Alternative Absorptionsmöglichkeiten von Schall

  • Ich will auch gar nicht sagen, dass die Technik nicht funktioniert. Nur liest sich das bei dir so, als wäre das nun dem DBA überlegen - und das will ich erstmal sehen - und ja, ich habe mir solche Systeme auf Messen angeschaut und war auch in einem mehrstündigen Workshop. Dort wurde aber auch klar kommuniziert, dass die Dinger entsprechend dem Subsystem ausgelegt sein mussten.

    Hast du 4x 18Zoll in der Front, dann bringen dir zwei Aktivabsorber mit 12Zoll nicht wirklich was - zumindest nicht, wenn es laut wird.

    Hallo,


    natürlich kann diese Technik dem DBA überlegen sein, das ist doch auch gut so, das es verschiedene Option gibt.

    Du kannst das System noch nicht auf Messen gesehen/gehört haben, weil es das System so in der späteren Form noch nicht zu kaufen gibt (bisher nur Prototypen und andere ähnliche erweiterte Konstruktionen etc.)

    Und es ist völlig falsch das das System irgendwie nach dem Subsystem ausgelegt sein soll (ala` Subsystem hat 6x 18er...aktiv System ähnlich SD usw.) Diese bisherigen auch analog arbeitenden Systeme (mit sehr bescheidener Membranfläche) sind damit nicht vergleichbar, zumal das bisher nicht wirklich skalierbar war.


    Aber noch einmal, irgendwie scheint das Prinzip noch nicht klar rüber gekommen zu sein (ich habe mich vielleicht auch falsch ausgedrückt). :zwinker2:

    Das aktive neue digitale System (mit viel potenterer Auslegung) arbeitet grundsätzlich mit Chassie Treibern mit völlig anderer Güte, die so normal nicht ansatzweise als Subwoofer taugen würden.

    Nur (und das ist der entscheidende Unterschied) ich behandle damit ausschließlich die Raummoden und NICHT den Frequenzverlauf.

    Und noch etwas kommt hinzu, das System unterscheidet durch seine Regelung (Micro bis über 140 DB Erfassung kommt dann dort auch zum Tragen) zwischen Primär und Sekundär Schall auf der Zeitkomponente.

    Daher was ist Direktschall und was ist Raummode und nur letzteres wird behandelt (mit minimaler indirekter Beteiligung auf den Frequenzverlauf)


    Das Wirkprinzip ist ja im Grunde selbiges wie bei DBA.

    Eben genau das ist nicht der Fall (s. oben im Text).

    Ein DBA arbeitet im Frequenzverlauf, dazu auf die Raummoden und zusätzlich mit Delay (Einstellung Impulsantwort etc.)


    Das aktive digitale System (Systeme) hat somit keinen Einfluß auf den 1. Schallanteil (Direktschall), sondern nur auf die Raum Moden, was ein deutlicher Unterschied ist (intelligenter und kein Trial&error).

    Daher braucht es auch keine Energie im Direktschall eliminieren, denn wir wollen ja die Energie vom Bass (vorn, hinten, seitlich, oben etc.), nur die Raummoden nicht.

    Wozu also wieder massiv Energie vernichten (DBA Rear), wenn es überspitzt formuliert auch anders geht ?


    Den Punkt verstehe ich nicht. Wenn eine Raummode bei sagen wir 30hz mit 120db angeregt wird, dann kann ein System mit z.B. nur 105db max. da auch nur effektiv bis zu seiner Leistungsgrenze arbeiten.

    In der Threorie kannst du vielleicht gezielt am Ort des Geschehens eingreifen (was dann aber je nach Raum auch Nachteile mit sich bringen kann, wenn ich so an Quermoden denke), aber dennoch muss die Leistung des Absorbers doch zum System passen.


    Wie gesagt: Ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren und bin grundsätzlich offen für neues. Imho passt da aber vieles nicht, was du schreibst.

    Wie beschrieben ich greife nicht in den Frequenzverlauf ein (nur marginal bei den Systemen), daher die Frequenzregelung findet in der Vorstufe, DSP etc. statt.


    Daher was will ich denn überhaupt erreichen im Raum am Hörplatz ?

    Einen präzisen und mehr oder minder massiven trockenen Bass/Tiefbass erzielen.

    Daher ich will die Energie im Raum mögl. maximal am Hörplatz OHNE Raummoden dort erzielen.

    Exakt das kann das aktive System liefern und darüber hinaus eben auch auf die verschiedenen Sitzreihen Einfluss nehmen, da man dort gezielt (an den Hörplätzen, Reihen...seitlich im Raum) weitere Systeme platzieren kann und zwar unterhalb der Surround LS, da diese normal ohnehin etwas oberhalb Ohrhöhe sitzen.


    Und dann sind auch 2,3 oder 4 Sitzreihen oder zig verschiedene Podeste völlig egal im Raum (auch später ggf. dazu erweitert), denn die aktiven Systeme erfassen diese Änderungen quasi permanent (ohne das neu eingemessen werden muss).

    Hinzu kommt auch weniger Störanfälligkeit, wenn einmal ein Chassie an einem 8,12, 16er DBA ausfällt, dann ist das DBA sofort aus dem Tritt (man merkt es bisweilen erst später etc.).

    Und wie beschrieben jede Art Zusatz im Raum (Podest, Sitzreihen, Stühle, Türen, mehr/weniger Leute) macht die wichtige DBA Symetrie der absolut ebenen Wellfront mehr oder weniger kaputt. Wie sich das dann klanglich auswirkt bzw. man im Trial&error noch kompensieren kann, ist insofern immer unterschiedlich.


    Ein DBA ist eine Lösung für viele Bassprobleme, aber (IMO) nicht die Spitze des Eisberges, wenn es um die effektivste Behandlung von Raummoden geht. Von daher wird die aktive (intelligente und intelligent gesetzte) Absorbtion viel mehr Vorteile bieten, als das vielleicht jetzt so im Moment gesehen wird.

    Und wie beschrieben das System auf Knopfdruck (auch per App später steuerbar) mal on und off zuschalten, um dann zu erhören wie brutal der Raum sich ändert...da wird es ganz sicher viele sehr überraschte Gesichter geben. :)


    Also bitte das ist kein Angriff auf das "liebe" DBA, aber die Konstellationen im Home Cinema verschieben sich mit der Zeit. Und neue ergänzende Technik (Infraschall, Led Wände usw.) verlangen nach anderen Audio und Akustik Lösungen.


    ANDY

  • Auch beim DBA kann man auf Knopfdruck den Modus ändern.

    Z.b. DBA Modus, nur vorderes Array,.nur hinteres, beide Arrays gleichphasig,..


    Dazu gibt es hier im Forum ja mehrfach Messungen.


    Zum Rest fällt mir nicht viel ein weil ich zugeben muss dass ich daraus nicht schlau werde.

    Raummode behandeln aber den Frequenz Verlauf nicht.... was damit gemeint ist?


    mfg

  • Auch beim DBA kann man auf Knopfdruck den Modus ändern.

    Z.b. DBA Modus, nur vorderes Array,.nur hinteres, beide Arrays gleichphasig,..


    Dazu gibt es hier im Forum ja mehrfach Messungen.

    Hallo,


    das ist doch etwas völlig anders. Du bewegst dich dort immer in der Mehrfach Abhängigkeit.

    (ich hatte es doch oben beschrieben den Unterschied)


    Zum Rest fällt mir nicht viel ein weil ich zugeben muss dass ich daraus nicht schlau werde.

    Raummode behandeln aber den Frequenz Verlauf nicht.... was damit gemeint ist?


    mfg

    ist ja nicht schlimm. :)

    Natürlich behandelst du Beides, aber eben anders (steht ebenso im Vorpost).


    ANDY

  • Vielleicht kannst du es noch einmal anders beschreiben wo der Unterschied ist?


    Folgendes Szenario (extrembeispiele dienen zur Veranschaulichung):

    Vorne gibt es ein Array an der Stirnwand.


    An der Rückwand gibt es nur 2 Optionen:

    Einmal ein Array aus gesteuerten Einheiten.

    Einmal ein Array aus geregelten Einheiten.


    Wenn alles sauber eingestellt ist sehe ich für das Schallfeld im Raum bzw. rund um den/die Hörplätze wenig Unterschied.


    mfg

  • bitte auch Post 41 (Seite 3) lesen, dort ist das Prinzip grob zusammen gefasst

    Habe ich gemacht und diesen Thread komplett gelesen, aber das Prinzip nicht ansatzweise verstanden. Ich fasse mal zusammen, was ich in #41 gelesen habe:

    1. arbeitet grundsätzlich mit Chassie Treibern mit völlig anderer Güte
    2. behandelt ausschließlich die Raummoden und NICHT den Frequenzverlauf
    3. hat eine Regelung
    4. es gibt ein Micro bis über 140 DB Erfassung
    5. unterscheidet zwischen Primär und Sekundär Schall auf der Zeitkomponente
    6. hat keinen Einfluß auf den 1. Schallanteil (Direktschall), sondern nur auf die Raum Moden
    7. eliminiert keine Energie im Direktschall


    Die Funktionsweise ist mir unklar. Kannst du das vielleicht noch einmal beschreiben, auch was physikalisch mit den Moden passiert, und wie es auf allen Sitzplätzen gleichzeitig wirkt? Wo stehen die Subwoofer, und wie viele gibt es? Wo steht das aktive System und was macht es?


    Danke,

    Alex

  • Ich verstehe die Ausführungen auch nicht.


    Bei einem DBA wird der Direktschall gar nicht beeinflusst. Im Gegenteil: er wird von allen Reflexionen (Moden) isoliert. Man hört gar nichts anderes als den Direktschall.

    Auch funktioniert es nicht über eine Anpassung des Amplitudengangs. Den entzerrt man erst nach dem Einstellen der aktiven Auslöschung in Längsrichtung.


    Eine Regelung ist bei Raummoden generell nicht notwendig, da sich diese vorhersehbar und damit quasi statisch verhalten. Man kann anhand der Positionen der Treiber und deren Signal den komplexen Frequenzgang im gesamten Raum vorhersagen. So macht es z.B. der Multi-Sub Optimizer. Und auch das DBA basiert auf dieser Tatsache.

    Regelungen können dann sinnvoll, wenn sich ein System nichtlinear verhält, wie z.B. ein Treiber bei größeren Auslenkungen. Im Raum kann man sie dazu nutzen, um den Freiheitsgrad der beliebigen Platzierung zu erhalten. So funktionieren z.B. diverse aktive Absorbersysteme. Sie stellen sich durch Messung selbst ein und regeln dadurch quasi den Ausgang. Aber eine sinnvolle Platzierung der Subwoofer kann das Prinzip auch nicht kompensieren, wie man an diversen Messungen in der Vergangenheit gesehen hat.


    Moden sind eine Eigenschaft des Raums. Sie verhalten sich linear und vorhersagbar. Letztendlich ist das Prinzip daher immer, die Subwoofer so zu platzieren, dass sich die Modenanregungen der Einzeltreiber gegenseitig auslöschen (Prinzip des Gitters) oder sie aktiv durch Verzögerung/Phase zu kompensieren. Ob das gesteuert oder geregelt passiert, ist dabei egal. Die einzige Größe, die sich im Betrieb (in Grenzen) ändern kann, ist die Anzahl der Personen im Raum und dessen Effekt auf die Einstellung der aktiven Auslöschung beim DBA (Verzögerung/Pegel des hinteren Gitters). Inwiefern das relevant ist, müsste man mal systematisch erfassen. Falls es relevant ist, könnte man dafür einzelne Presets erstellen und kommt somit auch ohne Regelung aus.


    Ich würde zumindest gerne mehr über das System erfahren, von dem Andy spricht. Das ist ja anscheinend eins, das noch nicht erhältlich ist. Vielleicht sind ja irgendwann Details nachlesbar.

  • Uiuiui … wo soll ich da anfangen?


    „Und richtig das DBA an sich ist schon auch eine aktive Absorption... aber :“

    • Tatsächlich „absorbiert“ da beim DBA rein gar nichts (zu mindest nicht messbar). Eine Absorption würde bedeuten, Energie aus dem System zu „entfernen“ (meist die Wandlung von kinetischer Energie in thermischer). Macht ein DBA nicht.


    „es unterscheidet nicht intelligent zwischen Direktschall und reflekt. Schall“

    • Tut ja auch nicht Not. Das ist das schöne an Schallwellen, die beeinflussen sich nur minimalst untereinander, so dass ein DBA in seinem Wirkbereich absolut keinen Einfluss auf diet restliche Raumakustik hat.


    „Einrichtung erfolgt immer nach tria l& error„

    • … nur weil keiner eine Automatik dafür entwickelt hat. Technisch eigentlich gar nicht mal so schwierig, vorausgesetzt man hat entsprechende DSPs zur Verfügung… was ich habe. Softwaretechnisch werf ich mal FFT und PID-Controller in den Raum.


    „i.d.r keine Frequenzabdeckung von 15 - 150 Hz (wie beim anderen System) in der Praxis zu erreichen“

    • Warum?


    „kann nicht nach Bedarf gezielt nur die Raummoden und dann noch in der Intensität fein eingestellt werden“

    • NIEMAND will seine Raummoden „einstellen“. Die müssen einfach weg und dann wird der modenfrei Bass eingestellt. Aber wenn ich wollte, wäre das natürlich möglich, warum sollte das auch nicht möglich sein?


    „bedingt dem Rearaufbau verbleibt weniger bis gar kein Platz mehr für Diffusion an der Rückwand“

    • Also meine Subs hinten sind 22cm tief und ich hätte die noch flacher hin bekommen. Zwischen den Subs hängt ein riesiger Absorber für den Hoch-/Mitteltonbereich.


    „schon eine zweite Sitzreihe + Podest deformiert die angestrebte ebene Wellfront“

    • Theoretisch ja, praktisch kaum relevant. (siehe Bild am Ende)


    „DBA Bass hat weniger Energie direkt von vorn (gerichtet).“

    • Ein DBA hat die Energie, die die vorderen Subs hergeben. Würde mehr Energie da sein, bedeutet das Moden… die sind hier allgemein nicht so gerne gesehen.


    Zum Thema „großartig vorne korrigieren und dann hinten voll aus dem Ruder zu laufen“ … macht ein DBA nicht.

    Das ist mein DBA auf 7 Plätzen (zwei Sitzreihen inkl. Podest) und eine Messung in der Raummitte… und mein DBA ist hier eher mittelmäßig einzuordnen. Ich sollte noch erwähnen, dass meine zweite Sitzreihe ca. 15cm vor dem hinteren Array platziert ist.

    Die Konsistenz möchte ich gerne mal von irgendeinem anderen Bass-System sehen.


  • Daher braucht es auch keine Energie im Direktschall eliminieren, denn wir wollen ja die Energie vom Bass (vorn, hinten, seitlich, oben etc.), nur die Raummoden nicht.

    Wozu also wieder massiv Energie vernichten (DBA Rear), wenn es überspitzt formuliert auch anders geht ?

    Oh … Bass von hinten habe ich auch. Ich hab‘s XDBA genannt. Sind quasi zwei DBAs in einem die gegenläufig spielen. Dabei übernimmt das Front-To-Back-Array den Bassanteil aller vorderen Lautsprecher plus LFE und das Back-To-Front-Array den Rest.

  • Hallo,


    was meinst du mit Array ? LS oder Absorber ? Bzw. welche Konstellation ?

    Bitte nochmal präzisieren.


    ANDY

  • Ich meine hier ein Array an der Stirnwand das TT abgibt. Z.b. ein SBA oder eben das vordere Array eines DBA.


    Platziert man die geregelten Einheiten nun dort wo sich an der Rückwand beim DBA die "doofen" Chassis befinden sollte sich wenn alles gut läuft ja das gleiche Schallfeld im Raum ergeben, wie beim DBA.


    mfg

  • Die Funktionsweise ist mir unklar. Kannst du das vielleicht noch einmal beschreiben, auch was physikalisch mit den Moden passiert, und wie es auf allen Sitzplätzen gleichzeitig wirkt? Wo stehen die Subwoofer, und wie viele gibt es? Wo steht das aktive System und was macht es?


    Danke,

    Alex

    Hallo,


    die Moden sind im Raum mehr oder weniger vorhanden. Und wieviel Sie maximal angeregt werden bestimmt die Energie, die dem Raum zugeführt wird (LS). Insofern je mehr Energie, desto mehr muss kompensiert werden, was schon generell ein ganz entschiedener Unterschied zum jedem Setup + Raum darstellt.

    Die Moden (und nur die Moden) werden von mehrfach platzierten Aktive Absorbern (platziert u.a. in den Ecken wo die höchsten Raummoden bzw. Druck im Raum vorhanden ist) quasi aufgefangen und effektiv um Faktor x reduziert (akustische Impedanz der Luft auf der Zeitebene).


    Natürlich ist die Positionierung und auch die richtige Anzahl, individuell davon abhängig, wieviel Volumen der Raum + Energie generell zugeführt wird. Oder auch nochmal abhängig von ggf. anderen passiven Absorbern in Kombination/Ergänzung.


    Daher ganz grob in allen Ecken + ggf. an den Seiten zusätzlich (wenn mehrere Sitzreihen). Platzierung der zugeführten Haupt Bassenergie nur von vorn (z.b.).

    Es gibt insofern keine pauschale Vorgehensweise, da von zig Einzelfaktoren abhängig.


    ANDY

  • Ich meine hier ein Array an der Stirnwand das TT abgibt. Z.b. ein SBA oder eben das vordere Array eines DBA.


    Platziert man die geregelten Einheiten nun dort wo sich an der Rückwand beim DBA die "doofen" Chassis befinden sollte sich wenn alles gut läuft ja das gleiche Schallfeld im Raum ergeben, wie beim DBA.


    mfg

    Hallo,


    OK so war es gemeint.

    Wie im Post darüber bereits geschrieben verteilen sich die aktiv Absorber vorn und hinten (vorzugsweise in den Ecken, ggf. auch da doppelt/dreifach etc.). + ggf. weitere an den Seiten.


    ANDY

  • Ich verstehe die Ausführungen auch nicht.


    Bei einem DBA wird der Direktschall gar nicht beeinflusst. Im Gegenteil: er wird von allen Reflexionen (Moden) isoliert. Man hört gar nichts anderes als den Direktschall.

    Auch funktioniert es nicht über eine Anpassung des Amplitudengangs. Den entzerrt man erst nach dem Einstellen der aktiven Auslöschung in Längsrichtung.

    Hallo Nils,


    der Direktschall wird doch insofern beeinflusst wieviel Energie ich in den Raum pumpe und sich dann auf die Moden auswirkt.

    Und je mehr Energie ich vorn rein stecke wird desto mehr Energie muss hinten wieder vernichtet werden.

    Im Idealfall sollte nur der Direktschall zu hören sein, nur das kann durch verschiedene Umstände im Raum (Stichwort ebene Wellenfront) eben nicht immer der Fall sein.


    ...in Längsrichtung. Genau das kann aber eben nicht immer ausreichen.

    Eine Regelung ist bei Raummoden generell nicht notwendig, da sich diese vorhersehbar und damit quasi statisch verhalten. Man kann anhand der Positionen der Treiber und deren Signal den komplexen Frequenzgang im gesamten Raum vorhersagen. So macht es z.B. der Multi-Sub Optimizer. Und auch das DBA basiert auf dieser Tatsache.

    Regelungen können dann sinnvoll, wenn sich ein System nichtlinear verhält, wie z.B. ein Treiber bei größeren Auslenkungen. Im Raum kann man sie dazu nutzen, um den Freiheitsgrad der beliebigen Platzierung zu erhalten. So funktionieren z.B. diverse aktive Absorbersysteme. Sie stellen sich durch Messung selbst ein und regeln dadurch quasi den Ausgang. Aber eine sinnvolle Platzierung der Subwoofer kann das Prinzip auch nicht kompensieren, wie man an diversen Messungen in der Vergangenheit gesehen hat.

    Das mag für dich Alles vorhersehbar sein, die Praxis zeigt aber dann teils andere Ergebnisse (nicht auf Dich bezogen). :)

    Es reicht doch schon aus wenn sich ein Treiber anders in der Auslenkung/Abklingen darstellt.

    Die meist übliche Vorgehensweise, gewisse Treiber in Reihe dann parallel an einer Endstufe zu betreiben, treibt die Güte des DBA Aufbaus dann sicher auch nicht nach oben.

    Die isolierte Modenbehandlung ohne massiv Direktschall zu vernichten ist daher definitiv ein Vorteil. :zwinker2:

    (zudem ist es einfacher zu integrieren).

    Also es ist eine Alternative nicht mehr und nicht weniger.

    Moden sind eine Eigenschaft des Raums. Sie verhalten sich linear und vorhersagbar. Letztendlich ist das Prinzip daher immer, die Subwoofer so zu platzieren, dass sich die Modenanregungen der Einzeltreiber gegenseitig auslöschen (Prinzip des Gitters) oder sie aktiv durch Verzögerung/Phase zu kompensieren. Ob das gesteuert oder geregelt passiert, ist dabei egal. Die einzige Größe, die sich im Betrieb (in Grenzen) ändern kann, ist die Anzahl der Personen im Raum und dessen Effekt auf die Einstellung der aktiven Auslöschung beim DBA (Verzögerung/Pegel des hinteren Gitters). Inwiefern das relevant ist, müsste man mal systematisch erfassen. Falls es relevant ist, könnte man dafür einzelne Presets erstellen und kommt somit auch ohne Regelung aus.

    Sicher sind die Moden die Eigenschaft des Raums. Nur je mehr Energie du in den Raum bringst oder haben möchtest desto mehr Raummoden werden "relevant" angeregt.

    Daher die Kompensation des DBA nur überwiegend über die Längsausrichtung kann dann ggf. nicht mehr ausreichen.

    Daher was passiert dann ? :zwinker2:


    Ja man kann sicher auch einzelne Presets machen, sofern überhaupt machbar (mehr Personen), aber das ist irrelevant bei der anderen Methode. Und die Wirkung des DBA auf verschiedenen Sitzreihen ? :zwinker2:

    Natürlich auch wieder abhängig vom Raum, Größe usw.

    Ich würde zumindest gerne mehr über das System erfahren, von dem Andy spricht. Das ist ja anscheinend eins, das noch nicht erhältlich ist. Vielleicht sind ja irgendwann Details nachlesbar.

    Werde ich gern machen.

    Danke.


    ANDY

  • Oh … Bass von hinten habe ich auch. Ich hab‘s XDBA genannt. Sind quasi zwei DBAs in einem die gegenläufig spielen. Dabei übernimmt das Front-To-Back-Array den Bassanteil aller vorderen Lautsprecher plus LFE und das Back-To-Front-Array den Rest.

    Hallo,


    ja ist doch Klasse das es bei dir so gut funktioniert. :sbier:

    Und Danke das du deine Erfahrungen oben im Detail zu meinen Antworten gegeben hast.


    Das denkt sich nicht ganz mit meinen Erfahrungen, auch was das Thema generelle Energie im Raum angeht, aber man muss ja nicht immer einer Meinung sein. :)


    ANDY

  • Das denkt sich nicht ganz mit meinen Erfahrungen, auch was das Thema generelle Energie im Raum angeht, aber man muss ja nicht immer einer Meinung sein. :)

    Raumakustik ist keine „Meinung“, Raumakustik ist „Physik“.


    Wenn Du schreibst, dass das von Dir angepriesene System am besten funktioniert, wenn man die „Absorber“ an bestimmten Stellen im Raum platzieren sollte mit einer bestimmten Anzahl, dann sehe ich auch hier keinen Vorteil/Unterschied zum DBA, außer dass man laut Deiner Aussage noch mit Rest-Moden leben muss.

    Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, glaube aber kaum, dass ein solches System, wie Du es hier in den Raum wirfst (ohne konkrete Hinweise auf die physikalische Wirkweise zu geben) an ein mittelmäßiges DBA wie meines rankommt und/oder übertrifft, vor allem was das Preis-/Leistungsverhältnis angeht. Ich habe knapp unter 1000,- (dreistelliger Betrag) komplett (Chassis, Holz und Endstufe) dafür bezahlt.


    Ach … was mich noch interessieren würde: Um auf allen Plätzen ein konsistentes Klangbild zu haben, würde man pro Sitzplatz auf Hörposition ein Messmikrofon benötigen. Wo werden denn die Messmikros platziert?

  • OK so war es gemeint.

    Wie im Post darüber bereits geschrieben verteilen sich die aktiv Absorber vorn und hinten (vorzugsweise in den Ecken, ggf. auch da doppelt/dreifach etc.). + ggf. weitere an den Seiten.

    In diesem Fall würde das aber bedeuten dass die Welle (m.o.w. eine ebene) im Bereich Mitte Rückwand nicht optimal absorbiert wird, weil dort ja dann kein geregelter Absorber ist.



    Das ist natürlich wieder ein Extrembeispiel, gilt aber freilich allgemein.

    D.h. wenn es Bereiche im Raum gibt an denen Schall reflektiert wird und dort die geregelten Absorber nicht wirksam sind - und die gibt es sofern man

    a) nicht mit ebenen Wellen arbeitet oder

    b) den Raum nicht rundum mit den Einheiten zupflastert

    dann entsteht auch immer eine Überlagerung im Raum.



    Wie gesagt ich sehe die geregelte Typen (schon seit damals der Bag End rauskam, das war der erste den ich in der Form kannte) als für viele Anwendungen tolle Problemlöser.

    Aber das was du bisher geschrieben hast verstehe ich weiterhin noch nicht bzw. sollte ich es verstanden haben dann spießt sich das mit meinen Wissen sowohl auf theoretischer aber auch praktischer Seite über Sub-Systeme.



    Und in solchen Fällen bin ich stark daran interessiert den Konto beim Denken zu lösen.


    mfg


    Edit: "nicht wirksam" durch "nicht optimal bzw. unterschiedlich wirksam" ersetzen

  • der Direktschall wird doch insofern beeinflusst wieviel Energie ich in den Raum pumpe und sich dann auf die Moden auswirkt.

    Und je mehr Energie ich vorn rein stecke wird desto mehr Energie muss hinten wieder vernichtet werden.

    Ja, aber das hintere Gitter wird ja bezüglich Schalldruckpegel (also Energie) exakt genauso erhöht wie das vordere Gitter. Von daher gibt es beim DBA (genauso wie bei allen anderen Subwoofersystemen) keine Pegelabhängigkeit. Das Abklingen ist bei jedem Pegel identisch. Oder worauf wolltest du genau hinaus?


    Das mag für dich Alles vorhersehbar sein, die Praxis zeigt aber dann teils andere Ergebnisse (nicht auf Dich bezogen). :)

    Ich meinte gar nicht mal, dass es alleine von den Raummaßen komplett vorhersehbar ist, denn die Dämpfung des Raums ist unbekannt. Ich meinte eher, dass wenn die Moden einmal messtechnisch bestimmt sind, das Verhalten vorhersehbar ist. Über alle Positionen und Pegel. Also Trial & Error bleibt beim Einstellen natürlich, solange kein Automatismus am Werk ist. :)


    Es reicht doch schon aus wenn sich ein Treiber anders in der Auslenkung/Abklingen darstellt.

    Die leichten Serientoleranzen sind nach meiner Erfahrung vernachlässigbar. Ein DBA funktioniert ja sogar mit anderen Treibern im hinteren Gitter, wenn man den Amplitudengang minimalphasig an das vordere Gitter angleicht.


    Es ist wie immer: um für die Wirklichkeit ausreichend (oder sogar sehr gut) zu funktionieren, müssen die meisten Dinge nicht 100%ig sein.


    Die meist übliche Vorgehensweise, gewisse Treiber in Reihe dann parallel an einer Endstufe zu betreiben, treibt die Güte des DBA Aufbaus dann sicher auch nicht nach oben.

    Es spricht auch nichts dagegen, jedem Treiber eine eigene Endstufe zu verpassen. Ist halt aufwändiger und teurer. :zwinker2:


    Die isolierte Modenbehandlung ohne massiv Direktschall zu vernichten ist daher definitiv ein Vorteil. :zwinker2:

    Ich verstehe nicht, was du da genau meinst. Ein geregeltes System macht doch auch nichts anderes, als den Direktschall auszulöschen, damit die Mode nicht anregt wird. Ich sehe den Unterschied überhaupt nicht.


    Nur je mehr Energie du in den Raum bringst oder haben möchtest desto mehr Raummoden werden "relevant" angeregt.

    Wie oben geschrieben, die Anregung der Raummoden hat nichts mit dem Pegel zu tun. Weder deren Anzahl noch deren Abklingen relativ zum Direktschall. Und wenn sie an der Quelle (also an der Wand) kompensiert (ausgelöscht) werden, haben sie bei jedem Pegel exakt dieselben Auswirkungen, nämlich gar keine. Das ist alles problemlos messbar (und ich habe bei mir bis 130 dB gemessen). :)


    Ja man kann sicher auch einzelne Presets machen, sofern überhaupt machbar (mehr Personen), aber das ist irrelevant bei der anderen Methode.

    Genau, das schrieb ich ja auch. Bei einem regelnden System ist dieser Faktor irrelevant. Die Frage ist, wie groß das Problem überhaupt ist und ob der Vorteil wirklich relevant ist.


    Und die Wirkung des DBA auf verschiedenen Sitzreihen ?

    Die Varianz über verschiedene Sitzplätze und -reihen hat DerSDX oben ja gezeigt. Das ist auch meine Erfahrung von meinem alten DBA. Die Varianz ist extrem gering und geringer als bei allen anderen Subwoofersystemen, das bedämpfte SBA eingeschlossen (das ich ja auch schon hatte).

    Der Nachteil ist auch bekannt: der Pegel ist überall gleich, der Abfall der Satelliten beträgt aber 6 dB pro Entfernungsverdopplung bei Kugelstrahlern (und 3 dB bei Linienstrahlern). Somit passen die Pegel von DBA und Satelliten nicht auf allen Plätzen zusammen (nur am Referenzplatz). Aber das ist kein alleiniges Problem des DBAs, sondern bringen alle Subwoofersysteme mit, die über einen größeren Bereich ein recht gleichmäßigen Pegel erzeugen (z.B. Multisub).


    Werde ich gern machen.

    Danke schon mal! :)

  • Daher die Kompensation des DBA nur überwiegend über die Längsausrichtung kann dann ggf. nicht mehr ausreichen.

    Daher was passiert dann ? :zwinker2:

    • Ein DBA „wirkt“ nicht nur in Längstrichtung. Wie kommst Du denn auf die Idee? Wäre das der Fall, würde hier niemand ein DBA einsetzen.


    „Und die Wirkung des DBA auf verschiedenen Sitzreihen ? :zwinker2:

    • Du scheinst meinen ersten Post nicht bis zum Ende gelesen zu haben. Ein DBA ist (selbst noch in Wandnähe) ziemlich gut im GANZEN Raum (siehe Messergebniss, dass ich hier gepostet habe).


    Mein Fazit:

    Ich denke mal, viele wissen, dass man mit Elektronik viel kompensieren kann, aber die Physik zu hintergehen/übertreffen … da werden (wie man sieht) doch viele eher hellhörig/stutzig. Die „Beweislast“ liegt erstmal in Deiner Hand. Ich bin wirklich gespannt, auf die Messergebnisse (solltest Du ja schon einige haben, sonst könntest Du ja gar nicht solche Behauptungen aufstellen).


    So long

    Martin aka Der SDX

  • Wenn Physik mit Ökonomie// Marketing kollidiert, verliert möglicherweise sogar der Physiker die Diskussion - aber trotzdem gewinnt am Ende ganz sicher die Physik.

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