• Hallo Miteinander,


    wir sind jetzt auch mal und hier und freuen uns darauf uns mit Anderen austauschen zu können die ähnliche Interessen haben.
    Wir, das ist eine nette kleine Familie von Filmliebhabern die sich an den Bau eines kleinen Heimkinos wagen möchte. Bisher haben wir eine Wohnzimmerlösung mit Leinwand was auch ganz gut funktioniert aber der Flair fehlt halt. Früher sind meine Frau und ich mind. 1 mal die Woche ins Kino gegangen, und wenn es die Sneak war. Seit wir Kinder haben kommen wir nicht mehr oft dazu.


    Zum Vorhaben: Einen geeigneten Raum bzw. Keller gibt es hier nicht daher haben wir uns entschieden den alten und nutzlosen doppelstöckigen Anbau abzureißen und einen neuen Anbau herzustellen der den Anforderungen entspricht. Und hier kommt ihr ins Spiel: Die Frage des Baumaterials. Hat die Substanz des Anbaus Auswirkungen auf die Akustik, d.h. macht es einen Unterschied ob man den Anbau aus Stein oder in Holzständerbauweise herstellt?
    Bisher ist der Plan das Fundament zu gießen und den ca. ersten Meter zu mauern da der Anbau ca. 70cm unter der Erde liegen wird. Der Rest wird dann in Holzständerbauweise hochgezogen. Das geht schneller und man hat keine Trocknungszeiten. Die Maße sollen ca. L 650 x B 380 x H 280 betragen. Habt ihr Tipps oder Hinweise damit ich nicht schon falsch anfange? Ich habe Euch mal einen Grundriss und eine Seitenansicht beigelegt. Wenn wir den Bauantrag stellen sollten wir uns sicher sein aus was der Anbau bestehen soll. Dann gibt es (hoffentlich) im nächsten Jahr auch ein Bauprotokoll für Euch.



  • Ich würde eher auf 5 meter Breite gehen


    Habe 4 meter und das ist schon sehr knapp.
    Der zusätzliche Meter macht das sehr viel luftiger und gibt mehr Möglichkeiten zum Ausbau.


    Zu beachten wäre die Anbindung an das Haus. Diese sollte Schallbrücken vermeiden. Dann bleibt der Pegel im Anbau. Am besten komplett getrennt.


    Zur Holzständerbauweise kann ich nicht viel sagen. Evtl. dringt hier mehr Schall nach Außen?

  • Lieber ??? Joker,
    ich persönlich sag erst einmal herzliches Willkommen und Danke für Deine Vorstellung hier im Forum.


    zu Deinem Vorhaben empfinde ich es erst einmal zur Bausubstanz nicht verwerflich den Aufbau in Holzständerbauweise im oberen Bereich herzustellen.
    Es bieten sich evtl. durchaus akustische Vorteile hierbei, soweit symmetrisch aufgebaut. :big_smile:
    Damit Deine Trockenbauwand jedoch nicht unnötig das Schwingen in einem unerwünschten Bereich beginnt empfehle ich eineBeplankung aus Rigips und Fermacell Platten. Die Platten Regen sich nicht gegenseitig aufgrund Ihrer unterschiedlichen Dichte an. Ein Dichtband entkoppelt zudem den Bereich zwischen Unterbau und Rigips. Bedenke, dass 100%ig Schall mmmh lecker Bass durch die Wand geht, daher sollten Deine Nachbarn weit weg sein. Die Türe sollte min. 2m weg von der Rückwand sein. :woohoo:


    Zu Deinen Abmaßen bin ich bei Lando. Wobei Du bitte die Raummaße auf exakt 650x450x280cm bringst. :respect:
    Damit ist das Raumverhältnis optimal zu Deinen Möglichkeiten. Die Längsmoden liegen dann bei 27hz 53hz 80hz und Quer bei 38hz 77hz ...
    Die 27hz gilt zu vernachlässigen, weil fast nicht zu bändigen dafür aber liegt die Resonanz tief genug für die meisten Anwendungen(ausser spezielle synthetische Bässe). 38hz sowie 53hz lassen sicht gut absorbieren im Raum. Wenn Du gaaanz viel Glück hast ist die Trockenbauwand unten rundum bei 27hz, aber das kann man absolut nicht vorhersagen.


    my 50ct
    LG Maik

  • Danke erst einmal für die ersten Hinweise.
    Die Länge und die Höhe sind das Maximum was hier platztechnisch geht. Die Breite ist tatsächlich noch variierbar. Man muss halt noch eine gewisse Dachneigung erhalten die mit einer größeren Breite immer weiter abnimmt.
    Warum der Abstand der Türe zur Rückwand? Rein optisch hätte ich die Einganstüre gerne im hinteren Teil des Raumes, auch da man eine kleine Treppe in das Kino hinaabsteigen muss.
    Die Nachbarn sind recht weit entfernt, auch steht da noch unsere Scheune im Weg.
    Ich sollte noch erwähnen das wir mit Sicherheit keine Perfektionisten sind die auch noch das letzte Prozent Klang herausholen wollen.

  • Ich verstehe Deine Intension gut, dass Du jetzt nicht einen technologischen Overkill betreiben magst, wie der eine oder andere hier.
    Es geht , soweit ich es verstanden habe,um ein Familienkino, welches zuerst einmal einen behaglichen Rückzugsort für tolle Filmabende bieten soll.


    Auch geht es hierbei nicht um das letzte Quäntchen, sodern erst einmal um Basics, wenn man die Freiheit hat einen Raum zu gestalten, dass er nicht gleich bei den ersten Bassläufen permanent das Kino zudröhnt und die restlichen Details einfach weg sind bzw. überlagert, dann sollte man diese Freiheit in der Planung ausnutzen. In Bezugnahme auf die Breite geht es ja, wie Du geschrieben hast.
    Solch Akustik empfindet auch ein Laie als unangenehm. Deine Frau wirds Dir danken und die 70cm sind jetzt hoffentlich kein KO für Dein Vorhaben. Es geht ja darum zu sehen was Du vorab richtiger machen kannst.
    Letztendlich kannst Du für Dich entscheiden, was zum Tragen kommt und eine Umsetzung findet.


    Der Abstand der Tür kann auch 1.5m betragen und ist somit locker im hinteren Drittel und die Treppe ist ja erhaben! Diesen Abstand, Platz benötigst Du für die rückwärtigen Eckabsorber und die Lautsprecheraufstellung.


    LG Maik

  • Ideal ist es sicherlich wenn der Raum komplett aus Beton ist. Aber das ist sicherlich der angesprochene overkill.


    Nur sollte dann wie angesprochen gut beplankt werden.
    3 lagig ist hier sicherlich nicht verkehrt.



    Welche drei Lagen wären das? Rigps, Fermacell, …? Und dann werden die Lagen einfach aufeinander geschraubt?
    Mir kommt das ein wenig viel vor. Meinst du damit eine möglichst feste, Schallundurchlässige Wandstruktur erreicht wird?

  • Ich pers. bin Freund eines zweilagigen Aufbaus, der sicher absolut ausreichend ist. Habe mittlerweile mehrere Kinos mit derartigem Aufbau gebaut.
    Unter anderem bei Captains "Sound and Vision Hall" den gesamten umlaufenden Fries mit enormer Tiefe. Da rührt sich nichts.
    Wichtig ist das Du vieeeeeeele Schrauben nimmst. Auch kann man hauchdünn zwischen Rigips und Fermacell Acryl draufziehen. Wohlbemerkt hauchdünn.

  • Beim Bau meiner Baffle Wall und meiner Trennwand bin ich auf dreilagig gegangen.
    Das genze verschraubt und mit Green Glue verklebt. Aufbau Rigips-MDF-Rigips.


    Green Glue ist ein dauerelastischer Kleber, welcher durch seine Eigenschaften die Schallübertragung an weitere Schichten minimiert.


    VG
    Christian

  • Nochmal zum Grundriss. Es scheint ja dann eine Formel zu geben wie das optimale Seitenverhältnis von Länge und Breite zueinander ist. Wir können sicher mit dem Anbau etwas in die Breite gehen, gleichzeitig kann das ja aber auch über eine leichte Reduzierung der Länge passieren.


    Man muss ja auch immer das Budget im Auge behalten. Sonst haben wir nachher den idealen Raum und nur noch Geld für 99,- Set Lautsprecher vom Lidl....

  • Hallo Joker


    herzlich willkommen in unserem Heimkinoforum und danke für Deine Vorstellung. Das wird ein schönes Projekt für Euch. :respect:


    Bei der Raumakustik unterscheidet man im Heimkino zwischen zwei verschiedene Maßnahmen. Dämpfung und Dämmung.
    In der Bauphase ist erst mal dass Thema Dämmung wichtig. Hier gilt es den Schall daran zu hinderen nach Außen zu dringen.
    Eine Betonwand oder gemauerte Wand ist auf Grund der höheren Masse eher in der Lage den Schall zu Isolieren, als eine Holzständerwand.
    Wenn Du sagtst, das spielt keine Rolle, dann kannst Du natürlich auch Rigips verwenden.
    Das Thema Dämpfung wird dann wichtig, wenn es darum geht eine gute Raumakustik zu bekommen. Dazu aber später mehr.


    Aktuell sollten die Abmessungen des Raumes im Fokus stehen. Der Maik hat dazu ja schon einiges geschrieben.
    Ich kann das alles nur unterschreiben. Eine Raumgröße von 600 x 420 cm wären super. Da passt dann auch eine anständig Breite Leinwand. :poppy:
    Für die Akustikmaßnahmen und Lautsprecher wäre es gut wenn die Türe nicht zu sehr in der Ecke ist. Eine Raumhöhe von 280 cm ist ideal. Wird die Decke dann innen auch schräg sein?


    Wenn der Bauplan so weit seht dann könnt Ihr nochmal einen neuen Bautrhread eröffnen. Wenn ich irgendwas verscheiben soll, dann kannst Du mir das gerne mitteilen.


    Gruß Andi

  • Danke an alle für die sehr nette Hilfe. Da gibt es nicht in jedem Forum.
    Ich denke die Raummaße stehen damit fest. Die Decke sollte nicht schräg werden. Das Dach wird ein sehr niedriges Gefälle von 3-5 % Prozent haben so dass es vermutlich mit Trapezblechen gedeckt wird. Dann geht es jetzt erst einmal weiter über den Architekten, Statiker und Bauantrag stellen. Der alte Anbau ist bereits entkernt und wird an den nächsten Wochenenden abgerissen. Nächstes Jahr soll dann der Aufbau beginnen.
    Bei der Holzständerbauweise werden die Fächer ja mit Dämmwolle gefüllt, ich denke das hält den Schall besser ab als Beton. Aber ich bin kein Fachmann.


    Das Kino soll übrigens vim Stil her einem Kino der 20er Jahre nachempfunden werden. So ein bisschen Art deco Stil. Mal schauen....


    In der Scheune lagern schon 8 Kinosessel die ich abgestaubt habe als das hiesige Kino hier neu bestuhlt hat. Klassisch rot mit Sitznummer und Getränkehalter ...

  • Zitat

    Das Kino soll übrigens vim Stil her einem Kino der 20er Jahre nachempfunden werden. So ein bisschen Art deco Stil. Mal schauen....


    Sowas gefällt mir auch sehr gut. Sieht man leider sehr selten, höchstens bei den Amis. Für so ein stilechtes Kino sind ja dann originale Kinosessel unverzichtbar.

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