Little Women (2019)
Bild: 7/10 - sehr aktueller "Kostümfilm" zwar, das Bild wurde aber zugunsten eines "authentischeren" Looks auf die Zeit gedreht, in der der Film spielt. Rund um die 1870er. Infolgedessen sind die meisten Einstellungen eher weich und die Kontraste teilweise sehr steil. Schwarz säuft häufig ab, weiß ist selten blendend weiß. Passt zur Zeit, aber sony-untypisch eher so la la.
Ton: 7,5/10 (deutsch DTS HD Master) - Dialoglastig, allzeit gut verständlich, natürlich spielt sich das meiste auf dem Center ab. Gelungen ist die Integration des sehr schönen Score von Alexandre Desplat, der einen wunderbar räumlichen Klangteppich unter die Geschichte legt und Front und Rear absolut gleich behandelt.
Film: 7/10 - irgendwie bin ich in eine weitere Verfilmung der Geschichte von Louisa May Alcott, genannt Little Women, geraten. Die gleichnamige Version von 1994 ist in Deutschland unter "Betty und ihre Schwestern" gelaufen, diese kenne ich nicht. Ein Sonntag-Nachmittag-Film der weitgehend (nett!) vor sich hinplätschert, es gibt nur total sympathische Figuren von den vier entzückenden Schwestern über ihre Familie, Freunde, Liebschaften. Die Kostüme und Kulissen sind großartig (dafür gab's auch einen Oscar). Der Film erzählt die Geschichte nicht linear, sondern springt relativ wüst durch die Zeit. Die ersten Sprünge bekommt man so gar nicht mit und wundert sich nur, ob man was verpasst hat. Retrospektiv steht es dem Film sehr gut und lockert die Geschichte schön auf, man wird aber zunächst davon überrascht. Ich konnte ihn ohne großen Schmerz mit der Herzdame schauen, auch wenn ich ganz sicher nicht die Zielgruppe bin
Begabt (2017)
Bild: 7/10 - weder besonders gut, noch besonders schlecht, passt. Bunte Szenen sind wirklich farbenfroh, in den traurige(re)n Momenten wird das Bild dunkler und zieht etwas ins schwarz. Könnte hier und da schärfer oder mit mehr Liebe komprimiert sein, aber - s.o. - passt
Ton: 6,5/10 (deutsch DTS) - ein Dialogfilm, entsprechend unspektakulär abgemischt. Auch der Soundtrack bleibt eher unauffällig, passt aber gut. Nix zu meckern für diese Art Film.
Film: 7,5/10 - "Begabt" erzählt die Geschichte eines höchstbegabten Kindes, deren Mutter früh gestorben ist, so dass sie seitdem bei ihrem Onkel lebt. Der möchte seiner Nichte ein normales Leben bieten und versucht sie vor seiner eigenen Mutter zu verstecken. Die wiederum eher Uni mit 10 und Nobelpreis mit 20 geplant hat und ihre Idee von Leben für das Kind kompromisslos durchsetzen möchte. So, oder ähnlich, lautet der Baseplot einer Menge Filme. Entsprechend kann man sich ungefähr vorstellen, welche Knöpfe der Film drückt um ein paar Tränchen zu kassieren. Das aber macht er ziemlich gut, da er einige Kniffe und Details in petto hat, die man trotz des nicht neuen Themas so noch nicht gesehen hat und die - lässt man sich drauf ein - nebenbei zum Nachdenken anregen.
Getragen wird der Film von Chris Evans und einer umwerfenden Mckenna Grace, die die 7jährige Mary augenzwinkernd sympathisch spielt und die Bandbreite von altklugen Hochbegabten-Sprüchen bis zu aufgeregt zickigem Siebenjährigen-Verhalten mühelos aus ihren kleinen Ärmeln schüttelt.