Grundlagen, Vorbereitungen für den Ausbau

  • Hallo Zusammen,
    in meinem Vorstellungsthreat habe ich ja bereits einiges zu meinem Vorhaben geschrieben. Aktuell: Fertigkeller, Rohbau, 38qm.
    Nach einigem Stöbern hier im Forum bin ich jedoch noch nicht auf eine Antwort gekommen, wie nun mein generelles vorgehen aussehen sollte.
    Manch einer hat einen leeren, ausgebauten Raum, fängt erst mal mit akustischen Messungen an. (REW, Trikustikrechner...) Bringt mir das überhaupt etwas bei einem leeren, hellhörigen Raum, der noch komplett im Rohbau ist? Wohl ehr nicht. Als Ergebnis erhalte ich dann wahrscheinlich, dass ich eine Höhle mit bestem Echo habe. Das weiss ich ja schon. Dass ich rundherum dämmen muß weiß ich auch.
    Wenn ich in meinem Fall dann auch noch den Raum aufteilen möchte in Vorführ- und Technikraum, kann ich das ja sowieso vergessen.


    Wie sollte hier das Vorgehen aussehen?

  • Hallo


    ich würde folgendermaßen vorgehen:
    1) 2-3 andere Kinos mal besuchen um festzustellen: "Was will ich am Ende haben". Da bringt Dir die ganze Theorie nix. Mach das wirklich zuerst (Du hast hier die Möglichkeit) denn das hilft Dir mehr als alles andere bei Deiner Entscheidungsfindung. Das hat z.B. der Steffen "Usel" auch so gemacht und das hat ihm richtig geholfen.
    2) Festlegen was Du selber im Raum haben möchtest: Lautsprecher vor/hinter der Leinwand? Überall gleiche LS? SBA/DBA/Multisub? 1 Sitzreihe, 2 Sitzreihen, ...
    z.B. kannst Du Dir beim Holger ein DBA mit bei 80hz getrennten Lautsprechern und beim Daniel ein SBA mit großen nicht getrennten Lautsprechern anhören.


    Dann würde ich den Plan erst machen wie es aussehen soll. Vorher messen brauchst Du m.E. nicht. Der Raum und somit die Raummoden stehen fest. Jetzt fragt sich nur, wie Du die bekämpfen willst nach Deiner Entscheidung was Du haben möchtest.


    Bzgl. des Raumes. Hast due die vollen 7,xx Meter zur Verfügung?


    VG Jochen

  • Zitat

    Manch einer hat einen leeren, ausgebauten Raum, fängt erst mal mit akustischen Messungen an. (REW, Trikustikrechner...) Bringt mir das überhaupt etwas bei einem leeren, hellhörigen Raum, der noch komplett im Rohbau ist?


    Also ich finde schon, dass das sehr hilft. Denn zum einen kannst du prüfen, ob die Theorie auch wirklich mit der Praxis übereinstimmt und zum anderen hast du die Ausgangslage dokumentiert. Dann kannst du während der Bauphase immer wieder prüfen, wo sich der Frequenzverlauf und der Wasserfall durch die Massnahmen verändert. Achja und es bringt natürlich auch noch Übung und Erfahrung, die beim Messe an sich schon sehr wichtig ist.

  • Ich kann dir nur noch einmal anbieten hier mal vorbei zu kommen und dir ein Kino anzuschauen - anzuhören.


    Dabei kann ich dir einiges über den Aufbau und die Art und Weise der Akustikoptimierung erzählen und du kannst dann für dich selber entscheiden ob und wenn ja in welchem Maße du was wann messen willst.


    Ich teile übrigens die Meinung von Usel nicht, dass man den leeren Raum vermessen sollte. Wenn ich Kundenkinos baue, dann sehe ich den Raum das allererste Mal zu Baubeginn (natürlich Wochen vorher für optische und akustische Planung und Akustikberechnung auf dem Papier, aber eben nicht live). Dann wird gebaut und hinterher gemessen. In der Regel stimmt das zuvor errechnete in der Theorie zu 95% mit der Praxis überein. Die restlichen 5% sind aber nicht so gravierend, dass man sie nicht noch nach dem Bau regulieren könnte.


    Wenn natürlich der Weg das Ziel ist und man alles dokumentieren will, alles ausprobieren und experimentieren will, dann kann man den leeren Raum vermessen und jeden Arbeitsschritt dokumentieren. Dann dauert der Bau aber auch 2-3 Jahre (gibt in den einschlägigen Foren ja genug Beispiele :dancewithme ).


    Meine Empfehlung wäre, dass du dir ein Akustikkonzept überlegst, danach ein Subwooferkonzept, danach die technischen Vorgaben bestimmst (Sitzplätze, 3D-Sound, Leinwandbreite etc.) und dann anfängst den Raum zu planen und zu berechnen.


    Wenn du da Fragen hast, kann ich dir die gerne bei einem Treffen erklären :sbier:



    PS: -das ganze natürlich unentgeltlich und kostenfrei im Rahmen deines Besuchs bei mir. :respect:
    Ich weiß dass der eine oder andere nun wieder denkt, dass ich hier nach Kunden fischen würde (Raumakustik und Heimkinobau sind seit 3 Jahren mein Beruf), so will ich dir nichts verkaufen, weder Planung noch sonst irgendetwas - ich bin hier rein privat im Forum unterwegs und bin sowieso bis Juli ´18 dicht mit Arbeit, dass ich nicht mal weiß wo ich anfangen und wo ich aufhören soll.

  • Zitat

    Ich teile übrigens die Meinung von Usel nicht, dass man den leeren Raum vermessen sollte. Wenn ich Kundenkinos baue, dann sehe ich den Raum das allererste Mal zu Baubeginn (natürlich Wochen vorher für optische und akustische Planung und Akustikberechnung auf dem Papier, aber eben nicht live). Dann wird gebaut und hinterher gemessen. In der Regel stimmt das zuvor errechnete in der Theorie zu 95% mit der Praxis überein.


    Naja hat ja nicht jeder die Möglichkeit das vorher zu berechnen... Und da die meisten selber bauen, ist das vorher/nachher messen, quasi Pflichtprogramm.. Bei Beauftragung eines Spezialisten kauft man ja auch das Ergebnis und der Weg dahin ist dem Käufer ja egal und somit spielt die Messung dann auch für den Nutzer keine Rolle..


    Zitat

    Dann dauert der Bau aber auch 2-3 Jahre


    Für viele ist der Weg das Ziel... Ich bin zum Beispiel einer von denen und mir graut es schon davor, wenn das Kino dann mal fertig ist :zwinker2:

  • Zitat

    ...............mir graut es schon davor, wenn das Kino dann mal fertig ist :zwinker2:


    Kein Grund zur Sorge. :zwinker2:
    Die Industrie läßt sich schon etwas einfallen damit wir beschäftigt bleiben, ob mit neuen Tonformaten oder etwas anderem.
    War jedenfalls in den letzten 25 Jahren der Fall. :poppy:


    Was die Vorgehensweise betrifft:
    Beide Wege führen zum Ziel. :sbier:


    Problematischer ohne vorherige Eingangsmessung wird es eben, wenn man selbst baut und auf nicht standardisierte Komponenten ausweicht, wie selbstkonstruierte Absorber, Diffusoren, usw.,.
    Natürlich gibt es inzwischen genügend Erfahrungswerte und meistens bekommt auch auch später festgestellte Probleme noch in den Griff, aber es ist doch beruhigender, wenn man genau weiß was welche Änderung an welcher Stelle bewirkt. Auch für spätere Änderungen, bzw. Umbauten.
    Ist auf die Dauer auch wesentlich günstiger, als jedesmal einen Akustiker anzurufen.


    Wer natürlich schnell fertig werden will und sowieso nicht vorhat irgendetwas später mal zu ändern, sollte tatsächlich lieber zum Telefon greifen. :sbier:


    Gruß
    Junior

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