweils "nur" 2-3 Geräte gegeneinander getestet, um nicht den Überblick zu verlieren.
    Das war insgesamt aber schon ein sehr aufwändiger Prozess (zumindest für mich als Verkabelnder), da es keinen vorher festgelegten Testablauf gab, sondern die Geräte auf Zuruf angehängt wurden.
    Außerdem ermüdet man nach ein paar Stunden, so dass wir auch mal nur kürzere Sessions gemacht haben, auch abhängig von der Verfügbarkeit und Hör-Laune der Tester...

    Diese Antwort legt nahe, dass auch zwei ähliche (?) DACs im BT unterschieden werden können?

    Welche wären das z.B.?

    Und gibt es zu dem BT eine Doku?


    mfg

    Ja, eindeutig.
    Wir haben in mehreren "Shootouts" mal einige DACs der Preisklasse 5.000-15.000 gegeneinander antreten lassen.
    Wobei die Teilnehmer ihren eigenen DAC mitgebracht hatten, oder wir einen als Leihgerät bekommen hatten.


    Im Rennen waren
    - PS Audio

    - Linnenberg Satie
    - Progressive Audio 992
    - Merason Frérot
    - Merason DAC-1

    Und jeder klang unterschiedlich, obwohl alles Highend-Geräte sind, die auf möglichst unverfälschte Klangwiedergabe ausgelegt sind.
    Die Bewertungskriterien hatte ich ja weiter oben schon mal erwähnt...

    Die guten DACs sind absolut transparent und es ist kein Unterschied zwischen ihnen zu hören. Jedenfalls nicht im Blindtest.

    LOL

    Edit:
    Diese Transparenz existiert nicht. Es gibt keinen Universal-DAC, der sowas wie einen technischen "Goldstandard" darstellen würde.
    Selbst, wenn zwei DACs ein ähnliches Layout haben und sogar gleiche ICs verwenden, können sie komplett unterschiedlich klingen.
    Und das, auch ohne in irgendeiner Form "gesounded" zu sein.

    Ich wüsste gern, und ist keinesfalls provokant gemeint, wie man bei DAC-Messungen einordnen kann, wie „echt“ ein Instrument wiedergegeben wird. Was sind das für Messwerte und wo werden die erhoben? Danke!

    Ja, diese Frage hab ich hier auch schön öfter gestellt, aber die Antwort steht bisher noch aus.
    Der Verdacht drängt sich auf, dass es eben nicht darstellbar ist, zumindest nicht in einer Form, die eine eindeutige Zuordnung zuließe.