Teppich „erden“

  • Hi zusammen,


    Ich habe in meiner gerade fertig gewordenen Lounge folgende, nervige Situation:


    • Verklebter Teppich auf dem Estrich
    • Darauf zwischen Stereoanlage und Sofa einen dicken, weichen Teppich.


    Wenn ich nun vom Sofa aufstehe und über den dicken Teppich laufe, bekomme ich IMMER beim Berühren eines beliebigen Gehäuses der Stereoanlage einen gewischt. (Nicht dolle, aber es reicht um unangenehm zu sein. Außerdem befürchte ich dass irgendwann vielleicht doch mal was kaputt geht…)


    Trete ich vorher mit einem Fuß auf den Teppich „unter“ dem dicken Teppich, passiert das nie. (Also ich trete natürlich dann neben den Läufer :zwinker2:)


    Nun möchte ich nicht generell in einer Kurve zum Platteumdrehen gehen und ein Ausfallschritt ist auch auf Dauer anstrengend.


    Austausch des Teppichs kommt erstmal nicht in Frage, war schwer genug was zu finden, dass farblich und von der Art her passt. Außerdem war der recht teuer.


    Frage also:

    Was kann ich tun, um den oberen Teppich mit dem unteren zu erden/verbunden, so dass ich mich quasi entlade?

    Tschau

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  • Eigentlich fast nichts, der Teppich ist kein ESD Boden der Leitfähigkeit wäre und mitten im Raum den mithilfe eines Erdungsbandes und Kupferstreifen anzuschließen wird vermutlich auch schwierig werden.

    Alternativ könntest du anderes Schuhwerk testen, entweder stark isolierendes oder ESD Schuhe.


    Wenn der Teppich aber bleiben soll, wäre eine andere Alternative noch den Sessel wieder auszutauschen :rofl:

  • Es gibt ein Spray mit dem sich statische Aufladungen eliminieren lassen.


    War bei meiner Velourscouch dabei

    und funktioniert perfekt.

    Auch bei Microfaserdecken etc.


    Allerdings weiß ich die Bezeichnung nicht mehr, da ich es damals umgefüllt habe.


    Vielleicht klappt das auch mit dem Teppich...probieren schadet nix.


    Das hier scheint das gleiche zu sein:


    https://amzn.eu/d/8wuKhsB

  • Was kann ich tun, um den oberen Teppich mit dem unteren zu erden/verbunden, so dass ich mich quasi entlade?

    eigentlich nichts..

    Beide Objekte sind elektrisch gesehen Isolatoren mit grosser Oberfläche, die sich nicht leitend verbinden lassen.


    Von Kupferbändern, AS-Pistolen und Sprays, bis Graphitpulver habe ich da schon höchst sportliche Verrenkungen im Sande verlaufen sehen..

    Da ich ja immer noch der Schallplatte fröne, ist die 'Teppichthematik' in gefühlt jedem 5. Analog-thread ein grosses Thema, denn wenn du derart 'geladen' die Tonnadel absetzt oder anhebst, kommen dir gerne mal die LS-Chassis ein Stück entgegen.


    Lösungsansätze sind imo:


    Keine Teppiche - bzw. wenn unbedingt, dann welche aus Wolle/Seide.

    Die rel. Luftfeuchtigkeit im Raum - vor allem in der Heizperiode- am oberen, sinnvollen Ende halten.

    Barfuss laufen


    Um das 'Entladen' für dich weniger 'spannend' zu gestalten, hilft es, einen nicht isolierten Metallstift (Kugelschreiber, Nagel oä) fest in der Hand zu halten, wenn man sich den Blechgehäusen annähert.

    Der Überschlag ist so kaum merklich.

  • Es gibt esd Streifen um sie in Schuhe zu kleben und damit Socke und Boden zu verbinden. Schätze das könnte evtl reichen um die Oberseite des Teppichs mit dem darunter liegenden zu verbinden.

    Andernfalls esd Matte geredet zwischenlegen.

    Wäre unsere Phantasie realistisch,

    wäre unsere Realität phantastisch.

  • Anscheinend ist der untere Teppich in Grenzen leitfähig, sonst würde das mit dem Ausfallschritt auch nicht funktionieren.

    Wäre unsere Phantasie realistisch,

    wäre unsere Realität phantastisch.

  • Ich vermute ja fast, dass der neuere, dicke Teppich mit irgendwas à la Scotchguard beschichtet ist, was die Aufladung erzeugt, bzw. die Ableitung verhindert. Das. It dem spray schau ich mal an, vielleicht kann man das an einer kleinen Stelle probieren, wenn es geht, sollte es ja reichen dann dort hin zuntreten und sich damit zu entladen, oder?

    Tschau

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  • Es wundert mich sehr dass ihr auf diesen Teppich "herumreitet".

    Das kann doch gar nicht sein, ausser man reibt sich da dran, oder schleift die Füsse über ihn. Die Energie muss doch irgendwo ja herkommen. Aber der Teppich liegt meistens ruhig da.

    Probiere mal Kleidung die weniger synthetisch ist. Das ist meistens die Ursache und auch der Ort wo kurzfristig gespeichert wird.

  • Naja meine Socken sind idR immer 100% Baumwolle. (Barfuß ist Trotzhaltung im Moment nicht angesagt :dancewithme )

    Der Teppich ist (hab gerade geschaut) 100% Polypropylen und „easy clean“, also vermutlich zusätzlich mit irgendwas beschichtet.

    Der ist wie gesagt sehr hochfloorig, ca 5 cm würde ich sagen, also wenn ich nicht im Storchengang laufen möchte, „streiche“ ich automatisch etwas über den Teppich, was schon erklärt, dass ich mich dabei auflade.

    Tschau

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  • Ich vermute ja fast, dass der neuere, dicke Teppich mit irgendwas à la Scotchguard beschichtet ist, was die Aufladung erzeugt, bzw. die Ableitung verhindert. Das. It dem spray schau ich mal an, vielleicht kann man das an einer kleinen Stelle probieren, wenn es geht, sollte es ja reichen dann dort hin zuntreten und sich damit zu entladen, oder?

    Kannst du ruhig komplett einsprühen. Hinterlässt keinerlei Flecken und trocknet komplett weg wie Febreeze

  • Bin noch am Untersuchen.


    Glaube inzwischen fast, dass es eigentlich das Ledersofa ist. Der Effekt tritt nu auf, wenn ich vorher dort gesessen habe. Laufe ich nur über den Teppich, passiert nichts.

    Tschau

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  • Auszug aus einem -etwas älteren- Papier über Leder und ES:

    2. Welche Faktoren beeinflussen die elektrostatische Aufladung von Leder?

    Die auftretende elektrostatische Aufladung ist in ihrer Höhe einmal eine materialbedingte Größe, sie wird aber auch durch äußere Einflüsse bestimmt, von denen nach Untersuchungen auf anderen Gebieten der Luftfeuchtigkeit besondere Bedeutung zukommt. Bei allen von uns durchgeführten Versuchen konnte in Übereinstimmung damit immer bestätigt werden, dass die durch Reibung hervorgerufene elektrostatische Aufladung mit zunehmender Luftfeuchtigkeit abnimmt. Diese Abnahme ist bei 45% gegenüber 30% relativer Feuchte noch verhältnismäßig gering, tritt aber bei 70 % relativer Feuchte stark in Erscheinung. Daher treten bei Leder bei 25° C und 30 % relativer Feuchte oft recht beträchtliche Feldstärken auf, und die Feldzerfallshalbwertzeiten können bis zu einigen Minuten betragen, während sie bei 25° C und 70% relativer Feuchte meist nur einige Sekunden ausmachen, und daher auch die absolute Höhe der Aufladung bei nicht isolierten Systemen geringer ist. Für die Praxis bedeutet das, dass im einfachsten Fall durch höhere relative Luftfeuchtigkeit in gewissen Arbeitsräumen oder bei bestimmten Arbeitsprozessen oder auch durch Feinzerstäubung von Wasser in der Nähe der betreffenden Maschinen, wie es z. B. bei Bürstentstaubungsmaschinen teilweise gehandhabt wird, Schwierigkeiten durch elektrostatische Aufladung zumindest wesentlich eingeschränkt werden können.

    Erwartungsgemäß sinkt bei Erhöhung der Temperatur auf 40° C unter Konstanthalten der relativen Feuchte die Höhe der Aufladung V0 ebenfalls ab, weil bei höherer Temperatur trotz gleicher relativer Feuchte die absolute Feuchtigkeitsmenge in der Luft zunimmt. Da sich der Feuchtigkeitsgehalt der Leder mit dem der Luft ins Gleichgewicht setzt, steigt somit auch der Wassergehalt der Leder an und damit ihre Leitfähigkeit. Bei Übergang auf 60° C ist dagegen bei geringen relativen Feuchten in vielen Fällen wieder eine Erhöhung der Aufladung festzustellen, was darin begründet sein dürfte, dass das Leder von Anfang an schon wärmer ist und dadurch der Übertritt von Ladungsträgern nicht nur durch Reibungswärme erleichtert wird. Da die bei 25° C und 30% relativer Feuchte erhaltenen Messwerte immer die größten Unterschiede erkennen lassen, wurden zur Auswertung unterschiedlicher Aufladungen bei den verschiedenen Lederproben vorwiegend die bei diesen Versuchsbedingungen erhaltenen Werte herangezogen. Zunächst wurde allgemein die Höhe der Aufladung von Leder im Vergleich zu anderen Stoffen untersucht. Eine Gegenüberstellung von verschiedenen Materialien unter gleichen Versuchsbedingungen gibt Tabelle 1. Betrachtet man die V0-Werte für sich, so erkennt man, dass Leder recht beträchtliche Aufladungen erreichen kann. Die Aufladung von Chromleder ist bei 30% relativer Feuchte höher als die pflanzlich gegerbter Leder, und in beiden Fällen ist sie bedeutend höher als etwa bei Baumwolle. Die Aufladungen bei Leder liegen bei 25° und 30% relativer Feuchte in ihrer absoluten Höhe sogar im Bereich der Werte der zum Vergleich untersuchten Kunststoffe, bei 70% relativer Feuchte allerdings meist erheblich niedriger. Leder unterscheidet sich jedoch von den meisten Kunststoffen günstig durch die rasche Ableitung der Ladung, was durch die FHZ-Werte zum Ausdruck kommt. Kunststoffe zeigen hier längere Zeiten, die auch bei höherer Luftfeuchtigkeit bestehen bleiben, während die FHZ-Werte von Leder bei höheren relativen Feuchten nur noch sehr gering sind. Aus diesen Untersuchungen ergibt sich weiter, dass bei gleicher Luftfeuchtigkeit die FHZ-Werte von Chromleder höher liegen als die von pflanzlich gegerbtem Leder. Das erklärt die in der Praxis bekannte Tatsache, dass Schwierigkeiten durch elektrostatische Aufladung bei Chromledern häufiger und intensiver auftreten als bei pflanzlich gegerbten Ledern. So zeigen sich bei Zylinderkalbfellen Schwierigkeiten durch elektrostatische Aufladung vor allem, wenn die Leder chromgegerbt sind, während uns bei lohgaren Ledern Beanstandungen nach dieser Richtung nicht bekannt geworden sind. Schließlich ist auch ersichtlich, dass die Höhe der Aufladung nicht nur von der Lederart, sondern auch stark vom Reibmaterial abhängt.

    Die besondere Bedeutung der Leitfähigkeit, messbar durch die Halbwertszeit, kommt auch bei Vergleichsmessungen an verschiedenem Besohlungsmaterial zum Ausdruck. Für diese Messungen erhielt eine Versuchsperson eine sandalenartige Fußbekleidung, deren Sohle aus verschiedenem Material bestand. Zur Vermeidung von Nebenerscheinungen trug sie außerdem nur Baumwoll- und Wollkleidung. Nach 60 Schritten auf einem Zementfußboden und auf einem Kunststoffboden berührte sie die Elektrode des Statikvoltmeters, so dass ihre Aufladung V0 gemessen werden konnte. Auf dem Kunststoffboden waren dabei klare Unterschiede zwischen den verschiedenen Materialien nicht zu erhalten, da der Kunststoffboden selbst als Isolator wirkt, so dass eine entstehende Aufladung nicht abgeführt werden konnte und sich daher weitgehend unabhängig von der Art des Besohlungsmaterials auf den Träger auswirken musste. Bei den auf dem Zementboden durchgeführten Versuchen wurden dagegen Ergebnisse erhalten, die klar das unterschiedliche Ableitungsvermögen der verschiedenen Sohlen erkennen ließen. So wurden bei verschiedenen Sohlledern (altgrubengegerbtes, verschiedene flexible Sohlleder und Schnittervache) Aufladungen der Versuchsperson zwischen 2 und 10 Volt, bei verschiedenen Gummisohlen aus Porokrepp, Massiv-, Hartzell - und Transparent - Gummi dagegen solche von 16 bis 27 Volt erhalten. Nur die schwarzen Gummisohlen ergaben keine messbaren Aufladungen, da hier der eingearbeitete Ruß die Leitfähigkeit entscheidend verbessert.

    Tabelle 1

    [Blockierte Grafik: https://www.lederpedia.de/_media/lederpedia/veroeffentlichungen/sonderdrucke/64/tab5.jpg] [Blockierte Grafik: https://www.lederpedia.de/_media/lederpedia/veroeffentlichungen/sonderdrucke/64/tab6.jpg]

    Diese Ergebnisse stehen in Einklang mit der Erfahrung, dass auf Kunststoffboden stets mit Aufladungen des Körpers, unabhängig von der Art des Besohlungsmaterials, zu rechnen ist, auf einem leitenden Boden dagegen die Aufladungen über die Ledersohlen rasch abgeführt werden, während Gummisohlen, soweit sie nicht Ruß enthalten, als Isolatoren wirken, und daher die messbare Ladungshöhe größer ist.

  • Naja, die Liftfeuchte ist schon sehr niedrig hier, messe gerade 32% bei knapp 22° C.

    Allerdings möchte ich jetzt auch keinen Eimer mit Wasser auf die Heizung stellen.


    Zumal wie gesagt, wenn ich einmal auf den unten liegenden „Unterteppich“ trete, die Ladung ja unbemerkt verschwindet.

    Irgendwie muss es doch möglich sein eine (mgl. Nicht chemische) elektrische Verbindung herzustellen, die das ausgleicht.

    Tschau

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  • Zumal wie gesagt, wenn ich einmal auf den unten liegenden „Unterteppich“ trete, die Ladung ja unbemerkt verschwindet.

    ich denke eher, dass deine Schuhe/Socken und der 'Unten'-Teppich gleichermassen + oder - als Ladungsvorzeichen haben.

    Und der andere Teppich hat eine zu 'dir' umgekehrte, wodurch es zu stärkerem Ladungsausgleich kommt.


    32% Luftfeuchte sind imo recht gering - auch ohne fluten des Kellers wären sicher mal probeweise 15% mehr machbar.

    Einfach feuchtes Badetuch auf die Heizung und probieren.

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