..da mir seine Darsteller oft kühl erscheinen und mir es nicht gelingt eine Bindung zu ihnen aufzubauen, ...
Hi,
das kann ich schon nachvollziehen. Das ist nicht unbedingt für jeden Nolan-Film gleich, aber gerade in seinen "Puzzle-Filmen" (Memento, Inception, Tenet) sind Figuren eher "Funktionsträger" als Personen.
Vielleicht vergleichbar mit Schachfiguren, über die man auch nicht viel erfährt - denen man aber doch bei einem grandiosen Spiel zusehen kann.
Wer Wert auch Charakter und -entwicklung legt, wird mit Nolans Filmen nicht glücklich werden - auch, wenn einzelne hochcharismatische Besetzungen (DiCaprio, Bale, McConaughey) noch was reißen können (John David Washington gehört für mich hier nicht dazu - wäre bei seine Vater evtl. anders gewesen ).
Aber das macht für mich die Filme nicht "per se schlecht" (Fincher macht z.B. auch keine Charaktere und schon gar keine Sympathieträger - trotzdem grandiose Filme).
Nolans kann aber sehr spannende Handlungen entwerfen oder schlichte Handlungen sehr spannend erzählen.
Für mich lag die Spannung bei Tenet auch nicht wirklich im "Bangen um die Protagonisten" (für die man ja Sympathie/Identifikation bräuchte), sondern im Versuch, den Handlungsverlauf zu verstehen oder gar vorauszudenken....
In der Hinsicht für mich sehr ähnlich zu Memento.
Gruß
Simon2