Nun kommen wir in diesem zweiten Teil zum „brandneuen“ Aufbau, den JVC mit seiner neuen 4k-nativen N-Serie eingeführt hat. Einen ersten Anhaltspunkt hat der Hersteller selbst tatsächlich bei seiner Premierenpräsentation mit folgender Werbegrafik gegeben:
Die Panels selbst sind nicht mehr senkrecht (Rot / Blau) und waagerecht (Grün) in einer stehenden Lightengine verbaut, sondern alle drei Panels sind nun liegend und in einem Dreieck zueinander verbaut. Der Prisma-Aufbau ist jetzt waagerecht, und so parallel zu den Panels. So einen Aufbau gab es bislang noch nicht.
Hier sehen wir das Ganze wieder in Echt: Nach Abnahme der Belüftung ergibt sich ein Blick auf die Kühlkörper, die jeweils auf der Rückseite der D-ILA Panels montiert sind. Tatsächlich „liegen“ also alle drei Panels.
Aus einem niedrigeren Winkel erkennt man, dass die Panels sich nun nicht mehr auf einer Ebene mit dem Rest des Lichtweges befinden, sondern eine „Etage höher.“ Genau genommen handelt es sich sogar um drei Etagen:
Die drei Ebenen der neuen Lightengine:
1) Farbmodulation des weißen Lichtes (Kanäle mit dichroitischen Spiegeln)
2) Prisma-Ebene und Objektiv
3) D-ILA Panel-Ebene
Auf der untersten 1)-Ebene („Erdgeschoss“) findet die übliche Farbaufteilung durch dichroitische Spiegel statt. Die Lampe ist seitlich positioniert und als erstes wird wieder das blaue Licht abgespalten, diesmal aber nicht durch ein Kreuz, sondern einen dichroitischen 45° Spiegel.
Der Lichtweg hat hier übrigens einen „Seiteneingang“, der normalerweise mit einer Klappe verschlossen ist. Er dient offensichtlich einer optionalen Laserlichtquelle, bei der ja Gelb (Phosphor) und Blau (blaue Laserdioden) stets getrennt sind. Hier sieht man schon, dass JVC einen „One fits all“ Lichtweg konzipiert hat, um ihn sowohl für Business als auch Heimkino Modelle der kommenden Generationen kompatibel zu machen.
Nach der Blauabtrennung wird das restliche Gelb wieder „über Eck“ in Rot und Grün geteilt. Den entsprechenden Spiegel kann man oben im Lichtweg an der Justage-Fahne erkennen.
Dieser gesamte „Farbkanal“ liegt übrigens komplett unter der Objektivebene (1), weshalb das Licht jeweils mit einem 45° Spiegel senkrecht nach oben „geschickt“ wird auf die (3) Ebene. Es trifft dort rechtwinklig auf das jeweilige flach liegende D-ILA Panel.
Das Wiregrid-Prisma ist diesmal also nach unten gerichtet. Im „Ruhezustand“ (sprich ohne Spannung auf den D-ILA Panels) strahlt das Licht weiterhin senkrecht durch das Wiregrid, was für den hohen Schwarzwert ja unerlässlich ist.
Unmoduliert gelangt das Licht nach Reflektion auf der D-ILA Rückseite wieder direkt senkrecht zum „Keller“ (Schwarz). Nach Umpolarisation durch das D-ILA Panel wird das Licht hingegen durch das 45° Wiregrid auf „halber Höhe“, also auf Ebene 2) abgezweigt und Richtung X-Prisma geleitet.
Anmerkung: Seit der X-Genration arbeiten JVC D-ILA Projektoren volldigital: Das Licht wird entweder komplett auf Schwarz polarisiert (keine Modulation durch D-ILA Panel), oder komplett auf 100% Helligkeit polarisiert. Zwischenstufen gibt es nicht mehr. Die eigentliche Helligkeitsmodulation erfolgt ausschließlich durch Pulsweitenmodulation, sprich durch unterschiedliche An/Aus - Schaltfrequenzen. Dies wiederum führt zu den üblichen Nebenwirkungen (Rauschen, Farbtiefen-Reduktion), die von der Reaktionszeit der Flüssigkeitskristalle abhängen.
tbc...