Möglichst flaches Subwoofergehäuse

  • Hallo Zusammen...


    Da ich diesbezüglich nichts im Netz gefunden habe, stelle ich die Frage mal hier...


    Ich möchte gerne neue Gehäuse für mein DBA bauen. Während ich im vorderen Array recht flexibel bin, was Gehäusegröße und -form betrifft, such ich für das rückwärtige Array alle Möglichkeiten der Platz-Ersparnis.
    Meine Idee ist, im rückwärtigen Array also möglichst flache Gehäuse zu bauen.


    Meine Peerless XXLS12 (P835017) haben eine Einbautiefe von knapp 145mm. Um der Schwinspule ein wenig Luft zu gönnen bzw. damit sie nicht direkt an die Rückwand stossen, dachte ich an ein Gehäuse von 200mm Tiefe. Nach Abzug der Materialstärke von je 19mm wäre der Innenraum dann 162 mm tief und würde demnach genug Platz für den Treiber bieten.


    Irgendwie kommt mir das aber nicht richtig vor, dem Treiber nach hinten so wenig Raum zu geben. Meine aktuellen Gehäuse haben eine Tiefe von 30cm (Aussenmaß). Die Einsparung würde mir aber 10cm zusätzlichen Raum in meinem Kino geben (bei 4,70m Gesamtlänge kämpft man um jeden Zentimeter).


    Ich frage mich, ob die Form des Gehäuses von Relevanz für den Klang bzw. Wirkungsgrad der Subwoofer ist, solange das Volumen stimmt. Ich möchte mich gerne an die Vorgaben diverser Gehäuserechner halten und die Gehäuse mit einem Volumen von 61 bis 65 Liter bauen. In der Breite und Höhe würde ich die Boxen dann halt so anpassen.
    Gibt es diesbezüglich irgendwelche Grenzen die ich berücksichtigen sollte...?


    Meine zweite Frage ist: ist es notwendig, dass alle acht Boxen die gleiche Form haben...?


    Hintergrund ist, dass ich - wie gesagt - die hinteren Boxen möglichst flach bauen möchte, während ich vorne hinter der Leinwand mehr Platz habe - bedingt durch die Tiefe der Mains von 25,5 cm.


    Gruß
    Axel

  • Bei Subs ist es nur wichtig für eine eventuelle Belüftung hinten zu sorgen. Du kannst also die Gehäuse so flach bauen, wie Du es oben beschreibst. Die knapp 20mm sollten reichen.


    Bei geschlossenen Subs ist nur das Volumen massgeblich. Es muss auch nicht gedämpft werden. Dämpfung nutzt man allerdings zur Erhöhung des Volumens, es steigt dadurch virtuell an.


    Denke an das Volumen des Chassis selber und auch der Verstrebungen. Also einfach "Länge x Breite x Höhe" rechnen reicht nicht.


    Als Faustregel für die Strebe sagt man: Materialdicke des Gehäusematerials x 100 = Abstand der Streben. Also bei 22er MDF alle 22cm eine Strebe.


    Einfräsen des Chassis kann man sich bei Subs auch sparen. Und bedenke den Hub des Chassis bei knappen Einbau zu berücksichtigen. Nicht das er ständig an die Stoffverkleidung schlägt.


    Dann nutze Einschlagmutter zu Befestigung. Details findest Du dazu am Anfang meines Bauthreads.


    --
    Gruß
    Michael


    Edit: Lando war schneller....

  • Sofern der innere Querschnitt ausreichend groß ist, ist das kein Problem. Aufgrund der möglichst kleinen Innenmaße bei einem Würfel sind die stehenden Wellen recht hoch, so dass diese meist nicht im Übertragungsbereich eines Subwoofers liegen. Wenn du die Gehäuse nun flacher baust, wird mindestens eine Seite länger. Je nach Größe lohnt es sich die stehende Welle zu berechnen und ggfls. die Bedämpfung dieser zu optimieren um den oberen Übertragungsbereich des LFE evtl. noch etwas zu optimieren. Da sehe ich bei 60L aber noch keine allzu große "Gefahr".


    In der Summe kannst du das also so machen.


    Edit: bezüglich "Vergrößerung" des Volumens, das ist eine Mär und auch bei den Visaton-Messungen zu sehen. Habe ich auch selbst vielfach so nachmessen können. Die Bedämpfung linearisiert und "klaut" Wirkungsgrad im Tiefbassbereich. Wenn das Volumen wirklich größer werden würde, würde der Wirkungsgrad im Tiefbass steigen.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Danke für eure Antworten


    Ich sollte vielleicht eins vorweg schicken, nämlich die Ausgangssituation bei mir, weil das im nachfolgenden Text ggf. verwirrend klingen könnte.


    Mein 8-fach DBA besteht aus zwei unterschiedlichen Treiben. Es sind zwar acht Peerless XXLS12, aber zwei unterschiedliche Varianten.
    Zum einen die P830845 mit 8 Ohm Impedanz, einer Belastbarkeit von 175 Watt, sowie Papp-Membran.
    Zum anderen die P835017 mit 4 Ohm Impedanz, einer Belastbarkeit von 120 Watt, sowie Aluminium-Membran
    Alle acht Treiber befinden sich aktuell in 81 Liter Gehäuse


    Und nun zu euren Anmerkungen:


    Ich denke nicht, dass ich eine Verstrebung einbauen werde, da die Gehäuse nun doch recht klein ausfallen und 19mm MDF schon an sich für steife Gehäuse sorgen.
    Was ich allerdings interessant finde, ist der Hinweis auf das Eigenvolumen des Treibers. Wie berechnet man den denn...? Aus dem Datenblatt gehen zwar die Abmessungen hervor, aber das Volumen selbst könnte ich allenfalls annähernd berechnen, wobei an kompakter Masse ja lediglich der Schwingspulenkörper ist.
    Die Frage ist dann, ob es nicht einfacher ist, einige wenige Liter anzunehmen und dementsprechend das Gehäuse zu bauen (beispielsweise 65 anstatt der berechneten und empfohlenen 61 Liter)


    Ich gedenke auch die Treiber selbst in die Frontplatte einzulassen und zwar so, dass die Membran nicht an die Frontbespannung schlägt. Ggf. nehme ich für die Frontplatte dann 22mm anstatt der 19mm, die für das Gehäuse geplant sind.


    Ich habe bei meinen Recherchen mehrfach gelesen, dass das Gehäuse möglichst genau dimensioniert sein sollte.
    Während bei kleineren Gehäusen es an Pegeln fehlen könnte, riskiert man bei zu großen Gehäusen eine mechanische Belastung der Treiber.
    Ich habe immer noch nicht die Ursache für meine beiden gehimmelten Treiber (je einer von beiden Versionen) gefunden und zurzeit mache ich das an den, mit 81 Litern falsch dimensionierten, Gehäusen fest.
    Wofür ich aber noch keine Erklärung habe ist, warum auch einer meiner P830845 kaputt ging, obwohl die eher in zu kleinen Gehäusen stecken (empfohlen werden hier 140 Liter). Allerdings habe ich nun beschlossen, mich von diesen Treibern zu verabschieden und stattdessen weitere vier P835017 zu besorgen. Acht identische Treiber lassen sich einfacher händeln als zwei unterschiedliche Varianten und ich habe keine Zweifel, dass ich die P830845 gut verkauft kriege.


    Ich muss aber doch noch etwas fragen:


    Es heisst auch, dass etwas größere Gehäuse nicht schädlich sind, allerdings habe ich nirgendwo einen Hinweis finden können, was unter "etwas" zu verstehen ist.


    Ich habe während meiner Bauphase verschiedene Empfehlungen für Gehäusevolumina bekommen, die leider ziemlich voneinander abweichen. In der Bandbreite von 50 bis 110 Litern war da alles dabei. Ich hatte mich dann beim Bau meines DBA für 81,8 Liter entschieden (ohne Berücksichtigung des Treibers selbst), weil ich damit entsprechend simple Abmessungen (90x40x30) heraus bekam. Unter Berücksichtigung des Treiber-Volumens dürften dann die Gehäuse bei etwas unter 80 Litern liegen.
    Dies läge mit ca. 20 Litern (man könnte auch sagen 25%) oberhalb der Empfehlung für die Gehäusegröße für die P835017.


    Ist das schon signifikant zu viel, so dass das Risiko der mechanischen Überbelastung gegeben ist?


    Das würde zumindest den Verlust eines P835017 Treibers erklären, und dass dieser angeschlagen war (beim Film "Everest", als der Sturm über das Basiscamp herein brach, da knallte es regelrecht in den Boxen), allerdings noch nicht für den P830845


    Diese ganzen Überlegungen führten zu meinem Entschluss, nunmehr acht neue Gehäuse zu bauen und zwar mit dem empfohlenen Volumen von 61 Litern (plus das Volumen des Treibers).
    Nicht, dass ich das als Allerheilmittel ansehe, aber ich hoffe zumindest eine Annäherung an ein möglichst optimales DBA


    Gruß
    Axel

  • Edit: bezüglich "Vergrößerung" des Volumens, das ist eine Mär und auch bei den Visaton-Messungen zu sehen. Habe ich auch selbst vielfach so nachmessen können. Die Bedämpfung linearisiert und "klaut" Wirkungsgrad im Tiefbassbereich. Wenn das Volumen wirklich größer werden würde, würde der Wirkungsgrad im Tiefbass steigen.


    Wieder was dazu gelernt. Danke. Dann entferne ich beim Tausch meiner Leinwand das Dämm-Material in meinem Subs.
    --
    Gruß
    Michael

  • Wie gesagt bei längeren Gehäusen (1m und mehr kann das schon sinnvoll sein mittig ein Knäuel oder am Ende in der dicke 1/4 Gehäuselänge einzubringen um die stehende welle im Gehäuse zu bedämpfen. Sonst eher nicht.


    Bezüglich Treibervolumen +/- 10% des Gehäusevolumens wird kaum mess oder hörbar sein. Da mach dich nicht verrückt. Bezüglich unterschiedlicher Treiber kann das funktionieren aber die Übertragungsfunktion der Arrays sollte schon Recht gleich sein.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ich würde wohl 1/4 bis 1/2 davon in die Mitte des Gehäuses packen auch gern "etwas" dichter. Sieht man auch gut bei der Impedanz und ir Messung wann der beste Schnittpunkt aus Wirkungsgrad und Linearität erreicht ist. Bei einem mitteltöner nutze ich auch nur muhwolle da noch wirkungsvoller bei gleicher Materialmenge.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ich habe Subwoofer mit dem Peerless XXLS 12'' (830845) mit 20 cm Gehäusetiefe, das passt gut.



    Wieder was dazu gelernt. Danke. Dann entferne ich beim Tausch meiner Leinwand das Dämm-Material in meinem Subs.


    Mir wurde von "meinen" Lautsprecher-Experten empfohlen, mindestens 50% des Innenvolumens mit Dämm-Material zu füllen (habe ich auch so gemacht).
    Leider kann ich die genaue Begründung nicht mehr wiedergeben, es war aber nicht die Volumenvergrößerung und auch nicht die stehenden Wellen sondern ein anderer Aspekt.

  • Auch das lässt ja viel Spielraum was Dichte usw. Angeht. Ich habe damit einige Zeit mit messreihen und hörungen verbracht, sowohl bei Subwoofern als auch meinen fostex Breitbändern um möglichst viel ohne eq im Ursprung zu beseitigen. Da war alles dabei und dokumentiert. Von Gehäusematerial, Verstrebungen, butyl, fliesen, Dämpfungsmaterial (Ort, Art, Menge), spachteln der Körbe / Magnete. Bedämpfung der Körbe usw. Das ist einfach kurz und knapp MEIN Ergebnis dazu. :)

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Die stehenden Wellen der tiefen Frequenzen sollten in einem Subwoofergehäuse keine Rolle spielen. Die Schallwellen sind im Vergleich zu den Gehäuseabmessungen sehr lang. Anders kann es jedoch bei den Frequnzenzen im Klirrspektrum bei K2/K3/K4 usw. aussehen. ;)

  • Auf die Gefahr, dass deine Frage bereits an anderer Stelle beantwortet wurde:


    Ja, einfach 2x das "Inner" vom schwedischen Möbelhaus rein und dann ists gut. :)


    Es gibt zwar einige Quellen / Untersuchungen die belegen, dass Dämmmaterial (gegenüber Luft) keinen messbaren Vorteil bringt - aber zumindest der "Mann im Ohr" ist dann beruhigt.


    Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass durch poröses Material das "effektive" Volumen des Subs minimal über dem "realen" Volumen des Gehäuses liegt und man das Gehäuse damit nochmal minimal verkleinern kann (bei identischer Güte Qts). Finde auf Anhieb keine "wissenschaftliche" Quelle, lediglich einen Thread bei DIY-Audio.


    Allgemein verfolge ich den Ansatz Symmetrien zu vermeiden, um etwaige Resonanzen über das Frequenzband zu verschmieren - es sei denn man möchte gezielt das Abstrahlverhalten beeinflussen. Ähnliche Maßnahmen ergreift beispielsweise auch die Firma Nubert bei ihren LS-Gehäusen - wie ich mir habe sagen lassen (assymetrische Streben / Wandstärken / ...).


    Beim Subwoofer kann man aber nicht viel falsch machen, wie bereits von Latenight erklärt.


    VG Alex

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