Hallo zusammen,
nach langer Zeit des stillen mitlesens, möchte ich jetzt doch auch mein Wohnzimmerkino vorstellen.
Das "Filmriss" gibt es schon seit einigen Jahren, hat sich bei manchen Freunden nach einem Filmabend den Namen redlich verdient und hat immer mal wieder ein kleines oder größeres Update bekommen.
Die Corona Zwangspause im April hatte ich für den bisher größtem Umbau genutzt. Leider wohne ich nur zur Miete, weshalb die ganz großen Wünsche nicht umsetzten kann.
In dieser Vorstellung starte ich aber vor dem aktuellen Stand und werde den Umbau Stück für Stück teilen. Ich hoffe ich bleib dran und der Bauthread dauert nicht länger als der Umbau selbst
Ich bin kein Fan von Plänen zeichnen, Sketchup, Visualisierungen und Theorie, weshalb ich noch nicht mal die exakten Maße meines Raums kenne , aber ein paar Randinfos zum aktuellen Setup vorab:
Projektor:
JVC X7000
Vorstufe
Yamaha CX-A 5100
+MiniDSP 2x4 für LFE
Endstufen
Emotiva XPA-9 GEN3
Omnitronic P1500 (LFE)
Lautsprecher
2x Nubert Nuline 284 (FL, FR)
1x Nubert Nuline CS174, (C)
2x Nubert DS62 (SL, SR)
4x Peerles XXLS12 im Eigenbau
Leinwand:
Rahmenleinwand 16:9 2,2m Bildbreite
Gerriets Silverblack
Horizontale, einseitige Maskierung mit ScreenControl 2
Der Stand bis ca. 2018:
Projektor + Leinwand:
Projektor war noch ein Optoma HD300X. Mein erste Projektor der lange Jahre trotz mauem Kontrast und schlechtem Schwarzwert viel Spaß gemacht hat. Das große wiegt die erste Zeit einfach viel mehr auf, als mangelhafte Messwerte .
Leinwand ist auch hier schon ca. 2,2m breit und exakt das maximum was mit Projektionsabstand und Raumbreite möglich ist.
AVR + Zuspielung:
Onkyo TXNR 808 + HTPC mit diversen Plattformen für Film&Musik. PC Bedienung über ein 24" Touchdisplay an einem Schwenkarm. Das war ein mega Luxus auf dem Sofa!
Lautsprecher:
Die Lautsprecher an der Front wurde direkt am Anfang mit den Nubert Nuline284 + CS174 ordentlich dimensioniert. Surround gab es in 7.1 mit mickrigen Crreative Lautsprechern aus einem ausgedienten Brüllwürfel-Set. Ganz sicher keine Offenbarung, aber für den Anfang kommt auch daraus ein Ton.
Subwoofer:
Bei den Subs gab es diverse Ausbaustufen. Leider habe ich davon keine Bilder mehr gefunden.
Zuerst mein alter JL 10W3-V3 aus dem Auto im Bandpassgehäuse. Das war zwar schon ganz nett, aber war mir nicht tief genug. Also neues Gehäuse mit tieferer Abstimmung gebaut. Das interessante dabei war, dass ich das LS-Gehäuse selbst im Nebenraum platzieren wollte und nur den Port des Bandpass durch einen "Durchbruch" ins Wohnzimmer legen wollte. Das war möglich, da eigentlich hinter der Leinwand ein Durchgang zum anderen Zimmer ist, den ich damals extra mit Trockenbau geschlossen hatte, um eine Leinwand an dieser Stelle aufhängen zu können. Ich hoffe ich ziehe hier nicht so schnell aus - mein Vermieter würde wohl die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wenn er wüsste was ich hier treibe .
Das Prinzip hat funktioniert, nur das akustische Ergebnis war mies und in dem zu kleinen BP-Port war ein Luftzug wie an der Nordsee.
Zu der Zeit gab es dann von dem bekannten Händler auf der Insel die Peerless XXLS12 zu einem fairen Kurs. Also direkt zwei Stück gekauft und in ein rießiges BR-Gehäuse gebaut mit dem Ziel möglichst viel Tiefgang zu bekommen.
Die erste Hürde war aber das im Keller, aus 22mm MDF gebaute Monster mit seinen ca. 1,60m Höhe am Stück durch die kleine Kellertreppe hoch in den ersten Stock zu bekommen. Bei den Abmessungen war es pures Glück, dass ich um die Ecken gekommen bin.
Der kleine Sarg stand dann bestimmt ein Jahr lang genau an der Stelle an der wir ihn abgestellt hatten, da ich keine Lust mehr hatte die Kiste zu bewegen. Das war schon ein wahnsinnig guter Schritt nach vorne und hat trotz der Defizite (optisch wie akustisch) richtig Spaß gemacht. Immerhin habe ich da auch rausgefunden, dass die Resonanzfrequenz der Haustüre bei 13Hz liegt .
Leider fehlen mir ganz viele Bilder aus der Zeit, wegen eines Festplattencrash. Sehr schade
Update Projektor
300x gegen X7000
Irgendwann fing mich das flaue Bild des Optoma dann doch an zu stören. Es musste ganz klar was besser her. Eigentlich war ich auf der Suche nach einen X5000, aber dann ergab sich doch die Gelegenheit auf einen X7000 bei ebay. Während einer Dienstreise nach Feierabend am Strand sitzend noch schnell einen Freund gebeten auf das Gerät zu bieten, da ich nach Jahren meine Zugangsdaten nicht mehr finden konnte. Der hat mich für verrückt erklärt So viel Geld für einen gebrauchten Projektor aus zu geben - von ebay .
Aber alles ist gut gegangen und es hat sich wieder mal gezeigt, dass es viele nette und vor allem seriöse Menschen mit demselben Hobby gibt .
Tausende € für den Projektor ausgegeben, aber dann zu geizig gewesen eine ordentliche Deckenhalterung + Adapterplatte zu kaufen. Da kommt der Schwabe in mir durch. Also schnell in den Keller, eine Adapterplatte gebaut und die alte Deckenhalterung zerlegt und neu montiert:
Da der kleine Kugelkopf das Gewicht nur Lotrecht halten konnte, wird die Feinausrichtung über die extra langen Schrauben am Projektor über die eine zusätzliche Mutter realisiert. Ist ein wenig wackelig, aber funktioniert. So oft muss man ja auch nicht justieren.
Ein bisschen Sorgen habe ich mir um die Dübel etc. gemacht. Das war alles etwas klein dimensioniert. Aber hey - bis heute ist mir nichts auf den Kopf gefallen
Der 1:1 vergleich zwischen dem Optoma und dem X7000 war eine Wucht! So viel mehr Farbe, so viel mehr Durchzeichnung und Punch - wow!
Update Surround
Plastik gegen Dipol
Nachdem der Projektor deutlich an Größe zugelegt hat, waren die Surrounds in ihren billo-Plastik-Gehäusen noch mehr fehl am Platz.
Bei der Suche nach neuen Surrounds war die grundsätzliche Frage, ob nicht aufgrund der ungünstigen Position ein Dipol eine gute Alternative zu eine Direkstrahler wäre. Ich habe vor allem links neben dem Sofa nur ganz wenig Abstand zur Hörposition.
Wie meistens bei mir, war es dann eine Bauchentscheidung auf Dipole zu setzen. Zum Glück gibts da bei Nubert etwas zur Auswahl. Wenn schon denn schon, sollte es dann aber lieber eine nummer zu groß als zu klein sein. Also habe ich bei gebrauchten Nubert DS62 zugeschlagen.
Leider waren die schwarz und haben so gar nicht ins Wohnzimmer gepasst. Also habe ich mich zum ersten mal am Folieren versucht:
Lautsprecher im Ursprungszustand:
Alle Anbauteile entfernt:
Folie trocken aufgebracht:
Und wieder zusammengebaut:
Wenn jemand folieren kann, sieht das immer so schön geschmeidig aus: Folie auflegen, bissl zurecht ziehen, bissl mit dem Fön nachhelfen, um die Kante ziehen - perfekt! VON WEGEN! Was hab ich an dem Abend geflucht!
Mit dem letzten Rest der bestellen Folie und Atemübungen zwischendurch war das Endergebnis dann irgendwann okay. Man darf nicht genau hinschauen, aber für den normalen Betrachtungsabstand im Wohnzimmer geht es mit viel schummeln in Ordnung.
Vorerst zufrieden mit dem optischen Erscheinung, müssen der Lautsprecher links noch auf dem Rand des Sofas Platz nehmen, da ich noch keine Wandhalterung habe.
Bei der Gelegenheit habe ich dann endlich noch ein Element des Sofas reduziert. Das Sofa war für den Raum schon immer viel zu groß, war aber einfach zu bequem zum lümmeln und Filme gucken.
Endlich mehr Wohnzimmer, dafür keine Fußablage mehr. Das Ergebnis überzeugte trotzdem.