Optimale Aufstellung Mikrofon Audyssey

  • Hallo zusammen,


    ich bin gestern auf folgenden Artikel gestoßen und habe das mal getestet. Hier der Link:


    http://www.hometheatershack.co…lteq-faq-setup-guide.html


    Darauf hin habe ich mit REW, meinem UMIK-1 und per HDMI mal die 7.1 Lautsprecher gemessen und war erschrocken:



    Die Messung habe ich nach der Anleitung in meinem Denon Receiver gemacht.


    Ich habe dann eine Messung mit folgendem Setuo durchgeführt:



    Und habe im Anschluss folgendes Ergebnis erhalten:



    Die erste Messung habe ich mit gleicher Sorgfalt durchgeführt, wie die zweite. Daher schließe ich eine Fehlmessung eigentlich aus.


    Mein erster Höreindruck hat dies bestätigt. Ich nutze immer die Demo BD von Dolby Atmos (die fünf Trailer), die kenne ich inzwischen sehr gut. Der Ton ist besser durch den Raum gewandert, die Detailauflösung war besser, es klang um Welten besser. Wie sind eure Erfahrungen da? Habt ihr ähnliche Ergebnisse erzielt?


    Beste Grüße
    Thorben

  • Die Messungen sehen so weit ganz plausibel aus. Zwei der Lautsprecher sind allerdings vor der Korrektur von Audyssey zu leise eingestellt.
    Wenn das z.B. der Center ist, dann klingt das sicher nicht homogen. Entfernungen und Pegel sollten exakt vom Sitzplatz eingemessen werden.
    Besondere Aufmerksamkeit sollte man der Impulsrichtigkeit von Mains und Sub schenken.


    Die Messung nach der Korrektur von Auyssey zeigt ein gute Übereinstimmung aller Kanäle. Was mir hier nicht gefällt, ist das große Loch wischen 80 und 200 Hz. Da fehlt praktisch der gesamte Grundtonbereich :mad: Das kann man sicher auch hören.


    Bei einem gut optimiertem Raum bringen Einmess-Systeme meist nicht sehr viel. Oft geht auch Auflösung durch die Einmessung verloren.
    Wenn der Raum nicht optimal akustisch optimiert ist, dann kann eine Einmessung auch Vorteile bringen. Das neuere Audyssey XT32 macht dabei schon sehr viel mehr richtig als die älteren Versionen.

  • Leider ist mein Raum akustisch überhaupt nicht optimiert. Ich habe in allen Frequenzbereichen Nachhallzeiten von >400ms, im unteren Frequenzbereich natürlich deutlich länger. Bisher konnte ich keine Akustikmaßnahmen finden, die auch optisch die Zustimmung meiner Frau gefunden hätten. Ein Wasserfall findest du hier: vielleicht hast du da Tipps?



    Wegen des Lochs bei 100-200hz: Das habe ich auch erschrocken festgestellt und bin nicht so 100% sicher, woran das liegt. Hören tut man es auf jeden Fall, weil der Übergang von Sub (bei 80hz für alle LS) oft nicht perfekt passt. Erstaunlicherweise sind an der Stelle die Nachhallzeiten auch gering. Liegt es vielleicht an irgendwelchen Moden?


    Hier eine Grafik meiner Aufstellung: Vielleicht kann der Experte darauf ja was erkennen:


  • Meine Vorschläge zur Reduzierung der Nachhallzeit kennst Du vermutlich schon. Deckensegel, Eckabsorber, Folienschwinger ect.
    Es gibt auch Möglichkeiten die porösen Absorber mit weißem Stoff zu beziehen, damit das ordentlich aussieht. Auch Bilder mit bedruckten Fahnenstoff können als Breitbandabsorber dienen.


    Den Wasserfall hast Du ab ca. 30 dB und 300 Millisekunden sakliert. Das sieht natürlich besonders fieß aus. :mad:
    Damit bildest Du auch schon einen Teil des Grundrauschen mit ab. Eine Grafik von 40 - 100 dB und 600 Millisekunden würde da schon deutlich besser aussehen. :zwinker2:


    Im Bereich bei 65 Hz würde ich über einen DSP nachdenken, den Du im LFE einschleifen kannst. Damit kannst Du die Mode massiv absenken und es wird danach weniger dröhnen und wummern.


    In einem Wohnzimmer mit langer NHZ ist weinger Bass manchmal mehr. Wenn der Grundtonbereich hier voll da ist, schlägt das auch wieder negativ auf die Akustik und Auflösung. Deine Mainlautsprecher sollten bei wandnaher Aufstellung schon in der Lage sein diese Bereich gut abzudecken, hast Du sie im Receiver auf small definiert ? Auch die Rears ?


    Das mit der Kreisaufstellung hast Du echt gut gemacht. :respect:

  • Die Maßnahmen zur Reduktion des Nachhalls kenne ich natürlich alle. Leider wurden sie bisher im Familienrat nicht befürwortet. Als DSP will ich mal Antimode 8033 S-II ausprobieren. Denkt ihr, das bringt was? Bei Freunden hat es sehr gut funktioniert.


    Das Wasserfalldiagramm habe ich extra so skaliiert. Ich will ja nach 300ms 60dB Lautstärkeabfall haben. Wie man in meinem Wasserfall unten erkennt, sind einige Frequenzen aber nach 600ms immer noch nicht abgeklungen. Gibt es einfache und günstige Lösungen für Bassfallen? Ich habe schon von einfachen Billy Regalen mit Türen und Glaswolle gelesen. Funktioniert soetwas?


  • hi,


    wie hängen die angegebenen Wasserfälle zusammen, bzw. warum ist nun der Amplitudenverlauf so glatt?


    Zitat

    Das Wasserfalldiagramm habe ich extra so skaliiert. Ich will ja nach 300ms 60dB Lautstärkeabfall haben. Wie man in meinem Wasserfall unten erkennt, sind einige Frequenzen aber nach 600ms immer noch nicht abgeklungen.


    Greife nochmal Andis Hinweis auf:
    Lies mal nach wo der Ruhepegel liegt... bzw. messe es bei dir nach ;)
    Dann wirst du zum Schluss kommen, dass du für eine echte T60 Messung mehr Pegel brauchst....
    sofern deine Speaker dass können... Alternativ kann man T60 halt auch berechnen.


    grüße Inco

  • Zitat

    Gibt es einfache und günstige Lösungen für Bassfallen? Ich habe schon von einfachen Billy Regalen mit Türen und Glaswolle gelesen. Funktioniert soetwas?


    Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, wie das was bringen soll. Da setzte ich schon lieber auf bewährte Akustikmodule. :zwinker2:

  • Ich weiß auch nicht, was es bringen soll :-) Aber wenn man starke Einschränkungen hat, was die Veränderung des Raumes angeht, sucht man ja nach den seltsamsten Lösungen. Letztlich ist es doch immer das gleiche. Wenn man es nicht richtig machen kann, lohnt es meist nicht.


    Zitat

    Lies mal nach wo der Ruhepegel liegt... bzw. messe es bei dir nach


    Heißt das, wenn der Raum ohne zusätzliche Geräuscheinwirkung 45dB hat (wie bei mir), dann muss ich mit mindestens 105dB messen, um die 60dB Abfall vernünftig messen zu können?

  • Zitat

    Der letzte Wasserfall hat eine sehr glatte Amplitude. Wie hast Du denn das geschafft ?



    Das würde mich auch interessieren.
    Und vor allem was wir da genau sehen, Front Left+-Right /fullrange mit/ohne LFE, oder alles zusammen.
    So glatt bekomm ich die Amplitude nicht mal bei mir hin, obwohl der Nachhall bei mir deutlich besser verläuft. :unsure:
    Eine Messung mit einem dutzend aktivierten Filtern und Hilfsmittel macht zur Bestimmung der Akustikmaßnahmen absolut keinen Sinn.



    Zitat

    Gibt es einfache und günstige Lösungen für Bassfallen? Ich habe schon von einfachen Billy Regalen mit Türen und Glaswolle gelesen. Funktioniert soetwas?


    Ja, macht es tatsächlich, sogar ohne Türen, wenn man Sonorock in Verbindung mit Folie verbaut und vorher berechnet. Aber mit begrenzter Wirkung.
    Bei dir sind links offensichtlich einige Glasflächen im Raum vorhanden, da helfen ohnehin nur Breitbandabsorber.
    Möglichkeiten einer wohnraumfreundlichen Integration von Design-Absorbern gibt es schon, aber daß man die für ein paar hundert Euro bekommt, ist Wunschdenken.
    Darum bauen die meisten hier sowas in Eigenregie, ohne den Anspruch auf einen Colani-Award.


    Wir warten mal deine nächste Messung ab, dann wird die Sachlageage deutlicher.


    Gruß
    Junior

  • Zitat

    Ja, macht es tatsächlich, sogar ohne Türen, wenn man Sonorock in Verbindung mit Folie verbaut und vorher berechnet. Aber mit begrenzter Wirkung.


    Hm,,, ... und welche Aufgabe hat dabei das Billy Regal ? Das Sonorocck würde doch auch ohne Regal den Schall absorbieren. :cheer:


    Alle Möbel im Raum reduzieren die Nachhallzeit. Einen leeres Wohnzimmer ist eben sehr hallig.



    Zitat

    Bei dir sind links offensichtlich einige Glasflächen im Raum vorhanden, da helfen ohnehin nur Breitbandabsorber.


    Auch dickere Vorhänge könnten hier der Akustik einen guten Dienst erweisen. :respect:

  • Zitat

    Ich hatte Dir vorher mal die Frage gestellt ob Du die Mainlautsprecher auf Large stehen hast ?


    Die stehen natürlich auf "klein".


    Zitat

    Der letzte Wasserfall hat eine sehr glatte Amplitude. Wie hast Du denn das geschafft ? FIR Filter ? Messfehler ?


    Das ist ein interessanter Zufall, Filter nutze ich aktuell nur Audyssey XT32. Leider habe ich kein Voodoo-Trick :-( Das Diagramm kommt aus meiner letzten Audyssey Messung (nach Herstellerangaben) und nur dieser eine LS hat diesen Frequenzverlauf. Den konnte ich zwar mit REW beliebig oft reproduzieren, nach meiner neuen Einmessung sieht das Diagramm aber aus wie unten.


    Zitat

    Möglichkeiten einer wohnraumfreundlichen Integration von Design-Absorbern gibt es schon, aber daß man die für ein paar hundert Euro bekommt, ist Wunschdenken.


    Selbst die sind im Familienrat nicht erwünscht und viel zu teuer. Ich wollte 10cm Rahmen bauen, da 7cm Sonorock rein, etwas Abstand zur Wand, weißen Stoff drüber, gut. Davon auf beiden Seiten im Raum 5 Stück, das hätte vielleicht was gebracht. Keine Freigabe erhalten. Ich habe neulich in einem Video mit einem Tonstudiodesigner gehört, das man für Schalloptimierung etwa 1,5x die Grundfläche braucht. Das wären in dem Raum über 30qm. Wenn ich das alles an die Wand klatsche, naja, ihr wisst ja wer dann meckert.


    Ich bekomme am Wochenende mein Anti-Mode und dann werde ich nochmal ein wenig Lautsprecherrücken. Mal sehen, was sich optimieren lässt.


    Hier der aktuelle Wasserfall meines FR Lautsprechers, gemessen mir der Reference Kurve von Audessey. Ich würde ja wenigstens gern die Höhen optimieren, aber ein Teppich z.B. würde unseren tollen Holzfußboden verdecken :-( Habt ihr Ideen für die hohen Töne, optisch unaufdringlich? Vorhänge sind drin und 8qm Mittelfloorteppich.


  • Zitat

    Das Sonorocck würde doch auch ohne Regal den Schall absorbieren


    Absolut !


    Das Regal dient nur als Träger für die Matten, und bietet außerdem die Möglichkeit möglicher Surround-LS entsprechender Größe als Aufnahmegestell. Wenn man dann noch Akustíkstoff o.ä. damit überzieht läßt sich das fast unsichtbar in den Wohnraum integrieren.
    Außerdem dient die Rückwand des Regals als natürliche Dampfsperre, sonst bildet sich irgendwann Schimmel an der Wand, wenn die nicht hinterlüftet wird.


    Allerdings funktioniert das nicht mit 7 cm Dicke. Das Billy Regal hat eine Tiefe von 28cm und die Stärke braucht man auch, damit im Tiefton überhaupt eine Absorption stattfindet. Wie kommt man da auf 7cm ???
    Im Tieftonbereich bringt das Ganze auch nur etwas im Druckmaximum, was sich meistens im Bereich der Raumecken abspielt.
    Für den Mittel-Hochton würden die 10cm ausreichen.


    Zitat

    Selbst die sind im Familienrat nicht erwünscht und viel zu teuer.



    Hört sich ganz so an, als wäre dein Familienrat strikt gegen jegliche Form von Heimkino. :unsure:
    Dafür habe ich nur zwei Lösungen, und ich bin mir sicher, die sind dir beide bekannt.



    Gruß
    Junior

  • Zitat

    Hört sich ganz so an, als wäre dein Familienrat strikt gegen jegliche Form von Heimkino. :unsure:
    Dafür habe ich nur zwei Lösungen, und ich bin mir sicher, die sind dir beide bekannt.


    Nur im Wohnzimmer, ein eigener Raum stößt auf viel Gegenliebe :-) Dafür müssen wir aber umziehen, was erst in 1-2 Jahren ansteht. BIs dahin mache ich das beste aus unserem Wohnzimmer und freue mich :-)

  • Hi,


    ich find deinen Nachhall nicht so schlecht, skalier mal wie Andi geschrieben hat von 40 bis 90db so hast du wahrscheinlich schon Grundrauschen drauf. Ich hab auch öfters gelesen dass die 60db Abfall etwas überbewertet werden, unter anderem hat das auch mal der Autor von REW geschrieben.
    Der Nachhall über 10khz ist sicher so was wie ein Grundrauschen oder Messtechnisch bedingt, schaut dann bei der vorgeschlagenen Skalierung viel anders und plausibler aus.


    lg, Alpi

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