Dirac ART - Active Room Treatment

  • Ein DBA komplett doppelt zu belegen (also auch für den LFE), wie Lars Mette es mal propagiert hat, ist dagegen Quatsch. Das erhöht nicht den Maximalpegel und führt zusätzlich dazu, dass das ganze Konstrukt nur noch auf einer Sitzreihe funktioniert. Auf allen anderen gibt es Auslöschungen (Kammfilter).

    Das Video fand ich schon fast witzig, da er im selben Video den Vorteil eines DBAs erwähnt, also gleicher Bass auf allen Plätzen. Aber die bauen ja auch SBAs in die Decke (obwohl an den Stirnwänden genug Platz wäre) :dribble:

  • Das es technisch möglich ist, ist glaube ich nicht das riesen Problem.

    Was imho wirklich ein Problem sein könnte - ein volles Kino :-)


    Sprich wenn mal mehr als 1-2 Personen das Kino nutzen. Bei mir sind es ab und an 4-9 Leute. Das merkt man schon deutlich. Ich habe zwar nie gemessen, meine aber, da eher 2-3 Punkte lauter machen zu müssen und der Raum ändert sich in jedem Fall deutlich von der Akustik.


    Das wird man in jedem Fall auch im Bass messen können. Wäre interessant in wie weit das Auswirkungen hat und ob die Relevat / anders sind als beim DBA.


    Ansonsten sehr interessant.

  • Sprich wenn mal mehr als 1-2 Personen das Kino nutzen. Bei mir sind es ab und an 4-9 Leute. Das merkt man schon deutlich. Ich habe zwar nie gemessen, meine aber, da eher 2-3 Punkte lauter machen zu müssen und der Raum ändert sich in jedem Fall deutlich von der Akustik.

    Mein Alcons Händler, der vornehmlich Clubs/Diskotheken plant und ausstattet hat mir damals erzählt, dass im PA Bereich ( Lambda-Labs ) bei der Konstruktion und Auslegung der Anlage eben die Temperatur und Luftfeuchte des Raumes mit einbezogen würde.

  • Ich kenne bei 2 Kanal sowas wie ein "virtuelles DBA".

    Da wurden die Signale so gefiltert, dass die Fullrange Lautsprecher gleichzeitig auch als Absorber dienen.

    D.h. man weiß was an Reflexion wieder zurückkommt und absorbiert das aktiv.


    Gehört habe ich das selbst nicht, aber von den Messungen her hat das deutlich gewirkt.


    Beim DBA gibt es genau nur 1 Zustand. D.h. sowohl Signal als auch Raum-Anregung ist immer gleich und daher funktioniert eine "doofe" Steuerung.

    Das dämpfende Array arbeitet quasi unabhängig vom vorderen.


    Bei mehrere Kanälen und Signalen ergibt sich aber eine riesen Anzahl an Möglichkeiten.

    Wenn jetzt z.B. nur FL spielt dann ist das eine komplett andere Raumanregung als wenn nur der C spielt, oder ein SR,...


    Aber nach meinen Verständnis, müsste der Anwender dann das Mirko zu jedem Lautsprecher stellen.

    Dann muss die Software div. Signale (Kombinationen) abspielen und das ganze dann in einen Filter umwandeln.

    Das wäre dann auch für den "Normalo" machbar.


    Aber vielleicht habe ich das auch noch nicht richtig durchblickt was das gemacht werden soll.


    mfg

  • Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das gescheit funktionieren soll.

    Auf einen Platz hin bezogen, ok - noch irgendwie nachvollziehbar. Aber Dirac sagt ja immer wieder (wenn ich das richtig verstanden habe), dass es auf allen Sitzplätzen zu deutlichen Verbesserungen kommen soll. Jetzt wissen wir alle, wie unterschiedlich sich drei Sitzplätze - oder gar 2 Sitzreihen mit 6 Sitzplätzen messen. Und dass dann auf allen Sitzplätzen alles zeitrichtig ankommen soll kann ich mir nur schwer vorstellen.

    Und was macht man mit Auslöschungen? Raummoden wegbügeln ok, aber Löcher auffüllen? Quasi nicht möglich - außer ich arbeite mit einem Multisub-System (mit den Tieftönern der Fullrange Lautsprecher). Das wiederum funktioniert aber auch nur an einem Sitzplatz richtig gut. Insofern keine Ahnung wie das technisch gehen soll, meiner Meinung nach kann das auf mehrere Sitzplätze nicht funktionieren.

    Aber ich lasse mich gerne in der Praxis überraschen, wie gut das dann in der Realität funktioniert.

  • Und was macht man mit Auslöschungen? Raummoden wegbügeln ok, aber Löcher auffüllen? Quasi nicht möglich

    Doch, genauso wie beim DBA. Auch da werden Löcher "gefüllt", weil die Reflexion, die sie erzeugen, ausgelöscht wird (der Kammfilter entsteht also gar nicht erst). Genauso kann man das mit vielen Lautsprechern im Raum machen, nur dass es nicht optimal funktioniert. Das Prinzip der aktiven Auslöschung funktioniert auch mit nur zwei Lautsprechern, die an gegenüberliegenden Wänden stehen. Zumindest bezogen auf die Längsmoden. Für die Quer- und Vertikalmoden wird ja bei einem DBA ein anderes Prinzip genutzt, nämlich die äquidistante Platzierung, die zu Spiegelquellen führt. Das geht dann bei Dirac natürlich nicht, also wird es nicht optimal sein. Aber ich vermute, dass es auf einer größeren Fläche gleichmäßiger sein wird als ohne.

  • Dirac sagt ja, dass es mit mehr LS besser funktioniert. Also werden zB für den Front L dann die Surrounds und Tops genutzt sowie die Subs, die hinten stehen. Für den Bereich über der Trennfrequenz ist das besser als ein DBA, da dies da nicht mehr funktioniert. Der Gedanke ist ja eben die ganzen LS, die man eh installiert hat als aktiven Absorber zu nutzen (und nicht nur einen, auch wenn das als Beispiel vereinfacht gezeigt wird). Dass das funktioniert haben sie ja im Automobilbereich gezeigt. Im Wohnzimmer wird dann die obere Grenzfrequenz der Wirkungsweise geringer sein und es gab sicher einige Probleme zu umschiffen. Aber grundsätzlich funktioniert das.

  • Doch, genauso wie beim DBA. Auch da werden Löcher "gefüllt", weil die Reflexion, die sie erzeugen, ausgelöscht wird (der Kammfilter entsteht also gar nicht erst). Genauso kann man das mit vielen Lautsprechern im Raum machen, nur dass es nicht optimal funktioniert. Das Prinzip der aktiven Auslöschung funktioniert auch mit nur zwei Lautsprechern, die an gegenüberliegenden Wänden stehen. Zumindest bezogen auf die Längsmoden. Für die Quer- und Vertikalmoden wird ja bei einem DBA ein anderes Prinzip genutzt, nämlich die äquidistante Platzierung, die zu Spiegelquellen führt. Das geht dann bei Dirac natürlich nicht, also wird es nicht optimal sein. Aber ich vermute, dass es auf einer größeren Fläche gleichmäßiger sein wird als ohne.

    Das ist mir klar, deswegen schrieb ich ja "Quasi nicht möglich - außer ich arbeite mit einem Multisub-System (mit den Tieftönern der Fullrange Lautsprecher)." (oder mit einem "Pseudo-DBA wie mit zwei diagonalen Subwoofern wie früher im Wohnzimmer oder oder oder).

    Das ganze kann ich aber doch immer nur auf einen Messpunkt optimal entzerren - bei mehr als einem Sitzplatz wird es dann doch schon schwierig. Bei zwei Sitzreihen gar unmöglich, da werde ich an einigen Sitzplätzen immer Überhöhungen und Auslöschungen haben. Oder ich bilde einen Mittelwert aus allen Messungen (oder gewichte das entsprechend meinen Wünschen), dann klappt das trotzdem nicht mehr 100%ig auf allen Sitzplätzen.

    Also ich lasse mich da wirklich überraschen, bin da allerdings eher skeptisch ob der ganzen Versprechen, die da getätigt wurden.

  • ....

    Das ganze kann ich aber doch immer nur auf einen Messpunkt optimal entzerren - bei mehr als einem Sitzplatz wird es dann doch schon schwierig. Bei zwei Sitzreihen gar unmöglich, da werde ich an einigen Sitzplätzen immer Überhöhungen und Auslöschungen haben. Oder ich bilde ein einen Mittelwert aus allen Messungen (oder gewichte das entsprechend meinen Wünschen), dann klappt das trotzdem nicht mehr 100%ig auf allen Sitzplätzen.
    ..

    Bin da ähnlich sekptisch.

    Aber im Prinzip ist jede Absorbtion an welcher Stelle auch immer und möglichst nebenwirkungsfrei eine die nachfolgend "überall" wirkt.


    Mein Verständnisproblem ist, wie damit umgegangen wird, dass ja je nach dem wie viele Lausprecher gleichzeitig spielen es ja jew. andere Raumanregungen gibt.

    D.h. allein wenn man FL und FR anschaut.

    Spielt FL allein kommt Schallfeld A raus

    Spielt FR allein kommt Schallfeld B raus

    Spielen FL und FR gleichzeitig dann kommt Schallfeld C raus.


    Und jedes Schallfeld es muss anders absorbiert werden von den als Absorber eingesetzten Lautsprechern.

    D.h. eine Signalabhängige Absorbtion.


    Die aktiven Absorber machen das ja für sich allein, also eine Regelung. Dieses System hier (DIRAC ART) ist eine Steuerung.


    mfg


  • Hier sind wir nicht ganz einer Meinung, dass keine neuen Lautsprecher nötig wären - oder hast du Lautsprecher als Surrounds, die Fullrange mit Referenzpegel bis 30hz oder tiefer spielen können? Ich glaube das haben die allerwenigsten.

    Und wenn ich dann an Wohnzimmer-Kinos denke, dann wird es ganz schnell ganz eng. Ich kenne quasi keine Wohnzimmerinstallation, wo 7 Fullrange Lautsprecher stehen - oder kleine Lautsprecher und dazu dann 7 Subwoofer (oder wie viele auch immer) zusätzlich an den richtigen Positionen.

  • Das stimmt so leider nicht. Sofern man den Schall nicht speziell „formt“ (z.B. Line-Arrays) hat man in der Regel immer eine kugelförmige Verbreitung des Schalls. Das macht das „Absorbieren“ schwierig, da eine aktive Absorption gar keine Absorption ist, sondern eine negierte Überlagerung der Schallwellen. Das funktioniert nur, wenn diese exakt übereinander liegen.

    Und das Beispiel mit FL/FR hinkt auch leicht. FL = Schallfeld A / FR = Schallfeld B … aber FL und FR zusammen ergeben (hier) kein Schallfeld C sondern nur A und B die weiterhin unabhängig sind.

  • Holger

    Hmmm...

    Also für mich ist der Weg des DBA (oder SBA mit passiv Absorber) in einer SMALL Konfiguration.

    Wenn ich mir hier manche DBAs anschaue funktionieren die ja nahezu perfekt (nicht alle).

    Da sehe ich schlicht keine Notwendigkeit es anders zu machen, besser geht es mMn. nicht.


    Aber selbst wenn man aus welchen Gründen auch immer auf Fullrange gehen will.

    Dann hat man ja das "Problem" sowieso. Andersrum - wer Fullrange nutzen will, der hat dann ja auch entsprechende Lautsprecher.


    Doch selbst wenn nicht, sofern das System > dem üblichen Sub geht. Also ich sage jetzt mal so 120Hz ist wohl die Obergrenze, dann sind auch "kleinere" Lautsprecher i.d.R. nicht mehr am TT Pegellimit, sondern machen halt ihren "normalen" Pegel.


    Und dieser Bereich - also der Grundton - ist sowieso ein fieser.

    Es gibt z.B. kaum (Einzel) Lautsprecher die hier Richtwirkung erzeugen.

    Dipole - in Form von offenen Schallwänden, da gibt eine Hand voll. Kardioiden in den Bereich kann braucht es nicht mal eine Hand um die zu zählen... alles was in Baffle-Walls ist ist dann noch mal eine spezielle Sache.


    Aber einen Lautsprecher der einen Richtfaktor >5 aufweist und das quasi Fullrange und nicht nur ab 500Hz...2000Hz?


    Und solange es sowas nicht gibt, und folgendes Ungleichgewicht besteht:

    keine/kaum Bündelung im Grundton und keine/kaum Absorbtion

    vs.

    höhere Bündelung im MT/HT und man eher schon aufpassen muss damit es nicht zuviel Absorbtion wird im MT/HT


    Dann ist eine Softwarelösung die - sofern sie funktioniert - die NHZ im Grundton drücken kann eine feine Sache.



    Klar es steht und fällt mit der Funktion ansich - und ich gebe zu ich habe da Zweifel.

    Würde mich aber umsomehr freuen, wenn das gut läuft.


    ..

    Und das Beispiel mit FL/FR hinkt auch leicht. FL = Schallfeld A / FR = Schallfeld B … aber FL und FR zusammen ergeben (hier) kein Schallfeld C sondern nur A und B die weiterhin unabhängig sind.

    Vergleiche einfach dazu ein Array eines DBAs.

    Spielen da die jew. einzelnen Subs alleine, ist das ein anderes Schallfeld als alle zusammen.

    Einmal Kugelwelle, nur die untere Reihe (oder eine vertikale) würde ein Zylinderwelle machen, und alle dann die ebene Welle.


    Und in gewissen Bereichen ist das bei FL und FR auch so - zumindest in dem Bereich wo es diese Kopplung gibt - also im TT.



    mfg

  • Man benötigt aber eben nicht unbedingt Fullrange Surrounds. Für die Korrektur oberhalb des Bereiches wo die Subs spielen reichen auch kleinere LS, da die dann den Bereich 80-150Hz (oder höher) absorbieren. Nur sollten die halbwegs potent sein.

    OK, also keine FR-Lautsprecher als Surrounds - wie viele Fullrange Lautsprecher und/oder Subwoofer braucht man dann?
    Und wenn ich von einem Wohnzimmer rede, wo müssen diese Subs/Fullrange Lautsprecher dann stehen? Ihr kennt doch alle die Probleme in Wohnräumen, dass immer irgendwelche Gründe gegen die perfekte Platzierung sprechen - und seien es nur die Geschmäcker der Damen des Hauses.


    https://www.audioholics.com/au…dsp-room-eq-spring-201823


    Da steht wortwörtlich drin: "The results promise to extend the acoustic sweet spot to every seat in the room." Und spätestens hier hört bei mir meine persönliche Vorstellungskraft auf - wie will man das auf JEDEN Sitzplatz im Raum ausweiten, so dass es sinnvoll funktioniert?


    Zudem steht da wortwörtlich drin: "It effectively is actively damping the room modes at the source using the speakers you already have." - wir reden also von Raummoden - und somit sind wir wieder bei Fullrange oder einer gewissen Anzahl von Subwoofern...
    Egal, warten wir es ab, alles andere ist Spekulation...

  • Ja, es werden mehrere Subwoofer benötigt. Das ist aber doch nichts neues, da das bei DLBC auch schon der Ansatz war. Und nein, es impliziert nicht Fullrange. Der modale Bereich besteht bis zur Schroederfrequenz und die ist idr deutlich höher als der Wirkbereich eines DBA.

  • Ja, es werden mehrere Subwoofer benötigt. Das ist aber doch nichts neues, da das bei DLBC auch schon der Ansatz war. Und nein, es impliziert nicht Fullrange. Der modale Bereich besteht bis zur Schroederfrequenz und die ist idr deutlich höher als der Wirkbereich eines DBA.

    Ja, es ist nichts neues - aber in den Pressemitteilungen, in den Berichten, in den Videos etc. hört es sich für mich anders an - das man eben nicht mehr so viele Subwoofer im Raum braucht, dass man FR-Speaker bräuchte usw...

  • Ich glaube, da kann man viel spekulieren. Ich würde da auch erstmal abwarten und dann mal schauen, wie gut das wirklich ist.

    Ich wurde in vielen Bereichen auch schon oft eines Besseren belehrt. Da war ich dann auch felsenfest der Meinung, dass das gar nicht (so gut) klappen kann. z.B. „Pseudo-DBAs“, also DBAs mit nur 2 Subs pro Seite …

    Auch hab ich schon Räume gesehen OHNE DBA, aber mit nem Wasserfall wie ein DBA (waren beides Mal Dachstühle).

    Und egal wie gut die Technik sich entwickelt, für mich bleibt der Grundsatz „Physik vor Elektronik:respect:

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