Crazy Heart
FSK 6, 112 min
Aloha,
zum 75. des Dudes gab es heute "Crazy Heart", so ikonisch seine Rolle als Jeffrey Lebowski auch ist, ich hatte heute mehr Bock auf dieses Countrydrama. Auch wenn ich privat nie Country hörte, ist das einfach eine recht zugängliche Mucke, die niemals unangenehm herüberkommt. Der Streifen berührt mich sehr, heute noch ein klein wenig mehr als damals, vermutlich weil ich älter geworden bin. Ich kann mit dem abgehalfterten Bad Blake so sehr mitfühlen, auch mein Herz würde höher schlagen, wenn Maggie Gyllenhaal in mein Leben träte, die auch so eine zauberhaft süße, verletzliche Synchronstimme hat.
Ich schrieb 2011 schon eine lange Rezi, die nun folgt:
ich musste gestern Abend feststellen, dass ich dazu noch nie mal was mehr schrieb. Seltsam das ist. Ebenso wundert mich, dass hier kaum jemand was beitrug, der Film ist in meinen Augen weit besser als viele der hier besprochenen.
Schaute ihn gestern zum zweiten Mal, passend zum Jeff Bridges-WE. Fand ihn erneut gut, zum Ende hin absolut rührend. Klar ist die Handlung recht stringent und wenig überraschend, aber allein schon die Hauptdarsteller Jeff B., der hierfür den Oscar 2010 als bester Hauptdarsteller bekam, und Maggie Gyllenhaal tragen dieses Werk.
Der Titel „Crazy Heart“ des Film von Scott Cooper fußt auf eine B-Seite der Country-Legende Hank Williams, welcher aber im Film komplett abgewandelt von Bridges gesungen wird und zudem eigentlich „The weary kind" heißt – im Soundtrack vorgetragen von Ryan Bingham.
Der Film startet mit dem immer trinkenden, abgehalfterten Country-Sänger Bad Blake [Bridges], der sich mit kleineren Konzerten in Bowlinghallen über Wasser hält, eigentlich völlig fertig mit seinem Leben ist, während eines Gigs mal kurz „Backstage“ reiern geht, dabei aber doch den positiven Kontakt zu seinem, wenn auch kleinen, Publikum nie verliert. Im Rahmen eines Interviews lernt er dann die viel jüngere Jean [Gyllenhaal] kennen, die sich spontan in den eigenartigen Kauz verliebt, obwohl sie dessen Eskapaden kritisch gegenüber steht. In meinen Augen soweit eine glaubwürdige Geschichte, wenngleich Jean natürlich viel zu jung für den 57-Jährigen ist.
Sehr unglaubwürdig hingegen finde ich, dass der 4-jährige Sohn Jeans in der Kneipe eines Einkaufsparadieses einfach so wegläuft, wo er doch Blake sehr mag und dieser nur einen Augenblick nicht genau aufpasst. Dies führt dann zur Abkehr der jungen Mutter, da sie das Vertrauen in das Verantwortungsbewusstsein Blakes verliert. Alles ein wenig überzogen, ebenso, dass Blake nach einem Getränk anschließend lallt, ein Profialkoholiker.
Das Bild fand ich ein wenig zu dunkel und teilweise wenig kontrastreich. Der Ton ist im Rahmen der Countrysongs einfach viel zu laut im Vgl. zu den Dialogen, das würde im Mietshaus niemals gehen. Nervt mich sehr, wenn man dauernd eingreifen muss. Deswegen erfolgte eine kleine Abwertung. Allerdings klingen die Lieder selbst sehr konzertmäßig. [Das empfand ich heute anders.]
Fazit: Eine liebenswerte Geschichte, die mich sehr berührt. Jeff Bridges sagt mir in „The Big Lebowksi“ zwar noch ein wenig mehr zu, aber den Oscar hatte er halt mal verdient. Anschauen!
Heutige Benotung:
Film: 1-
Ton: 2+
Bild: 2-