Wir (JJ123, ein Kumpel und ich) hatten letzten Sonntag das Vergnügen uns die neue Voo Audio Lounge anhören zu können. Wobei inzwischen doch eher Dali Lounge passender wäre .
Als wir bei Moon ankamen, haben wir erstmal ein paar CDs gehört. Direkt nach den ersten Takten war klar, dass die Dali Epicon 2 quasi nichts vermissen lassen. Egal, welche Musik wir uns angehört haben, also egal ob rockig mit Pink Floyd oder ruhig mit Katie Melua oder elektronische Beats, wie bei Fever Ray, es klang alles super. Die Dali hatten eine wunderbare Auflösung, bei der gefühlt, kein Detail verloren ging.
Das ganze dann gepaart mit einem sehr schnellen, punchigen und tiefspielenden Bass. Die Dali sind zwar Kompaktlautsprecher, aber im Bassbereich hat nur in den seltensten Fällen ein bisschen Tiefgang oder Druck gefehlt. Das können manche Standboxen nicht so gut.
Auch die Räumlichkeit und Ortbarkeit war enorm gut, man konnte Instrumente und Stimmen immer in ihrer genauen Position wahrnehmen. Ortbarkeit in der Höhe und in der Tiefe waren hier auch kein Problem.
Insgesamt würde ich sagen, dass die Kette leicht warm klingt. Das hat mir persönlich enorm gut gefallen, da man dadurch stundenlang Musik hören konnte und, obwohl kein Detail verloren gegangen ist, waren die Boxen nie aggressiv oder nervig. Dabei haben die Dalis es aber auch hinbekommen, dass z.B. bei Katie Melua die S-Laute, wie auf der Aufnahme, weiterhin etwas spitz blieben.
Insgesamt war das eine top Stereovorführung. Jetzt weiß ich auch, warum die Dalis Epicon bei einigen Tests ungefähr genauso gut, wie die Wilson Audio Sophia bewertet werden.
Zum Testen hatten wir auch zwei Emotiva XPA 1 Gen 2 dabei. Diese haben wir dann mal gegen den Moon Stereovollverstärker getestet. Hier war aber schnell klar, dass die Emotivas in dem kleinen Raum an den kleinen Boxen vor lauter Kraft kaum laufen konnten. Grundton und Bass haben zwar deutlich zugelegt, das war aber schon zu viel des Guten. Außerdem kamen Details und Instrumente mit dem Moon natürlicher und besser zur Geltung. Alles in allem haben sich die Emotivas zwar gut geschlagen, aber für die Kette waren sie nicht der optimale Spielpartner.
Dabei ist mir aber aufgefallen, wie gut der von Dr. Gert Volk getunte G-Oppo ist. Ich war von Anfang an gespannt, wie der getunte Oppo klingt, da das, was Dr. Volk hier veranstaltet ziemlich extrem ist. Da werden neue Platinen eingebaut und der Signalweg teilweise komplett geändert. Alles in allem also das Umfangreichste Tuning, dass ich für den Oppo kenne. Deshalb war ich natürlich gespannt, ob sich so ein Aufwand lohnt.
Wir haben die Emotivas direkt an den Oppo angeschlossen und den Oppo als Vorstufe benutzt. Das hat aber ja nicht so gut geklappt. Also haben wir mal den Moon in den Bypass Modus geschickt, damit nur noch die Endstufen des Moon Vollverstärkers arbeiten und der Oppo als Vorstufe arbeiten muss. Interessanterweise war ein Klangunterschied zwischen der Vorstufensektion des Moon und dem Oppo als Vorstufe quasi nicht vorhanden. Der G-Oppo klingt im Stereobetriebt also tatsächlich so gut, wie die Vorstufensektion eines 7000€ Vollverstärkers. Das ist schon eine Leistung. Demnach könnte man sich mit dem Gerät also kleine Stereovorstufen wahrscheinlich gleich ganz sparen. Heimkinovorstufen haben hier, also wahrscheinlich auch keine Chance mehr, außer vielleicht die Bryston, da die im Stereobetrieb ja auch hervorragend sein soll.
Also Hut ab, vor dem, was Dr. Volk hier geleistet hat ;) .
Dann haben wir zum Mehrkanalbetrieb umgebaut. Dafür haben wir mal eine Emotiva an den Dali Epicon Vokal angeschlossen. Das hat dem Center richtig gut getan. Wir haben zwar nur mit der Emotiva gehört, aber Dirk meinte, dass der Center mit der Emotiva deutlich besser läuft als mit der Rotel, die vorher am Center hing.
Ich war vor einiger Zeit schon einmal bei Dirk und konnte mir damals das Kino mit den Martin Logans anhören. Damals fand ich das Kino schon recht gut, aber es hatte ein bisschen an Spritzigkeit im Mittelhochtonbereich gefehlt. Dafür war damals, wie bei Elektrostaten typisch, die Auflösung sehr gut.
Jetzt im neuen Kino arbeiten vorne die Dali Epicon 2 und der Epicon Vokal, hinten arbeiten Kef LS 50 als Surroundlautsprecher. Fürs Heimkino fungiert der G-Oppo als Vorstufe.
Das Ensemble macht seinen Job in eigentlich allen Bereichen besser, als die Martin Logans früher. Der Mittelhochton ist jetzt richtig dynamisch und direkt, dabei aber nie aggressiv. Auch die Auflösung hat kein bisschen gelitten, im Gegenteil, ich glaube die Dali machen sogar das nochmal einen Ticken besser als die Elektrostaten.
Besonders beeindruckend war dabei der Center. Der Leistet ganze abreit. Sowohl Bass, als auch und vor allem der Mittelhochtonbereich sind hier klasse
Surroundeffekte kamen auch recht gut, allerdings hätte ich an Dirks Stelle den Sessel schon lange rausgeschmissen, da dieser durch seine Hohe Lehne doch einiges an Surroundinformationen schluckt .
Einzig und allein der Bass war vor dem Umbau des Kinos noch einen bisschen besser, aber die beiden Boston Subs verrichten hier, in Sachen Tiefgang, Druck und Präzision, immer noch einen extrem guten Job und machen jeden Shaker überflüssig. Interessant war hier, dass ich mal ein Antimode in Aktion hören konnte. Dieses war zwar noch nicht Manuell nachjustiert, sondern nur automatisch eingemessen, aber es war dennoch interessant. Für Livekonzerte wie Alicia Keys VH 1 Storytellers hat das Antimode gut gearbeitet. Der Bass kam noch etwas präziser und trockener, aber bei Filmen, wie z.B. Enders Game kam erstmal Ernüchterung auf. "Mh am Tiefgang fehlts aber etwas" daraufhin hat Dirk das Antimode ausgemacht. Und ach du Schande ging das danach ab . Erstmal mussten die Türen des Schränkchens geöffnet werden, da diese fröhlich mitgeschwungen und geklappert haben, danach konnte man aber ein abartiges Tiefbassgewitter erleben. Zum Glück waren die Nachbarn informiert oder nicht da
Alles in allem ist das Antimode also interessant, aber in der Standardeinstellung nimmt es meiner Meinung nach teilweise zu viel Bass weg. Das mag für Konzerte gut sein, aber in Filmen fehlt es dann etwas an Effekten finde ich. Da kann man aber zum Glück ja noch Manuell nachjustieren.
Beim Bass Sweep von Oblivion ist uns dann noch die 50Hz Mode aufgefallen, da dort der Sweep kurz aussetzt, um dann bei den tieferen Frequenzen wieder zu erscheinen.
Am Schluss haben wir dann noch Lone Survivor angeschaut. Dazu kann ich... Moment... Autsch... Au! Blöde Grantsplitter... eigentlich nicht viel sagen, aber ich glaube ich bin auch 2-3 Mal angeschossen worden
Fazit des ganzen: Ich kann Dirk nur zu seinem neuen Kino beglückwünschen. Das ist in allen Bereichen ganz weit vorne mit dabei. Nur die 50Hz Mode und die zu Hohe Rückenlehne des Sessels, wodurch die Surroundeffekte etwas verschlechtert werden, würde ich als Kritikpunkt bezeichnen.
Alles in Allem also ganz großes Kino auf kleinstem Raum!