Beiträge von Moe

    Ja das ist genau das Thema was ich da noch einmal aufgreife. Wenn ich dafür ein separates topic eröffne, wird das etwas umfangreicher und dann gehe ich dabei auf solche Punkte ein. Ich sehe du verstehst aber, worauf ich hinaus und was ich damit erläutern möchte.

    Das wird etwas umfangreicher, da die Betrachtung lineares DBA und die reine Betrachtung der trennfrequenz nicht ausreicht, an dem Punkt gibt es schon mehrere Variablen.


    DBA läuft wie weit über die trennfrequenz linear?

    Falls es innerhalb der ersten beiden Oktave darüber schon abfällt, mit welcher flankensteilheit?

    Beim speaker als solches genau die gleichen Punkte. Bin bis heute abend arbeiten aber baue dann dazu mal etwas zusammen und erläutere das.

    Aaahh uff entgegengesetzt :blush: , das bedeutet ja, dass LP 24db und HP 12db sich auf 0° ergänzen richtig?

    Rein elektrisch nicht:


    Der 24dB LP (4. Ordnung) ergibt 4x -45° = -180°

    Der 12dB HP (2. Ordnung ergibg 2x +45° = +90°


    Wenn nun jedoch ein natürlicher bfall des Speakers von ~12dB in dem Bereich hinzukommt, ergibt sich kaskadiert ebenso ein 24dB HP und somit +180°. In Summe erhält man dann die 360° / 0° Phasendifferenz.


    Das sind dann die berühmten 1-2db die zur optimalen Addition von 6db fehlen richtig?

    Nein Da ist es dann z.B. oft so, dass enau im Zentrum der Trennfrequenz eine Addition stattfindet, aber darüber und darunter z.B. eine Auslöschung / keien Addition, da nicht nur der Phasenwinkel nicht stimmt (wird durch die Laufzeit korrigiert) sondern breitbandig sich die Stärke der Phasendrehung beider Filter unterschiedlich verhält.

    Der komplexe Frequenzgang entsteht auch aus Überlagerungen der Phasengänge von Reflexionen, dazu dann lokale Peaks und Dips usw. , aber die Toleranz ist schon recht groß, um eine gute Addition zu erzeugen. Für maximale Subtraktion / Destruktion ist die Toleranz jedoch sehr gering. Daher stelle ich liebe verpolt ein, da es weniger Möglichkeiten übrig lässt und besser einschätzbar ist.

    Welche Filtercharachteristiken bieten sich denn denn für die Modellierung der LS an?

    Ich nutze mittlerweile sofern es geht fast nur noch LR4, da diese im Übergang der Filter keine Erhöhung erzeug, sondern ein lineares Ergebnis liefert auch ohne Chassis oder Speaker zu verpolen.

    Wie sieht es aber mit dem akustischen Übertragungsverhalten inkl. Raum aus?

    Bessel weißt die geringste Güte, als Filter auf und gilt daher als am Impulstreuesten.

    Sind hier für optimale Phasenverläufe zwischen Sub und LS auch durchaus asymmetrische Trennfrequenzen möglich? Gegebenenfalls auch mit unterschiedlichen Filtercharachteristiken?

    asymmetrische Trennfrequenzen machen bei Butterworth Sinn, da du sonst immer eine massive Überhöhung hast (sofern ich dich richtig verstehe). Dafür grob den LP auf ~70% der anvisierten Trennfrequenz setzen und den HP auf ~130% der Trennfrequenz. Generell ist es sinnvoll die Flanken aufeinandertreffender Speaker akustisch symmetrisch zu gestalten. Alles andere bietet selten Vorteile und macht einem nur das Leben schwer. Je weiter man über die Trennfrequenz hinaus modelliert pro Zweig, umso flacher kann man sauber trennen. Nicht umsonst kommen im PA-Segment Filter 16. Ordnung usw. zum EInsatz. Da gibt es wenig Überlappungen und die funktionieren quasi an jedem Abhörort zuverlässig, haben aber andere Nachteile.

    Du meinst wenn der speaker deutlich weiter als die trennfrequenz z. B. Linear läuft? So dass im Grunde dann auch akustische 12db und 24db Filter zusammenfallen? Dann kommt es zu 90 grad phasendifferenz (wenn wir von idealer Laufzeit und frequenzgang ausgehen). Pro Ordnung dreht sich die Phase um 45 Grad. Bei HP und LP genau entgegengesetzt. Sprich bei 12db HP und 12dB LP treffen 180 Grad Differenz aufeinander (maximale Auslöschung). So dass man bei filtern zweiter Ordnung meist einfach den ht verpolt. Bei 90 grad Differenz bist du einfach gelackmeiert, da sowohl normal, als auch invertiert 90 grad differenz bleiben. Dann fängt das vermeintliche optimieren über Laufzeit an, aber da kommt man nie über dne gesamten Bereich auf einen grünen Zweig, immer nur partiell. Daher macht es Sinn die Flanken mit dem eq nach gewissen Zielkurven zu modellieren, so dass die Verläufe aufeinandertreffender Flanken idealerweise eine phasenwinkeldifferenz von 0 oder 180 Grad aufweisen (alles natürlich stark vereinfacht was den frequenzgang in einem Raum angeht, aber wenn man das einmal versteht, kann man viel gezielter agieren).

    Als wären die LS für 80Hz Trennung mit LR2 gemacht, um mit der LR4 Trennung des Subs im AVR zu harmonieren :shock:

    Nicht ganz. Ein LR4 besteht aus zwei kaskadierten BU2-Filtern. Sprich es ist üblich einen Speaker z.B. Fullrange auf BU2 abzustimmen um kombiniert mit einem weiteren BU2-Filter (AVR) einen LR4 zu erzeugen. Schau mal z.B. bei Yamaha in die Anleitung. Da wird immer ein LP mit 24dB und ein HP mit 12dB angegeben. Wenn man dann noch etwas Hintergrundwissen zur Auswirkung der Phasendrehung der einzelnen Filtertypen und der Unterschiede zwischen akustischer und elektrischer Trennung hat, geht einem schnell ein Licht auf :big_smile:

    Ja ansonsten gern, wie schon früher mal angeboten per Konferenz / teamviewer oder einfach mal tel. Bin aktuell etwas ausgelastet aber erstelle da gern bei Gelegenheit noch einmal eine Anleitung was ich meine und was es mit den zusammenhängen von filtern und deren phasenverläufen auf sich hat.


    Dirac könnte das aber durchaus mit seinem fir Filter etwas aushebeln. Da habe ich bisher wenig Erfahrung mit.

    Ja zumal du ja auch eher nicht zu den lauthörern zählst. Hast du die gemessenen einzelkurven von Speaker und subanteil mal per rew mit den Zielkurven verglichen? Ich nutze meist z. B. LR4 Filter und nutze diese im EQ von rew auch als zielfunktion. Damit lässt sich dann gut erkennen wo evtl. Probleme im Übergang herkommen, wenn dort Abweichungen entstehen. Weiterhin eben auch die verpolmessung und Optimierung auf maximale destruktion im Übergangsbereich.

    Der normale Mini-dsp reicht vom Delay her nicht, du brauchst den 2x4HD und da müsste es schon einen Preisunterschied geben?!


    Der t. Racks ist meines Erachtens nach günstiger, hat symmetrische ein und Ausgänge aber kommt nicht so tief in den filtern. Mit der crown und einem avr würde ich wohl den Mini-dsp 2x4hd nehmen.