Vorstellung: RedBlackHole

  • Hallo zusammen,


    anbei möchte ich Euch mein Kino vorstellen & so nach & nach Euch mein ToDo zu einzelnen Bauabschnitten vorstellen. Ich hoffe dass sich Neulinge auf dem Heimkinogebiet víelleicht den einen oder anderen Kniff abschauen können & andererseit die Profis hier, mir noch Tips geben können was man verbessern kann, oder hätte anders machen können.


    Deshalb zeige ich Euch vorab ein paar START - ZIEL Bilder & will dann so nach & nach auf einzelne Bauschritte eingehen, zB.


    1) Planung
    2) Frontkonstruktion
    3) Leinwand
    4) Absorber/VPR
    5) Sternenhimmel
    6) ???


    Im Oktober 2010 hat sich's ergeben dass ich einen Raum als Heimkino verwenden kann & hab dann erstmal 3,5 Monate damit verbracht mich in die Materie einzulesen. Im Gebiet Heimkino hatte ich wirklich NULLKOMMANULL Ahnung, wusste nix über Lautsprecher, Beamer, Akkustik etc. Der Bau selbst, dauerte dann nochmal 3 Monate und war dann so Ende Mai 2011 fertig - obwohls ja immer heisst "fertig ist man im HK nie" :lol:















    PS: Die Finale-Bilder hat 'n Kumpel gemacht, der so'n Hobby-Knipser ist. Die sind doch leicht besser gemacht als mit meiner ollen Exilim :blush:

  • Die Ausgangsmasse waren 5,09 x 4,53, wobei der Raum dann 0.5m in der Länge kleiner wurde, da ich eine schalltransparente Leiwand habe.


    Der erste Grundriss (mit Planung) sah wie folgt aus:




    Mein Technikequipment ist:
    JVC HD350
    Pioneer SC-LX82
    Panasonic BDP-110
    PS3
    Teufel Theater 8 (7.1)
    Reckhorn A-403 + 2x BS-100

  • Servus Rene,


    auch von mir :respect:


    Ein schönes Kino mit einer sehr warmen Atmosphäre !!!


    viele Grüße
    Mario


    P.S.

    & andererseit die Profis hier, mir noch Tips geben können was man ... hätte anders machen können.


    DAS passiert hoffentlich nicht - Diese "klugen Ratschläge" im Nachhinein, wenn es sowieso schon zu spät ist, brauchst Du doch gar nicht... :zwinker2:

  • 1.) Planung


    So - bevor ich mich morgen für eine Woche in den Urlaub verabschiede, möchte ich Euch beschreiben wie bei der Planung vorangegangen bin.


    Frontseite:
    Hier wollte ich von Anfang an eine Lösung, dass man KEINE Boxen im Raum stehen sieht. Daher stand ziemlich schnell fest, dass hier nur eine schalltransparente Leinwand + meine verkappte "Baffle Wall" an den Seiten :zwinker2: zum tragen kommen sollte. Bei der Leinwand kann ich den Center direkt mittig dahinter platzieren, so dass die Stimmen direkt zentral aus dem Bild kommen.
    Akustikmaßnahmen
    Wie wichtig dieses Thema in einem Heimkino ist, ist mir ziemlich schnell klar geworden. Deshalb bin ich hier planungstechnisch - jedoch ohne Meßprogramme - wie folgt vorgegangen.
    1) Bassfallen
    Hierzu wurden die hinteren Ecken Raumhoch mit Rockwoll aufgefüllt. HR: 50x50 in Dreiecksform. HL ging wegen der Tür nur komplett gefüllt in 25x50. Die Frontecken (hinter der Klinkeratrappe) ist komplett mit Rockwoll gefüllt und die 25cm über der Leinwand.
    2) Erstreflektionen
    Die stellen der Erstreflektionen habe ich mit der Spiegelmethode an Wand und Decke ermittelt. An diese Stellen wurden Basotect Absorber in 10cm Dicke angebracht
    Decke vorne: 10cm Basotect, 250 x 125
    Seiten (je 2)10cm Basotect + 2.5 cm Luft zur Wand á 100 x 75


    Der Sternenhimmel über dem Sitzplatz (250x125) enthält ebenfalls 5cm Basoctect & 5cm Luft zur Decke.
    3) Verbundplattenresonatoren (VPR's)
    Über das casakustik-forum bin ich auf links des Frauenhofer Instituts gekommen, wo der Aufbau und die Wirkungsweise der VPR's beschrieben waren. Diese wirkten deutlich in tiefere Frequenzen als die Basotect-Absorber, weshalb ich mich entschied an jeder Wandseite 2 VPR's a 100x75 und zentral hinter dem Referenzplatz 150x100 anzubringen (10cm Basotect + 2mm Stahlplatte)
    4) Raufaser-Tapete
    Soll wohl auch'n bisl was bewirken - habe aber nirgends ein VOR & NACH TAPEZIEREN Vergleich gefunden :dancewithme . Auf jedenfall gefällt mir das körnige ganz gut....


    Das (-) meiner Vorgehensweise:
    Ich glaube die Akustikprofis unter Euch schütteln jetzt den Kopf, dass man einfach ohne Messungen loslegt.... Ich habs probiert (Room EQ Wizard), aber nicht kapiert & mein Englisch war vor einem Jahr auch noch schlechter.. Deshalb habe ich da dann einem Punkt beschlossen "meßtechnisch" abzubrechen, da ich an dieser Stelle nicht weitergekommen wäre..
    Das (+) meiner Vorgehensweise
    Ich hatte mir dann von einem Akustikprofi ein Angebot machen lassen, welches jedoch außerhalb meines Budget lag... das einzigst gute.. Der Aufbau des Profi's war ziemlich ähnlich meinem Aufbau :boss: (Glück gehabt)



    Die Planung selbst habe ich noch richtig altmodisch auf Millimeterpapier, maßstabsgetreu vorbereitet und mir auch schon den Ablaufplan der Baumaßnahmen vorüberlegt. Ich glaube im Nachhinein dass dies einer der wichtigsten ToDo's ist, da mann sich sonst schnell verzetteln kann....


    Anbei paar Pics und versprochen JETZT knie ich mich an das REW rein :respect:


    Grundriss ist schon oben...





    Leinwandplanung (damals noch mit Maskierung)



    und der Beweis meiner ersten REW-Versuche ;-(
    (wobei's erstmal geblieben ist)




    Servus erstmal
    René

  • Hi René,


    Respekt, das sieht echt klasse aus!! Gefällt mir gut.
    Und ich kann dir nur beipflichten, eine gute Planung ist das A und O. Sich alles aufskizzieren, sich gedanken machen, und auch eine Liste der abzuarbeitenden Punkte anfertigen.
    Das ist ja letzendlich auch das schöne an dem Hobby, man hat keine Eile und muss alles in einer Woche fertig haben.
    Cool finde ich die Planung auf Milimeter papier! Das hat was :-)


    Gruß,


    Tobi

  • Zitat

    DAS passiert hoffentlich nicht - Diese "klugen Ratschläge" im Nachhinein, wenn es sowieso schon zu spät ist, brauchst Du doch gar nicht...


    :rofl: :rofl: :rofl:



    Ja ich bin einer von den Klugscheissern mit den "guten" Ratschlägen.
    Ich fürchte, der Goldengate28 Mario mag mich nicht mehr besonders, seit meinem letzten Besuch bei Ihm. :rofl: Jetzt hast Du noch die Chance auf Ihn zu hören. Manchmanl ist es besser, man weiß es nicht besser !


    Doch erst noch mein Kommentar zu den Bildern vom RedBlackHole.


    Mich spricht die warme Farbgebung des RedBlackHole sehr an. Das Couch sieht sehr gemütlich und einladend aus. :respect:
    Hast Du die Bilder auch in der >>> Gallery hochgeladen ? Da wären sie eine große Bereicherung. :zwinker2:


    Ich muß Dir ein Kompliment machen bezüglich Deinber akustischen Optimierung.
    Rein von Deiner Beschreibung kann ich nicht sehen, dass Du viel falsch gemacht hast.
    Sicherheit würde in diesem Punkt nur eine akustischee Vermessung bringen.
    Eine messtechnische Bestandsanalyse wäre der nächste Schritt.
    Erst danach solltest Du über weitere akustische Maßnahmen für das Finetuning nachdenken.


    Zitat

    4) Raufaser-Tapete
    Soll wohl auch'n bisl was bewirken - habe aber nirgends ein VOR & NACH TAPEZIEREN Vergleich gefunden . Auf jedenfall gefällt mir das körnige ganz gut....


    Die Raufasertapete lässt sich in Iherer akustische Auswirkung vernachlässigen und wirkt sich allenfalls auf den Superhochtonberich aus.
    In jedem Fall ist die Raufasertapete besser, als Teppich an den Wänden. :zwinker2:


    Bei REW kann ich Dir gerne helfen.


    Gruß Andi


  • :rofl: :rofl: :rofl:
    Ja ich bin einer von den Klugscheissern mit den "guten" Ratschlägen.


    Nein, lieber Andi, ich fürchte, ich muss Dich enttäuschen: Diesmal bist Du ausnahmsweise nicht gemeint... :big_smile:


    Was ich meinte ist die "Kultur", die sich meiner Meinung nach leider in anderen Foren entwickelt hat: Da werden ( Schweiss und Liebe - :zwinker2: ) Heimkinos auf Teufel ( oder Nubert ? :rofl: Sch...Witz, ich weiß... ) komm raus "verbesservorschlagt" und das von Leuten ( davon bin ich überzeugt ), die weder ein Heimkino besitzen noch jemals eines gebaut haben... Das hab ich einfach dick !


    @Rene,
    ich denke, Andi hat Recht:
    Der nächste Schritt könnte vielleicht sein, das Kino messtechnisch "zu bewerten".
    So war/ist es zumindest bei mir. Seitdem er bei mir war, gibt es ein neues Ziel...:woohoo:


    Ach und Andi...

    Ich fürchte, der Goldengate28 Mario mag mich nicht mehr besonders, seit meinem letzten Besuch bei Ihm.


    Wieso nicht "mehr" und "seit" ??? :rofl: :rofl: :rofl:


    viele Grüße
    Mario

  • Hallo zusammen,


    sooo zurück aus'n Skiurlaub...irgendwie vergeht 'ne Woche Urlaub... viel viel schneller als 'ne Woche Arbeit :dry:


    Danke für Eure Feedbacks & "yes" die Couch ist superbequem, außer wenn die BS-100 dir den Rücken knubbeln :big_smile:


    Das "messtechnische" wird jetzt auch mein nächstes ToDo - danke schonmal für die angebotene Unterstützung, die werde ich mit Sicherheit brauchen:woohoo:


    Als Ausstattung hatte ich mir zu Baugbeginn schon folgendes Equipment geholt:
    - Behringer ECM 8000
    - Tascam US 122L USB


    Als erstes werde ich das Behringer-Micro zur Kalibrierung zu hifi-selbstbau schicken... & mich dann mal an 'ne Messung wagen... :blush:


    bye
    rené

  • Hallihallo - auf zur ...


    2.) Frontkonstruktion


    a.) Holzlattung


    Die Holzlattung wurde im wesentlichen von 2 Faktoren bestimmt:
    - der Leinwandgröße
    - der "Schiefer"(Hartgips)Vertäfelung


    Da der Raum relativ niedgrig ist (212cm) errechnete ich mir nach Abzug der SW-Höhe (~ 50cm), etwas Luft zur Decke (25cm) und 2x 5cm für die Lattung eine LW-Höhe von 125cm. Dies ergab folglich für das 21:9 Format eine LW-Breite von 296cm.
    Die Idee war, dass ich einfach eine Umrandung baue und in diese dann den bespannten LW-Rahmen einfach reinsetze und von hinten festmache.
    An den Seiten habe ich ein Holzkonstrukt mit möglichst vielen Querstreben gebaut um Schwingungen zu vermeiden.


    Was hier sehr hilfreich ist, eine einfache Vorabvisualisierung mit Klebestreifen. Damit kriegt man ein sehr gutes Gefühl für die Größe der LW...




    b) Seitliche Vertäfelung


    Das was wie Schiefer aussieht ist in Wirklichkeit so'ne Art Hartgips, welchen man problemlos mit der Stichsäge zurechtsägen kann. Wen's interessiert müsste mal nach "stones like stones" googeln. Die Platten wurden einfach mit schwarzen Spax an die Lattung festgeschraubt & die Übergänge schwarz überstrichen. Wenn man nicht weiss wo die Platte zusammengesetzt wurde, sieht man nix mehr.
    Ein m.E. wichtiger Punkt war dann der Hohlraum hinter der Schieferwand. Mit dem Ziel dass die "In Wall"-Lautsprecher nichts nach hinten abstrahlen habe ich den Hohlraum dahinter komplett mit Rockwoll ausgestopft. So sollen die LS - ähnlich einer Baffle Wall - nur nach vorne in den Raum abstrahlen. Desweiteren sollen so auch keine Vibrationen etc auftreten...















    c) Frontseite mittig - hinter LW


    Die 296x25x50 cm über der LW wurden mit Rockwoll ausgestopft - dies habe ich als Art "Bassfalle" gemacht, da der Einsatz dieser an den Ecken eines Raumes besonders wirkungsvoll sein soll. Zentral hinter der Leinwand kamen komplett 15cm Basotect hin (10cm + 5 cm Platte), welche dann noch mit meinen Akustikstoff-Resten schwarz gestaltet wurden. Die Befestigung der Platten erfolgte ganz einfach mit doppelseitigem Klebeband.


    Hier bin ich mir jedoch - im Nachhinein - nicht ganz sicher, ob dies zuviel war & so zuviel von den Höhen geschluckt wird...


    Der Lautsprecher hängt auf 5/8 der LW-Höhe - das hab ich irgendwo gelesen, dass die 'ne THX-Norm ist...









    So, dass wär's erstmal wieder....


    bye
    rené

  • Hi rené


    ich habe die gleichen Steinpaneele in meinem Kino, meine sind aber etwas heller.
    Diese schwarzen Steine sehen aber auch richtig gut aus. Ich denke, Du hast bis dahin alles richtig gemacht. :respect:


    Zitat

    Hier bin ich mir jedoch - im Nachhinein - nicht ganz sicher, ob dies zuviel war & so zuviel von den Höhen geschluckt wird...


    Diesbezüglich brauchst Du Dir keine Gedanken machen. Der Hochtonbereich wird stärker gebündelt in den Raum gestrahlt. Mineralwolle die in der Baffelwall sitzt schluckt keine Höhen.


    Bis jetzt kann ich echt nicht meckern. Man merkt, dass Du Dich mit der Materie "Akustik" auseinandergesetzt hast. Bin schon gespannt wie es weitergeht.


    Gruß Andi

  • N'abend allerseits...


    meine Steine nennen sich "Lajastein schwarz". Ich hatte die nicht direkt bei stones like stones bestellt, da der Lieferer vor Ort von mir die Versandkosten + Palettenpreis haben wollte - selbst bei Abholung
    Ich hab dann meine über die Towe GmbH (sitzen in Freilassing) bezogen - eigentlich verticken die Hotelzubehör, aber auf 'ner Unterseite waren die Steinpaneele dabei :zwinker2:


    Mit dem REW messen werde ich dann nächste Woche beginnen - habe heute noch den "Captain America" auf der Agenda ;-)
    Als Töne für's Messen werde ich die Heimkino-Test-DVD hernehmen, da sind ja (lt. Beschreibung) Testsignale dabei.


    In diesem Sinne..
    René

  • So.. wieder bischen Luft ... und deshalb weiter gehts im Thread


    3.) Leinwand


    Bei der Leinwand hatte ich ja richtig Bammel, was da wohl für Kosten auf einen zukommen würden. Ich hatte da von schalldurchlässigen LW's gelesen, welche mehrere Tsd. € kosten sollten.
    Zum Glück bin ich dann während meiner Internet-Foren-Recherchen auf die CheapTrick-Selbstbau LW gestossen, welche mich dann in Summe nur rd. 450 € gekostet hat.


    1) Keilrahmen
    Den Keilrahmen habe ich mir online bei "eurorahmen" geordert. Diesen kann man dort in jeder Größe bestellen. Die Stegen habe ich nur nach oben genommen, da in der Mitte ja der Center hineinkommt und nicht gg. eine Querlattung strahlen sollte. Das Zusammenstecken ist so easy -dass kriegt man auch mit 3 linken Händen hin ;-)




    2.) Weisses Backing + DC-Fix velours
    Nach dem Zusammenstecken des Keilrahmens ist es wichtig, dass man die Lattung an der Vorderseite mit schwarzem DC Fix velours beklebt. Dadurch schließt man aus, dass die Holzlattung durch die Leinwand durchschimmert. Das dies sonst passieren kann wurde in diversen Bauthreads beschrieben...
    Das Backing-Tuch ist wie ein ganz dünnes weisses Stofftuch, wodurch es akustisch durchlässig ist aber halt die Weisswirkung des Leinwand-Tuches selbst verstärkt.





    3.) Leinwandtuch
    Das Leinwandtuch (Phifer Sheer Weave) gibts um die Ecke in Kempten :big_smile: (Schiebek) und ist schalldurchlässig. Man muss sich dass so vorstellen, dass die LW ganz viel kleine Löcher hat so wie beim Fliegengitter. Vom Sitzplatz sieht man das aber nicht, sondern nur wenn dicht rangeht.
    Die Leinwand wurde gedreht (angebracht), um Moree [hoffentlich richtig geschrieben] zu vermeiden. Das war ebenfalls ein sehr guter Tip, den man den weiten des Netzes entnehmen konnte.




    Noch die Ecken abgeschnitten und festgetackert -> hoch lebe der Elektotacker




    Und fertig ist die Leinwand. Also ihr seht alles keine Zauberei



    Zum Schluss noch ein kleiner Blick hinter die Leinwand. Wie ihr seht hab ich den Rahmen einfach in mein Holzgestell eingesetzt und dann per Winkeln festgeschraubt. Diese natürlich -wie sichs gehört - noch schwarz gestrichen :-)






    Noch eins: Obwohl ich jetzt hier die Leinwand unter 3.) erläutere - so war dass bei mir der letzte Arbeitsschritt VORM Beamerkauf. Der Grund ist, dass ich jegliche Verschmutzungen (Farbe, Bohrstaub etc.) vermeiden wollte...


    In diesem Sinne
    René

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