Wie muss ein Subwoofer klingen

  • Hallo Jan,


    Das es bei 80 Hz Trennung und aktiven Sub für alles darunter größere Guppenlaufzeitunterschiede gibt, ist doch normal, oder?


    das kommt darauf an welche Gruppenlaufzeit die Einzelsysteme haben und wie tief sie spielen. Im Übergangsbereich steigt sie auf jeden Fall an, je tiefer getrennt wird desto höher. Daher sollte die Trennung auch nicht zu tief erfolgen.
    Mit einem geschlossenen Satelliten und einem Bassreflex Sub wird sie sicher ansteigen. Sind beide Bassreflex kann sie sogar sinken.


    Gruß
    Holger

  • Hier nochamal 1/1 Glättung Group Delay und Excess Group Delay übereinander (blau Group Delay). Welche Kurve ist denn nun aussagekräftig Group Delay, oder Excess GD?


    Wenn ich das richtig verstanden habe ist Excess GD die "richtigere" Methode. Aber mit solchen Messungen im Raum bin ich immer vorsichtig, keine Ahnung wie genau das ist. Ob damit wirlich absolute Aussagen getroffen werden können? Um verschiedene Systeme im selben Raum zu vergleichen ist das sicher OK. 30 ms wäre ein guter Wert, 50 ms sehr hoch.


    Vieleicht komme ich diese Woche noch dazu selber mal zu messen.

  • Hi Andi,


    Kann man mit einer GD Messung etwas über die Qualität eines Lautsprechers, bzw. einer Wiedergabe sagen ? Eine gerade Linie dürfte das Ideal sein richtig ? GD ist wohl eine Ableitung von der Phase was ich jetzt so gelesen habe.


    genau, eine gerade Linie wäre das ideal, das gibt es aber nicht außer mit linearphasigen Systemen B)
    Je kleiner die Gruppenlaufzeit desto "trockener" die Basswiedergabe. Geschlossene Systeme haben hier natürlich Vorteile.
    Im unteren Bassbereich habe ich keine Angaben gefunden. K+H spricht von 2,5 ms bei 100 Hz.


    Gruß
    Holger

  • Aktivposten
    danke für deine Erläuterungen.


    Latenight
    ich habe gelesen, das sich jeder Filter/EQ auf die Phase und das GD auswirkt. Allerdings dürfte es doch z.B bei einem 3 Wege System, max 3 Delays geben, für jedes Chassis eins, wenn sie nicht optimal abgestimmt sind.
    Innerhalb des Frequenzbandes des jeweiligen Chassis müsste das Delay doch Immer dasselbe sein, oder?


    Holger sagte doch, das Group Delay, bzw. nur das Delay, sei die Zeit, die ein Chassis benötigt, um das elektrische Signal in ein akustisches umzusetzen. Das tut das jeweilige Chassis, in seinem Arbeitsbereich, doch dann für alle darin vorkommenden Frequenzen, oder?


    Daher erwarte ich bei einem Sub-Satsystem mit perfekt abgestimmten Satteliten nur ein Delay unterhalb der Trennfrequenz. Das könnte ich doch dann über eine Verzögerung optimieren oder?


    Scheint ein sehr komplexes Thema zu sein.


    Um mal wieder zum eigentlichen Thema zu kommen. Der Bass in Ralphs Kino, war für mich, der bisher beste Bass den ich gehört habe. Präzise, druckvoll und schnell. Es soll zwar, laut Ralph, die letzte Oktave fehlen, aber das ist mir nicht negativ aufgefallen. Er setzt natürlich auch Vollbereiche ein, das dürfte der Präzision zu Gute kommen, und den Rest erledigen dann wohl die Dipolsubs.
    Ich denke das diese Präzision, gerade im Kickbassbereich, mit keinem Sub-Satsystem hin zu bekommen ist, oder?


    Gruß Jan

  • Zitat

    ich habe gelesen, das sich jeder Filter/EQ auf die Phase und das GD auswirkt. Allerdings dürfte es doch z.B bei einem 3 Wege System, max 3 Delays geben, für jedes Chassis eins, wenn sie nicht optimal abgestimmt sind.
    Innerhalb des Frequenzbandes des jeweiligen Chassis müsste das Delay doch Immer dasselbe sein, oder?


    Ohne die Abhängigkeit von Raummoden, würde ich das bei einem gut konstruierten Lautsprecher auch so sehen. Offensichtlich kann man das GD aus der Phase ableiten. Nach dem auch die Phase einen großen Einluss durch den Raum erfährt, sind die Gruppenzeitmessung im Raum mit Vorsicht zu genießen, wenn man nicht im Nahfeldd und ohne Fensterung (Gaten) misst. Das wären damit die gleichen Bedigungen wie bei messen der Phase.

    Zitat

    Holger sagte doch, das Group Delay, bzw. nur das Delay, sei die Zeit, die ein Chassis benötigt, um das elektrische Signal in ein akustisches umzusetzen. Das tut das jeweilige Chassis, in seinem Arbeitsbereich, doch dann für alle darin vorkommenden Frequenzen, oder?


    Jo sehe ich auch so. Die Chassis sollten halt auch gut zusammen können. Wobei die tiefen Frequenzen eben auch länger brauchen um das elektrische Signal in eine
    akustisches Signal zu verwandeln. Die GD steigt daher zu den tiefen Frequenzen an.


    Ich vermute mal, dass Holger sein Statement auf dieses Paper von >>> neumann kh bezieht.


    Der Artikle ist zum Thema schon recht umfangreich. :respect:


    Ich hatte Dich zum Thema EQ gefragt weil ich eine Interessante Info zum Thema GD und Filter im >>> Manual von REW gelesen habe.
    Offensichtlich kann man mit Hilfe des "Excess Group Delay" Graphen feststellen, welche Bereiche des Frequenzbandes, sinnvoll mit einem EQ zu bändigen sind und welche nicht.


    Im GD Graph kann mann unter Controls den Button "Generate Minimum Phase" klicken, dann am unteren Rand nur den Schalter "Excess Group Delay" eingeschaltet lassen.
    Dort wo eine Spitzen im Graph zu sehen sind (meist auch eine tiefe Senke im FG) sollte kein EQ eingesetzt werden. Aber da wo bei Dir die Spitzen sind setzt Du ja eh keine Filter mehr. :zwinker2:


    Das die beiden Subwoofer am gleichen Aufstellungsort einen nahezu identischen Frequenzgang haben ist weiter nicht verwunderlich wenn sie in der Lage sind Bass im Freifeld linear wiedegeben können. Unterschiede sollte es dann hauptsächlich im Tiefgang geben.


    Zitat

    Um mal wieder zum eigentlichen Thema zu kommen. Der Bass in Ralphs Kino, war für mich, der bisher beste Bass den ich gehört habe.


    Man empfindet einen Bass auch als "schneller" wenn er nicht ganz so tief spielt oder die Raummoden nicht so anregt. Dazu würde ich Dir gerne den nachfolgenden Artikel
    >>> Häufige Fragen zu Subwoofern sehr nahelegen.


    Auszug


    Zitat

    Gute Subwoofer machen einen "schnellen" Bass
    So wie es da steht ist das Unsinn, denn der Subwoofer an sich ist in aller Regel nicht Schuld daran. Ihm werden ja nur die tiefen Töne (= langsame Amplitudenänderungen) zugeteilt, selbst wenn er sehr schnell wäre (= eine hohe obere Grenzfrequenz besitzen würde) könnte er diesen Trumpf gar nicht ausspielen.
    Merke: Die Schnelligkeit des Basses passiert im Mittel- und Hochtonbereich!


    Wenn allerdings die tiefen Frequenzen lauter wiedergegeben werden als die mittleren und hohen, dann führt dies zu einem "behäbigen" Klangbild - ohne dass der Bass deswegen langsamer oder schneller wäre. Das ist ein psychoakustisches Phänomen. Wenn man 2 identische Subwoofer hat, einen jedoch so entzerrt dass er tiefer spielt, wird einem dieser auch "langsamer" vorkommen - auch das ist ein psychoakustisches Phänomen, das sich mit der höheren Gruppenlaufzeit erklären lässt.

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