Verständnisfrage Lautsprecherpositionierung

  • Vielleicht kann einer der Profis hier mal Licht ins Dunkel bringen und mich erleuchten.

    (Bitte keine ich will was dazu sagen aber hab auch nur Halbwissen Antworten)



    Warum macht man sich die Mühe und stellt Lautsprecher auf ein Viertel Raumkante auf um ein virtuelles Array mit der Spiegelreflektion der Seitenwände zu erhalten um eine möglichst plane Wellenfront zu bekommen,

    um sich nachher durch bedämpfen der Erstreflektion alles wieder zunichte zu machen?


    Warum rückt man denn überhaupt die Lautsprecher weg von der Wand und macht sich somit den Zeitabstand zur Erstreflektion noch viel schlimmer, dann wird auf Teufel komm raus versucht die Erstreflektionen zu bedämpfen,

    anstatt die Lautsprecher so nah wie möglich an die Seitenwand zu schieben damit erst gar kein Zeitversatz entsteht und die Erstreflektion gar nicht erst stört?


    Warum bekommt man auch bei kleinen Räumen immer wieder symmetrische Subwoofer-Gitterarray Aufstellung empfohlen, wo doch die gegenseitigen Auslöschungen den Mehraufwand fast vollständig aufheben?

    Gerade bei kleinen bis mittelgroßen Räumen wäre doch eine möglichst punktförmige Bassquelle etwas außermittig platziert die Ideallösung, da die Wellenlänge meist so groß wie der Raum ist und Auslöschungen somit frühestens nach der rückwärtig bedämpften Reflektion auftreten würden.


    Warum macht man sich mit Kubikmetern an Dämmwolle daran Tieffrequente Reflektionen zu bekämpfen und verschwendet damit teuren Wohnraum, anstatt einfach mit ein paar alten Subwoofern zeitversetzt einen Antischall Impuls auf der gegenüberliegenden Raumseite zur Auslöschung zu generieren?

    Wäre unsere Phantasie realistisch,

    wäre unsere Realität phantastisch.

    Einmal editiert, zuletzt von JETS ()

  • Warum macht man sich die Mühe und stellt Lautsprecher auf ein Viertel Raumkante auf um ein virtuelles Array mit der Spiegelreflektion der Seitenwände zu erhalten um eine möglichst plane Wellenfront zu bekommen,

    um sich nachher durch bedämpfen der Erstreflektion alles wieder zunichte zu machen?

    Du musst die Wellenlängen berücksichtigen. Die seitlichen Bedämpfungen für die Erstreflektionen sind für die tiefen Frequenzen quasi unsichtbar, sodass es dort zu Reflektionen und Spiegelschallquellen kommt.

    Warum bekommt man auch bei kleinen Räumen immer wieder symmetrische Subwoofer-Gitterarray Aufstellung empfohlen, wo doch die gegenseitigen Auslöschungen den Mehraufwand fast vollständig aufheben?

    Gerade bei kleinen bis mittelgroßen Räumen wäre doch eine möglichst punktförmige Bassquelle etwas außermittig platziert die Ideallösung, da die Wellenlänge meist so groß wie der Raum ist und Auslöschungen somit frühestens nach der rückwärtig bedämpften Reflektion auftreten würden.

    Bei zwei symmetrisch aufgestellten Subwoofern kommt es nicht zu Auslöschungen, der Raum wird nur gleichmäßiger angeregt. Wenn die Wellenlänge so groß wie der Raum ist, dann gibt es Resonanzen=Moden.

    Warum macht man sich mit Kubikmetern an Dämmwolle daran Tieffrequente Reflektionen zu bekämpfen und verschwendet damit teuren Wohnraum, anstatt einfach mit ein paar alten Subwoofern zeitversetzt einen Antischall Impuls auf der gegenüberliegenden Raumseite zur Auslöschung zu generieren?

    Das ist das Prinzip eines DBA. Wird gerne verbaut.

    Warum rückt man denn überhaupt die Lautsprecher weg von der Wand und macht sich somit den Zeitabstand zur Erstreflektion noch viel schlimmer, dann wird auf Teufel komm raus versucht die Erstreflektionen zu bedämpfen,

    anstatt die Lautsprecher so nah wie möglich an die Seitenwand zu schieben damit erst gar kein Zeitversatz entsteht und die Erstreflektion gar nicht erst stört?

    Von der Wand wegrücken ist auch gar nicht gut. Besser ist wandnah oder Wandeinbau. Ecken sind auch nicht gut, wegen Grundtonüberhöhung.

  • Hallo.


    Grundsätzlich berechtigte Fragen!

    1/4 Abstand unsw.

    Hier muss man trennen, Tiefton und alles darüber. Also den modulen Bereich und den statistischen.

    In kleinen Räumen ist wohl das Hauptproblem die Moden im TT, diesen kommt man auch kaum bei.

    Du hast eine Lösung genannt. Ein DBA. Das wird hier in vielen Heimkinos auch eingesetzt aus genau dem Grund.

    Relativ günstig zu bauen im DIY, skalierbar, durch die nötige Anzahl an Quellen meist gleich genug Pegel, geringer(er) Platzbedarf,...


    Nur darüber wird es ein kampf mit/gegen störende diskrete Reflexionen.

    Ja man könnte hier in der Tat die Lautsprecher ganz an/in die Seitenwände verbauen. Hier hätte man dann keine erstreflexion an dieser Wand. An der gegenüberliegenden aber schon.

    Also "muss" man ohnehin was tun an jeder Seitenwand.

    Dann kommt noch dazu dass man hier gleichzeitig die Stereo Basis festlegt = Raum Breite. Und damit aus audio Sicht auch den hörabstand.

    Das kann Mal passen, Mal aber auch nicht.


    Ein Kompromiss muss gefunden werden, wie so oft.


    mfg

  • Danke für Eure Antworten, das beruhigt mich schon sehr da ich meine Planung vom Aura ziemlich an mein bewährtes Setup angelehnt habe. Auch wenn ich so ziemlich alles neu machen werde hatte ich dennoch vor die Frontspeaker sichtbar neben der Leinwand zu positionieren, was ein ziemlich stimmiges Stereodreieck mit dem passenden Sitzabstand ergibt. Die Fläche der Erstreflektion wäre dann quasi neben der mittleren Sitzreihe und der Schall würde dann genau in den großen rückseitigen Absorber geleitet. Was mit dem Tiefbassbereich klarkommt dürfte eigentlich nichts mehr von den höheren Frequenzen an den Raum abgeben. Ich versuche konstruktiv Moden so wenig wie möglich anzuregen, damit ich sie garnicht erst mühsam bedämpfen muss. Ich verspreche mir dadurch den wichtigen Hochtonbereich bestehen zu lassen, da ich auch langsam älter werde und mein Gehör in den höheren Frequenzen langsam nachlässt. Mein Ansatz ist außerdem mit harten Seitenwänden arbeiten zu können um diese für absichtliche Reflektionen nutzbar zu machen. Sämtliche Effektkanäle sollen sich anhören als würden sie von außerhalb der Wand, quasi durch die Wand kommen. Ich versuche damit eine offenere größere Audiobühne zu generieren die sich anfühlt als würde man sich im Freien befinden und nicht in einer Kiste sitzen.

    Wäre unsere Phantasie realistisch,

    wäre unsere Realität phantastisch.

  • Die Fläche der Erstreflektion wäre dann quasi neben der mittleren Sitzreihe und der Schall würde dann genau in den großen rückseitigen Absorber geleitet

    Diese Aussage verstehe ich nicht ganz. Der vom Erstreflektionspunkt reflektierte Schall gelangt immer zum jeweiligen Sitzplatz, ansonsten wäre es nicht dessen Erstreflektionspunkt. Oder was meinst Du mit "rückwärtigem" Absorber?

  • Der Direktschall ist auf die Hörposition quasi Diagonal zum Raum ausgerichtet, davor sind keine angrenzenden Flächen. Beim Öffnungswinkel des Lautsprechers strahlt also die eine Flanke schon direkt gegen die stark bedämpfte Rückwand des Raumes, die andere Flanke gegen die gegenüberliegende Seitenwand. Wenn Einfallswinkel=Ausfallswinkel würde die Reflektion seitlich an der Sitzposition vorbeigehen und ebenfalls gegen die stark bedämpfte Rückwand geleitet werden. Das ist der Plan, ob das nacher tatsächlich so klappt wird sich zeigen. Wenn ich Zeit finde werde ich das zum einfacheren Verständnis mal skizzieren.

    Wäre unsere Phantasie realistisch,

    wäre unsere Realität phantastisch.

  • Andere Frage,

    Wenn ich richtig liege gibt es doch bei mehreren Schallquellen die das gleiche Signal abstrahlen, oder bei einer Schallquelle die an einer festen Wand reflektiert wird immer auslöschungen und überhöhungen.

    Je nach Frequenz ist dann einfach nur der Abstand zwischen Bergen und Tälern unterschiedlich. Dann wäre doch meine Theorie nicht so verkehrt nur eine einzige Schallquelle zu verwenden und diese so auszurichten damit möglichst keine Reflektionen entstehen. Darum hat sich doch wohl auch 2.1 und diverse durchgesetzt anstatt den Tieftonbereich an jedem einzelnen Lautsprecher zu belassen. 2.2 oder 7.0 sehe ich eher selten. Ich kenne zumindest keine kommerzielle Anwendung die Subwoofer verteilt. Selbst in den großen Kinos wie IMAX werden die Subwoofer leicht außermittig zusammengestellt.

    Wäre unsere Phantasie realistisch,

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  • Ich verspreche mir dadurch den wichtigen Hochtonbereich bestehen zu lassen, da ich auch langsam älter werde und mein Gehör in den höheren Frequenzen langsam nachlässt. Mein Ansatz ist außerdem mit harten Seitenwänden arbeiten zu können um diese für absichtliche Reflektionen nutzbar zu machen. Sämtliche Effektkanäle sollen sich anhören als würden sie von außerhalb der Wand, quasi durch die Wand kommen. Ich versuche damit eine offenere größere Audiobühne zu generieren die sich anfühlt als würde man sich im Freien befinden und nicht in einer Kiste sitzen.

    Mahlzeit,


    dann sollten auch LS benutzt werden, die eben auch im Mittel/Hochton nicht mit einer "Decke" spielen. Das wäre ja zum. der erste wichtige Ansatz dabei. Also LS die wirklich sehr gut auflösen können, was ich ähnlich so sehe.


    Und die sehr grosse Audiobühne ist ähnlich von den LS zum Grossteil abhängig inkl. deren Aufstellung und Abstrahlung.

    Bei mir höre ich die Bühne (eigentlich) auch über die Raumbreite hinaus, so denkt man.

    Viel wichtiger ist demnach der eigentliche LS, als jetzt im Vorfeld zig mögliche Positionierungen zu erörtern, wie was im Raum dann klingt oder nicht.

    Vielleicht stellst du mal Raumgröße und Hörabstand hier rein, denn alles ist auch davon abhängig inkl. deiner Hörgewohnheiten und Anspruch.

    :)


    ANDY

  • Warum macht man sich mit Kubikmetern an Dämmwolle daran Tieffrequente Reflektionen zu bekämpfen und verschwendet damit teuren Wohnraum, anstatt einfach mit ein paar alten Subwoofern zeitversetzt einen Antischall Impuls auf der gegenüberliegenden Raumseite zur Auslöschung zu generieren?

    Das wäre ein SBA.

    Bei einem DBA wirken doch genauso Subwoofer invertiert auf das Frontsignal (und brauchen ebenso Tiefe). Insofern sollten das schon die gleichen (normal) Subwoofer sein, die auch vorn eingebaut sind und keine alten irgendetwas.


    ANDY

  • Raum ist 8,60x5,60x3,30

    Hörposition ergibt mit den Frontspeakern ein gleichschenkliges Dreieck mit Kantenlänge 5m.

    Die Speaker werden wieder custom, damit hab ich bisher ganz gute Erfahrungen gemacht. Ich persönlich hab mich auf extrem leichte Pappen mit Gewebesicke eingeschossen. Beim Tiefton verlasse ich mich wieder auf meine bewährten JBL 2240er, die Klingen im entsprechenden Gehäuse genau so wie ich es mir vorstelle.

    Wäre unsere Phantasie realistisch,

    wäre unsere Realität phantastisch.

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