Beiträge von George Lucas

    JEREMIAH JOHNSON


    Film: 9/10 Punkte

    Um dem Stadtleben im Jahr 1850 zu entfliehen, zieht es Jeremiah Johnson (Robert Redford) in die Rocky Mountains. Dort trifft er halb verhungert auf einen alten Trapper, der ihm das Überleben in den Bergen lehrt. Begegnungen mit Wölfen, Bären und Indianern sorgen für Spannung.

    Sydney Pollack schuf 1972 einen US-Spätwestern mit Robert Redford, der aufgrund seiner ruhigen Erzählweise, wenig Action und großartiger Darsteller überzeugt.


    Bild: 6,5/10 Punkte

    Der 2,35:1-Transfer (Panavision) fällt über die Gesamtlaufzeit überwiegend gut aus. Ein paar wenige unscharfe Aufnahmen, die nicht einmal VHS-Niveau erreichen, drücken die Bewertung etwas runter. Filmkorn ist in Form von Rauschen allgegenwärtig. Farben und Kontrast sind sehr gut.


    Ton: 5/10 Punkte

    Der Mono-Sound war 1972 Standard - und der klingt mal ordentlich! Sogar Schüsse haben eine ansprechende Dynamik. Stimmen hören sich sehr natürlich an. Lediglich die Musik lässt viel Spielraum nach oben. Besonders angetan bin ich von der kompletten Overture und der Zwischenmusik nach der Pause.

    Ein Test zwischen den JBL 3153 und meinen JBL 3678 ist bereits angedacht. Über meinen Händler (Matinee AV) werde ich drei Test-Samples bekommen.


    Besonders neugierig bin ich auf den A/B-Vergleich.

    Immerhin sind die JBL 3678 seit rund 35 Jahren (!) im Vertrieb und wurden erst vor zwei Wochen aus dem Programm genommen. Kurz nachdem ich meine Lautsprecher gekauft hatte.


    Ich bin ja immer noch der Meinung, dass sich der Preisunterschied 1699,- Euro (JBL 3678) zu ca. 842,- Euro (JBL 3153) bzw. 1021,- Euro (JBL 4253) bemerkbar machen könnte - wie auch immer.

    Ich denke aber, dass die neuen Drei-Wege-Systeme eine noch homogenere Sprachwiedergabe besitzen werden und im Heimkino auch die Bassperformance funktionieren wird.


    842,- Euro für einen JBL Drei-Wege-Kinolautsprecher finde ich total verlockend!

    Danke dir. Aber du hast da außer in den Einstellungen des Apple TV (Atmos ja oder nein) keine weiteren Möglichkeiten etwas einzustellen.

    Ich möchte eigentlich darauf hinaus: Ist Dolby Atmos explizit für den deutschen Ton ausgewiesen ist? Oder ist nur die Original-Fassung in Dolby Atmos?


    Hintergrund: Dein ATV gibt nur 5.1-Sound im obigen Film aus.

    ich hatte mich vor Jahren, mit dem Gedanken getragen JBL Kinolautsprecher mit Hörnern in mein Kino zu holen, hatte gute gebrauchte aus einem Kino angeboten bekommen und war schon kurz davor.

    Damals war es aber so das die wenigen Leute die Sie im Heimkono hatten, mir ALLE davon abgeraten haben .

    Das kann ich bei den von mir verwendeten Kinolautsprechern nicht nachvollziehen.

    Sowohl die KCS S-1200 als auch die JBL 3678 sind 2-Wege-Lautsprecher mit Horn. Beide funktionieren im Heimkino hervorragend - auf meinem Referenzplatz von 2,80 Meter.


    Bei den 3-Wege-Hörnern habe ich mich mal auf 3-Meter-Distanz gesetzt. Auch das erschien mir völlig okay. Allerdings hängt das sicherlich auch von den verwendeten Lautsprechern ab.


    Welche Systeme sollen denn untauglich sein?

    Lumière

    Teil 7:

    Filmarchiv und Wandlampen

    Wie eingangs bereits geschrieben ist es mein Ziel, Subwoofer, Verstärker/Receiver, Endstufen und Filme möglichst "unsichtbar" im Heimkino unterzubringen, damit wenig vom eigentlichen Filmgenuss ablenkt.

    Mit dem Subwoofer und der vorgeschalteten Elektronik gelang das sehr gut, dank der großzügig dimensionierten Bühne unter der Leinwand.


    Jetzt geht es darum, rund 3000 Spielfilme und deren Verpackungen unsichtbar zu machen. Im Kino. Eine Lösung dafür ist schnell gefunden:

    Am einfachsten gelingt das via Regal und einem Vorhang.


    Foto: Michael B. Rehders

    Rund 3000 Filme sind im Regal mittlerweile untergebracht. Um diese vor neugierigen Fingern zu "schützen", habe ich einen Vorhang davor angebracht.






    Foto: Michael B. Rehders

    Der Regalbau gestaltet sich ganz einfach: Zunächst habe ich die überschüssige Wandbespannung rudimentär abgeschnitten. Ein einfaches Regalsystem aus Halterungen, Winkel und zugeschnittener Holzbretter sind schnell montiert.


    Foto: Michael B. Rehders

    Der Bau geht zügig voran (links). Nachdem die Filme einsortiert sind, habe ich noch schwarze Stoßkanten verklebt, weil ich das etwas eleganter finde. Unter dem Regal laufen die Stromkabel entlang. Lautsprecherkabel und HDMI-Kabel für den Projektor sind oberhalb des Regals hinter der Wandbespannung verlegt. Eine schwarze Blende verschließt am Ende noch den Sichtbereich zwischen ersten Regalboden und Fußboden, so dass die Kabellage darunter nicht mehr zu sehen ist.



    Foto: Michael B. Rehders

    Wird der Vorhang geschlossen, ist von den zahlreichen Filmen nichts mehr zu sehen. Das Gesamtbild im Raum passt sich an. Damit Wandbespannung und Vorhang miteinander harmonieren, habe ich den gleichen Stoff verwendet und Faltenwurf (Vorhang) sowie Falz (Wandbespannung) gleich bemessen.




    Hintergrund:

    Einerseits mag ich eine aufgeräumte Optik, andererseits finde ich es total nervig, wenn neugierige Besucher einzelne Filme herauskramen und diese dann irgendwo (!) wieder hinein stopfen. Da die Filme weitgehend alphabetisch sortiert sind - von einigen Ausnahmen abgesehen (wie Regisseur-Reihen) - führt so ein wenig umsichtiger Umgang zu relativ langen "Sucharien" im Nachgang.


    Wenn jemand stöbern möchte ist das kein Problem, allerdings sortiere ich die Filme anschließend selbst wieder ein. Damit habe ich die Gewissheit, dass ich die Titel danach auch wiederfinde.




    Foto: Michael B. Rehders

    Im Anschluss habe ich die riesigen KCS SR-10 Surround-Lautsprecher auf dem Regal abgestellt. Es hat exakt die passende Höhe, damit die Hochtöner in 201 Zentimeter zum Referenzplatz abstrahlen können.



    Wandlampen für stimmungsvolles Pausenlicht

    Da das Lumière im Kino-Stil der 1950er-Jahre gebaut ist, gehören auch passende Lampen zur Ausstattung. Leider erwies es sich als relativ schwierig, passende Wandlampen zu finden.

    Aus diesem Grund habe ich diese selbst entworfen und gebaut.

    Hierbei handelt es sich um Linienstrahler, die es mittlerweile auch als LED-Varianten gibt. Diese lassen sich dimmen, so dass ich auch die Wandbeleuchtung zum Start des Films langsam ausgehen lasse und nach Ende des Films langsam wieder hochfahre.


    Foto: Michael B. Rehders

    Die Linien-Lampen gibt es in unterschiedlichen Längen. Ich habe mich für 30 und 50 Zentimeter entschieden. Silberfarbene Fassungen sind in allen gut sortierten Lampengeschäften erhältlich.

    Diese habe ich auf eine Holzplatte geschraubt, nachdem ich die Wandbespannung darüber angebracht habe. Anschließend müssen die Linien-Strahler lediglich eingesteckt werden.



    Foto: Michael B. Rehders

    Das "Vorführung fertig"-Schild ist das Geburtstagsgeschenk von einem guten Freund, der es aus einem alten DDR-Kino erworben hat.

    Jetzt hängt es neben meinem Leinwandvorhang und leuchtet automatisch auf, sobald die Vorführung beendet ist, der Vorhang schließt und die Bühnenbeleuchtung hochfährt.



    Foto: Michael B. Rehders

    Die gesamte Lichtsteuerung sowie der Lüfterbetrieb geschieht hiermit. Maximalhelligkeit, Dimmergeschwindigkeit und Lüfterleistung lassen sich individuell einstellen.





    Foto: Michael B. Rehders

    Am Ende ist die AV-Technik inklusive Subwoofer praktisch unsichtbar installiert. Links neben dem roten Vorhang leuchtet das "Vorführung fertig"-Schild. Auf der rechten Seite ist von der umfangreichen Filmsammlung nichts mehr zu sehen, da diese von einem blauen Vorhang verdeckt ist.

    Auf diese Weise habe ich jederzeit Zugriff auf 3000 Filmtitel, ohne dass ich dafür den Raum verlassen muss.





    TOP GUN - SIE FÜRCHTEN WEDER TOD NOCH TEUFEL


    Film: 7/10 Punkte

    Leutnant Pete Mitchel, genannt Maverick, ist Kampfpilot bei der US. Navy und auf einem Flugzeugträger stationiert. Er ist der Sohn eines vermissten Kriegspiloten, der über Vietnam abgeschossen wurde und seitdem vermisst wird. Nach einem spektakulären Einsatz wird Maverick befördert. Auf der Elite Flugschule "Top Gun", wo nur die Besten der Besten ausgebildet werden, lernt er Charlie kennen, eine technische Beraterin auf dem Weg nach Washington, und verliebt sich in sie. Als sich während eines Übungsfluges ein Unfall ereignet, stellt Maverick sein ganzes Leben in Frage.


    Regisseur Tony Scott schuf 1986 einen Actionfilm mit Unterstützung der US-Navy, der mittlerweile fast Kultstatus erreicht hat. Mit den Begriffen Maverick, Iceman, Goose verbindet eine ganze Generation von Filmfreuden sofort "Top Gun". Der damals noch junge Tom Cruise wurde zum Frauenschwarm und ich habe mich damals gefragt, ob die Produzenten nicht eine altersmäßig passendere Partnerin für ihn finden konnten als die fünf Jahre ältere Kelly McGillis.


    Mittlerweile ist Top Gun etwas angestaubt. Es wird mehr geschwitzt als in allen anderen Filmen, die ich kenne. Damals angesagte Schulterpolster in Frauen- und Männerjacken habe ich fast schon vergessen. Die Liebesgeschichte zwischen Maverick und Charlie fand ich damals irgendwie unglaubwürdig, heute ist der Altersunterschied dann doch fast schon wieder zeitgemäß. "Ältere" Karriere-Frau nimmt sich attraktiven Toyboy. Die Flugaufnahmen sind nach wie vor spektakulär.


    4K-Bild: 6,5/10 Punkte

    Dieser Cinemascope-Transfer sah nie besser aus im Heimkino. Bei aller Nostalgie darf allerdings auch festgehalten werden, dass der Zahn der Zeit doch am Bild genagt hat. Beständiges grobes Rauschen, nicht immer perfekt fokussierte Inhalte und durchgehend befriedigende Feindetaildarstellung schmälern den insgesamt guten Eindruck ein wenig. Doch warme leuchtende Farben und guten Kontraste sorgen für ein befriedigendes Bilderlebnis.


    Ton: 6,5/10 Punkte

    Die deutsche Synchro wurde auf Dolby Digital 5.1 aufgehübscht - und das ist gegenüber der bisherigen dynamikschwachen 2.0-Mischung jederzeit zu hören. Flugzeuge erzeugen nun Tiefbass, Musik verteilt sich perfekt im Raum, alles klingt insgesamt "voller" und vor allem "richtiger". Eine etwas schwankende Dialogqualität ist der Aufnahme geschuldet.

    Der englische "Dolby Atmos"-Mix tönt vergleichsweise noch eine Spur klarer und vor allem räumlicher, kann aber auch nicht mit guten aktuellen Produktionen ganz mithalten (7/10 Punkte).


    Fazit:

    Maverick, Goose, Iceman. Filmfans wissen, worum es geht: Top Gun war noch nie in besserer Qualität im Heimkino zu sehen. Der Film auf der 4K-Blu-ray stellt in allen Belangen eine deutliche Verbesserung dar zu den bisherigen Veröffentlichungen. Fans dieses Filmes sollten zugreifen.

    Lumière

    Teil 6

    LEINWÄNDE IM VERGLEICH

    An dieser Stelle gehe ich etwas näher darauf ein, warum ich mich letztendlich für ein Gewebetuch als Bildwand entschieden habe.

    Besonders Pro und Contra Backing stehen im Vordergrund.


    Foto: Michael B. Rehders

    Nach dem Test und erfolgreichem Umbau hängt eine Alphaluxx Barium Reflax Akustik Plus in meinem Heimkino. Hinter das Tuch habe ich ein weißes Backing gespannt. Dieses liegt weitestgehend direkt auf dem Akustik Plus auf.



    Mit oder ohne Backing

    Hier ein paar Vergleichsfotoaufnahmen von unterschiedlichen Leinwand/Backing-Kombinationen, um die Unterschiede auch an dieser Stelle zu veranschaulichen:


    Foto: Michael B. Rehders

    Auf den ersten Blick fällt sofort auf, dass mit weißen Backing (links) die Lichtausbeute auf dem Alphaluxx Reflax Akustik Plus höher ist.
    Obendrein wird die sichtbare Gewebestruktur verringert.



    Foto: Micheal B. Rehders

    Hier sind Pixellinien in UHD-Auflösung auf der Alphaluxx-Akustik-Plus (ohne Backing) abgebildet. Bereits ohne Backing sind alle Feindetails darauf abgebildet.






    Foto: Michael B. Rehders

    Hier ein Blick auf das "alte" Alphaluxx Reflax. Links mit Backing und rechts ohne weißes Backing.

    Es ist gut zu sehen, dass die Lichtausbeute links etwas höher ist. Obendrein wird die erkennbare "grobe" Gewebestruktur deutlich verringert.



    Foto: Michael B. Rehders

    Hier ein Vergleich des neuen Alphaluxx Reflax Akustik Plus. Bereits ohne Backing und vor schwarzem Hintergrund (rechts) fällt die feinere Gewebestruktur auf, die das neue Tuch gegenüber dem "alten" Reflax besitzt.
    Wird jetzt noch ein weißes Backing hinterspannt (links), steigert sich die Lichtausbeute und das bereits feinere Gewebetuch wird nahezu "unsichtbar" - aus 1,80 Meter Betrachtungsabstand, also meiner ersten Sitzreihe, ist für mich mit weißen Backing die Gewebestruktur im Filmbetrieb nicht mehr störend.



    Folie oder Gewebetuch?

    Auch ich bin von den Vorzügen einer Vinyl-Folie überzeugt, wie sie Stewart mit der Studiotek 100 Mikroperforiert verwendet. Die Löcher sind ausgesprochen klein, der Im-Bild-Kontrast fällt etwas höher aus und der Schärfeeindruck ist sichtbar besser gegenüber einem Gewebetuch. Auch sorgt der Gainfaktor in diesem Fall für ein helleres Bild.

    Leider empfinde ich die kleinen Löcher von meinem Referenzplatz noch als störend. Dieser Platz ist rund 2,80 Meter von der Leinwand entfernt.


    Um das mal zu veranschaulichen:

    Foto: Michael B. Rehders

    Alphaluxx Barium Reflax Akustik Plus (links) vs. Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert (rechts)

    Das Foto entspricht in etwa meinem Bildeindruck aus der ersten Sitzreihe. Während die Gewebestruktur auf der Alphaluxx Reflax Akustik Plus (mit weißen Backing!) nicht mehr störend für mich auffällt, sind die kleinen Löcher auf der Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert noch deutlich zu sehen.


    Foto: Michael B. Rehders

    Was liegt also näher, als hinter dem Vinyl ebenfalls ein weißes Backing zu spannen?

    Das habe ich testweise auch mal gemacht.

    Stewart Studiotek 130 ohne Backing (links) vs. Stewart Studiotek 130 mit Backing (rechts)

    Wenn das weiße Backing direkt anliegt, sind praktisch kaum noch Löcher zu erkennen. Beträgt der Abstand des Backings nur wenige Millimeter, wie auf dem rechten Bild Richtung rechte Seite zunehmend zu sehen ist, ist der Unterschied nicht mehr der Rede wert.

    Bezüglich Lichtausbeute bringt das alles praktisch gar nichts.



    Foto: Michael B. Rehders

    Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert (links) vs. Alphaluxx Barium Reflax Akustik Plus (rechts)

    Auf dieser Makroaufnahme sind zwei Dinge gut zu erkennen.

    1. Die weniger sichtbare Gewebestruktur der Alphaluxx Reflax Akustik Plus mit Backing gegenüber der Perforierung der Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert

    2. Der bessere Schärfeeindruck und der etwas bessere Im-Bild-Kontrast des Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert gegenüber der Alphaluxx Reflax Akustik Plus mit weißen Backing.
    Dadurch wirkt das Bild auf der Stewart in der Praxis in Summe etwas brillanter.



    Mehr Im-Bild-Kontrast mit Vinyl

    Der technische Hintergrund für einen besseren Im-Bild-Kontrast leuchtet ein:

    Das Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert besitzt einen Lochanteil von rund 6 Prozent. Dadurch gehen rund 6 Prozent an Lichtausbeute durch die Löcher "verloren". Der Rest wird reflektiert.

    Beim Alphaluxx Reflax Akustik Plus (ohne Backing) gehen rund 29 Prozent an Lichtausbeute verloren. Nicht etwa nur durch die "Löcher" im Gewebe, sondern vollflächig durch das gesamte Gewebetuch. Je dichter ein Gewebetuch ist, desto geringer sind die Lichteinbußen.

    Die Fäden liegen auf unterschiedlichen "Ebenen" bei einem gewebten Tuch. Damit werden die Fäden nicht nur durchleuchtet (teilweise), sondern reflektieren auch auf unterschiedlichen "Ebenen" das Bild.

    Kommt nun noch ein weißes Backing hinten drauf, strahlt das aufprojizierte Bild aus noch einer weiteren "Ebene" zurück. Das Gewebetuch hellt sich quasi von hinten selbst vollflächig auf. Je größer der Abstand des Backings ausfällt, desto fataler ist der Im-Bild-Kontrastverlust durch hinterrücke Aufhellung. Liegt das Backing direkt auf, kann diese "Aufhellung" verringert werden. Gleichzeitig steigt die Lichtausbeute und die sichtbare Gewebestruktur wird reduziert, wie ich auf den Screenshots (siehe oben) veranschaulicht habe.



    Bessere Farben, dank Backing

    Nun geht es beim Vergleich nicht nur um die Sichtbarkeit der Leinwandstruktur, sondern auch um die Farbreproduktion.

    Dafür habe ich ein paar Messungen durchgeführt, um meine Bildeindrücke und Screenshots zu kontrollieren.


    Die Messtabellen zeigen deutlich, wie gut das Alphaluxx Reflax Akustik Plus (Mitte) gegenüber dem Stewart Studiotek 100 (links) abschneidet. Während dem Stewart-Tuch Punktlandungen von Farbtemperatur (6505K) und RGB Niveau (je 100 %) gelingen, erreicht das Alphaluxx Reflax Akustik Plus ohne Backing eine immer noch ordentliche Farbtemperatur (6708K) und minimalen Abweichungen im RGB Niveau.
    Mit Backing (Diagramm rechts) kann das Reflax Akustik Plus mit dem Studiotek 100 nahezu gleichziehen, in Bezug auf Farbtemperatur und RGB Niveau.


    Bei genauer Betrachtung der Leuchtdichte fällt auf:

    - Stewart Studiotek 100 = Gain 1,0

    - Alphaluxx Reflax ohne Backing = Gain 0,73

    - Alphaluxx Reflax mit Backing = Gain 0,81


    Die Lichteinbußen mit dem Alphaluxx Reflax Akustik Plus und Backing betragen rund 19 % gegenüber dem Stewart Studiotek 100.



    Die Farbraummessung des JVC DLA-N7 zeigt keine nennenswerte Abweichung zwischen optimaler Kalibrierung auf dem Stewart Studiotek 100 und der Projektion auf dem Alphaluxx Reflax Akustik Plus mit weißen Backing.



    Fazit:

    Das beste Ergebnis bezüglich Im-Bild-Kontrast, Schärfe und Lichtausbeute besitzt das Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert. In diesen Punkten kann das Alphaluxx Barium Reflex Akustik Plus nicht mithalten. Geht es um die Sichtbarkeit der Leinwandbeschaffenheit, also wahrnehmbare Löcher und sichtbare Webstruktur, gefällt mir das Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert sehr gut. Ab einer Distanz von 3,80 Meter finde ich die kleinen Löcher nicht mehr als störend. Auf meinem Referenzplatz (2,80 Meter von der Leinwand entfernt) kann ich die Mikroperforierung hingegen noch klar und deutlich erkennen. Beim Alphaluxx Reflax Akustik Plus finde ich bereits aus 1,80 Meter Entfernung (1. Sitzreihe in meinem Kino) die Webstruktur als nicht mehr störend. Auf dem Referenzplatz ist sie gar nicht mehr erkennbar.

    Aus dem letztgenannten Grund zieht hier die Alphaluxx Reflax Akustik Plus mit weißen Backing ein. Wären Leinwand und Betrachtungsabstand um die vier Meter, würde ich mich hingegen für das Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert entscheiden.

    DER UNSICHTBARE


    Film: 8,5/10 Punkte

    Cecilia Kass flüchtet aus dem Anwesen ihres Lebensgefährten, einem millionenschweren Wissenschaftler, weil dieser sie in allen Lebenslagen kontrolliert und auch vor Gewalt nicht zurückschreckt. Als Cecilia bei Freunden Unterschlupf findet, erfährt sie, dass ihr Ex Selbstmord begangen hat. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich ihr Leben. Sie bekommt nicht nur monatlich eine Riesensumme Geld als Erbe, sondern wird verfolgt, scheinbar von einemunsichtbaren Mann.


    Leigh Whannell schuf einen überaus spannenden Horror-Thriller, der zum Ende hin noch mächtig Fahrt aufnimmt. Elisabeth Moss verkörpert Cecilia Kass überaus glaubwürdig, Vor allem die verstörten Handlungsweisen zwischen möglicher Schizophrenie und glaubwürdigem Verfolgungswahn ist grandios.


    Besonders gefallen hat mir, dass das Remake des 1980er-Jahre Klassikers eine eigenständige neue Geschichte erzählt. Hier steht weniger im Vordergrund, was jemand mit den Fähigkeiten eines Unsichtbaren machen könnte, sondern vielmehr die Ängste des Opfers.



    Full-HD-Bild: 8/10 Punkte

    Der scharfe Cinemascope-Transfer besitzt entsättigte Farben als Stilmittel. Dunkle Inhalte sind gut durchgezeichnet. Gelegentliches Rauschen lenkt nicht vom Geschehen ab.



    Ton: 8,5/10 Punkte

    Der "Dolby Atmos"-Mix tönt überaus wuchtig. Wenngleich ein paar Effekte etwas übertrieben sind (Brandung, Wasserhahn), so macht der Mix sehr viel Spaß. Heftige Pegelsprünge unterstützen wirkungsvoll die Schockeffekte, Sound-Events sind regelmäßig auf den Top-Speaker zu hören, und der Score drückt spürbare Tiefbass-Attacken ins Auditorium. Umgebungsgeräusche sind natürlich. Auch Stimmen verlassen immer wieder den Center und sind punktgenau dort zu hören, wo die Protagonisten sich gerade befinden. Großartig!



    Fazit:

    "Der Unsichtbare" ist ein überaus spannender Horror-Thriller, der zum Ende hin noch mächtig Fahrt aufnimmt. Als Remake erzählt er eine gänzlich neue Geschichte, die von guter audiovisueller Qualität maßgeblich profitiert, weil der Zuschauer förmlich ins Geschehen hineingesogen wird.

    Wieviele Kinobetreiber kennst, die solch "kleine" Lautsprecher einsetzen, bzw. planen diese Lautsprecher ein zu setzen?

    Wer den Kauf dieses neuen Systems plant, weiß ich nicht. Dazu äußert sich auch derzeit niemand, weil praktisch alle Kinobetreiber gerade ganz andere Probleme haben, als sich mit dem Kauf von neuen Frontlautsprechern zu befassen.

    Momentan sind alle Kinobetreiber bemüht, nicht Pleite zu gehen aufgrund der Corona-Kontaktbeschränkungen.

    In Hamburg, Berlin und Essen kenne ich mehrere Kinobetreiber persönlich. In der Regel sind das Kettenbetreiber.

    Ebenso habe ich Kontakt zu drei Kino-Installern und kenne Tonmeister/Mischkinos in Hamburg und Berlin.

    In allen Fällen sind die Aussagen gleich: Alle Lautsprecher in Kinos laufen Full-Range - unabhängig von deren Größe und Leistungsfähigkeit.


    Wenn ein Routing nicht vorgesehen ist, dann gibts ja nur 2 Möglichkeiten:
    Der Betreiber beschneidet den Bass oder setzt Lautsprecher mit mehr Tiefgang ein.

    Korrekt, der Bass wird beschnitten. So sieht es derzeit leider aus im Kino.

    Das ist ja nun auch keine neue Erkenntnis, weil die bis vor einigen Jahren verbauten Surrounds bereits außerstande sind, aktuelle Soundtracks "adäquat" wiederzugeben.

    Inzwischen gibt es leistungsfähigere Surround- und Top-Speaker.


    Ein wahres "Aha"-Erlebnis hatte ich vor ein paar Jahren bei Dolby in London. In deren hauseigenem Dolby-Atmos-Referenzkino hat es mir quasi die Socken ausgezogen, so beeindruckend und gleichzeitig "anders" klang es dort.

    Wozu Wirkungsgrad gegen Tiefgang tauschen, wenn er am Ende nicht gebraucht oder genutzt wird?

    Im Heimbereich mag das zutreffen. Hier geben wohl die meisten Nutzer Tiefbassfrequenzen aus den einzelnen 7.x.4-Kanälen via Subwoofer aus. Aufgrund unserer kleinen Räumlichkeiten ist das meistens sinnvoll.

    Von daher werden die JBL Drei-Weger für Heimkinos zweifelsfrei gut geeignet sein.


    Im Pro-Bereich, sprich im Kino, sehe ich das aber etwas anders: Dort geben alle Lautsprecher die im Quellmaterial vorhandenen Frequenzen vollumfänglich wieder, wenn sie es denn können. Da wird nichts auf den LFE/Subwoofer "geleitet".

    Das geben in aller Regel die Räumlichkeiten (Säle) her.

    Wenn nun die Frequenzen von ca. 20 bis > 50 Hz nicht mehr wiedergegeben werden im Kino, weil das die Front- und Rear/Topsystemen nicht dazustellen vermögen, dann finde ich das nicht ganz unerheblich.

    Nun zeigen die Messungen vom Chris einen K3 von 0,3% im Maximum und 0,1% im Minimum. Also 0,2% Erhöhung durch die Reso.

    Ich muss zugeben, dass ich hier aussteigen muss mangels Wissen.


    Dennoch würde mich interessieren, wie sich diese Werte in der Praxis auswirken, oder sind wir hier im Bereich üblicher Messtoleranzen?

    In wie fern sind 0,3 im Maximum und 0,1 Prozent im Minimum überhaupt hörbar?

    Wie muss ich mir die Auswirkung klanglich vorstellen?

    Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Ja, ich hab mir einen bestellt.

    Glückwunsch zum Envy. Aufgrund deiner Berichte kann ich die Entscheidung gut nachvollziehen.


    Am Samstag habe ich den Lumagen hier - mal schauen, ob ich da dann "schwach" werde. Den Vergleich mit FA und madVR-Media-PC hatte ich ja schon. Von daher ist der JVC mit FA dann die "Referenz".

    Der Envy ist dann für mich interessant, wenn er "fertig" ist.