Beiträge von Mule

    Ich denke der Umstand, dass JVC auch beim NZ7 bereits 48Gbit/s und den (abgespeckten) Wobble-Mechanismus integriert hat, zeigt, dass man für die Marketing-Liste, neben dem Laser, noch weitere Punkte benötigte, da sich die restlichen Eigenschaften gegenüber der N-Serie eben kaum geändert haben.

    Von daher finde ich die ersten Messergebnisse nicht wirklich überraschend. Der NZ7 wird bezüglich der Abbildungsleistung nahezu identisch zum N5 sein und sich wenn nur in minimalen Nuancen unterscheiden.

    Das größte Potenzial sehe ich zukünftig in der Leuchtstärke. Das sollte auch bezahlbar umsetzbar sein.

    Grundsätzlich sehe ich das auch so. Das Problem ist nur, dass hierfür mehr Kühlung benötigt wird, welche leider wieder in erhöhter Lautstärke oder noch größeren Gehäusen resultiert. Auch eine Wasserkühlung, welche den Preis in die Höhe treiben dürfte, würde hier wohl auch nur bedingt helfen. Ich befürchte daher, dass wir im LCOS&D-ILA Lager im Bereich <= 25T€ in den nächsten Jahren keine großen Sprünge erwarten werden. Es sei denn man bekommt irgendwie den immensen Lichtverlust auf dem Weg von der Lichtquelle bis durch das Objektiv durch irgendwelche genialen technischen Kniffe erheblich gesenkt.

    Nun sind wir aber komplett weg vom Thema.


    Ansonsten klare Zustimmung, das Farbraumabdeckung im Zusammenhang mit Farbhelligkeit betrachtet werden muss. Das mag auch durchaus der wesentliche Grund sein, weshalb ich persönlich der 100% Farbraumabdeckung und dem Thema erweiterte Farbraumabdeckung derzeit einen nicht so hohen Stellenwert einräume.

    Im Übrigen ist die Farbsättigung ja ein Pluspunkt unserer Projektoren im Gegensatz zur heutigen RGBW-OLED-Technologie, denn bei Projektoren nimmt die Farbsättigung ja mit zunehmender Helligkeit nicht ab.

    Dann hast du leider noch nie gesehen, wie groß der Unterschied im Farbspektrum sein kann, wenn Filme Rec.709 und Rec.2020/P3 jeweils voll ausschöpfen - und der Projektor das am Ende auch auf die Leinwand bringt.


    Während meiner Kalibrierworkshops demonstriere ich diese Unterschiede regelmäßig. Das solltest du dir vielleicht mal anschauen.

    Danke für das Angebot, aber ich besitze seit über 30Jahren Projektoren und kalibriere seit mindestens 20Jahren. Daher kenne ich die Unterschiede durchaus. Ändert aber an meiner Meinung nichts, was die Prio unter den heutigen Gegebenheiten bei Projektoren im Heimkinosektor angeht.

    Und damit schließt sich der Kreis:

    Ein größerer Farbraum vergrößert auch die Möglichkeiten der Bildgestaltung für Filmemacher, weil er schlichtweg auf ein größeres Farbspektrum zugreifen kann - aber natürlich nicht muss. Nur müssen das Ergebnis die Projektoren auch darstellen können, was vielfach nicht der Fall ist.

    Durch einen größeren Farbraum entstehen ja keine neue Farben, sondern nur Farbnuancen. Nur aufgrund von Farbnuancen kann eine Szene aber keine andere Stimmung erzeugen. So minimalistisch ist dann REC709 auch nicht. Eine in Sepiafarben gestaltete Sonnenuntergangsszene bleibt von der Stimmung her identisch, egal ob in Rec.709 oder BT.2020. Zumindest ich habe noch bei keiner UHD-BD das Erlebnis „Oh, eine neue Story“ beim Vergleich mit der entsprechenden DVD oder BD gehabt.

    Und natürlich ist alles was ich hier schreibe die Sicht der Dinge durch meine Brille, so wie es die Sicht aus Deiner Brille ist. Und wenn jemand hier um eine Meinung bittet, dann darf ich diese hoffentlich auch kundtun, zumal ich diese auch entsprechend begründet habe.

    Bevor ich mir Gedanken über 93 oder 96% DCI-P3 mache, kommen für mich eben ganz andere Dinge wie Schärfe, Schwarzwert, Lautstärke, FI etc. und mit einigem Abstand dann eben erst das Thema Farbraumerweiterung.

    Was ja auch völlig richtig dargestellt ist.



    ... mit einem kleineren Farbraum aber schon? - Merkst du selbst, nicht wahr?

    ??? Nochmals: Es stand hier die Frage im Raum wie wichtig einem die unterschiedlichen Farbräume und somit die Filter eines Beamers sind.

    Da wir festgestellt haben, das teilweise komplett unterschiedliche Colorgrading bei der Neuveröffentlichung auf UHD verwendet werden und Du sogar diesbezüglich den Wandel der Zeit ins Spiel gebracht hast, lautet das Fazit: Es gibt keine richtigen oder falschen Farbdarstellungen und somit gilt letztendlich was gefällt, da es eben nicht DAS Original gibt.

    Zusätzlich haben wir festgestellt, dass durch die Wiedergabe von Content mit einem kleineren Farbraum als möglich, die Stimmung einer Szene sich nicht ändert. Somit ist das Thema Stimmung also auch kein zwingender Grund für einen erweiterten Farbraum.

    Fazit: Ein erweiterter Farbraum ist nett, aber weder aus Stimmungssicht, noch um dem Original nahezukommen zwingend notwendig. Daher würde ich persönlich das Thema Farbraumabdeckung beim Beamerkauf eher im unteren Bereich der Prioliste ansiedeln. Und dies ist daher meine Antwort auf die Frage im Threadtitel.

    Eins der Hauptargumente für Colorgrading hier im Thread war, dass dadurch in Szenen eine bestimmte Stimmung erzeugt werden soll. Durch eine Farbraumerweiterung, die „sattere“ Farben ermöglicht, ändert sich aber keine Stimmung und man kann auch aufgrund von sich ändernen Geschmäckern nicht aus einer bedrohlichen Szene per ColorGrading plötzlich eine fröhliche Szene machen, denn dann passt die Szene nicht mehr zur Story.


    Ansonsten: Ja, auch ich bin Verfechter des „Ich möchte das Bild so sehen, wie es auf der Disc ist“, aber Der Farbraum ist mir persönlich hierbei am unwichtigsten und wenn wir ehrlich sind, so sehen wir das Bild mit der heutigen Technik eh nicht so, wie es der Regisseur gerne hätte. Es ist alles ein Kompromiss.

    Offen gesagt habe ich aus dem Umstand, dass bei neuen Ausgaben oder UHD ipo FHD BD die Gradings des öfteren deutlich geändert werden, für mich den Schluss gezogen, dass mir exakte Farbtreue bzw. eine penible Kalibrierung des Projektors nicht so wichtig ist.

    Es gibt ja offensichtlich nicht die eine exakte "Wahrheit" sondern mal sieht ein Film "so" aus und mal "anders".

    (Natürlich müssen die Farben ungefähr passen und sollten nicht komplett verkurbelt sein, das ist schon klar.)

    Das ist genau das beste Beispiel für das, was ich meine und weshalb ich auch von inflationär spreche. Da kommt ein neues Medium auf den Markt und schwupps wird mal ein anderes Colorgrading verwendet. Soviel dann auch zum künstlerischen Anspruch bezüglich Colorgrading. Wäre vergleichbar, als wenn man mal eben den Van Gogh mit neuen Farben übermahlen würde.

    Durch Colorgrading, wie es heute größtenteils verwendet wird, gibt es eben kein Richtig oder Falsch mehr und daher tritt der Geschmack und nicht mehr die Art des Farbraums in den Vordergrund. Einzige Ausnahme sollten Naturdokus sein, was leider aber meist auch nicht der Fall ist.

    Und daher zum Thema passend: Ich persönlich sehe das Thema Farbraum daher auch recht gelassen, denn selbst die Aussage „Der Projektor soll das Bild so wiedergeben, wie es der Regisseur vorgesehen hat“, ist durch die Vorgehensweise neues Medium = neues Colorgrading eh ad absurdum geführt.

    Dann kann man auch gleich ins Theater gehen. Ich finde es gut, dass nicht alle Filme gleich aussehen. Verfremdung ist einfach Teil der Bildästhetik, die eine bestimmte Illusion erschafft. :)

    Irgendwie reden wir aneinander vorbei. Ich lehne Colorgrading auch nicht grundsätzlich ab. Ich lehne es ab, dass es heute inflationär und als Allheilmittel für Unzulänglichkeiten eingesetzt wird. Aber ich denke wir sind diesbezüglich zu weit auseinander. Aber gerade Deine Ausführungen und der Begrifff „Verfremdung“ zeigt ja gerade, dass es durch Colorgrading kein richtig oder falsch gibt und daher ist es dann auch ziemlich egal, ob der Farbraum Rec709, DCI-P3 oder BT.2020 lautet, denn die grundlegende Charakteristik des entsprechenden Colorgradings ändert sich dadurch nicht. Genau darauf wollte ich ja hinaus.

    Aber sind es nicht die von Dir genannten Markenzeichen, die eine entsprechende Filmreihe ausmachen? Wenn man nun aber diese Markenzeichen über Bord wirft, es aber weiterhin unter identischem Markennamen verkauft, dann dient dies doch vorwiegend Verkaufszwecken. Wie gesagt: Ich finde die Craig-Filme durchaus sehenswert. Manche erheblich mehr (Casino Royale und Skyfall), aber für mich persönlich hat das Ganze nur Bedingt etwas mit der Marke Bond zu tun. Noch am ehesten wäre es eine Art Spinoff. Craig als rauhbeiniger Sohn von Connery ;-)

    Das heißt, du möchtest dass alle Filme realistisch aussehen?

    Das habe ich nie geschrieben. Ich habe geschrieben, dass man die Stimmung auch gleich durch entsprechenden Dreh und Sets hinbekommt indem man bspw. Abends dreht und nicht tagsüber um anschließend den Sepia-Filter drüber zu legen (vereinfacht ausgedrückt). Stmmung muss man nicht per Zwang künstlich erzeugen. Nur wird es heute der Einfachheit und eben um Geld zu sparen gerne in Hülle und Fülle gemacht.

    Leider sieht man ColorGrading aber eben auch oft den künstlichen Charakter bzw. das zu Viel an. Leider werden ja Regisseure, die es bewusst damit übertreiben auch noch (aus meiner Sicht ungerechtfertigt) dafür gefeiert.

    Mir ist Inhalt, Set und Schauspielleistung eben wichtiger, als das jemand an den elektronischen Farbreglern drehen kann.

    Wir Menschen versuchen ja immer alles mit der Natur zu vergleichen und daran die Qualität zu messen und darin liegt beim Film das eigentliche Problem: Durch das „ zu Tode graden“ funktioniert dieser Vergleich nicht mehr und so entscheidet der Mensch nicht mehr anhand eines Realitätsvergleichs, sondern schlicht nach seinem Geschmack. Daher ist es eigentlich ziemlich egal, welcher Farbraum zum Einsatz kommt: Dem einen wird es gefallen, dem anderen nicht und niemand kann sagen wer Recht hat.


    Ich persönlich empfinde ColorGrading eher als Krücke, weil es Regisseur/Kameramann, das Set oder eben das Geld nicht hergegeben haben mit natürlichen Mitteln die gewünschte Stimmung einzufangen und naturgetreu wiederzugeben. Leider nutzen ja auch einige Regisseure dieses Stielmittel, um zu zeigen „der Film ist von mir“. Für mich ist Colorgrading, wie es heute leider meist inflationär eingesetzt wird, kein Stielmittel, sondern provokant gesagt, ein Mittel um Unzulänglichkeiten auszugleichen.

    Für mich persönlich ist Skyfall immer noch der beste Film mit Daniel Craig und erst dann folgt Casino Royale.

    Ich mag die Daniel Craig-Reihe, letztendlich vermisse ich aber den Charme und Reiz der Originale, die die Bond-Reihe von anderen Action-/Agenten-Filmen abgesetzt hat und ich bin mir sicher: Ohne den Titel Bond wären die Filme mit Craig nicht so erfolgreich gewesen.

    Es gibt zwar auch Ausnahmen, siehe Beitrag zu Planet Erde II oben.

    PE II hat jede Menge sehr bunte Farben jenseits DCI-P3 - aber:

    Das sieht mir stellenweise zu bunt aus und mein Eindruck war beim Schauen des öfteren, dass die Farben künstlich verstärkt wurden.

    Mehr ist halt nicht immer besser (aber natürlich ist das auch eine Geschmacksfrage).

    Bei Naturdokus darf es meiner Meinung nach überhaupt keine künstlerische Freiheit geben. Wie der Begriff Dokumentation ja auch schon sagt, soll hier dokumentiert werden, also originalgetreu wiedergegeben werden. Leider entscheidet aber auch bei Dokus der Kommerz über derartige Dinge und da kommen halt farbig knallige Bilder besonders gut an, auch wenn die Natur oft gar nicht so bunt ist. Leider!

    Das Problem ist, das die Zielgruppe der Enthuisasts im Projektorenbereich immer weiter schmilzt, die Unternehmen wie JVC aber Ihre Entwicklungskosten gerne wieder reinholen und am Ende auch noch etwas verdienen wollen.

    Daher müssen wir uns schlicht und einfach auf steigende Preise einstellen. Die Alternative für die Hersteller wäre es, diesen Markt gar nicht mehr zu bedienen, wie es ja bereits viele Hersteller vorgemacht haben. Ich bin froh, dass Sony und JVC in diesem Bereich überhaupt noch aktiv sind.

    Leider werden aber steigende Preise auch dafür sorgen, dass sich die Zielgruppe weiter verkleinert und somit dreht sich die Spirale immer schneller gen Ende.

    Upps: Hat Sony da beim 790er was geändert? Bei meinem 760er ist es genau umgekehrt: ca. 10% Lichtverlust bei ca. 20-25% weniger Lautstärke. Zudem sind reine Dezibel auch nicht wirklich ausschlaggebend. Entscheidend ist die Frequenz, welche individuell als störend wahrgenommen werden kann und diese kann schon bei leichten Änderungen der Drehgeschwindigkeit komplett anders ausfallen. Deshalb ärgert es mich ja so, dass JVC anscheinend nur 3 Helligkeitsstufen anbieten wird.

    Dann kennst Du die Sonys nicht: Hier kannst Du den Laser auch nicht komplett runterdimmen, sondern nur in einem gewissen Bereich (ich glaube irgendwo zwischen 60 und 100%). Das geniale ist, das Du bspw. auf 10% der maximalen Helligkeit verzichten kannst, aber sich die Lautstärke nicht nur um 10%, sondern um 30 oder gar 40% reduziert. Du hast also fast High, aber bei erheblich geringerer Lautstärke und diese Möglichkeit scheint JVC eben gerade unverständlicherweise nicht bieten zu wollen.

    3 Lampenstufen + Laserdimming (mit 1000 Stufen oder sowas haben die gesagt,)

    Über die 3 Lampenstufen wird die maximale Helligkeit geregelt und das Laserdimming ist dann Abhängigkeit vom Bildinhalt. Bei hellen Bildinhalten entscheiden dann die 3 Lampenstufen über die Helligkeit, aber eben auch über die Lüfterlautstärke. Zudem hat das Laserdimming in Abhängigkeit vom Bildinhalt, so wie bei Sony hoffentlich kaum Ausriwkungen auf die Lüfterdrehgeschwindigkeit, denn das würde bedeuten, dass die Lautstärke und Frequenz des Lüftergeräusches sich permanent ändern würde, was kaum erträglich wäre.


    In jedem Fall werde ich mir aber den 8er mal näher anschauen.