Kellerraum vorbereiten für das Heimkino

  • Hallo zusammen.

    Eigentlich wollte ich demnächst mit dem Bau des Heimkinos beginnen.

    Die Außenabdichtung, Dämmung des Kellers sowie die Drainage ist neu.


    Nun habe ich vor kurzem bemerkt, als ich 3 Wochen lang völlig übertrieben bewässert habe, dass die untere Mauerreihe feucht wird. Das ganze zieht auch teilweise in den Estrich.


    Hatte dann mal einen Bekannten Tiefbauer hier, er sagte die einzige Möglichkeit ist eine Injektion in die erste Mauerreihe. Darüber gibt es keine Probleme weil dort die Horizontalsperre ist.

    Die Feuchtigkeit kommt sozusagen von unten.. Aus Erfahrung hat er gesagt wird der eine Raum ca. 10.000€ kosten mit dem Injektionsverfahren.


    Jetzt ist es noch so gekommen, dass uns das Unwetter hier in Kassel natürlich richtig erwischt hat.

    Der ganze Keller stand komplett unter Wasser.

    Der Estrich in dem Raum kommt wohl neu.

    Und die erste Mauerreihe würde mit speziellem Sanierputz verputzt werden.

    Wird mir aber denke ich nichts gegen die Feuchtigkeit bringen?


    Hat Irgendwer hier einen weiteren Vorschlag für mich?

    Natürlich am liebsten so günstig wie möglich. 10.000€ für einen Raum ist doch sehr viel.


    Übrigens war der komplette Keller voll mit Wasser. Der Kino Raum und ein weiterer sind von der Bodenplatte her Tiefer (größere Raumhöhe wie der Rest) Weil die Drainage und unser kompletter Kanal voll mit Wasser standen hat es in die Räume von unten zwei Tage lang Wasser gedrückt, bis der Kanal frei gemacht wurde.


    Der einzige Raum, der komplett trocken geblieben ist, ist das Öllager. Vermutlich wegen dem Anstrich an den Wänden?

    Kann ich nicht sowas auch im Kino Raum machen?


    Danke an alle, die bis hier hin gelesen haben :-)

  • Hallo Tommy,


    das ist ja doppelt blöd. Einmal die Feuchtigkeit und dann die Überflutung.


    Unser Haus ist Baujahr 54. Damals wurde im ebenerdigen „Keller“ der Boden einfach so auf die Erde geblubbert (meine nicht technische einwandfreie Umschreibung).


    Unser Keller ist (war) immer etwas feucht. Wenn es regnete hat der Boden „geschwitzt“, es kamen richtig kleine Wassertropfen aus dem Boden. Durch die Trockenheit seit 2018 haben wir dieses Phänomen aber nicht mehr.


    Allerdings scheint es immer noch irgendwo Feuchtigkeit zu geben. Das ist aber für so ein altes Haus wohl normal. Dies habe ich von mehreren Experten bestätigt bekommen und mir wurde versichert, dass ich mir keine Gedanken machen muss.


    Jetzt zu deiner Idee.


    Die Vorbesitzer haben den Boden und die „Sockelleiste“ in der Waschküche und im Kellerflur mit einer wasserundurchlässigen Farbe gestrichen. Genau dieser gestrichene Streifen fällt jetzt ab. Darüber ist alles in Ordnung. Dies ist wohl so, weil die Wand nicht atmen kann und sich die Feuchtigkeit hinter der Farbe staut und den Putz zerstört.


    Ich kann dir als Laie und nur Beobachter daher nur davon abraten, die feuchten Wände mit einer Wasserundurchlässigen Farbe zu streichen.


    Grüße


    Andreas

  • Servus,


    ich fühle mit Dir. Leider kenne ich das zu gut. vl helfen Dir meine Erfahrungen weiter.


    Wir waren frisch ins Haus eingezogen und nach viel Regen war der kompletter Keller feucht.

    Dann ging die Ursachensuche los und mehrere "Experten" gaben Ratschläge und Angebote ab.


    Der eine meinte Injektion ist das Beste, der nächste wollte die MAuern aufschneiden und Metallplatten als Horizontalsperre in die Wände schlagen.

    Wieder ein Anderer wollte Zeug in die Wand spritzen das dann kristalisiert, die Ziegel strukturell verändert und so alles dicht macht ..... "Esoterik meets Bauphysik" - Handfest waren meist nur die Preise. :zwinker2:


    Nach einigem suchen und rumfragen wurde mir eine Firma empfohlen bei der ich dann das erste mal das Gefühl hatte

    da hat einer Ahnung von dem Problem. Der Profi hat mal die Wände gemessen und sich dann die Außenanlage angesehen.

    Regenwasser Ableitung usw. Dann gabs ausführliche Sichtung des Wand und Bodenmaterials. Ohne die Baustoffe und Bauart zu kennen

    weiß man auch nicht welche Abdichtung überhaupt funktioniert. Man kann nicht pauschal mit Injektion oder Verpresstechnik arbeiten.

    Leider stellt sich bei mir raus, dass aufgrund der Kellerkonstruktion nur stemmen und neu abdichten mit 2K Dichtschlämme möglich ist. Preislich war das

    die mit Abstand teuerste Variante und wurde nach Laufmeter gerechnet. Eine entsprechende Garantie auf die Arbeit und den Erfolg inklusive.


    Auch die Vorgehensweise hat mir dann zugesagt. Aufstemmen, abdichten, offen lassen und auf viel Regen warten bis man sieht, das alles 100% dicht ist, erst dann zumachen und Verputzen.


    Wichtig ist, das Du jemand findest der kompetent ist und auch für die Arbeiten eine Garantie übernimmt. Wenn Du das selbst machst gehen gleich einige tausend Euro für das Material drauf und Du weißt als Laie nicht ob es 100% passt.


    Anbieter die nur mit einem Verfahren arbeiten sind dann auch vorbelastet was zum Erfolg führt.


    Die Feuchtigkeit kommt sozusagen von unten.. Aus Erfahrung hat er gesagt wird der eine Raum ca. 10.000€ kosten mit dem Injektionsverfahren.

    Das kommt mir sehr, sehr viel vor! Injektionsverfahren sind eher günstiger als Druckabdichtungen.


    Lass Dir von mehreren Profis Angebote machen und lass Dir genau erklären wie er das umsetzten möchte.

    Da merkt man gegebenen Falls schon wer Ahnung hat und wer nicht.


    LG Michael

  • Hallo Tommy,


    nein, mein Kino ist provisorisch ist ehemaligen Esszimmer untergebracht.


    Provisorien halten meist am längsten.


    Ich werde auch wahrscheinlich nie umziehen, da ich

    - im Keller das Feuchteproblem habe

    - die Decke dort zu niedrig ist

    - ich „Kohle ohne Ende“ in die akustische Trennung des Kinos vom Wohnzimmer investiert habe und im Keller direkt unter dem Wohnzimmer wäre, wo ich wieder schlechter werden würde

    - ich die nächste Zeit keine Lust auf riesige Baustellen habe

    - ich wahrscheinlich irgendwann mein Kino im Raum nur um 180° drehen werde, um die Leinwand größer zu bekommen


    Grüße


    Andreas

  • vielen Dank nochmal für eure Antworten.


    Ich werde mir hier nochmal 1-2 Firmen suchen und schauen was die dazu sagen.


    Irgendwie MUSS es gemacht werden. Ein Grund, dass Haus zu kaufen war dieser Kellerraum für das Heimkino :D


    Michael was war das denn für eine 2K dichtschlemme? Diese Bitumen Dickbeschichtung, die man auch außen nimmt? Oder so ein Zement ähnliches Zeug?

  • Weil die Drainage und unser kompletter Kanal voll mit Wasser standen hat es in die Räume von unten zwei Tage lang Wasser gedrückt, bis der Kanal frei gemacht wurde.

    Im Zuge der Kellerabdichtung würd ich gleichzeitig über ein Rückschlagventil in der Hausentwässerung nachdenken, sonst hast Du beim nächsten Starkregen das gleiche Problem:


    Rückstauverschluss


    Rückstauklappe fürs Abwasser: Alles zur Rückstausicherung im Keller


    Zusätzlich noch ein oder zwei kräftige Schmutzwasserpumpen vorhalten (nicht unbedingt die 15,-Euro Teile aus der Grabbelkiste)


    Bei den feuchten Wänden mal die "Expertenmeinung" abwarten.

    Sollten da Sandsteine im Fundament verbaut sein wird es sowieso eher schwierig den Keller wirklich trocken zu bekommen.

    Dabei sollte man dann auch das Baujahr des Hauses berücksichtigen.

    Es gab Zeiten da waren Keller nicht als Wohnraum sondern als Lagerraum mit einer gewissen Grundfeuchte gedacht.


    Auch mal über eine gut hinterlüftete Vorbauwand nachdenken und dann den Kellerraum aktiv über einen Luftenfeuchter trocken halten.

    Ganz wichtig ist auch im Sommer die Kellerfenster geschlossen zu halten. Die warme Sommerluft enthält in der Regel wesentlich mehr Luftfeuchtigkeit die sich dann gerne an kalten Kellerwänden als Kondenswasser absetzt.


    Gruß

    Jan

    Das Leben ist wie ein Spiel,

    mal verliert man

    und mal gewinnen die anderen!



    auch gewerblich als Tischlerei "Holzwerkstatt" unterwegs

  • Ganz wichtig ist auch im Sommer die Kellerfenster geschlossen zu halten. Die warme Sommerluft enthält in der Regel wesentlich mehr Luftfeuchtigkeit die sich dann gerne an kalten Kellerwänden als Kondenswasser absetzt.


    Das wird gerne behauptet, was oft nur auf Halbwissen basiert.

    Wichtig ist dass draußen die absolute Luftfeuchtigkeit niedriger ist als drinnen. Dann ist es piep egal wie kalt oder warm die Luft ist.


    Leider zeigen (fast) alle gebräuchlichen LF Messer immer nur die relative Luftfeuchtigkeit an (zumindest alle die ich so gefunden habe ).


    Da man mit einer einfachen Näherungsformel auf Basis von Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit die absolute Luftfeuchtigkeit bestimmen kann lässt sich das leicht mit ein paar Codezeilen umrechnen und überwachen.


    Ich hatte jetzt selbst dieses Wochenende bei über 30 Grad draußen eine niedrigere absolute Luftfeuchte als drinnen.

    Der Raum hat eine relative Luftfeuchtigkeit von 75% bei 19 Grad . Nach dem Lüften ging es runter auf 60% und keinerlei Kondenswasser an dem Wänden :D

  • Michael was war das denn für eine 2K dichtschlemme? Diese Bitumen Dickbeschichtung, die man auch außen nimmt? Oder so ein Zement ähnliches Zeug?

    Remmers MB 2K


    @Luftfeuchtigkeit:

    mMn sollte sowas voll automatisch funktionieren. Hab sowas im Einsatz Taupunktlüftung - für den Kellerbereich mit HWR / Trockenraum.

    Im Kino und Jugendzimmer Lüfter mit Keramikeinsatz und Schalloptimiert.

  • Wie es scheint, haben wir Glück im Unglück.

    Aufgrund des Rückstauschadens, waren nun zwei Gutachter hier.

    Die Horizontalsperre ist vollkommen intakt. Eine Abdichtung war nach altem Stand der Technik vorhanden in Form von Teerpappe und gussasphaltestrich.

    Das Ganze wird nun komplett entfernt, da is bis auf den Beton nass ist.

    Wieder aufgebaut wird es nach neusten Stand der Technik. Ähnlich wie es Michael beschrieben hat, eine Art dichtschlàmme die an der wand teilweise hochgezogen wird.


    Ein Hoch auf Versicherungen

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