Ich schau auf Antrieb und Membranmasse bei geeignetem Fs.
Heißt: ich überlege mir vorher was ich erreichen will (welcher bassbereich soll optimal sein) und danach wähle ich aus.
Ich sehe jetzt keinen direkten Zusammenhang zwischen Antrieb, Membranmasse und Fs auf den akustischen Output.
Gleiches gilt für das Membranmaterial, die Steifigkeit, Korbbefestigung,....
Ist es also nicht schon einen Schritt zuweit?
Ich sage:
Ich will Pegel X bei Frequenz Y bei max. Verzerrung Z (Verzerrung kann man dann noch mal aufdröseln nach K2, K3, IMD,...)
Also rein akustische Parameter, denn nur die hört man.
Es führt also im Grunde an akustischen Messungen vorbei die genau diese (zuvor festgelegten/ausgewählten Parameter abfragen).
Denn was hilft mir ein Chassis mit gewünschten Antrieb, Membranmasse und Fs, wenn das dann höhere Verzerrungen macht, als das Chassis wo der Antrieb, Membranmasse und Fs nicht so wie zuvor gewünscht ausfällt?
Klar kann man mit einer gewissen Tendenz sagen wie Antrieb, mms, Fs aussehen sollten damit wahrscheinlich gute/geeignete akustische Werte rauskommen, aber es bleiben Tendenzen und keine Klarheiten.
Das gilt im übrigen bei jeglicher Art von Lautsprecher, also auch Fullrange. Was hilft der Diamant HT, der Sandwich-Carbon-Keramik MT,... wenn die mehr verzerren als der "schnöde" Papier MT oder der Gewebe HT?
Zum DBA 12" zurück:
Ich hatte vor Urzeiten ein 4er SBA aus Visaton W300S. (~100€/Stk.)
Dann habe ich günstig gebrauchte 12" (ich gestehe ich weiß gerade nicht mal die Type) bekommen - 12 Stk. für sage und schreibe 150€, also 12,5€/Stk.. Neu haben die auch nicht vieeel mehr gekostet.
Und das daraus entstandende 8+8 DBA funktioniert, trotz bzw. im Rahmen der nicht optimalen Aufstellung und Raum. Es misst sich brauchbar. Sowohl Amplitude als auch Pegel/Verzerrungen sind auf einem Niveau das ich als mehr als ausreichend erachte.
Ein 200€ Chassis kostet also ~10mal so viel.
Im Umkehrschluss, anstelle des guten, sicher auch für sich messtechnisch besserem 200€ Chassis könnte man nun 10Stk. des "billigen" nehmen.
Beim bekannten JBL (oder Mivoc, die gut 50€ Klasse) sind es ~4 Stk.
Und da ist dann wiederum die Frage - die man freilich auch messtechnisch/akustisch beantworten kann, was bleibt dann am Messschrieb übrig?
Und noch mal anders, es wurde hier aber schon erwähnt.
Wenn das Budget mit den "guten" Chassis z.B. ein 4+4 DBA hergibt, dann könnte es mit den billigen ein 8+8 DBA sein, oder gar ein 16+16 DBA.
Also für mich gilt dass man nicht bei aller Technik-Verliebtheit (ich kenne das) den Blick auf das wesentliche verliert!
Das sind nun ml nicht die tolle Carbon-Membran, der fette Antrieb, der riesige Dauermagnet,.... sondern das was an Schall am Hörplatz ankommt.
Und hier kann man mittlerweile schon ziemlich gut sagen was denn nötig ist damit die Fehler nicht mehr oder zumindest wenig stören, mehr "muss" man dann auch nicht mehr machen.
Ich denke es geht ja fast allen hier so, dass es Zwänge gibt und man nicht einfach ohne Limit drauf los legen kann, sei es Baugröße, Raumgröße,... und wahrscheinlich schon recht bald mal auch das verfügbare Budget.
Bei einem "no-limit" Projekt - freilich das beste Chassis und das in der maximal möglichen Anzahl!
mfg