Kalibrierungen div. Projektoren inkl Erklärungen

  • Wenn du jetzt 2x X7900 duchmisst, dann wäre ich über deine Erkenntnisse sehr froh, da mein Beamer auch langsam auf die 50-100 Stunden zugeht und ich mich dann in näherer Zukunft auch mit der Kalibration auseinandersetzten muss. Vielleicht kannst du mir ja vorab dann einige Tipps mitgeben.. :sbier:


    JVC X Serie habe ich wirklich viele gemessen, die sind extrem verbreitet, da kannst Du gerne fragen.
    Auffällig ist, dass die Geräte ab der x900 Serie gut ab Werk daherkommen, da ist schon klasse.
    Umso so schlimmer, und dabei bleibe ich, wenn man solch ein gutes Gerät vorkalibriert, und dann mit anderem Zoom , auf andere LW zuspielt, und nach 100h hat sich das mit der Kalibrierung eh erledigt.
    Das mit dem Lampendrift innerhalb der ersten 50h bis 100h möchte ich aber mit aktuellen Geräten nochmal verifizieren, daher der Besuch beim Kumpel mit dem nagelneuen Gerät.


    Bevor der Eindruck entsteht, es geht mir nur um HighEnd und teure Geräte:
    Nein, ich habe genauso Spaß mit günstigen Geräten.
    Ein super Beispiel ist ein Kurzdistanzbeamer von LG der auch noch auf eine hellbraune Wand projiziert hat.
    Man, was konnte das Bild verbessert werden!
    Dazu habe ich auch die oben erwähnten Vorher/Nachher Charts, damit man auf einen Blick sieht was sich verbessert hat.

  • Bin gespannt, was dabei rauskommt, kannst ja mal berichten!
    Armer Helge, ich mag den schon gar nicht mehr anfunken... :blush:


    Ich bin auch sehr gespannt, habe bei ihm noch nie gemessen, vor allem bin ich gespannt, wieviel Licht er auf der LW hat - immerhin eine Stewart Studiotek 130 in gleicher Breite wie ich mein LW auch habe.
    Wichtig ist dass er nun endlich mal ans Film gucken kommt...

  • Zitat

    Da ich aber für DolbyVsion eh schon den Integral zum Lumagen hatte, werde ich denRasPi nehmen plus Integral, das ist eine gute Lösung, die perfekte Pattern liefert.


    Ich fürchte, das musst Du näher erklären. Kann der Integral etwa DolbyVision-Metadaten interpretieren? Und was macht er dann damit?
    Der Lumagen kann das jedenfalls (noch) nicht... Wobei ich sagen muss, dass das neu implementierte Dynamic Tone Mapping im Lumagen Pro echt sensationell gut funktioniert.

  • Ich glaube das ganze HDR und DV Gedöns muss man demystifizieren:


    Den Integral benutzt man dazu die korrekten Testpattern zu erzeugen, das hat nichts mit dem bearbeiten eines Signals zu tun um zB ein ToneMapping durchzuführen.


    Man "schiesst" damit das HDR oder DolbyVidion Flag in das HDMI Signal.
    Egal ob das TestPattern vom Lumagen Radiance Pro oder vom HTPC oder vom Pi kommt - biem Pi muss man dass immer machen, beim Lumagen nur bei DV usw.


    Mit Calman bekommt man dann auch ein Feedback ob das Gerät in den korrekten "Zustand" versetzt wurde, man die Strings korrekt per Software zum Integral übermittelt und dieser das HDMI Signal korrekt verändert hat.
    Das sieht zB so aus:
    Auf dem Desktop sieht man dass Calman das Pattern erzeugt und ich manuell im dem Integral zusätzlich das DolbyVision Flag ins Signal einfüge

  • zum besseren Verständnis und weiteren demystifizieren von HDR:


    Das messen von HDR basiert auf ganz "normalen" TestPattern.
    Es wird lediglich im Signal ein Flag gesetzt damit der Beamer oder der TV in den entsprechenden Modus schaltet.
    Hat man eine Testdisc dann ist das HDR Flag da bereits mit drauf und der TV oder Beamer schaltet in den HDR Modus.
    Bei den Testbilgeneratoren ist das unterschiedlich, da muss man dann halt zusätzliche Hardware nutzen damit man das korrekte Testpattern generiert.
    Das ist auch schon alles.


    Etwas tiefer erklärt:
    Es wird lediglich ein Flag ins Signal geschossen damit das Wiedergabegerät das korrekte Gamma setzt, oder bei DolbyVision in den DV Modus geht.


    Schwank am Rande:
    Bei DolbyVision wird die Kalibrierung dann aber unnötig kompliziert, man muss(te) mittels USB Stick die internen Daten im TV überschrieben, und leider gab es einen Bug in Calman danach war das gesamte Bild Lila - wenn man nicht wusste das Calman die Korrekturmatrix mit den neuen DolbyVision Daten mit "," statt mit "." erzeugte. Das musste man dann manuell korrigieren in der Datei und dann erst einspielen ins TV. Das war weniger "Lustig".

  • So ganz verstehe ich das immer noch nicht. Dolby Vision liefert ja *dynamische* Metadaten, wie willst Du denn mit aktivem DV überhaupt irgendwas sinnvolles kalibrieren, wenn sich die Kurve permanent verändert?
    Dass der Integral dazu genutzt werden kann, um das Zielgerät via Flag in den HDR-Modus zu versetzen, obwohl man nur SDR2020 zuspielt, das sehe ich ein - und das macht ja auch Sinn. Aber die Rolle von DV kapier ich hier nicht. Eigentlich müsste man es doch eher *ausschalten* wollen, um auf ein fixes Gamma von 2.4 oder so zu gehen, oder?


    Das mit dem Tonemapping hatte ich auch nur erwähnt, weil Lumagen eben gerade KEIN DV kann - und ich auch keinen Beamer kenne, der das kann oder jemals können wird - und man mit dem "Dynamic Tone Mapping" DV quasi simulieren kann.

  • Dem Dipslay ist es ja ganz egal ob statische oder dynamische Daten geliefert werden.
    Das Display muss diese trotzdem mit korrekten RGB Level und Farben anzeigen und wird intern Tonempappen.


    Beispiel:
    40 % max grün in BT2020 und 10.000 Nits wird das Display nicht können und intern Farben und max Weisspegel "mappen" auf, sagen wir: 70% grün und max weiss (bei 100 IRE) und die Werte sind dann kalibriert.
    Wir müssen das aber tun für die diversen Modi die das Gerät kann, und an den DolyVision Mode kommt man nicht ran ohne das Signal zu ändern, weil man den nicht manuell einschalten kann.


    Bei den Farben ist es so, dass man auch für HDR mit dem Colorchecker Farben kalibriert, die innerhalb des 709 Farbraums liegen, da spielt der Film, da können die Display akkurat eingestellt werden, und daher ist das so definiert worden - seitens Calman.
    Das siehst Du wieder oben in den Threads, zur Kalibrierung werden die selben Farben egal ob 709 oder 2020 Farbraum herangezogen.
    Natürlich misst man auch dien Sättigungsverlauf der Farben, aber nun stumpf versuchen diesen irgendwie hinzuhämmern, das macht keinen Sinn.
    Da muss man wissen wo man ansetzt, gerade bei 2020.

  • Gerne!


    Gestern Abend habe ich ein Versprechen eingelöst und meinen ehemaligen X7000 vor Ort kalibriert.


    Das ist ein ganz nettes Wozi Kino mit ein paar Optimierungen und sehr interessanter LW:
    zwei flexible Holzplatten, welche gespachtelt und gestrichen sind und sich zu einer curved LW biegen lassen.
    Erstaunt war ich als die Eigenbau LW gg das Sample einer Stewart LW gemessen habe:
    Gain 0.98 und recht neutrale Farbwiedergabe.
    Damit hatte wohl niemand der Anwesenden gerechnet!


    Hier nun ein Chart, dass ich so noch nicht gezeigt habe.
    Es werden nur Hauttöne gemessen.


    Links vor und rechts nach der Kalibrierung.
    Vorher echt mies, aber nachher perfekt!
    Das Delta E liegt nun bei 0,99 und


    Und der X7000 war kalibriert bei mir, ich gab ihn ab mit neuer Lampe und ca 80h auf der Lampe.
    Da sieht man wie sich andere LW, Zoom, und Lampenalterung (nun ca 250h, kalibreit bei 50h) auswirkt.



  • genau so!


    Mit dem iPro 2 messe ich äussert selten.
    Letztens habe ich mit diesem direkt im Lichtstrom des Projektors gemessen.
    Ich erstelle derzeit Messreihen und natürlich eine Auswertung diverse Leinwandtücher.
    Für mich möchte ich dann gerne wissen, wie neutral die Tücher sind, im Vergleich einer direkten Messung im Lichtstrom des Projektors.
    Der Projektor wird dann exakt auf 6503K (das ist der Weisspunkt für Film) kalibriert, zumindest so exakt wie möglich.
    Und dann wird im Vergleich wieder reflektiv von der Leinwand gemessen.


    Und glaub mir da gibt es erhebliche Abweichungen, das sage ich ja auch immer wieder...
    Das Bild hier zeigt es sehr schön:




    Falls an den Messungen der Leinwandtücher Interesse besteht kann ich diese auch hier einstellen.

  • zum besseren Verständnis und weiteren demystifizieren von HDR:


    Das messen von HDR basiert auf ganz "normalen" TestPattern.


    Hallo Wolgang und allen anderen,
    habe heute Nachmittag noch mal was bei mir geprüft und da ich sicher gehen wollte um keinen Shitstorm zu ernten, habe ich nach 4 Jahren mal eine aktuelle HCFR Version eingesetzt.
    Da ich madVR nutze was angeblich, sofern so eingestellt, immer den erweiteren Farbraum (also auch bei Bluray) ausgibt, habe ich HCFR auf Messung von P3 eingestellt.



    Habe dann einmal meine altbewährten Rec709 Testpattern/bilder genutzt und vermessen und dann die HDR Testpattern/bilder von MECHANIK99, da ich bei meiner Sammung von R.Masciola auf die Schnelle keine 0-100IRE sowie Primär und Sekundärfarben gefunden hatte.
    Bei letzterem nahm ich dann diejenigen im Ordner "P3 in Rec.2020".


    Ist so korrekt oder?
    Warum nimmst Du Wolfang normale,vermutlich SDR/709 Testpattern/bilder zum messen?


    Schönen Abend
    Sven

  • Zitat

    Warum nimmst Du Wolfang normale,vermutlich SDR/709 Testpattern/bilder zum messen?


    Warum sollte man ein REC709-Testbild nehmen, um den P3-Farbraum zu messen? REC709 ist zwar ein Teilbereich von P3 (und der wiederum von REC2020), aber wenn ich nur den kleinen Teil kalibriere, dann bleibt ja immer noch ein großer Teil der Farben unkalibriert...

  • Hi Sven,



    Du musst den Farbraum zuspielen den Du messen möchtest und im Messprogramm ebenfalls einstellen was Du messen möchtest.


    Zitat

    Bei letzterem nahm ich dann diejenigen im Ordner "P3 in Rec.2020".


    Dann musst Du im Dropdown entsprechend wählen: "UHDTV - Rec2020/P3"


    Generell ist es immer eine gute Idee die gesamte Kette zu messen erst recht wenn man "etwas verbiegt".
    Zb messe ich bei der Umwandlung von HDR Material mittels madVR kein EOTF (HDR Gamma) sondern ein Gamma 2.2.
    Und der gemessene Farbraum ist dann P3 in Bt.2020.
    Das kann man im Messprogramm entsprechend einstellen und wenn das Messprogramm direkt den Testbildgenerator ansprechen kann dann wird das auch genau so an den Beamer gegeben - in dem Fall madTPG also den Generator von madVR selbst.


    Mein Zitat

    Zitat

    Das messen von HDR basiert auf ganz "normalen" TestPattern.


    Bezog sich auf den Colorchecker bei "HDR".
    Hier werden die gleichen Farben gemessen wie bei SDR auch, diese liegen aber so dass sie auch im 709 Farbraum vorkommen - das meinte ich.
    Trotzdem muss man in diese Fall auswählen "DCI P3 in Bt2020".
    Aber die gemessen Farben liegen alle im Farbbereich den recht 709 auch abdeckt.

  • REC709 ist zwar ein Teilbereich von P3 (und der wiederum von REC2020), aber wenn ich nur den kleinen Teil kalibriere, dann bleibt ja immer noch ein großer Teil der Farben unkalibriert...


    Absolut richtig!


    Aber:
    Du hast mit den Bordmitteln des TV oder des Beamer, leider nicht die Möglichkeiten dazu.
    Das geht ja schon bei den Grausutufen los, meistens kannst Du nur an 2 Stellen regeln (Gain und Offset) - klar, es gibt es Ausnahmen mit mehreren Punkten, aber nicht bei zb JVC und SONY.


    Noch "schlimmer" dann beim ColorManagement, darum geht es Dir:
    Hier hast Du ebenfalls je Primär und Sekundärfarbe nur einen Punkt den Du anfassen kannst und dieser regelt dann einen sehr großen Bereich!.
    Wenn Du nun hingehst uns sagst, so wie es jemand in seiner Anleitung tat... :
    "Nimm die Endpunkte des Farbraums."
    Unter der Annahme "die decken dann ja den gesamten Farbraum ab" - > dann wird das zu schlechten (709) bis hin zu katastrophalen (DCI P3) Ergebnissen führen.


    Kann ich gerne weiter ausführen.

  • @Wolf
    ... und genau deswegen nutze ich einen Lumagen mit 3D LUT. Dass man beim "Endpunkte-Verschieben" alles nur verschlimmbessert, sieht man meist sofort, da die Endpunkt-Farben ja nur selten im realen Bild vorkommen, die Farben darunter aber umso häufiger. Und wenn die dann verschoben sind, weil ja der Endpunkt stimmen soll, hat man nur Mist produziert.

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