Zeigt her Eure Audyssey Mikros

  • Von PaulPeter75 hatte ich mal seine MultEQ-X-Dateien zur Verfügung gestellt bekommen. Er hat ein von Audyssey kalibriertes Mikrofon und hat an einer Position mit MultEQ-X einmal alle Positionen mit dem mitgelieferten und einmal mit dem kalibrierten Mikrofon gemessen. Aus beiden Dateien habe ich dann alle Messungen in REW importiert, die Differenzen pro Kanal gebildet und diese dann gemittelt. Hierbei musste ich den Tieftonbereich allerdings ausklammern, da dort kein eindeutiges Ergebnis herauskam. Hier das Ergebnis:



    Aus meiner Sicht und wenn das kalibrierte Audyssey-Mik nicht nur ein Marketing-Gag ist, ist das mitgelieferte Mikrofon bei PaulPeter bereits recht gut, Die größte Abweichung beträgt rund 1,5dB.


    Lieben Gruß


    Michael

  • Aus meiner Sicht und wenn das kalibrierte Audyssey-Mik nicht nur ein Marketing-Gag ist, ist das mitgelieferte Mikrofon bei PaulPeter bereits recht gut, Die größte Abweichung beträgt rund 1,5dB.

    Die Kalibrierung wird hinterher angewendet, d.h. du exportierst unkalibrierte Messungen aus der mqx-Datei. Ich habe mehrere Messungen mit dem gleichen Mikrofon (ACM1HB) gemacht und in MultEQ-X einmal das ACM1HB verwendet und einmal das ACM1-X. Die Messungen sind identisch. In der mqx-Datei sind aber die Kalibrierungen hinterlegt und die werden dann vmtl. erst bei der Erzeugung der Filter angewendet. Die angezeigten Kurven in MultEQ-X sind nicht aussagekräftig, die zeigen auch die unkalibrierten Messungen. Das ist Mist, da kann man es auch gleich lassen...


    So sieht eine Messung aus:


    MicCorrectionName enthält die Info zur Kalibierung. Bei einem ACM1-X dieht das so aus:

    Code
    "MicCorrectionName": "Audyssey Mic  153734",


    Und in der Datei sind dann auch die Kalibrierungsdaten enthalten:

    Code
    "UsedLocalMicrophones": {
      "Audyssey Mic  153734.acm": {
        "Name": "Audyssey Mic  153734.acm",
        "FileData": "EAAAAC...sXHO0w=="
      }
    },

    FileData enthält die Korrekturkurve. Die kann man auch extrahieren:



    Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das so nicht passt.



    Ich habe ja schon überlegt, ein Tool zu schreiben, das REW-Messungen in die mqx-Datei einfügt. Dann muss aber auch die Kalibrierung eingefügt werden können und wenn es nur eine gerade Linie ist. Wenn aber nicht klar ist, wie die Daten da ausschauen, wird das nichts.



    Wenn an meinem Vorgehen nichts falsch war, sind die Abweichungen im HT-Bereich schon recht extrem. Bei 20.000 Hz beträgt die Differenz 7,6 dB! Dieser hohe Unterschied veranlasst mich, mein UMIK-1 mal zu hinterfragen. Ich denke, dass sollte ich mal gegenmessen lassen.

    Sieht bei mir sehr ähnlich aus, mein Messmikro kam erst von der Kalibrierung. Das ACM1HB liegt wirklich so viel daneben. Es ist eine 90°-Messung, da ist bei meinem Messmikro auch eine deutliche Abweichung in den Höhen zu 0°:


  • Naja, viel ist leider nicht zu sehen. Die Mikrofone messen aber schon leicht unterschiedlich. Das sind die exportierten Messungen ohne Kalibrierung:



    Schon recht ähnlich, es sind aber auch Unterschiede zu sehen.





    Ich habe auch nochmal verschiedene Varianten mit MultEQ-X durchprobiert, es zeigt die Messungen schon inkl. Kalibrierung an, da hatte ich wohl eine falsche Datei erwischt...


    Hier mal mit dem ACM1H gemessen, erst auch als ACM1H in MultEQ-X eingestellt:




    Dann nochmal gemessen, aber als APM-1 eingestellt:



    Der Unterschied ist schon sehr deutlich.


    Die exportierten Messungen sind aber immer ohne die Kalibrierung, die sehen für die beiden Messungen von oben so aus:



    Es passt beim APM-1 viel besser mit der Kurve in MultEQ-X zusammen, das scheint also recht linear zu sein und wenig Korrektur zu benötigen. Der Export der Kalibrierungsdatei ergibt ja leider nichts Sinnvolles.

  • hm, ob die einfach die 90 Grad Korrektur vergessen haben beim APM-1?


    Edit: Kannst du mal eine Messung mit dem APM-1 machen aber dem das kalibrierte Mikro vorgaukeln? Ich habe da so eine Vermutung.

    Wenn meinst du? Mich ?

    Sorry jungs ich kapier hier sehr wenig.

    Ist das APM-1 das Original Mikro was dabei ist oder das kalibrierte Mikro ?

    Ich glaub so ein APM-1 habe ich nicht , hab nur die kleinen .

  • Die Kalibrierung wird hinterher angewendet, d.h. du exportierst unkalibrierte Messungen aus der mqx-Datei. Ich habe mehrere Messungen mit dem gleichen Mikrofon (ACM1HB) gemacht und in MultEQ-X einmal das ACM1HB verwendet und einmal das ACM1-X. Die Messungen sind identisch. In der mqx-Datei sind aber die Kalibrierungen hinterlegt und die werden dann vmtl. erst bei der Erzeugung der Filter angewendet. Die angezeigten Kurven in MultEQ-X sind nicht aussagekräftig, die zeigen auch die unkalibrierten Messungen. Das ist Mist, da kann man es auch gleich lassen...


    Das war mit bislang nicht bewusst. Damit wäre meine Vergleiche und mein Abgleich des Mikros in REW für die Tonne. Was mich allerdings wundert ist, dass in einem Interview mal erzählt wurde, dass zu den mitgelieferten Mikros im Receiver das passende Korrekturfile hinterlegt ist. Daher soll man die auch nicht untereinander tauschen. Damit das funktioniert, müsste MultEQ-X aber doch schon die korrigierten Messwerte vom Recevier erhalten. Davon bis ich auch bislang ausgegangen, weswegen die Messdaten des Original-Mikros in der Audyssey-Datei dann auch bereits korrigiert wären. Bei den kalibrierten Mikros lädt MultEQ-X Kalibrierdaten aus dem internet und wendet diese an. Hier könnten die Korrekturdaten natürlich auch in der Audyssey-Datei drin stecken.


    Könnte es daher sein, dass die in der Datei hinterlegten Korrekturdaten nur für die kalibrierten Mikros relevant sind? Alternativ müssten vom Receiver die Rohdaten und die Kalibrierdaten übertragen werden.


    Lieben Gruß


    Michael

  • Das war mit bislang nicht bewusst. Damit wäre meine Vergleiche und mein Abgleich des Mikros in REW für die Tonne. Was mich allerdings wundert ist, dass in einem Interview mal erzählt wurde, dass zu den mitgelieferten Mikros im Receiver das passende Korrekturfile hinterlegt ist. Daher soll man die auch nicht untereinander tauschen. Damit das funktioniert, müsste MultEQ-X aber doch schon die korrigierten Messwerte vom Recevier erhalten. Davon bis ich auch bislang ausgegangen, weswegen die Messdaten des Original-Mikros in der Audyssey-Datei dann auch bereits korrigiert wären. Bei den kalibrierten Mikros lädt MultEQ-X Kalibrierdaten aus dem internet und wendet diese an. Hier könnten die Korrekturdaten natürlich auch in der Audyssey-Datei drin stecken.


    Könnte es daher sein, dass die in der Datei hinterlegten Korrekturdaten nur für die kalibrierten Mikros relevant sind? Alternativ müssten vom Receiver die Rohdaten und die Kalibrierdaten übertragen werden.

    In der Datei sind nur Korrekturdaten hinterlegt, wenn es ein ACH1-X oder ein APM-1 ist.


    Ich vermute mal, für das ACM1HB gibt es genau eine Korrekturkurve für alle Mikros. Dass individuelle Korrekturdaten in den Receivern hinterlegt sind, kann ich mir nicht vorstellen. Dazu müsste das Mikro kalibriert werden und zusätzlich bei jedem Receiver einzeln die Daten aufgespielt werden. Wenn das wirklich so wäre, würden die AVR-Hersteller auch ordentlich Werbung damit machen.


    Diese eine generische Kalibrierung wird immer dann genommen, wenn der Receiver selbst die Einmessung vornimmt oder wenn man mit der App oder MultEQ-X misst. Wo die Kurve dann gespeichert ist, ist ja auch egal. Im Receiver muss sie gespeichert sein, der muss das ja auch ohne fremde Hilfe können. Die Programme werden sie entweder selber mitbringen oder vom Receiver laden. Ich denke eher, die wird beim jeweiligen Programm beiliegen.



    Das sieht ja echt so aus als wenn die Audessey Mikros ab 2K nur noch murks messen!?

    Naja, halt im Rahmen der Serienstreuung. Es wird ja schon korrigiert, aber eben mit einer Korrektur für alle Mikros. Und je höher die Frequenz, desto ungenauer wird es.



    Alle ? Auch das kalibrierte ?

    Das kalibrierte ist schon besser als die unkalibrierten. Wie genau allerdings die Kalibrierung ist, kann man ohne vergleichende Messungen mehrerer Mikrofone auch nicht sagen. So eine Messung benötigt dann aber auch professionelles Equipment und eine geeignete Messkabine.



    Bei Audyssey steht zum ACM1-X: "Measurements taken with the microphone can be corrected to almost perfectly match those of a "Type 1" reference microphone".


    Was ist Type 1 (gemeint ist wohl Class 1 lt. IEC 61672-1)?


    Abweichungen im Frequenzgang:

    • 1 kHz: +/- 1,9 dB
    • 20 Hz: +/- 3,2 dB
    • 16 Hz: +3,2 dB, -5,2 dB
    • 10 kHz: +2,9 dB, -3,9 dB
    • 16 kHz: +4,5 dB, -17 dB


    Die max. Abweichungen, die auftreten dürfen, sind schon erheblich. Über 0,5 dB zu diskutieren verliert ja jede Relevanz. Und Messungen am unteren oder oberen Ende des Frequenzsprektrums sind auch mit Vorsicht zu genießen.


    Letztendlich kommt es bei der Kalibrierung auf die Referenz und auf die Reproduzierbarkeit der Messungen an. Hifi-Selbstbau verwendet z.B. ein BRÜEL&KJAER Type 2669 Vorverstärker und Type 4188 Mikrofon. Was jetzt z.B. Audyssey oder MiniDSP (UMIK) verwenden weiß man nicht.

  • Ich vermute mal, für das ACM1HB gibt es genau eine Korrekturkurve für alle Mikros. Dass individuelle Korrekturdaten in den Receivern hinterlegt sind, kann ich mir nicht vorstellen.

    So sehe ich das auch. Für das ACM1HB ist im AVR sicher so eine Onesizefitsall-Kurve hinterlegt.

    Bei Kauf des ACM1-X, welches ja auch nur ein ACM1HB mit Seriennummer ist, gibt es das Einzelkalibrierungsfile exklusiv in MultEQ-X.


    Das Audyssey-Mikro meines Denon 2808 von vor 15 Jahren sieht zwar optisch genauso aus, hat jedoch keine Aufschrift ACM1HB, möglicherweise eine andere Mikrofonkapsel verbaut und eine andere Defaultkorrekturkurve im AVR hinterlegt. So würde ich das 15 Jahre alte Mikro mich nicht an einem modernen AVR anstecken trauen. Vielleicht daher auch der Hinweis von Audyssey/Denon die Mikrofone nicht über verschiedene AVRs zu tauschen.

  • Dann bleibt bei mir die Frage, wie könnte man den nachmessen, wie genau das Mikro misst? Mein Testaufbau vergleicht ja die exportierten Messungen aus der MultEQ-X-Datei. Wäre das dann für die unkalibrierten Standard-Mikros in Ordnung? Wie könnte man das sonst testen? Ohne eine mit der Kalibrierung verrechnete Kurve wird es schwierig werden.


    Lieben Gruß


    Michael

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