Film: Barbie (Margot Robbie) lebt mit den anderen Barbies im rosa Barbieland, wo die Barbies alle Macht haben und die Kens nur Beiwerk sind. Als die stereotype Barbie (Robbie) plötzlich Gedanken an den Tod hat und Plattfüße und Cellulite bekommt, muss sie in die echte Welt, um das Mädchen zu finden, das mit ihr spielt. Der ihr verfallene Ken (Ryan Gosling) begleitet sie und lernt auf dem Trip das Patriarchat in der echten Welt Ken-nen und ist davon begeistert.
Während der Film anfangs bis gut in die zweite Hälfte noch halbwegs unterhaltsam ist und zu einigen Schmunzlern einlädt und sogar zum Nachdenken anregt, ist das Ende nur noch Botschaft mit dem Holzhammer. Was eigentlich merkwürdig ist, denn zunächst kam die Botschaft auch noch nicht sonderlich subtil rüber, aber durchaus vertretbar, nur zum Ende trauten die Drehbuchschreiber leider ihrem Mut nicht mehr. Schade. Zudem waren die Mattel-Mitarbeiter völlig deplatziert, brachten die Story Null voran und waren kein bisschen lustig, sondern nur nervig.
Irgendwie habe ich (mal wieder) das Gefühl, da wäre mehr drin gewesen. Der 2001-Anfang zeigt, wie es hätte sein können. Humorvoll, etwas bissig und überdreht. Vermutlich musste sich Greta Gerwig dem Mattel-Diktat unterordnen. Wobei finanziell alles richtig gemacht wurde. Barbie hat weltweit 1,4 Mrd. USD eingespielt, was mich doch wundert.
Andererseits hätte man angesichts des Filmthemas auch eine völlig sinnlose rosafarbene Zuckerbombe erwarten können, insofern Glück gehabt. Margot Robbie und auch Ryan Gosling machen ihre Sache übrigens sehr gut. Nach Babylon trägt Margot Robbie den nächsten Film auf ihren Schultern, chapeau!
Optisch ist Barbie außerordentlich gelungen. Gerade die Barbiewelt ist wunderbar rosa verkitscht. In der Umgebung der Dreharbeiten gab es wahrscheinlich nirgend mehr rosa Farbe zu kaufen.
6,5/10 (Anfang bis in die 2. Hälfte 7/10, Ende 5/10)
Bild (4K-Blu-ray): Die rosa Barbiewelt kommt prima, aber Schärfe und HDR sind jetzt nicht besonders.
7/10