neue Lautsprecher für mein Heimkino

  • Hallo Gleichgesinnte,
    das Klipsch Setup in meinem Kellerkino nervt mich immer mehr je mehr Kinos ich mir anhöre die höherwertige Lautsprecher (vor allem im Hochton) verbaut haben. Die Hörner von Klipsch sind ab einem gewissen Pegel einfach schrill...
    Aus diesem Grund habe ich mich entschieden mir die zu meinem Kino und meinem Hörgewohnheiten passenden Lautsprecher selbst zu bauen und die Klipsch rauszuwerfen.


    Bei Holger Franz in Pforzheim habe ich die Mundo12 im 5.x.x Setup gehört und war von der Hochtonqualität des AMT (Air Motion Transformer) absolut überwältigt. 10.000 EUR pro Lautsprecher sprengen dann aber doch mein Budget. Mit etwas googeln habe ich dann herausgefunden welche AMTs in den Mundos (Mundorf AMT 25CM1.1-R) verbaut sind. Außerdem hatte ich mich vor zwei Jahren mal mit den TEMPEST von Emil Attlit beschäftigt. So bin ich zu dem gekommen was ich jetzt gebaut und auch schon getestet habe - eine Mischung aus Mundo12 und TEMPEST. Der Hochtöner der TEMPEST hat mir nicht gefallen. Ein AMT kann einfach viiiiel mehr, kostet aber auch fast das 10-fache!


    Ich habe die Gehäuse der TEMPEST nach dem im Internet veröffentlichten Plan gebaut und auf eine passende Fertigweiche von Monacor (2-Wege, 350W, ,3kHz) zurückgegriffen. Die Lautsprecher werde ich aber final so aufbauen dass ich jederzeit auf eine DSP gestützte Ansteuerung umstellen kann ohne die Box verändern zu müssen. Also einen Anschluss für Bananenstecker und einen Anschluss direkt per Neutrik-Buchse (eine für den Hochtöner und eine für die Tieftöner) welche nicht über die passive Weiche laufen.


    Im Raum steht noch die Frage ob man nicht vier 17er (Monacor SPH 170C) anstatt zwei 17er einbauen sollte. Der Hochtöner würde es hergeben und auch das Volumen der Box würde es erlauben. Dieser Test wird in den nächsten zwei Wochen stattfinden. Mal schauen wie sich das Abstrahlverhalten der Lautsprecher verändert wenn der Hochtöner von vier 17er umschlossen wird. Bei der Mundo12 funktioniert es zumindest hervorragend. Genaueres kann ich hier aber erst sagen wenn ich zwei Stück fertig habe und dann in Stereo testen kann. Dann wird sich zeigen ob der Lautsprecher funktioniert.


    Nach den ersten Hörtests mit nur zwei 17er TMT steht jedoch fest dass die Klipsch rausfliegen und ein Selbstbau mit AMT einziehen wird. Die Tests waren mehr als überzeugend. Meine kleine Rotel konnte den Prototypen nicht ans Limit bringen. Die Klarheit im Hochton war bei hohen Pegeln einfach überragend!


    Die Materialkosten pro Lautsprecher liegen aktuell (ohne hochwertige Weiche) bei knapp 650 EUR.



  • Moin,
    auch wenn du das jetzt wahrscheinlich nicht hören möchtest: Das wird sich zu 99% schlecht messen und wohl auch dementsprechend anhören.


    Für 650 Euro kann man schon recht hochwertige LS im Selbstbau zu Standen bringen. Da gibts es erprobte Bausätze die zudem durchentwickelt sind.


    Lautsprecherbau ist eine Hohe Kunst, vor allem passiv. Einfach Chassis in ein Gehäuse stecken und ne Fertigweiche dazu is nicht.
    Alleine die Position der Chassis auf der Schallwand hat großen Einfluss auf den Klang um nur mal einen Faktor von Vielen zu nennen.
    Der Impedanzverlauf der Chassis muss in der Weiche berücksichtigt werden etc etc etc..


    Hier sind Dokumente von FoLLGoTT, der seine eigenen LS entwickelt hat, da sieht man was da ein Aufwand dahintersteckt:
    LS 1
    LS 2


    Das ist zugegebener Maßen auch ein Extrem, so viel Aufwand treiben (können die Meisten inklusive mir auch nicht) die Wenigsten. Aber die Entwicklungsphasen sind schon meist ähnlich: Anforderungen festlegen, Chassis auswählen, Gehäuse simulieren, Frequenzweiche simulieren, bauen, messen.... etc.


    VG
    Chris

  • Zunächst mal kann ich Dich bezüglich der Klipschlautsprecher verstehen. Die Idee zum Bau von einem Selbstbaulautsprecher ist sicher auch gut.
    Wenn Du aber nicht sehr viel Erfahrung hast, dann würde ich Dir den Nachbau von einem bereits entwickeltem Lautstprecher empfehlen.
    Das hat den Vorteil, dass Du Sie vorher auch mal anhören kannst.


    Auch der Entwickler von der Tempest hat sich an vorhandenen Konzepte orientiert. Du kannst die Tempest übrigens auch mit dem AMT als Hochtöner bauen. Das ganze dann aber bitte Aktiv mit einer DSP Weiche. So ist der Lautsprecher sehr dynamisch und Du hast einen hohen Wirkungsgrad. Das isst einer der größten schwächen von einem Referenzlautsprecher wie der >>> Audimax 2


    Der Chris (Airmotion) hier aus unserem Forum kann Dir diesbezüglich auch gut weiter helfen. Er wird Dir vermutlich für den AMT zwei Excelchassis empfehlen.
    Er hat auch viel Erfahung mit den AMT´s und beim Entwickeln von Frequenzweichen. Auch das Gehäuse muß mit der Weiche berücksichtigt werden. (Suchbegriff: Bafflestep)


    Auf dem Foto ist ein liegender Center mit DÀppolitoanordnung zu sehen. Bei einer Trennung von 3000 Hz. eine ungleichmäßige Abstrahlung und Bodenreflexionen weil die Monacor Chassis wegen dem AMT so weit ausseinanderstehen. Mit welcher Flankensteilheit trennt die Weiche?
    Bei einem so tollen Hochtöner halte ich die Trennung bei 3000 Hz für zu hoch. Willst Du den Lautsprecher bei 80 Hz trennen?

  • Zitat

    Im Raum steht noch die Frage ob man nicht vier 17er anstatt zwei einbauen sollte.....



    Wurde alles schon mal gebaut und veröffentlicht, z.b die Avisio HKF aus Elektor Sonderheft Audio 3


    https://www.google.com/url?sa=…Vaw0UZRUGxzaT_yY0HxQ8tOen


    Liegt sogar im gleichen Budget. ;)
    Wenn man im Selbstbau versiert ist und etwas Meßequipment zur Verfügung hat, kann man möglicherweise den Mittelhochtonzweig durch einen AMT ersetzen.
    Natürlich muß die Weiche dann entsprechend angepasst werden, oder wie Andi schon erwähnt hat eine vollaktive Lösung.


    Ob vier 18 TT ausreichen muss jeder selber wissen. Wurde ebenfalls schon erwähnt, die untere Grenzfrequenz ist davon abhängig.
    Natürlich kann man auch vier 20er verwenden, mit mehr Hub.
    Das wäre dann allerdings eine komplette Neuentwicklung und ich weiß nicht inwieweit die Kenntnisse und Fähigkeiten dazu ausreichen. :sbier:


    Noch ein Tipp: Lass bloß die Finger von Fertigweichen.
    Da ist in den meisten Fällen der allerbilligste Schrott drauf verlötet und die Werte passen in den meisten Fällen wenig bis überhaupt nicht zu den angeschlossenen Chassis.


    Gruß
    Junior

  • Inzwischen ist einige Zeit vergangen und ich bin eine ganze Ecke weiter mit meiner Eigenentwicklung. Trotz einiger Fehlschläge habe ich mir in den Kopf gesetzt pegelfeste Kinolautsprecher mit AMTs zu bauen.


    Die erste Version der Lautprecher (siehe Bild oben) hat gar nicht funktioniert. Liegend mit einem AMT war der volle Griff ins Klo. Inzwischen ist Version 2 fertig und das Stereobild ist schon deutlich besser - aber noch nicht perfekt. Das akustische Zentrum muss noch auf den Milimeter genau ermittelt werdenhabe ich diese Woxhe gelernt.


    Version 3 (geändertes Volumen für die TMT, Umstellung auf 2-Wege Aktivansteuerung mit DSP) wird nächste Woche fertig und dann schauen wir mal weiter...


    Inzwischen telefoniere ich zwei Mal pro Woche mit einem Entwickler von Mundorf und das hat mich wirklich weiter gebracht. AMTs sind schon speziell - das hatte ich wirklich unterschätzt.

  • Stimmt, aber ganz sicher nicht in dem vorgegebenen Preisrahmen von 650€/Stck. : q


    Das Problem bei der Selbstbaufrickelei ist übrigens daß man, falls man jemals fertig wird, den vorher festgelegten Preisrahmen meist gesprengt hat.
    Weil man doch wieder was ändert, neues Material braucht, usw.
    Oft wäre dann der deutlich teurere LS mit einem funktionierenden Konzept letzten Endes günstiger gewesen. ;)


    Gruß
    Junior

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!