Vice – Der zweite Mann

  • FSK 12, 132 min


    Aloha!


    So muss ein Film sein! Und Christian Bale hätte man für seine Wandlungsfähigkeit und seine Ausdrucksstärke den Oscar vermachen sollen. Auch politisch ist dies ein interessanter und tw. gar bemerkenswerter Film, der trotz der langen Laufzeit nie langweilig wird, außer man mag nur triviale Unterhaltung.


    Somit weiß ich nun, wer beim Oscar dieses Jahr für mich sowohl als "Bester Film" als auch als "Bester Hauptdarsteller" hätte gewinnen müssen ... Der Vollständigkeit wegen sei gesagt, es fehlen mir noch zwei Werke. Es ist eine Schande, dass dieser Streifen nur mit Nebenoscars abgespeist wurde.


    Film: 1-
    Ton: 2
    Bild: 2

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • Die noch Fehlenden haben thematisch eher nicht das Zeug, Vice zu überholen – "Roma" und "The Favourite".

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • Ich fand "Vice" auch ziemlich stark, allerdings hat er auch seine Besonderheiten.


    Eher gemacht wie eine Dokumentation oder zumindest wie ein Dokudrama. Die verwendeten Originalaufnahmen sowie viele erklärende Texttafeln sollen auch diesen Eindruck vermitteln.
    Wo aber eine gute Doku lediglich zeigt und der Zuschauer sich selbst sein Urteil bildet, lässt Regisseur Adam McKay keine Sekunde einen Zweifel daran, was er von dem Protagonisten seines Films und seinen Mitstreitern hält. Das geht bis zu Theorien und Schlussfolgerungen, welche nicht belegt werden können, wodurch der Film eben nur teilweise als Biopic taugt, was aber möglicherweise gar nicht die Intention war als vielmehr jenseits von House of Cards einen Einblick in echte Machtstrukturen Washingtons zu geben anhand des Beispiels von Dick Cheney als mächtigstem aller US-Vizepräsidenten sowie George W. Bush als Präsident "unter ihm".


    Der investigative und gleichzeitig unterhaltsame Stil, mit dem eher trockene Inhalte vermittelt werden erinnert sehr an McKays Vorgängerfilm "The Big Short". Wer den mochte, wird bei "Vice" auch nicht enttäuscht werden. Immer wieder lockern geniale Einfälle wie die Szene mit Alfred Molina als Kellner, die Rolle von Jesse Plemons oder das gefakte "Filmende" nach der Hälfte des Films die beinahe schon grotesken Fakten auf.


    Wie von Mickey schon geschrieben, legt Christian Bale als Dick Cheney eine der besten Leistungen seiner nicht gerade bescheidenen Karriere hin, aber auch Steve Carell (Donald Rumsfeld), Amy Adams als seine Frau sowie Sam Rockwell als Bush sind erste Klasse. Die Glaubwürdigkeit der Charaktere (ganz besonders in Bales Fall) wird durch die meisterhafte Arbeit der Maske unterstützt, welche völlig zu Recht mit dem Oscar honoriert wurde. Bale unterlag leider Rami Malek (Bohemian Rhapsody), dessen Auszeichnung aber genauso gut nachvollziehbar ist.


    Film: 8,5/10


    PS: Es gibt noch eine Mid-Credit-Szene, die man nicht versäumen sollte und in der die Gespaltenheit der Amerikaner, aber auch ihre Gleichgültigkeit gegenüber der Politik auf lustige Weise zum Ausdruck gebracht werden. Also nicht gleich ausmachen.




    Die noch Fehlenden haben thematisch eher nicht das Zeug, Vice zu überholen – "Roma" und "The Favourite".


    Genau die beiden fehlen mir auch noch (Roma erscheint erst im März auf BD), deshalb möchte ich mich auch noch nicht abschließend festlegen, aber Vice gehört sicherlich auch zu den persönlichen Highlights des Jahres.

  • Aloha, ok, sehr gute Rezi von Dir. "The Favourite" sah ich mittlerweile und meine Annahme bewahrheitete sich bei dieser Hälfte.

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • MickeyKnox

    Hat den Titel des Themas von „Vice – Der zweite Mann, BD“ zu „Vice – Der zweite Mann“ geändert.
  • Was war das denn gerade? Das muß ich jetzt immer noch verarbeiten.
    Eigentlich hatte ich eine Komödie oder einen humoristischen Film erwartet.
    Das Vice zum Teil eine Doku ist und auf satirische Weise von den Hintergründen im Weisen Haus erzählt, was sich während 9/11 und danach im Irankrieg abgespielt hat, das hatte ich so nicht erwartet. Da kann man auch noch was über die Geschichte dazu lernen.
    Es wird wird von realen Manipulationen, Machenschaften und Verschwörungspraktiken berichtet.
    LAH hat über den Inhalt ja schon ein gute Zusammenfassung geschrieben.

    Ich bin jetzt nicht der Rezensionsschreiber aber hier möchte ich mal meine Empfehlung aussprechen.
    Unbedingt anschauen!


    Film 9/10
    Ton 7/10
    Bild 6/10

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!