I have a dream - Planung und Bau der Cin City

So, bei mir hat sich in den letzten Wochen eines getan, um nicht zu sagen, das Kino ist quasi mit dem Jahrestag unseres Einzugs ins Haus am letzten Wochenende fertig geworden
Es gibt natürlich noch ein paar Dinge zu tunen, "fertig" wird man ja nie, doch dazu mehr, wenn ich euch nun an den Arbeiten quasi retrospektiv mit ganz vielen Bildern teilhaben lasse.

Wo fang ich an?
Also beim letzten Update im Juli war ich ja an den Subs dran. Die 8 Stück für mein DBA wurden dann nach ein paar Tagen ja auch mal fertig und dann kamen die LaBelle an die Reihe. Hier auch wieder, Holz durch den Schreiner meines Vertrauens gesägt und vorgefräst.

Was sich nachher beim Leimen als besonders gute Idee herausgestellt hat, war, kleine Sperrholzleisten über die ganze Länge einzusetzen. Dadurch verhindert man ein Verrutschen beim Festschrauben der Schraubzwingen und man kann die Dinger einfach festballern.

ein paar Kabel sollten nicht fehlen, links und rechts für die TTs, in der Mitte für HT und MT

und dann ging es wieder ans Leimen, das Ganze 5 Mal, hat schon irgendwie was von Fließbandarbeit..

Hinten die Löcher für die LS-Terminals

Dämmung rein

und streichen, da die LS ja bei mir nicht zu sehen sein werden, reichte mir ein einfaches mattes Schwarz, damit hinter dem Akustikstoff nichts durchschimmert

Uuups, Frequenzweiche vergessen ?
Nee, die LaBelle werden ja später vollaktiv gefahren.

Einbau der Visaton-Treiber

kam schon so einiges an Verpackungsmaterial für den Altpapiercontainer zusammen (und das war noch nicht alles)

Dann ging es ans Ausräumen des Kinoraumes, wo sich Allerlei "Zeugs" angesammelt hat. Wie das halt so ist, wenn ein Raum leer steht.
Nach ein paar Abenden war es dann aber soweit, Raum leer und besenrein.
Wie ihr seht, hatte ich mir ja die Kosten für das Verputzen des Raumes gespart, da man eh nix mehr davon sehen wird.

Nochmal zur Erinnerung die Maße: 5,90m tief, 5m breit und 3,10m hoch

Erstmal die Leinwand-Wand.

rechte Seitenwand mit dem zugemauerten Fenster und der Öffnung für den Lüfter (Abluft, die Zuluft kommt von der Leinwand-Wand links unten aus dem daneben liegenden Gästezimmer, Loch ist beim Bild vorher von der Leiter verdeckt)

Rückwand

linke Seitenwand, wo man links unten und Mitte oben Öffnungen erkennt, die zum dahinter liegenden Technikraum führen. Hatte ich beim Bau bereits durch den Rohbauer so verschalen lassen. Die Öffnungen sind 20x30cm groß und waren ausreichend dimensioniert.

Werd weiterschreiben, wie ich dazu komme und gelobe Besserung, dass es von nun an zügig weitergeht mit der Dokumentation.
Fragen, Kommentare, Hinweise --> gerne, her damit

Beste Grüße, Gerhard

Erstmal ein paar Antworten, morgen geht's weiter mit der Doku.
@Arne: Danke, klar kannst Du vorbeikommen, wobei ich sagen würde, dass Ende Oktober besser wäre, wegen Urlaub und aktuellem Arbeitsvolumen bei mir. Lass uns in 2 3 Wochen mal tel.
Andy: Ja, sind schon ausgewachsene LS, Maße der modifizierten LaBelle: ca143cm hoch, 35cm breit und 25 cm tief. Und es macht schon Spass zu sehen, was dabei rauskommt
Andi: in Betrieb ja,im Sinne von, dass alle HW-Komponenten da und eingebaut sind, jedoch die Abstimmung der DSPs muß noch gemacht werden. Hab aber leider noch ein Problem mit einem LS, dem ich noch auf den Grund gehen muss. Ansonsten macht es aber schon viel Laune
Michael war übrigens heute Abend hier aber nicht wegen Abstimmung, sondern als erster Besuch im fertig gebauten Kino.
Also, ja ein Termin wäre super, lass uns doch mal die Tage tel oder schreib ne PN, wann es bei Dir passen würde.

Gute N8 Männer.
Gerhard

So, nachdem die LS alle fertig waren, wurde es erstmal dunkel im Raum.

Obwohl man wahrscheinlich eh nix davon sehen würde, hatte ich ein besseres Gefühl, alle Wände doch mal eben schwarz anzupinseln, damit nicht doch bei irgendeinem doofen Lichteinfall und irgendeinem Spalt die Betonwand durchschimmert.

Jetzt kommen wir aber so langsam dazu, wieso ich auf einmal so hyperaktiv wurde
Ich hatte mir nämlich in den Wochen davor tatkräftige Unterstützung, sowohl was die Akustikplanung als auch den Bau des Kinos selbst angeht, gesichert.
Holger, der ja seit kurzem auch hier im Forum unterwegs ist, habe ich über Facebook kennengelernt wo er in verschiedensten Gruppen, insbesondere auch Akustikplanung & Co unterwegs ist. Nach einigen Telefonaten über meine Wünsche und Ideen was die Optik des Kinos angeht, Sitzplätze, LW Größe und Format,
LS etc. plante Holger letztlich den Aufbau. Zusätzlich zu Holger, der seine geplanten Kinos ja bei Bedarf auch baut, "verhaftete" ich meinen lokalen Schreiner zu 2 Wochen Kinobau Ende Juli/Anfang August.
Von nun an klingelte gefühlte 10 Mal am Tag der Paketdienst, weil ständig Material angeliefert wurde.

So sollte es also werden, mein Cin City. Die Bilder sprechen eigentlich für sich, deshalb nur kurz die Highlights:
- Hauptfarben schwarz und rot und ein bißchen grau (Sin City Style halt)
- nur eine Sitzreihe
- Teppichboden
- Podest
- kleine Bühne
- 16:9 Leinwand, 3,60m breit (erstmal ohne Maskierung)
- Bafflewall
- 5.1 (Verkabelung natürlich vorbereitet für Atmos und Auro)
- 8er DBA
- kein großer Schnick Schnack, eher clean und puristisch
- keine LS sichtbar
- keine gestrichene Farbe sichtbar, keine Schrauben sichtbar, überall (Akustik-)Stoff
- Technik komplett im Nebenraum

...das mit der Krümmung der Sitzreihe war und ist mir bewußt, aber mir gefällt es halt so besser. Den Kids ist es eh egal, da sie sowieso lieber auf Sitzsäcken quasi auf den Podeststufen liegen. Besucher/Freunde kriegen den Referenzplatz. Da ich eh ein "Seitwärts-Sitzer" bin und sowieso mindestens einmal im Film aufstehe, würde ich dann halt mal die Seiten wechseln wenn es mich stören sollte
Ist aber müßig darüber zu philosophieren, ich hab die Couch schon und bin froh damit.

Zum Podest unter der Leinwand/Bühne, yep, reine Optik. Wobei ich auf jeden Fall ein Podest für die Sitze haben wollte, um so meine Deckenhöhe auch auszukosten. Ich wollte nicht auf dem Boden sitzen, die Leinwand an der Wand relativ weit unten und oben dann soviel Luft haben. Mir gefiel es wesentlich besser, 2 Stufen zu den Sitzen hochzugehen und dann aus dieser erhöhten Position zu schauen. Damit bin ich auch superhappy und würde es immer wieder so machen.
Es wurde jedoch nix aus der mir persönlich sehr gut gefallenen Krümmung, Gründe und Bilder hierfür folgen.

Obwohl ich kann es auch hier schnell schreiben, dann sieht man es direkt, da ich diese Bilder nicht nochmal posten werde.
Wie man auf dem 2. Bild oben sehr gut erkennen kann,hätte man wenn man vom Referenzplatz gerade nach vorne aufstehen und weggehen wollte direkt die Höhe von 2 Stufen zu gehen, also ca. 35cm, da dort die Krümmungen zusammenkommen. Sieht zwar auf dem Plan schick aus, wurde mir bei genauerem Überlegen aber dann klar, dass dies sehr praxisuntauglich wäre.
Dann kam die Idee, dass man die erste Stufe ja nicht gegenläufig gekrümmt bauen müßte, sondern mit dem gleichen Radius und Ausrichtung wie die obere Stufe, optisch und praktisch durchaus denkbar.
Dann kam aber der Teufel, der wie so oft im Detail steckt. Da ich an den Stufenkanten Treppenstufenprofile haben wollte, in denen LED-Stripes eingelassen werden können, war eine Krümmung ganz und gar unmöglich. Es gibt zwar (Metall-) Treppenstufenprofile, die man biegen kann, doch welche mit LED-Stripes, keine Chance. Ich hab mir schon nen Wolf gesucht, bis ich schwarze Profile auftreiben konnte, da fast alle nur in alu/silber angeboten werden. Die Bilder hierzu kommen aber jetzt wirklich erst später, wenn ich mit der Baudoku an dieser Stelle angekommen bin.

Gruss / Gerhard

Nach dem kleinen Exkurs zu angewinkelten Sitzen, geht's jetzt mit Bildern weiter.

Erst wurden die 4 Subs vorn und hinten an ihre jeweilige Position gebracht, also 1/4 und 3/4 der Raumbreite und Raumhöhe. Sie wurden mit Winkeln direkt an den Wänden befestigt.

Danach ging es an den Aufbau des Gerüstes für die Wände. Das Ganze sah dann so aus:

Quasi zeitgleich wurde jede Menge Kabel verlegt. Die direkt anzuschliessenden bzw. an bestimmten festgelegten Positionen wie z.B. für Atmos wurden "so" verlegt, also nicht in Leerrohre. Darüber hinaus gibt es an bestimmten Stellen noch Leerrohre. Bei allem wurde auf eine "pegelstabile" Befestigung wertgelegt, damit nix irgendwo wackelt oder vibriert.

Da ich von Natur aus ein ziemlicher Technik-Fuzzi bin und auch bereits schon bei meinem ersten Haus sowie bei diesem auch wieder eine recht umfangreiche Elektroinstallation selbst geplant habe, dürfte ich an so ziemlich alles gedacht haben und die zwei drei Sachen, an die man heute noch gar nicht denkt, nun, dafür gibt's dann die Lehrrohre an strategisch wichtigen Stellen.

Dies hier ist der Technikraum direkt neben dem Kino, nicht gut zu fotografieren, jedoch von der Größe her mehr als ausreichend, um alles was dahin soll aufzunehmen und dabei noch gut an die Verkabelung zu kommen.

Die LaBelle ziehen auch schon ein.
Höhe so positioniert, dass die HT auf ca. 1,05-1,10m über dem Podest stehen, was meiner Ohrhöhe in Sitzposition entspricht