Vergleich Monitor Audio RS8 vs. RX8 vs. GS60

  • Hallo zusammen,
    letzte Woche kam ein Freund aus dem Forum "Mayamaxx" mit seinen neuen Monitor Audio RX8 zu mir ins Ninimaxx.


    Da ich mit dem Gedanken spiele meine Fronts gegen die RX8 bzw. die GS60 zu tauschen, kam mir dieses Angebot sehr gelegen.


    Gegen 18:00 Uhr kam Markus. Die RX8 fanden erst mal im Flur ihren Platz und wir lauschten gute 1,5 Stunden verschiedenste Musik auf der RS8 in Verbindung mit den 4x K11 Subwoofern.
    Mir macht es immer wieder riesen Spass im Musik auf den RS8 zu hören. Die Optimierung des Raumes hat dafür gesorgt, dass mir die RS8 bei mir besser gefällt wie jeder andere Lautsprecher, den ich auf Messen oder beim Händler gehört hatte. Die Bühne ist extrem groß, das Klangbild sehr dynamisch und die Instrumente lösen sich schön vom Lautsprecher. Es klingt einfach wie es klingen muss. Nicht wird geschönt, nicht übertrieben. Auch Markus war baff.


    Dann sollte die RX8 zum Einsatz kommen. Doch bevor es los ging, wurde erstmal ein Pegelabgleich gemacht bei dem sich zeigte, dass die RX8 einen 0,5db besseren Wirkungsgrad hatte. Zwar nicht wirklich hörbar, aber dennoch wurde beim Umstellen die Lautstärke angepasst. Die EQs wurden natürlich deaktiviert. Meine RS8 stehen auf einem Sockel. Die RX8 wurden auch immer auf dem Sockel betrieben.
    Da ich mich mit Klangbeschreibungen sehr schwer tue und diese letztendlich auch immer eine Frage des Geschmacks sind, möchte ich betonen, dass ich nur unsere Erfahrungen wiedergebe.


    Die Optik
    Hier kann die RX8 in jedem Fall punkten. Die Verarbeitung wirkt nochmals besser. Die Chassis sind an der Rückseite verschraubt, sodass vorne werde die Silbernen Abdeckrahmen noch Schrauben zu sehen sind. Dadurch wirkt der Lautsprecher etwas schlanker und "nobler". Auch auffällig ist, das die Chassis näher bei einander sind. Die Chassis selber machen ebenfalls eine sehr noblen Eindruck.
    Fazit: Glückwunsch, hier hat Monitor Audio die Hausaufgaben gut gemacht.


    Klang Stereo:
    wir hören verschiedenste Stücke immer und immer wieder auf beiden Lautsprechern. Die Lautsprecher wurden jedes mal exakt gleich positioniert und der Pegel wurde abgeglichen.


    Stück1 (Schlagzeugsolo):
    Diese Solo ist eines meiner Lieblingsstücke zum testen von Lausprechern. Das Schlagzeug ist extrem natürlich und extrem dynamisch abgemischt. Zudem enthält es eine Fülle an Staffelungen die Überhöhung oder Dröhnen bzw. eine ungleichmäßige Abstimmung sofort ausmachen. Auch zeigt sich hier sehr schnell, was der Lautsprecher leisten kann.


    Die RS8 konnte sich bei diesem Stück in Verbindung mit den K11s schon oft behaupten. Sie spielt extrem natürlich, dickt nichts auf und ist wahnsinnig dynamisch. Man hört und spürt förmlich das Fell des Schlagzeugs.
    Bei der RX8 viel sofort auf, dass sie nochmal brachialer zu Werke ging, ohne es dabei zu übertreiben. Gleichzeitig merkten wir sofort, dass beide Lautsprecher aus einem Hause kommen ;) Die Dynamik war nahezu identisch, jedoch mit mehr Druck. Es schien, als habe die RX8 bei den Brachialen Pegel (Dynamikspitzen um 105db) mehr Luft.


    Stück2 (Friend & Fellow. Coverd):
    Puh, hier war es schwieriger. Irgendwas war leicht anders, aber wir konnten kaum beschreiben was es war, so gering war der Unterschied. Mir kam es vor, als würde ich RX8 ein kleines wenig besser loslösen. Auch war ein wenig mehr Druck untenrum vorhanden. Dafür hatten wir hier und da den Einruck als wäre der Oberbass / Tiefmittelton bei des RS8 ein wenig sauberer.


    So erging es und dann auch bei anderen Stücken. Mal war die RS8 eine Tick besser / anders, mal die RX8. Einen riesen Sprung konnten wir nicht ausmachen
    Hier würden wir wohl sagen: Patt


    Nicht vergessen darf man aber, dass ich sehr lange gebraucht habe, bis ich durch Messen und hören die richtige Position der Lautsprecher gefunden hatte. Hier ist sicherlich ein wenig Potential in der RX8 vorhanden.


    Vergleich Surround:
    Hier zeigte sich dann recht schnell wo der Frosch seine Locken hat :thumbs: . Hier muss ich klar den Hut vor der RX8 ziehen. Sie bringt bei gleicher Auflösung und Dynamik spürbar mehr Druck. Aber auch hier wieder ohne dabei aufzudicken.
    Beim Start der Triebwerke bei dem Film "Periode 1" spürten wir jedes noch so kleine Röhren und der Druck auf der Brust war merklich größer. Ähnlich war es auch bei einem Stück von einer DTS Demo DTS "Blueroom mit Jet Ly" Die Dynamik und Feinzeichnung im Bass war genial. Eigentlich wie bei den RS8, aber halt Druckvoller.
    So zog es sich durch eigentlich alle Stücke.


    Fazit RS8 vs. RX8:
    Die RX8 gefällt mir optisch etwas besser und wirkt nochmals besser Verarbeitet (Meine Frau findet die RS8 schöner :biggrin: ). Im Stereobetrieb nehmen sich beide nicht viel. Hier ist es nicht so, wie es einige Händler oder Forenberichte vermuten lassen. Im direkten Vergleich war es extrem schwierig überhaupt Unterschiede zu hören. Einen klaren Sieger konnten wir nicht ermitteln. Erst bei extrem Pegeln spielt die RX8 souveräner.
    Und genau aus diesem Grund, so meine Vermutung, punktet die RX8. Sie ist angegeben mit 116,2db max. Pegel. Ein beachtlicher Wert den kein mir bekannter Lautsprecher in dieser Preisklasse leistet. Damit bietet die RX8 gut 8db mehr Pegel als die RS8. Wenn ich nun Referenzpegel höre, die in Spitzen mal gerne 105-110 db am Hörplatz betragen können, bin ich bei den RS8 schon an der Grenze. Die Verzerrungen (auch wenn sie nicht als solche wahrgenommen werden) sind hier sicherlich größer. Da wird die RX8 etwas mehr "auf den Punkt" spielen. Bei normalen Pegel würde ich behaupten, lassen sich die Lautsprecher im Filmbetrieb nicht auseinander halten. Selbst bei unserem Test fragt Markus mal: "Welche Spielt nun eigentlich" :lol:


    Lohnt sich der Umstieg?:
    Diese Frage muss jeder für sich selber beurteilen. Rein klanglich würde ich sagen, kommt es auf den Räumlichkeiten und Möglichkeiten an. Nur wer wirklich Kinopegel weit über 100db fährt und über entsprechende Endstufen verfügt, wird vom "etwas mehr" profitieren (Ein "normaler" Receiver wird die RX8 nicht sauber an die Grenzen bringen können). Aber selbst hier dürfen keine Wunder erwartet werden. Beide Lautsprecher spielen für mich / uns weit über ihrer Preisklasse. Steht ein Lastsprechkauf an würde ich je nach Budget in jedem Fall auch eine gebrauchte RS8 in Betracht ziehen.


    Wie geht es weiter?:
    Am 19.03. bekomme ich die GS60 zum testen übers WE nach Hause. Ich werde berichten


    to be continued....

  • Vielen Dank für diesen sehr ausfühlichen Bericht. Ich denke mal das der Unterschied zwischen der RX-8 und der GS60 nicht mehr so groß sein wird. Schließlich wurden in Ihr ja die Chassis aus der Goldserie verbaut. Bei der Stereo Musikwiedergabe muß man ja nicht unbedingt die Subwoofer mitlaufen lassen. Wenn die Lautsprecher Fullrange spielen müssen, wird die GS60 im Bassbereich nochmal Punkten können. Sie ist eben insgesamt größer und voluminöser. Je nach Raum kann sich dies auch als Nachteil heraus stellen. Das könnte z.B. der Fall sein, wenn man wie Du bei 25 Hz eine Raummode hat. Das muß man ausprobieren. Die Goldserie hat ja lautHersteller eine untere Grenzfrequnez von 28 Hz, die RS-8 oder RX-8 von 33 Hz. Bei Miuns wie viel dB ist dieser Wert eigentlich gemessen ?

    Ohne Frage alles gute Lautsprecher für´s Geld. :woohoo:
    Bei Diskussionen über 105 dB halte ich mich dann auch zurück, mehr muß ich gar nicht haben, zumindest nicht im Mittel und Hochtonbereich. Der Bassbereich unter ca. 40 Hz lässt sich dann noch ganz gut aushalten. Aber dafür wurden diese Lautspreher ja auch nicht wirklich gebaut. :dry:


    Mit einer großen und guten Endstufe wirst Du diese Lautsprecher onehin nicht so leicht an ihre Grenzen bringen. Die leistungsschwachen Verstärker sind für die LS gefährlicher. :ohmy:


    Gruß Andi

  • Hallo Andi, gleich geht es ja weiter...


    Auch im Stereo nutze ich immer die Subs, da diese bis 60 absolut linear spielen (im Bereich 1 -2 db). Die Lautsprecher selber spielen unter 60 wegen der Mode weit nicht so linear.


    Zitat

    Bei Diskussionen über 105 dB halte ich mich dann auch zurück, mehr muß ich gar nicht haben, zumindest nicht im Mittel und Hochtonbereich. Der Bassbereich unter ca. 40 Hz lässt sich dann noch ganz gut aushalten. Aber dafür wurden diese Lautspreher ja auch nicht wirklich gebaut.


    Das ist relativ und sehr stark von den Lautsprechern abhängig. Diese Erfahrung muss ich vor kurzem ganz extrem machen. Mein Bruder seine Dynaudio C2 gegen ein paar Avangard Acoustik Hörnlautsprecher getauscht. Die Dinger haben einen Wirkungsgrad von 104db / 1 Watt...
    Damit hört man 100 db und es kommt einem vor wie gehobene Zimmerlautstärke. Ich dachte mein Pegelmesser wäre kaputt.


    Und über 105db sing bei Referenzpegel keine Seltenheit. Aber halt nur für kurze Momente...


    Gruß
    Nilsens

  • Weiter geht es...
    Bis gestern hatte ich nun die GS60 im Kino. Bilder folgen später.

    Die Optik / Verarbeitung:

    Hier punktet die GS60 deutlich. Die Verarbeitung legt noch mal einen auf die schon sehr guten RS8 und RX8 drauf. Auch der Größenunterschied ist größer als angenommen.



    Der Klang:


    Hierzu muss vorab was gesagt werden:
    Wie haben zwar die Lautsprecher auch ohne Sub getestet; bei mir im Kino klingt es aber einfach mit den 4 Subs deutlich besser und ist messtechnisch deutlich linearer. Somit wurden alles LS ab 60HZ getestet. Darunter habe die Subs übernommen. Pegel und Phase wurde mittels Messprogramm eingestellt.


    Freitag Abend war es dann soweit: Mein Bruder, ein Freund und the_Rock waren bei mir um die GS60 zu testen. Nach meinem Texas Jailhouse Chili ging es in den Keller. Erst hörten wir uns ein wenig in meine RS8 ein. Dann wurde die GS60 angeschlossen. Anfangs haben wir die GS60 genau an die Stelle meiner RS8 gestellt und diese aus dem Kino getragen, bzw. umgekehrt.


    Zwei Sachen vielen sofort auf: Die GS60 spielt anders und kommt dennoch klar aus dem selben Haus :thumbs: D.h. die Unterschiede waren da, aber viel kleiner wie vermutet.
    Auffällig war in jedem Fall, dass die GS60 freier und etwas losgelöster spielt. Auch spielt sie einen Tick heller. Je nach Stück und Pegel so gerade an der Grenze zum "Zischigen". In jedem Fall wurde die Bühne etwas breiter und tiefer....
    Soviel das positive...
    Leider kam mir das gehört aber schon von der RX8 bekannt vor... Auch hatten wir nicht selten das Gefühl, dass die RS8 im Mittelton irgendwie offener und runder klingt, dass hier mehr Details preis gegeben werden. Es klang irgendwie runder / stimmiger... Auch der Punsh war bei der RS8 stimmiger...
    So gefiel wie bei dem Vergleich RS8 / RX8 mal die eine, mal die andere besser. Es ist also wirklich erstaunlich, auf was für einem hohen Niveau die RS8 spielt.


    Dann ging es vom Stereobetrieb zum Mehrkanalbetreib über. Hier zeigte sich, dass die GS60 bei extrem Pegeln über 100db souveräner und etwas kräftiger klingt. Aber der unterschied war irgendwie nicht so groß wie bei der RX8... Nun war ich verunsichert... Ist es wirklich so, dass die RX8 so nah an die GS8 ran gekommen ist??? Kommt vielleicht sogar das weniger an Tiefbass und mehr an Kickbass in meinem Kino der RX8 zu Gute???


    Erstes Fazit für uns war:
    In einem normalen Wohnzimmer wird der Unterschied GS60 / RS8 wesentlich größer ausfallen wie bei mir im Kino. Die GS60 geht deutlich tiefer und hat ein wesentlich größeres Fundament. Beides aber Dinge, die ich bei mir nicht brauche. Somit wäre eine "Neue" GS60 für mich uninteressant. Der Aufpreis von 1800€ lohnt sich in keinem Fall...(für mich) Schon gar nicht im Vergleich zur RX8, da diese noch was näher an der GS60 ist. Würde die GS60 alles ein wenig besser machen, wäre das Ergebnis ein anderes, aber leider gefilelen uns hier und das die RS8 besser!


    Gestern habe ich dann nochmals die GS60 eingemessen. Die Einmessung brachte zwar eine Steigerung, änderte aber am Fazit nichts... Abends waren wir dann bei Mayamax zum Mario Bart Abend (nochmals danke für den tollen Abend und die Bewirtung)
    Ich erzählte ihm natürlich direkt von dem Ergebnis und meiner Unsicherheit. Wie aus der Pistole geschossen kam das Angebot einfach die RX8 nochmals mitzunehmen :jump:
    So stehen nun im Kino alle drei Modell und ich werde gleich nochmal vergleichen. Heute Mittag kommt noch Chickenhead und wird mich beim Test unterstützen...


    Morgen / heute Abend kommt dann der Abschlussbericht und Bilder.


    Gruß
    Nilsens

  • So, hier mal ein paar Bilder und ein weiterer Bericht:


    Nach dem am Sonntag um 15:30 Chickenhead kam, haben wir erstmal wieder die GS60 gegen die RS8 verglichen...
    Was soll ich groß rum reden: Bei Musik ist gesamt betrachtet die GS60 die bessere Box. Zwar gefällt mir hier und da die RS8 besser, aber unterm Strich ist die GS60 besser. Je höher der Pegel, je deutlicher der Unterschied...


    Im Film war der Unterschied kleiner. Wie schon gesagt kann die GS60 einfach mehr Pegel und setzt diese dann etwas gekonnter um...


    Dann kam die RX8 am die Reihe... Erste versuche zeigten, dass auch die RX8 erstmal eingemessen werden musste... Was liebe ich doch meinen Yamaha... Mit Hilfe von meiner Messsoftware wurde schnell die RX8 wie am Vortag die GS60 optimal eingemessen. Schnell die Einstellung auf einer der 4 Speicherplätze verglichen, und schon waren schnell vergleiche möglich...


    Was auffällt: die RX8 schiebt einfach wie im Eingangspost beschrieben ein wenig mehr... Zur GS60 ist der Unterschied zwar nicht so groß, aber er ist da... Gleichzeitig ist die RX8 bei Musik genau ein zwischending zwischen der GS60 und der RX8...


    Vielleicht habe ich die RX8 noch ein / zwei Tage hier, dann werde ich in Ruhe entscheiden ob sich ein Update lohnt...


    Anbei ein paar Bilder des "Hifistudios Stenden" :rofl:


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    Gruß
    Nilsens

  • Hallo Nils,


    ein toller Bericht :woohoo: , echt klasse aufgezeigt.
    Das heißt im Ende desto besser der Raum ist werden die Unterschiede bei den LS geringer. :dry:
    Ich habe auch gelernt, das LS ab einer gewissen Preisklasse alles richtig machen und die Unterschiede sehr gering werden. Es sind dann wirkliche Feinheiten, wie das Nachschwingen einer Gitarrenseite. :hell_boy:


    Die Unterschiede finde ich sind oftmals auch erst in einem längeren Hören bemerkbar.
    Es zeichnet sich ab, es nervt nicht mehr so arg bei höheren Pegeln, ich bin überrascht wie unangestrengt sich ein LS anhört und wenn auf den Pegelmesser geschaut wird sind es schon an die 100db aber das Gefühl sagt nur 90db.
    Auch hörte ich bei einer Scheibe keine Unterschiede und bei einer anderen Scheibe wieder große Unterschiede.


    Dazu kommen noch die eigenen Gefühle und Hörgewohnheiten dazu, dass das ganze noch schwerer macht.


    Viele Grüße Mad Ralph :mad:

  • Ich denke das Lautstärke im Heimkino oft als hoch empfunden wird, wenn der Schall nicht sauber sondern verzerrt ist, oder mit viel Reflexionen vermischt wird. Je besser der Raum optimiert wird ( = weniger Reflexionen) um so lauter möchte man hören.
    So spielt ein Horn (mit einem Wirkungsgrad von 104db bei 1 Watt) die Musik mit einer souveränen Lässigkeit ohne Verzerrungen, wie es ein normaler Fullrange Lautsprecher nicht kann. Aus diesem Grund ist Membranfläche auch nur durch noch mehr Membranfläche zu ersetzten. Großer Hub und Auslenkung der Chassis macht es unmöglich, dass die Chassis einen guten Dienst verrichten. Die gefühle Lautstärke ist aber sicher auch Frequenzabhängig. Unser Ohr ist bei tiefen Tönen einfach nicht so empfindlich.
    Das liegt an unserer Hörschwelle


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    Die 16 cm Ø Chassis der Monitor Audio LS bieten schon ganz gute Vorraussetzungen.
    Jeder Übergang von Hochton zum Mittelton, vom Mittelton zum Tieftöner, vom Tieftöner zum LFE stellt ein potentielles Zeit- und Phasenproblemproblem dar. Unterschiedlich aufgebaute Chassis, in unterscheidlichen größen haben immer Probleme mit der Phase ! Aus diesem Grund kann es für Stereo manchmal besser sein auf den Sub zu verzichten, wenn keine hohen Pegel abverlangt werden. Vorraussetzung hierfür sind ausgewachsene Lautsprecher die Fullrange bis ca.30 Hz spielen können. Als Gegenargument steht der ausgeglichene Frequenzgang durch die Bassentzerrung. Das muß jeder für sich entscheiden.


    Die GS60 würde ich als Fullrange Lautsprecher bezeichen, sie kann auch ohne Sub für Musik gut verwendet werden. Je nach Verteilung der Raummoden kann das sicher auch eine RS8 oder RX8 schon ganz gut.
    Nehmen wir nochmal die tiefste Raummode vom Nilsens. Sie liegt bei 25 Hz.
    In diesem Bereich würden z.B. Freqeunzen um 10 dB am Sitzplatz zu laut wiedergegeben werden. Wenn man nun für Musikwiedergabe auf einen Subwoofer verzichten möchte, könnte eine RS-8 oder RX-8 mit einer unteren Grenzfrequenz von 33 Hz (bei -3 dB) für diesen Raum besser geeignet sein, als eine GS60 die mit einer Grenzfrequnez von 28 Hz.


    Wenn die Lautsprecher für den Kinosound bei z.B. 60 Hz getrennt werden, kann die GS60 Ihre Trümpfe nicht mehr ausspielen.

  • Jepp, dass stimmt schon Andi...


    Nur meine erste Raummode liegt bei 30hz :)


    Und die erste Mode ist ja nicht alles... Ich habe z.B. ein kleines Loch bei 50hz...
    Mit Sub ist der Frequenzgang hingegen sehr sehr ausgeglichen... Da kann der Lautsprecher noch so toll sein, er wird bei mir im Raum nicht so gut klingen wie die Kombi Lautsprecher / Subs...


    Höchstens bessere Subs können was verbessern :)


    In jedem Fall hört man so oder so die Subs zu keiner Zeit raus bei mir...


    Gestern Abend habe ich nochmals gehört... Diesmal nur RS8 vs. RX8...
    Echt schwer da eine Entscheidung zu treffen...


    Gruß
    Nils

  • Servus,
    noch meine bescheidene Meinung und Erfahrung bei LS. :mad:


    Ich habe persönlich bemerkt, dass die LS Aufstellung sehr wichtig ist und ein guter LS am falschen Platz schlechter spielen kann wie ein etwas schlechterer LS am richtigen Platz. :spiderman:


    Gerade im Bass - Bereich habe ich festgestellt, dass LS mit weniger Tiefgang durch eine andere Raumanregung mit einer Wand nahen Aufstellung den Raum mehr anregten und dadurch der Bass tiefer spielte, aber nicht so präzise war.


    Der Raum spielt als direkter Partner mit dem LS und der Aufstellung mit.
    So wird aber auch aus einem guten LS auch ein besserer um so besser der Raum ist.


    Bei meinen Experimenten habe ich folgendes beobachtet und ich habe mich oft selbst verarscht :sad: . Wenn ein LS nicht so viel Fassetten hat und direkter spielt mit weniger Informationen, kann der erste Höreindruck der angenehmere sein.
    Erst beim zurück wechseln zu dem LS, welcher mehr Information mit bringt, hörte ich dann die Unterschiede. Aufgrund der mehr Information war ich im ersten Moment überfordert. :dry:


    Aber es ist immer auch eine Geschmackssache. Ich habe gerne den Klang mit weichem, etwas nicht so schnellen und dafür mehr Information vom Klangkörper und das Nachschwingen der Seiten.
    Freunde von mir bevorzugen viel mehr härte in den Musikinstrumenten und weniger Nachschwingen und viel schneller das Ganze. Für Technosound das Richtige für Jazz das Falsche.


    Bei Claus die Tage war der Unterschied so unbeschreiblich groß, dass der gute LS
    GS 60 in seinem Raum gegenüber dem Selbstbau von Chris einfach nicht schön spielte. Zu viel reflektierter Schall und zu wenig Bass.
    Da hörte ich eine gute Anlage die mit der GS60 nicht klang und mit der Selbstbaubox unbeschreiblich gut spielt.


    Auch bei einem Freund im Vergleich Myro LS gegen Isphone, da war der Bass der Isphone einfach großartig, jedoch habe ich nie zuvor so eine Impulskraft und Dynamik eines LS gehört wie die Myro, jedoch im lauteren Bereich wurde dieser LS sehr nervig.
    Im Mittelton und in der Stimmwiedergabe habe ich nicht besseres als die Myro Ocean gehört, aber kaufen würde ich mir den LS nicht, es störte mich der Gesamteindruck in meinem Raum. Zu hart und zu nervig.


    Es scheint keinen perfekten LS zu geben oder der Raum mit dem LS zusammen ist die große Schwierigkeit.


    Bei meinen eigenen Wilson Watt Pupy 8 gibt es immer wieder Musik, welche mir mit meinen LS nicht gefällt und welche bei preiswerteren LS besser klingen. Es wäre eine gute Frage, warum ist es so und wo her kommt es?, dass z.B. die Red Hot Chili Peppers Stadium Arcadium, bei den Selbstbau LS von Chris oder bei den Elac 900 Serie viel besser klingt als bei meinen Wilson Watt Pupy 8. Dann bei anderer Musik wieder die Watt Puppy 8 viel besser ist, Zweifel und Zweifel, was ist wohl das Richtige? :rofl:


    Auch gehen die Meinungen auseinander, wie stark darf ein Frequenzgangunterschied sein, dass er sich negativ auf den Klang auswirkt. - 3db + 3db. Ich habe aber schon lineare Anlagen gehört, die hörten sich Tot und langweilig an, da fehlte die ganze Dynamik und der drive. :huh:
    So bin ich mir sicher , dass der Frequenzverlauf auf kosten von Dynamikverlust nicht der richtige Weg ist. Besser Löcher und Höhen, so das es gefällt und man hat dann zwar nicht wie die original Aufnahme sondern etwas mehr Bass oder die Stimme ist ein wenig dünner oder lauter aber es hat einen drive. Wir wissen ja nicht wie es im Original klingt und auch von Aufnahme oder Konzert zur nächsten Konzerthalle klingt, dass Original sogar unterschiedlich.


    Thomas seine Martin Logan, die bringen bei manchen Musikstücken so viele Emotionen und Stimmgewalt, dass es einfach nur Spaß macht, mit solchen LS Frauenstimmen mit wenig Instrumenten zu hören. Da haben diese LS so eine enorme Auflösung und Präzision im Mitteltonbereich, dass ist unbeschreiblich schön ist.
    Bei Musik mit viel Instrumenten, Männerstimmen und bei viel Wechsel im Bereich um ca. 100 Herz bricht das Klangbild zusammen. Das könnte aber auch am Raum liegen, da es ein Wohnzimmer ist oder an dem das der Bass einfach nicht so schnell ist wie der Mittel - Hochtonbereich.



    Ein großes Thema und es gibt uns viel Spaß zum Versuchen und spielen. Richtig gibt es anscheinend nicht sondern nur versuchen bis es so klingt, das wir zufrieden sind.


    Auf jeden Fall Nils ist bei Dir der Klang sehr gut und ich vermisste beim Film, Flug des Phönix, aber gar :kiss: gar nichts. der Stereo klang war top und Deine Anlage machte Spaß, dass ist die Hauptsache. Es viel mir auf, dass bei Terminator 4 es ein wenig Drucklos war, auch da stellte sich mir im Nachhinein die Frage, warum hat die Scheibe Flug des Phönix, bei Dir so viel mehr Druck wie bei mir und Terminator hat so viel mehr Druck bei mir wie bei Dir, da denke ich, es gibt zwei verschiedene Scheiben von Flug des Phönix und Terminator 4. Hat bestimmt was mit meinen Raummoden oder mit der LS Aufstellung zu tun. Würde mich freuen, wenn es Dir mal passt meine Anlage zu hören, was Du dazu denkst.


    Gruß Mad Ralph :mad:

  • Ich merke es schon Ralph. Bald haben wir Dich davon überzeugt wo das wahre Potential für Klangverbesserungen liegt. :laugh:
    Ein glatter Frequnezgang sollte niemals zu Lasten der Phase gehen !
    So viel haben wir inzwischen gelernt.
    Nilsens und ich sprechen auf diesem Gebiet eine sehr ähnliche Sprache. :silly:


    Gruß Andi

  • Hallo Andi,


    ich bin ja offen für alles, Hauptsache es klingt besser.
    Jedoch habe ich noch in Erinnerung, bei den Subs von Chris war der Freqenzgang sehr gut und die ganze Impulskraft war wie vom Erdboden verschluckt, einfach weg.


    Deswegen, ist der Frequenzgang nicht immer gerade gut, wenn es zu Kosten der Impulskraft geht. :dry:


    Ich versuche am Wochenende den Behringer aus und berichte dann meine Erfahrungen.


    Gruß Mad Ralph

  • Zitat

    ich merke es schon Ralph. Bald haben wir Dich davon überzeugt wo das wahre Potential für Klangverbesserungen liegt


    @ Hallo Andi, Im Raum :huh: Du musst Dir den Raum von unserem Mitglied HigDee anhören, der ist klasse. Der Raum ist so offen und ohne ein Gefühl von Schwere oder den bekannten Tunneleffekt, einfach stark gemacht. Bei Nils war mir zu viel Tunneleffekt vorhanden. Fast schon wie in einer Taucherglocke. Ich habe bei mir schon das Gefühl zu viel Tunneleffekt zu haben und so habe ich bei mir die Tage soviel wie möglich Teppiche entfernt.


    Aber am Wochenende mache ich wieder einen Schritt nach vorn, eventuell mit dem Behringer oder mit ein paar Feinheiten, ich bekomme Besuch und wir arbeiten am Klang und an meinem Tunneleffekt.


    Gruß Mad Ralph

  • Hallo an Nils, Andi und Ralph,


    erstmal ein Danke an euch. Es macht einfach Spaß eure Konversation mitzuverfolgen.


    Ich finde es faszinierend wie wir hier alle gemeinsam vom Wissen der anderen partizipieren können und, für Außenstehende, bescheuerte Tests und Erfahrungen diskutieren können.


    Ralph in deinem Beitrag kann man schön deine Erfahrungskurve herauslesen. Im Endeffekt bekommen wir nun mit der Zeit/Erfahrung zu verstehen, daß ein geiler Klang unabhängig von Messkurven in Zeitschriften ist und nur die Optimierung der Kombination von Lautsprecher UND Raum zum Erfolg führt.


    Und zu aller letzt ist auch noch der persönliche Geschmack entscheidend - und über Geschmack läßt sich ja vortrefflich streiten :boss:


    Gruss aus dem Büro
    Alex

  • Latenight schrieb:

    Zitat

    @Ralph
    Ein glatter Frequenzgang ist nicht mit gutem Klang gleichzusetzten, so viel ist klar. Er ist nur ein Indikator von mehreren. Nachhallzeit, Phasenmessungen bzw. Impulsantworten oder Klirr sind andere wichtige Kenngrößen.


    Gruß Andi


    Das sowieso ;-)
    Ich z.B. nutze einen PEQ grundsätzlich nur um Peaks sanft runter zu regeln. Löcher stopfe ich damit nie...


    Und wie Ralph schon schreibt spielt die Aufstellung auch eine ganz entscheidende Rolle, wenn gleich ich diese auf via Messen ermittle.


    Auch der Raum spielt natürlich eine entscheidende Rolle, wobei sich hier ja schon zeigt dass ein Raum der eigentlich auf Studioniveau spielt, nicht jedermanns Sache ist. Zu trocken / Tunnel... Ich selber empfinde es als angenehm, da ich so wirklich fast nur Lautsprecher und die Aufnahme höre. Wenn z.B. eine Gitarrenseite 0,5 Sekunden länger ausschwingt, weil der Raum reflektiert, dann ist die Information halt so nicht auf der Aufnahme drauf...


    Es ist und bleibt halt alles eine Frage des Geschmaks und jeder muss für sich das optimiale finden.


    Gruß
    Nilsens

  • Auch ich lese hier begeistert und mit einem leichten Grinsen im Gesicht ("Was müssen sich hierbei wohl Neueinsteiger denken :oh: ) mit. Ich versuche für meinen Teil meine Hörerfahrung beim Lesen zu erweitern. Klingt bescheuert - ist es auch :silly:


    Aber...bitte erkläre mir doch mal einer den "Tunneleffekt" !


    Danke


    Jan

  • Moin Jan,


    so 100% kann ich es auch nicht beantworten, aber ich denke der "Tunneleffekt" bezieht sich auf die Dämpfung meines Raumes.
    Mein Raum ist, wenn auch sehr gleichmäßig, stark bedämpft. Das ist nicht jedermans Sache, für manche ist es sogar beklemmend...


    Gruß
    Nilsens

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