Einmessvorgang DBA/Phasenabgleich und Entzerrung

  • Bei den paar dba's die bisher nicht optimal waren, inkl. Meinem Keller, war die passendere Konfiguration immer das "bessere" array absorbieren zu lassen. In deinem Fall also schon richtig so, wie du es ursprünglich versuchst. Bei mir steht vorn besser und hat auch mehr bedämpfung. Wenn ich hinten als erzeuger nehme, funktioniert das besser, als umgekehrt.

    Ich darf hier nochmal nachhaken, da bei mir die Messung des DBA auch demnächst ansteht...


    Wie kehre ich denn das DBA um? Muss ich vorne invertieren und danach dann Delay und Gain einstellen? Ich benutze übrigens eine iNuke 6000 DSP

  • Es geht Axel darum, zum Test auch einmal genau anders herum einzumessen. Im Grunde machst du alles identisch nur dass du gedanklich um 180 Grad drehst. Also hinten erzeugst und vorn absorbierst.

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  • Es geht Axel darum, zum Test auch einmal genau anders herum einzumessen. Im Grunde machst du alles identisch nur dass du gedanklich um 180 Grad drehst. Also hinten erzeugst und vorn absorbierst.

    Ich habe ja zwei Anschlussboxen für mein DBA, eine für vorne und eine invertierte für hinten... das heißt also, ich tausche die beiden Boxen, damit das vordere Array invertiert ist? Ich hake deswegen nochmal nach, weil Du von gedanklich gesprochen hast


  • Obacht! Beim umdrehen des Arrays wirst Du eventuell auf der 2ten Sitzreihe (wenn Du eine hast) Probleme mit der Anbindung an die Mains bekommen.

    Der Schall läuft ja dann gegenläufig zu den Mains.


    Mit etwas DSP-Magic kann man ein XDBA (so meine Bezeichnung dafür) basteln. Hier laufen dann beide DBAs (Front-to-Back / Back-to-Front) simultan und man kann die vorderen Lautsprecher an das Front-to-Back-Array ankoppeln und alle hinteren Lautsprecher ans Back-to-Front-Array … dafür benötigt man aber etwas andere DSP‘s als ein Mini-DSP.

  • Obacht! Beim umdrehen des Arrays wirst Du eventuell auf der 2ten Sitzreihe (wenn Du eine hast) Probleme mit der Anbindung an die Mains bekommen.

    Der Schall läuft ja dann gegenläufig zu den Mains.


    Mit etwas DSP-Magic kann man ein XDBA (so meine Bezeichnung dafür) basteln. Hier laufen dann beide DBAs (Front-to-Back / Back-to-Front) simultan und man kann die vorderen Lautsprecher an das Front-to-Back-Array ankoppeln und alle hinteren Lautsprecher ans Back-to-Front-Array … dafür benötigt man aber etwas andere DSP‘s als ein Mini-DSP.

    Damit bin ich leider überfordert... und gut, dass ich nur eine Sitzreihe hab, und da ich zu 99% alleine im Kino sitze brauch ich mich auch nur auf den Referenzplatz fokussieren

  • Hallo zusammen,


    Ich habe auch mal eine Frage.


    Lautstärke und Delay habe ich nach der Anleitung eingestellt, der Frequenzgang sieht mit ein bisschen Eingriff schon ganz gut aus.


    Leider ist mein Sitzplatz scheinbar der Platz mit dem wenigstens Bass im Raum. Nicht das es mir am Sitzplatz nicht passt, aber vor und hinter meinem Sitzplatz ist mehr Bass vorhanden, kann ich die Bassverteilung mit dem DBA auch verändern?


    Dann habe ich noch eine Frage zum EQ Einsatz. Ich habe eine DCX mit einem Eingang und zwei Ausgängen. Laut Anleitung soll man das vordere und hintere Array EQen, je nach dem wo es sinnvoller ist.


    Allerdings ist es doch auch so, das IIR Filter die Phase verändern, daher wenn ich nur einen Kanal und nicht das Summensignal beeinflusse habe ich bei jedem EQ Einsatz auch eine Verschiebung der Phase. Somit passt das vordere Array in dem Frequenzbereich nicht mehr mit dem Hinteren zusammen.


    Macht es daher nicht mehr Sinn die EQ Filter im Eingangssignal einzusetzen? Die Phase des Vorderen und hinteren Array wird somit simultan verändert.


    Falls ich einen Denkfehler habe werde ich das gerne ausprobieren und eine neue Einstellung meines DBA vornehmen.

  • Sinn eines gut eingestellten DBA ist doch aber, dass die längsmode sich nicht so ausprägt. Entsprechend sollte vor und hinter deinem Sitzplatz nicht mehr bass vorhanden sein. Ist das ein "normaler rechteckiger Raum" mit schallharten Wänden? Falls ja würde ich die Einstellungen des DBA noch in Frage stellen. Wie sieht denn das Wasserfalldiagramm zu deinem setup aus? Hast du rein nach frequenzgang gearbeitet beim einstellen?

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  • Der Raum ist im Keller, hat Wände aus Beton, ist 3,7 Meter Lang und 3,6 Meter breit, auf der Rechten Seite befindet sich eine normale Zimmertür mit Plexiglasfenster. In der Rückwand ist ein Fenster mit ca 40* 60 cm. Die Decke hat eine Holzverkleidung.


    Das DBA hat vorne 6 und hinten 4 Treiber an der optimalen Position. In der Höhe habe ich die Deckenverkleidung nicht berücksichtigt, das DBA befindet sich also auf der vorgesehenen höhe zwischen Boden und Betondecke.


    Beim Einstellen habe ich am Wasserfall nicht besonders große Unterschiede gesehen, ich habe es also eher nach dem schönsten Frequenzgang eingestellt, bei mir hat sich da ein Abstand von 3,4 Metern im DSP ergeben. Das Hintere Array ist dabei 5 DB lauter im DSP eingestellt wie das vordere ( hinten sind die Chassis zu 2*4 Ohm vorne zu 2*2,66 Ohm verschaltet)


    Stellt man den Wasserfall auf kürzesten Nachhall ein oder auf Gleichmäßigkeit?


    Kannst du auch was zu den Phasenverschiebungen bei IIR Filtern sagen?


    Viele Grüße und Danke

  • Zeig doch bitte mal den Wasserfall. Wenn du sagst, da ändert sich nichts, klingt das erst einmal nicht gut. 5dB kann sein, klingt aber auch erstmal sehr ungewöhnlich. Bevor du dich dem EQ widmest, sollten wir erst einmal das Delay und Pegel noch einmal anschauen.

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  • Danke für die Antwort,


    Ich brauche noch ein bisschen, ich habe heute angefangen mich eingehend mit REW und MSO zu beschäftigen. Anbei mal mein vorläufiges Ergebnis:





    Ich habe jetzt zunächst mal den Abstand nach der Formel (Raumlänge + 1/2 Array Front + 1/2 Array Back) genommen. Anschließend habe ich das Vordere und hintere Array einzeln gemessen und das ganze mit MSO optimiert (Pegel der Arrays +PEQ für Vorn, hinten und gesamt), der Wasserfall zeigt die Messung als Ergebnis.


    Die nächsten Tage möchte ich das gerne noch weiter optimieren.


    Das war schon mal von der Gleichmäßigkeit her ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ich habe jetzt im Raum über alle Sitzplätze (ich habe ein 3er Sofa) und auch über fast die ganze Raumlänge den selben Pegel im Bass.


    Bin ich damit schon mal auf dem richtigen Weg?


    Vorher habe ich weniger EQ Einsatz gebraucht, jetzt ist es wesentlich gleichmäßiger aber mit stärkeren EQ Eingriffen.


    Auf welchen Parameter optimiere ich den Wasserfall? (Kürzester Nachhall im Bereich der Moden, insgesamt schnellstes abklingen)


    Viele Grüße Thomas

  • Servus Thomas, der EQ bleibt erst einmal komplett aus. Ich teste im delay quasi alles durch von Chassis zu Chassis bishin zu chassis-Rückwand-Rückwand-chassis. Wenn das Optimum da gefunden ist, optimiere ich den Pegel des hinteren Arrays. Bis da nichts mehr geht. Dann wieder das delay und wieder den Pegel. Erst wenn das ausgelotet ist, kommt der EQ in das Spiel.

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  • Wie mein Vorredner schon sagte: erstmal Finger weg von den (P)EQ‘s. Das A und O eines DBA‘s ist es, den perfekten Punkt and Delay und Gain des hinteren Arrays zu finden, der zur best möglichen Auslöschung des Basses und analog dazu, dem niedrigsten Nachhall führt.

    Auf KEINEN Fall (außer man weiß, was man da tut) (P)EQs vorne und hinten isoliert setzen. Es wird i.d.R. das komplette System EQ‘t.

    Also

    A) Alle EQ‘s zurücksetzen (sorry)

    B) Grundsetup für‘s DBA setzen. Delay irgendwo zwischen DBA-Abstand Chassis/Chassis bis Tiefe beider Arrays drauf. Bei mir hat Deine Formel funktioniert, ich habe meine vorderen Subs aber auch bündig in einer schallharten Baffle Wall. Das Gain des hinteren Arrays je nach Dämmung der Rückwand auf -1dB bis -4dB (mehr gedämmt = kleinerer Gain = größerer Minuswert).

    C) Messreihe Delays machen. Vom Ausgangspunkt 10 bis 20 Messungen in kleinen Schritten (2cm?) nach vorne und auch nach hinten. Für jede Messung unbedingt den Delay-Wert in der Messung vermerken.

    D) Alle Wasserfälle anschauen und den besten raussuchen. Du kannst auch noch einen Blick auf den Reiter Decay und GD werfen. Wenn die Wasserfälle sich zu sehr ähneln, nimm die Messung mit dem schönsten GD. Diesen Delay-Wert einstellen.

    E) Hinteren Gain in 0,5dB Schritten nach oben und unten messen. Hinteres Gain kann nicht über 0dB sein, sollte auf jeden Fall ein Minuswert sein. dB-Wert in Messung vermerken.

    F) Besten Gain raussuchen… Kriterien wie beim Delay. Diesen Gain-Wert setzen.

    G) Messreihe Delay machen … was? Hast Du schon? Aber nicht mit dem Gain. Also nochmal. Nur diesmal in feineren Schritten und nicht mehr so viele… aber wieder von aktuellen Punkt in beide Richtungen. Wichtig: Werte in den Messungen notieren.

    H) Beste Messung raussuchen, Wert setzen …

    … das Spiel kannst Du gerne ein paar mal wiederholen, bis Du der Meinung bist, mehr geht nicht.

    I) Gain

    J) Delay

    K) Gain

    U) Jetzt darfst Du EQ‘s setzen. ABER! Auf‘s gesamte System, also vorne und hinten gleich.


    Pro-Tip: Einzelne Restmoden lassen sich durch‘s Setzen von schmalbandigen Peak-Filter entfernen/reduzieren. Tue das nicht, wenn Du Dir nicht sicher bist, was Du da tust.


    Messe/Berücksichtige den Bereich von 10Hz bis 150/200Hz … so hoch spielt das DBA zwar in der Regel nicht, es gibt aber wohl LFE-Tracks, die nicht bei 120Hz Schluss machen.


    Und abschließende Bemerkung: Wenn die Messung nicht so gut aussieht, es aber gut klingt ist es besser als wenn das Messergebnis super aussieht, es aber scheiße klingt. Dein Kino, Dein Sound!

  • Mso Ist der Multi Sub Optimizer.


    P. S. Bezüglich der zu erwartenden Gains bin ich vorsichtig geworden, da man nicht immer weiß, wie sich die Endstufen oder Kanäle verhalten, wenn man nicht vorher mit dem Multimeter abgeglichen hat. Wenn man abgeglichen hat, würde ich sagen - 1 bis - 3dB sind realistisch, habe aber auch schon +3db bis - 10dB erlebt, weil die Kanäle so unterschiedlich liefen bei gleicher Einstellung am Pegelregler.

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