Glauben ist nicht Wissen - da stimme ich prinzipiell zu.
Was man aber weiß, bzw. was ich aus eigener Erfahrung berichten kann ist folgendes:
Jeder meiner Sony-Beamer (und zusätzlich die einiger Bekannter und Freunde) , also der HW- und VW-Serie, war von Kontrastverlust und Gammadrift betroffen. Nachgemessen und belegbar. Sonys Reaktion und Kommunikationspolitik dazu war mindestens suboptimal, ich würde von "Unterirdisch" sprechen und wäre noch nicht mal weit davon entfernt, in diesem Zusammenhang sehr viel drastischere Formulierungen zu verwenden. Das ist meine persönliche Faktenlage und Meinung zu Sony Heimkino-Projektoren.
Warum sollte ich jetzt also wieder einem Hersteller vertrauen, der zum x-ten Mal davon berichtet, dass jetzt "alles gut" sei und die Probleme der Vergangenheit angehören? Habe ich so oft gehört und entsprach dann doch nicht den Tatsachen.
Wie wäre es in diesem Zusammenhang denn mal mit dem Versuch seitens Sony uns Käufern glaubwürdig und belegbar zu vermitteln, dass die erneuten Bekundungen auch Tatsachen entsprechen? Wie wäre es mit belegbaren oder zumindest nachvollziehbaren Langzeittestreihen aus der eigenen Produktion? Die Geräte haben eine lange Entwicklungszeit, da sollte sowas wohl möglich sein. Wie wäre es damit, die Ursache der Probleme zu benennen und z.B. den Austausch der entsprechenden Bauteile zu kommunizieren?
Aber nein, das passiert (natürlich) nicht, denn das hieße ja gleichzeitig zugeben zu müssen, dass man 10 Jahre Unterhaltungselektronik mit einer miesen Halbwertszeit auf den Markt geworfen hat. Vielleicht dürften die daraus entstehenden Kosten aus zu erwartenden Sammelklagen zumindest in den USA kein Spaß sein? Vielleicht sprechen andere Gründe dagegen, wer weiß …
Also soll / muss / darf ich dann jetzt also einem Händler vertrauen, der für den Hersteller (erneut) in die Bresche springt und ebenfalls glaubt (war das nicht was mit "Glauben und Wissen"?), dass jetzt alles ok sei? Selbst wenn ich hier (für mich aus betriebswirtschaftlicher Sicht des Händlers vollkommen nachvollziehbar) kein Eigeninteresse unterstellen würde – mein Grundvertrauen in Sony ist immens beschädigt und ich bin nicht bereit, erneut irgend eine Art von Vorschuss zu leisten.
Dabei würde ich gerne wieder von JVC auf Sony, denn meiner Meinung nach macht Sony das bessere Bild , hat das bessere Interface und ist bei weitem nicht so unfassbar schwankend in der Produktionsqualität. Auch nur meine persönliche Meinung und ich habe die NZ-Serie noch nicht gesehen.
Mein Fazit: Solange Sony nichts tut, um AKTIV das Vertrauen seiner jahrelang geprellten Projektor-Kunden zurückzugewinnen, kaufe ich bei anderen Herstellern.
Mir persönlich reicht dabei nicht, dass Sony mit einem Bus bei Händler XY vorfährt, der leider über Details nicht sprechen will, möchte oder darf.
(Ist übrigens schon auffällig. dass meistens dann, wenn es mal wirklich substanziell und interessant wird, das große Schweigen einsetzt …)
Nur meine 2 Cents zum Thema …
PS: "Schönes" Beispiel mit dem Autohersteller, das ich gerne aufgreife und weiterführen möchte:
Wenn ein Autobauer in D so "einen Bock schießen" würde, hätte er das Kraftfahrtbundesamt an der Backe. In den USA müsste er Käufer finanziell entschädigen und … Also lassen wir diese Form der Verharmlosung vielleicht lieber - ich komme mir als Kunde sonst (noch) vera… vor! Wir sprechen hier nicht von einer "kleinen Beule" unter Folie, hier geht es um belegte Fehler in ganzen Serien aufgrund mangelhafter oder zumindest ungeeigneter Bauteile, die zu irreparablen Schäden führen … Was da wohl bei "Volksbeamer" los wäre?