ein Ungar in Lübeck, oder ein Besuch bei moviecore
Am 15. März habe ich eine Einladung von Andreas gehabt, sein Kino „MovieCore” zu besuchen. Zuerst wollte ich ablehnen, aber dann überlegte ich es mir und nahm die Gelegenheit wahr.
Ich wollte diese Erlebnis mit meinen Freund teilen, also fragte ich den Andreas, ob ich einen sehr guten Freund von mir mitnehmen könnte. Die Antwort war „ja” von ihm, und so begannen wir, Christian, seine Frau, ich und meine Frau, die Reise zu organisieren. Buchung von Unterkünften, Besichtigungen vor Ort usw.... die Mädchen waren dabei vollwertige Partner.
Zuerst wollten wir fliegen, aber wegen der ständigen Streiks entschieden wir uns, die paar Kilometer mit dem Auto zu fahren.
Dann kam der große Tag. Christian und seine Frau kamen am Donnerstagabend zu uns an. Wir haben uns nett unterhalten, einiges gutes getrunken, viel geplaudert, ein bisschen geschlafen und dann kurz nach 4 Uhr morgens ging es los zur Tour.. Die Fahrt verlief relativ reibungslos. Nach 1100 km und 11 Stunden kamen wir kurz vor 16:00 Uhr am Hotel an. Der erste Nachmittag und Abend wurde mit Sightseeing und einem gastronomischen Ausflug verbracht. Wie auch immer, wir alle freuten uns auf den Samstag... und endlich war er da…
Um 11:00 Uhr gingen wir in den MovieCore. Wie ein kleines Kind am Weihnachtsabend... so würde ich meine Aufregung beschreiben. Ich verfolgte den gesamten Bau des Kinos, sah mir viele Beiträge, Videos und Fotos an. Und dann war es plötzlich da, in seiner Gesamtheit. Gänsehaut...
Wir wurden von Andy’s Kollege herzlichst empfangen. Nach einiger Minuten (Stunden 😊) Wartezeit kam Andreas heraus. Begrüßung, Kennenlernen und dann kamen wir schnell ins Gespräch. Das Kino wurde in 6 Monaten fertiggestellt, denen eine vollständige Planung vorausging. Allein die Planungsphase dauerte mehr als ein Jahr. Das Endergebnis spricht jedoch für sich.
Von der Lobby gelangen wir in einen Barbereich. Bartheke, Barhocker aus den professionellsten Materialien ... Luxus pur. In den Regalen reihen sich Markengetränke nebeneinander.
Vor dem Kino befindet sich der Technikraum mit 3 Rack-Schränken. Die Ausrüstung ist in militärischer Ordnung angeordnet. Das einzige Gerät, das ein wenig herausstach, war der silberne Trinnov Altitude, aber das war nur die Farbe. Die Seitenwände waren mit LED-Kinoplakaten dekoriert, und die Decke vielleicht mit einen Sternenhimmel... cool.
Als ich den Kinosaal betrat, verschlug es mir den Atem. Wie ein Wallfahrtsort. Die Dimensionen des Kinos sind für die Augen eines Heimkinofan riesig. Als wäre man im VIP-Raum eines kommerziellen Kinos. Podest ist hoch genug, um jede Reihe bequem nutzen zu können, ohne dass jemand mit dem Kopf im Weg ist. Auch um die Sitze herum gibt es riesige Flächen, so dass man in Ruhe herumlaufen kann. Es ist wirklich beneidenswert.
Der 80"-Infra-Sub an der Rückwand ist, nun ja, wie soll ich es sagen... sehr krank. Die Impressionen an den Seitenwänden, der Rückwand und der Decke sind sehr beeindruckend. Standardmäßig sieht man einen Raum, der mit schwarzem Akustikstoff bedeckt ist, aber hinter dem Stoff lauern LED-Paneele, die per Knopfdruck aktiviert werden können, und man befindet sich in einem Dschungel oder sogar in einem Raumschiff. So etwas habe ich noch nie gesehen. Aber ich glaube, viele Leute haben das auch nicht. Auch die LED-Streifen in den Seitenwänden können eine ganz besondere Atmosphäre schaffen. Die 6 Meter breite LED-Wand an der Vorderseite ist ebenfalls erwähnenswert, aber dazu später mehr.
Ich war sehr neugierig auf diesen Raum, aber ich war hauptsächlich auf das Bild konzentriert.
TON
Es sind 2 Soundsysteme im Raum installiert. Das erste ist die ASCENDO Director Serie, die speziell für LED WALL entwickelt wurde, und das zweite ist ein maßgeschneidertes Lautsprechersystem von MAG Cinema. (direkt für moviecore entwickelt, wenn ich gut verstanden habe)
Der größte Teil der DEMO wurde mit ASCENDO durchgeführt, dieses System hat auch der Infrasub integriert. Nur das Podium ist aus Holz. Es ist eine schwimmende Struktur. Der Infrasub hat diese Struktur sehr gut bewegt. Zu Beginn des Blade Runner konnte ich den Bass am ganzen Körper spüren. Das war ein unglaubliches Gefühl. Nach einigen Szenen merkt man, dass auch der 3D-Sound sehr stark ist. Wahrscheinlich das beste Atmos-Erlebnis, das ich bisher gehört habe. Die riesige Deckenhöhe hat dabei sicher eine große Rolle gespielt.
Für ein paar Szenen haben wir auch das MAG Cinema eingeschaltet. Das war für mich weniger detailliert als Ascendo. Es klang eher wie großer Kinosound. Bei diesem System war der hintere Subwoofer nicht in Betrieb…
Für ASCENDO spielte es keine Rolle, ob es sich um einen Action-Film, ein Musical, ein Konzert oder eine Technik-Demo handelte... es passte alles, und der 80-Zoll-Subwoofer machte das Ganze perfekt rund (der Subwoofer hat einen Durchmesser von 2,4 Metern, und allein das Gehäuse wiegt 15 Tonnen). Diesen Sub hört man nicht nur, man spürt ihn)
Die Raumakustik ist sehr gut. Ich kann mich nicht mehr an die genauen Zahlen erinnern, aber ich glaube, die Akustik hat einen Meter an den Seitenwänden, 1,4 Meter vorne und 1,4 Meter hinten weggenommen… unglaublich…
Bild
Das Bild... nun, das ist dasjenige, das alle Vorstellungen übertrifft.
Es war wirklich etwas Besonderes! Wir haben uns die meisten Szenen auf der LED-Wand angesehen. HDR mit 400 nits, SDR mit etwa 170 nits, aber davon gab es nur sehr wenig. Andy hat ab und zu die Helligkeit hoch- und runtergedreht. Es ist wirklich gut, dass es diese Option gibt, denn sie zeigt sofort, wie wichtig die Helligkeit ist. 200 Nit wirkten flach und leblos… 1000 Nit waren gesättigter und kontrastreicher, aber das ist die Obergrenze... 400-600 Nit sahen jedoch hervorragend aus. Wenn man diese Helligkeit einmal erlebt hat, will man nicht mehr weniger!
Und was für ein Bild diese LED-Wand abgibt! Nahezu perfekter Kontrast in allen Situationen. Und die Schärfe… sensationell. Und das alles bei einer Breite von 6 Metern! 400 Nit Helligkeit, unendlicher Kontrast. Man kann es sich kaum vorstellen... muss man erleben!
Später wechselte Andy zu den Projektoren. Wir haben tatsächlich mehrere Szenen hin und her geschaut. Manchmal auf der LED-Wand, manchmal mit dem Projektor. Die Projektoren waren, um genau zu sein, Barco Freya+ und ein optimierter Christie RGB Laser 4K Projektor. Die Leinwand war eine 6 Meter breite motorisierte Leinwand mit gewebtem Tuch. Screen Research
Totale Enttäuschung! Ich hatte vermutet, dass sie hinter der LED-Wand zurückbleiben würden, aber niemand von uns hätte einen so großen Unterschied erwartet. Im Vergleich zur LED-Wand wirkt das 3-Chip-Gerät sehr weich, und der Kontrast wirkt geradezu flach. Meiner Meinung nach ist der Unterschied zwischen der LED-Wand und dem Projektor viel größer als der Unterschied zwischen den einzelnen Projektoren, es liegen wirklich Welten dazwischen!
Am Anfang dachte ich, Kino = Projektion, aber dann änderte sich meine Meinung langsam. Ich denke, dass jeder, der in dieser Größenordnung denkt, alle Vorteile der LED-Wand nutzen kann. Das Objektiv des Projektors stößt bei dieser Breite an seine Grenzen. Dennoch konnten Projektoren in dieser Größe 170 Nit Helligkeit, 90% BT2020-Farbraum und einen optimierten Kontrast von 9000:1 erreichen. Im Gegensatz dazu bietet die LED 95% BT2020, 400-600 Nit Helligkeit (oder sogar 1000), unendlichen Kontrast und eine Schärfe, die man sich nur schwer vorstellen kann...
Unendlicher Kontrast... sehr helles Objekt auf schwarzem Hintergrund - perfekt gelöst mit der LED-Wand. Man sieht einfach nichts drum herum. Ein projiziertes Bild kann da niemals mithalten. Sehr, sehr cool! Und die dazugehörige Helligkeit ist einfach ein Wunder. Die Strandscene von Valerian, die ich schon tausendmal gesehen habe... waoh… Es war wirklich wie am Strand zu sein...
MovieCore hat eine weitere Besonderheit: die seitlichen LED- und Deckenpaneele. Für speziell erstellte Inhalte ist dies ein großartiges Feature.. Auf jeden Fall ist es wirklich cool, einem Raum mit einem Tastendruck einen völlig anderen Stil zu geben. Plötzlich kann man sich im Dschungel, im Weltraum oder in einem Raumshiff befinden. Die seitlichen LED-Streifen sind auch sehr gut steuerbar.
Andy hat mit diesem Raum etwas wirklich Schönes geschaffen. Man sieht in jedem Detail, dass er sehr viel damit beschäftigt. MovieCore ist wirklich ein außergewöhnliches Kino in Bezug auf Bild, Ton und technische Umsetzung. Es ist ehrfurchtgebietend und schockierend zugleich.
Dies war wirklich mehr ein Erlebnisbericht. Es war unmöglich, sich die vielen technischen Lösungen zu merken oder gar zu verstehen, obwohl der Gastgeber sehr geduldig unsere Fragen beantwortete. Man merkt, dass er sehr gut vorbereitet ist und über alle Themen Bescheid weiß. Er war durchgehend sehr freundlich. Die Tatsache, dass wir uns etwa 3 Mal verabschiedeten, bevor er uns endlich gehen ließ, ist ein gutes Zeichen. Ihm fiel immer noch etwas ein, das er uns zeigen wollte. Ein echter Heimkinofreak, im guten Sinne des Wortes.