• ... I kill you...hab ich mir zwischendurch jedenfalls immer wieder gedacht...


    Scorceses neuestes Werk war heute dran.
    Schon vorgewarnt, dass es eher ruhig zugeht (Überraschung, bei dem Titel), ging ich schon mit relativ niedrigen Erwartungen an die Sache ran.


    Ton: naja, der Titel ist Programm, es gibt keinen Score abgesehen vom Abspann, sonst nur Umgebungsgeräusche, die zwar passend, aber auch unauffällig waren. Sprache (Englisch) war gut verständlich.
    5/10


    Bild: die depressive Stimmung wird toll eingefangen und die Hilflosigkeit der Priester gut dargestellt.
    7/10


    Film: sagen wir mal, ich hab schon spannenderes gesehen. Zwar hört sich die Story erstmal so an, als ob da was spannendes oder zumindest interessantes entstehen könnte, das schafft oder will) Scorcese aber nicht.
    Mich hat der Film fast drei stunden lang mit dem Tagebuch eines größenwahnsinnigen, der sich für Jesus hält, und dessen aussichtslosem Kampf gegen einen durchgeknallten, sadistischen Foltermeister, der verhindern will, dass seine Sekte (Buddhismus) von einer anderen Sekte (Christentum) unterwandert wird, um dadurch sein Land zu schützen, ohne jeden Storyhöhepunkt gelangweilt.
    2/10


    In Summe: kann man auch gut drauf verzichten!


    Nebenfrage, wie hat der Adam Driver jemals eine Rolle bekommen, jedes Mal, wenn ich den sehe, finde ich ihn hässlicher, und in einer guten Rolle hab ich ihn auch noch nicht gesehen. Hat der schon mal was herausragendes gemacht?

    Tschau

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  • Birdie:

    Zitat

    Sekte (Buddhismus) von einer anderen Sekte (Christentum)


    Wikipedia:

    Zitat

    In erster Linie steht Sekte für eine von einer Mutterreligion abgespaltene religiöse Gemeinschaft.


    Stefan, das nur nebenbei zur Info.


    Silence liegt bei mir noch ungesehen auf dem Stapel. Dies wäre der erste Film von Sorcese, der für mich nicht mindestens "gut" wäre.
    Muss ich demnächst doch mal abarbeiten. Bei einem Dreistünder halt nicht so einfach für zwischendurch.


    Zu Adam Driver: Dann schau Dir mal Paterson von Jim Jarmusch an. Da spielt er z.B. die Hauptrolle sehr gut und ist auch passend besetzt.
    Natürlich ist er kein Schönling, aber das sind Cumberbatch, Domhnall Gleeson oder Peter Dinklage auch nicht und man sieht sie trotzdem immer wieder gerne.

  • Aus dem selben Artikel ebenfalls Wikipedia:


    Zitat

    Im landläufigen Sprachgebrauch werden als Sekten oft religiöse Gruppen bezeichnet, die in irgendeiner Weise als gefährlich oder problematisch angesehen werden oder die in orthodoxer theologischer Hinsicht als „Irrlehre“ angesehen werden. Dies betrifft sowohl seit Langem bestehende christliche Gemeinschaften, die sich in Lehre oder Praxis vom Herkömmlichen unterscheiden, als auch neue Gruppen.

    Tschau

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  • Nun, das liegt wohl im Auge des Betrachters, der Wikiartikel ist da recht eindeutig, sieh auch vor allem den ersten Absatz, der den Begriff allgemein erklärt inkl. Herkunft. Dass die Weltreligionen hier nicht explizit aufgelistet werden, ist mMn auch gar nicht nötig, zumindest Christentum, Islam und Judentum sind in einigen Bereichen der Welt noch heute ‚gefährlich oder problematisch‘, muss man nur mal die Nachrichten gucken.
    Beim Buddhismus bin ich mir nicht sicher, aber mir ist zumindest nicht bekannt, dass mal ein Krieg in diesem Namen begonnen wurde.


    Zurück zum Thema:
    So oder so, aus der Sicht der Japaner waren die Christen damals mit Sicherheit(!) eine Sekte, ebenso, wie die Buddhisten aus Sicht der Jesuiten!
    Von daher trifft der Begriff zur Beschreibung des Inhalts mMn voll und ganz.


    Über die heutige Verwendung des Begriffs könnte man vortrefflich diskutieren...aber das gehört nicht hier her.

    Tschau

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  • Offtopic: Aber Lustig, als ich Deine erstel Satz lass...

    Zitat

    ... I kill you...hab ich mir zwischendurch jedenfalls immer wieder gedacht...


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    --
    Gruß
    Michael

  • Silence (Heimkino, OV, DTS HD)


    Andrew Garfield, Adam Driver und Liam Neeson in einem Film von Martin Scorsese. Was kann da schon schief gehen? Silence spielt im 17. Jahrhundert und zeigt die Verfolgung der Katholiken in Japan. Garfield und Driver machen sich als Prediger von Portugal aus auf um ihren Kollegen, der von Neeson gespielt wird, ausfindig zu machen. Auf ihrer Suche lernen sie die japanischen Inquisitoren kennen, die nicht gerade zimperlich sowohl mit den Priestern als auch mit den einheimischen Katholiken umgehen.


    Der Film bietet mit seinen echten Kulissen reichlich Schauwerte in Form von großartigen Panoramaaufnahmen. Optisch wird das feudale Japan wunderbar eingefangen. Dem stehen die authentischen Kostüme und die spätmittelalterliche "Dreckigkeit" in nichts nach.


    Meinem Geschmack nach teilt der Film zu sehr in Gut und Böse ein, wo doch die armen Katholiken zur selben Zeit rund um den Globus grob marodierend versuchten ihren Glauben den jeweiligen Einwohnern einzutrichtern. Ebenso schlug man sich mit den Protestanten zeitgleich im Rahmen des dreißigjährigen Krieges gegenseitig die Köpfe ein und ging dabei mit dem Volk nicht weniger Grausam um als die im Film gezeigten Inquisitoren. Schade ist, dass die politische Dimension außen vor gelassen wurde. So waren es doch die Protestanten, die die japanischen Herrscher darauf hinwiesen, dass es kein gutes Ende nimmt, wenn die Katholiken sich erst mal im Land breit gemacht haben.


    Insgesamt ein sehenswerter Kostümfilm, je nach Lesart entweder über Glaubensstärke oder Bigotterie, bei dem vor allem die Darsteller und Kulissen zu überzeugen wissen.


    7/10

  • Silence (Heimkino, OV, DTS HD)


    ...

    Meinem Geschmack nach teilt der Film zu sehr in Gut und Böse ein,...


    :shock::shock:

    Echt?


    Ich habe das sehr anders wahrgenommen.

    Fand den Film sehr differenziert - die japanischen Inquisitoren hatten teilweise ziemlich nachvollziehbare Argumente, bei den Jesuiten waren die (u.a. dadurch ausgelösten) Zweifel stark im Vordergrund. Die japanischen Katholiken wurden in allen Facetten (moralisch integer, schwach, opportunistisch, verräterisch, ...) gezeigt.


    Als Fazit (mir bei so einem emotionalen Film schwerfällt) kam bei mir rum "Glauben (inkl. steiler Thesen/Dogmen) ist klar/easy, solange du unangefochten und/oder an der Macht bist. Aber echter Gegenwind schält viel davon ab."

    "Geläutert im Feuer" nannte man das früher - wobei das hier überhaupt nicht romantisch, heroisch oder "theologisch klar" rüberkommt.


    Im Gegenteil, wenn am Ende ...

    Da sehe ich wirklich kein "katholisches Whitewashing". ;-)

  • Also erstmal ging es mir um die Aussagen rund um Inquisition (shintoistisch/christlich), katholische Kirche, religiöse Machtausübung, "Schwertmission" und generell "gut (kath) gegen böse (japanisch)... die du oben angesprochen hast.

    Davon bleibt in meiner Wahrnehmung im Film am Ende nichts übrig.


    Dann zu deiner aktuellen Anmerkung:

    ...aber das klare "Gut vs Böse", das du oben kritisiert hast, habe ich nicht so erlebt.


    Gruß


    Simon2

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