Absorberdicke vs. Absorberabstand zur Wand

  • Moin zusammen!


    Der Sebastian87 hatte HIER einen interessanten Beitrag gepostet:


    Kernaussage: Wenn der Absorber nur 5cm statt 10cm dick wäre, dafür aber mit einem Abstand von 5cm zur Wand angebracht wird, wäre der Effekt auf tiefe Frequenzen der gleiche, wie 10cm Absorber.


    Ist dem wirklich so? :shock: Hätte ja enorme Vorteile, wie: Weniger Basotect = geringere Kosten, ausreichende Hinterlüftung, einfachere Möglicheit für Beleuchtungsanbringung, tiefere Frequenzen werden besser absorbiert, hohe dafür nicht so brachial gedämpft....und es sähe mMn auch etwas ästhetischer aus.


    LG,

    Nupsi

  • Absorber mit Wandabstand anzubringen steigert schon die Effektivität aber verschiebt den Wirkungsbereich zu niedrigeren Frequenzen nicht 1 zu 1. Ich bezweifle das die Formel, doppelter Abstand = halbe Materialstärke richtig ist. Jedenfalls nicht linear.


    Angenommen Basotect klebt direkt auf der harten Wand und ist 5cm dick. Der Schall trifft auf das Basotect, wird durch dieses verlangsamt, trifft dann auf die Wand und durchläuft das Basotect mit weniger Energie noch einmal (im entsprechenden Winkel).


    Der Unterschied mit Abstand ist nun die zusätzliche Strecke. Nur mit Abstand alleine bekommt man auf einmal keine, sagen wir mal, 40hz tiefere Absorbtion zustande.


    Das würde ja bedeuten, dass man mit beispielsweise 10cm dickem Basotect und 40cm hinterlüftung, den selben Effekt bekäme, wie 50cm starkes Material das direkt an der Wand anliegt.


    Durch "Luft" spaziert der Schall mit weniger Reibung als durch das Material vom Absorber.

  • Ist ja der Hammer :dancewithme



    Leider bin ich noch nicht wirklich in der Lage, die Kurven zu beurteilen, die Abweichung scheint mir aber in der Tat nur minimal. In den höheren Frequenzen wird es mit Air Gap zwar etwas unruhiger, aber das dürfte keinen signifikanten Hörunterschied mehr ergeben, oder?!

  • Habe mich auch erst kürzlich mich beschäfigt und habe das dazu gefunden.

    Ich hatte ja schon ein Deckensegel Basotect 3x 100x50x10 macht 1,5qm und jetzt dachte ich eine Reihe geht noch also 3qm,da habe ich aber gestaunt was das an Klanggewinn gebracht ,

    Und das schon vor dem Einmessen.Aber nach der Einmessung da habe ich for Freude nur noch gelächelt habe dann mal Oblivion reingelegt,wollte den Film mal Testen,das Klang aber so Geil das ich den ganzen Film geschaut habe. :)

    Der Bass ist satter geworden die Sprachvertändliichkeit hat sich enorm gesteigert,ich habe mich richtig gefreut über diese Steigerung

    Habe es aber an die Decke geklebt.

    Ich gebe zu ich das so ein Deckensegel völlig unterschätzt!


    https://www.heimkino-praxis.de/deckensegel-bauarten/

  • Nupsi Schau hier mal rein. Da sind ein paar Dinge schon gut erklärt.

    Die Grundlagen hab ich natürlich durchgeackert :)

    Das mit dem Air Gap hab ich aber tatsächlich überlesen. Daher Danke nochmals, für den Link:thumbup:

    Da ist der Wert in den tieferen Frequenzen mit Air Gap sogar besser, als wenn das Basotect direkt an die Wand kommt, wenn ich das richtig deute:

    24580-16-jpg


    Hast Du das Deckensegel mit oder ohne Abstand zur Decke angebracht? Ich plane aktuell 2x2x0,1m.

    Das mit den 80/20 sehe ich auch so im Calculator. Nützlicher Hinweis :) Bis 70:30 ist die Veränderung nur minimal und würde 30% Material sparen. Ab 60:40 wird es dann aber merklich schlechter.

  • Ist ja der Hammer :dancewithme



    Leider bin ich noch nicht wirklich in der Lage, die Kurven zu beurteilen, die Abweichung scheint mir aber in der Tat nur minimal. In den höheren Frequenzen wird es mit Air Gap zwar etwas unruhiger, aber das dürfte keinen signifikanten Hörunterschied mehr ergeben, oder?!

    Naja bei 100Hz hast du die halbe Wirkung, bei 200Hz bekommst du mit Material statt Luft immernoch +50% Absorption. Man spart einiges aber dort wo es drauf ankommt, büßt man eben auch ein.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs



  • Ich habe eine MDF Platte genommen in die Mitte ein loch gebohrt und an die Decke geschraubt,daruf habe ich dann das Basotect geklebt.Natürlich hätte ich auch Luft lassen können,ich wollte aber unzählige Löcher bohren.

    Der Erffekt ist trotzdem spürbar.


    So sieht es bei mir aus die erste Reihe hatte ich zu erst ,die zweite zum TV hin gab es gestern,und das war der Durchbruch.

  • Meiner Meinung nach ist es wichtig zu wissen, das ein Absorptionsgrad von 1 bei üblichen Materialien Reflexionen in Räumen nur etwa -20 dB absenkt.

    Dadurch, dass sich der Widerstand für den Schall schlagartig beim Eintreffen auf den Absorber ändert (vorher Luft, nun plötzlich Absorber) entsteht eine Reflexion.

    Dagegen gibt es zwei Ansätze. Einmal über die Absorberoberfläche zum Beispiel mit Keilstruktur. Dadurch erfolgt der Übergang nicht sprunghaft und verbleibende Reflexionen laufen sich grösstenteils zwischen den Keilen tot.

    Ein klassisches Beispiel dafür sind reflexionsarme Räume.

    Eine weniger aufwändigere, aber auch etwas schlechtere Variante ist die Dichte des Absorbers mit zunehmender Tiefe zu erhöhen. Statt einer dicken Platte werden dann mehrere dünne verwendet.

  • Da Daniel74 die Absorber direkt angebracht hat, frage ich ich mich gerade, ob es, im Gegensatz zum Holzrahmen, nicht auch die bessere/wirkungsvollere Variante ist? Ich hatte eigentlich vor, alle mit Holzrahmen zu bauen, damit ich diese noch beleuchten kann. Jetzt bin ich aber nicht sicher, wie hoch der Verlust des Wirkungsgrades wäre?!?


    Eine weniger aufwändigere, aber auch etwas schlechtere Variante ist die Dichte des Absorbers mit zunehmender Tiefe zu erhöhen. Statt einer dicken Platte werden dann mehrere dünne verwendet.

    Das würde aber verschiedene Materialien bedingen, oder?! Ich glaube, das wäre mir dann zu aufwendig.

  • Ein Deckensegel mit Rahmen hätte ich auch machen können,aber mir reicht es so. Hört man denn ein Unterschied mit oder ohne Luft dahinter?

    Ich habe jetzt nochmal Top Gun Maverick UHD reingemacht,das hört sich so klasse an das ist ein Genuss Wahnsinn.

    Allerdings ich weiß nicht wieviel Einfluss Dirac ART hier hat,das Einmessen war wo den den Einpegeln nicht identisch zu den letzten Einmessungen,habe sonst immer die selben Werte benutzt.

  • Hallo Nupsi,


    ich bin von Haus auch skeptisch und von daher vertraue ich eher auf Messungen als auf Marketing, etc.

    Zu diesem Thema fand ich dieses Video

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    interessant. Es ist der zweite Teil einer kleinen Raumaktustik-Serie, bei denen Messungen gegenübergestellt werden, die auf unterschiedliche Positionierungen von Absorbern basieren.

    Eins vorab gesagt, mit dem (Wand-) Abstand verändert sich die Wirkung lediglich überschaubar.


    Gruß

    sehnix

  • Wow...eine wirklich sehenswerte Videoreihe :woohoo: Auch Raumakustik - 2 - Erste Messung mit REW ist für Neulinge wie mich sehr hilfreich.


    Aber je mehr ich mich mit dem Thema befasse, umso unwissender bin ich allerdings irgendwie. Die Planung im Voraus wird immer schwerer und schwerer. Absorber in die Raumecken? Keilabsorber in die Raumwinkel? Absorber oder Difussoren an die hintere Wand? Wann kappt man mit Absorbern zu viel Höhen? Lieber ein ausgewogenes Verhältnis aus Absorbern und Diffusoren, um den Raum nicht schalltot zu machen? Und ab wie viel Absorbermasse droht der Schalltod? :mad:


    So langsam realisiere ich zumindest, dass man wohl klein anfangen und sich dann mittels REW selbst an ein ausgewogenes Verhältnis aus Raumklang, Optik und Kosten heranarbeiten muss. Leider ist das Basotect-und Difussoren-Zeugs echt nicht gerade billig, um einfach mal damit rumzutesten. Und Steinwolle kommt für mich nicht in Frage. Zu schwer zu entsorgen, falls irgendwann nötig, und das Risiko, dass Mikrofasern in die Atemluft und dadurch in die Augen oder Lunge geraten, ist mir einfach zu groß. Je älter man wird, desto mehr verschiebt sich das Verhältnis von Kosten hin zu Gesundheit :)


    LG,

    Nupsi

  • Noch ein Grund warum ich Basotect an die Decke geklebt habe,weil nicht so drückend haben wollte.Bei deinen gezeigten wäre das der Fall.

    Auch habe ich Luft zwischen den Platten gelassen, ich wollte es auch aufgelockerter haben,es soll mich ja nicht erschlagen.Hier muss man ein mittelding finden zwischen Optik und Effektivität der Absorber.

  • Der Hochton wird durch zu viele Absorber nicht überdämpft, das passiert nur bei zu dünnen Absorbern. -->ungleiche Absorption, zu wenig im Bass-/Mittelton

    Die Nachhallzeit ist in unserer kleinen Räumen unwichtig/nicht aussagekräftig, man nutzt zur Auswertung am Besten REWs "ETC". -->Erstreflektionen
    Dazu gibt es im Forum Anleitungen.

    Wenn du dich ernsthafter mit dem Thema beschäftigen willst, gib folgendes in google ein: "floyd toole sound reproduction pdf" und klicke auf den ersten Link.
    Ich kann das hier nicht einfügen (aus offensichtlichen Gründen)


    Das ist mMn DIE Grundlagenlektüre für Raumakustik welche auch für Anfänger verständlich ist..

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