ZOMBIE
Mediabook
4K-Blu-ray
Film: 8/10 Punkte
Aufgrund einer Epidemie erwachen die Toten zum "Leben" und wandeln durchs Land. Sie sind auf der Suche nach Nahrung, warmen Menschenfleisch. Getötet werden können diese Kreaturen, in dem ihr Gehirn zerstört wird. Während in einem TV-Sender Moderator, Experte und Angestellte noch darüber debattieren, wie mit diesen Untoten umgegangen werden soll, heben Sicherheitskräfte Nester mit Zombies aus. Kurz bevor der TV-Sender auf Notprogramm umgestellt wird, flüchten eine Radiomitarbeiterin, der Pilot und zwei weitere Personen vor den Untoten in einem Hubschrauber. Unterwegs erleben sie, wie die Menschen das Abschlachten der Zombies als Happening feiern. In einem Kaufhaus suchen sie letztendlich Zuflucht, weil es dort alles gibt, was es zum Überleben braucht. Aber auch dort wandeln Zombies.
Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück. So klang der damalige Werbeslogan, mit dem sich ein neues Horror-Genre durchgesetzt hat. George A. Romero schuf 1978 für kleines Geld einen Horrorklassiker, der lange Zeit indiziert war. Da rund 250.000 Dollar Produktionskosten fehlten, investierte Dario Argento das Geld mit der Auflage, dass sein eigener Cut in allen Ländern läuft, die nicht Englisch als Muttersprache besitzen. Entsprechend gibt es voneinander abweichende Filmversionen von Romero und Argento. Die Argento-Fassung lief damals in den deutschen Kinos, während die Romero-Version in den USA und England lief.
Gedreht wurde vorwiegend nachts in einem Kaufhaus, in dem sich tagsüber Kunden tummelten. Während der Weihnachtszeit wurde der Filmdreh allerdings unterbrochen, weil es den Produzenten zu aufwändig war, jedes mal abends die Weihnachtsdeko abzuhängen und morgens wieder anzubringen. Vielfach wird auch von "Zombies im Kaufhaus" gesprochen, wenn vermeintlich Uneingeweihte flapsig von diesem Film sprechen. Dabei wird aber von den "Experten" übersehen, dass dies tatsächlich ein Titel war, der auf der Schachten eines Videos damals stand.
Der Argento-Cut ist auf dieser Version enthalten, die in einem sehr informativen Mediabook abgelegt ist. Darauf habe ich mich schon lange gefreut, weil ich bislang auf Blu-ray lediglich den Romero-Cut besitze. Damit schließt sich eine weitere Lücke in meiner Filmsammlung.
Bild: 5/10 Punkte (nach UHD-Kriterien)
Der 1,85:1-Transfer erscheint in SDR und Rec.709-Farbraum. Dennoch sind die Farben angenehm satt und dunkle Bereiche gut durchgezeichnet. Beständiges Rauschen zeugt von der Filmbandherkunft und erscheint authentisch. Stehende Rauschmuster gibt es nicht. Schärfe und Feinauflösung sind hingegen auf mittelmäßigem Blu-ray-Niveau. Bereits die Titelschrift ist nicht klar abgegrenzt. Die TV-Studio-Aufnahmen wirken etwas matt und offerieren nur wenige klar identifizierbare Inhalte im Hintergrund. Während des Hubschrauberfluges erscheinen Landschaften natürlich. Im Kaufhaus sind einzelne Geschäfte gut zu erkennen, inklusiver ihrer Namensschriftzüge. Während der Zombie-Attacken spritzt das Blut satt Rot. Die Konsistenz erinnert an Ketchup. Die fahlblauen Gesichter der Untoten werden gut reproduziert.
Ton: 3/10 Punkte
Der deutsche "DTS-HD MA 2.0"-Mix liefert dünnen Monosound. So klang es damals im Kino. Mir gefällt diese vertraute Synchronisation und der bassarme Klang, den ich einer superdupa 11.1.4-Atmos-Neuauflage mit neuen Sprechern vorziehe. Die Stimmen tönen auf der UHD-Version klar und deutlich, die Musik von Goblin, Romero und Argento ist zwar dünn, aber zeitgemäß für die 1970er Jahre. Action-Szenen liefern saft und kraftlose Schusswechsel. Geschenkt. Bild und Ton passen einfach zusammen, und ich habe endlich die Möglichkeit, den Film so zu sehen wie damals im Kino.