"Sinnkrise" bzgl. Einmessen eines AVR (auf mehr als einem Hörplatz)

  • Hallo,

    seit Jahrzehnten betreibe ich das Hobby nun und eine der ersten Taten bei einem neuen AVR war stets das Einmessen.

    Wurde immer vornehmer, nun sogar auf x Hörpositionen mit dem aktuellen Denon X4400 (bei 7.1.4 Setup und einem DBA). REW ist im Einsatz und vermag neben viel Verwirrungen auch das ein oder andere zu erleuchten.

    Möchte diese Jahr gern upgraden, interessieren würde mich SurroundAI von Yamaha oder der Denon X4800.

    Wenn Denon, interessiert mich auch Dirac MultiBass (obgleich unverschämt teuer in Relation zum AVR) - könnte das mit seinem Zeitmanagement ggf. sogar mein DBA so ausmessen dass es den Delay im DSP nicht braucht?!

    Alles nette und hochinteressante Fragen, an die mich gern begeben würde mit xxx Stunden Einsatz.


    Sehe ich mir aber mein Realanforderung an: 2 Sitzreihen mit je 3 Leuten, also eine Soll-Sweetspotfläche von min. 150x150cm, so fällt mir eine Aussage von Prof. Klipsch aus der Mitte des 20.Jahrhunderts ein:

    "geht mir weg mit EQ aller Art. Das stimmt maximal für das linke Ohr, rechts stimmt es schon wieder nicht!"

    Da hat er nicht unrecht: wird einem mit der Option, unterschiedliche Hörpositionen wählen zu können, hier nicht Schlangenöl verkauft ? Egal, was der AVR messen und korrigieren mag, er versaut sich damit die gerade gemachten Optimierungen an anderer Stelle! Dito mit Laufzeitjustagen.

    Vulgo: man kann nur ein Mittel bilden, alles andere ist Augenwischerei und den Aufwand nicht wert.

    Würdet ihr die Aussage teilen - und damit die ganzen Aufwandsorgien ad absurdum führen, die man so macht?

    Oder übersehe ich da was?


    Viele Grüße

    GGA

  • Früher zu Beginn von HK habe ich mir bestimmte Möglichkeiten gewünscht und es war aufwendig.

    Jetzt ist es möglich und nutze das. Ob es MultEQ-X, DLBC oder gar Trinnov Optimizer. Sie machen es nicht schlechter. Natürlich ist ein geübter Umgang notwendig.


    Dirac mag teuer sein aber mich überzeugt das Ergebnis sehr.

  • Da hat er nicht unrecht: wird einem mit der Option, unterschiedliche Hörpositionen wählen zu können, hier nicht Schlangenöl verkauft ? Egal, was der AVR messen und korrigieren mag, er versaut sich damit die gerade gemachten Optimierungen an anderer Stelle! Dito mit Laufzeitjustagen.

    Vulgo: man kann nur ein Mittel bilden, alles andere ist Augenwischerei und den Aufwand nicht wert.

    Würdet ihr die Aussage teilen - und damit die ganzen Aufwandsorgien ad absurdum führen, die man so macht?

    Oder übersehe ich da was?

    Ja und nein. Wenn du einfach nichts machst, hast du egal wo du sitzt die gleichen Abstände (Default 3m im Denon) und dann klingt es total grottig, es ist auch nichts eingepegelt und die Lautstärke ist absolut nicht mehr gleichmässig. Faktum: Es klingt so schlecht wie es nur sein kann. Habe die Erfahrung auch gehabt jetzt paar Tage, Kino zuende verkabelt, AVR Reset und einfach gehört.


    Dh Pegel und Delay musst! du machen. Dann die 2. Frage: Brauche ich EQ?


    Auf jedenfall, hast du einen stark nicht linearen Frequenzgang, zb +20db bei 400hz und -20db bei 900Hz, hörst du das natürlich. Kannst dich dran gewöhnen, aber das ist nicht das Ziel. Hier kannst du bei den +20db per EQ eingreifen (es ist geschenkter Raumpegel) und bei -20db nur durch Positionierung im Raum (Du selbst sitzt anders oder stellst die Boxen um). Oder über Akustikmaßnahmen wenn dies Auslöschungen sind die durch Reflektionen im Raum entstehen.


    Ich selber habe heute mit Dirac MultiSub eingemessen und es ist wirklich gut geworden. Grad weil ich eine stark dröhnende Ecke hatte (bzgl Nachbarn) die ich nie rausbekommen hatte. Dirac schafft es aber hier meine 2 Subs (einer in dieser Ecke und einen in der Front) so anzugleichen, dass die Ecke nicht mehr dröhnt, aber am SItzplatz gut was ankommt. Ist aber sicher auch für Könner von Hand und MiniDSP möglich. Ich persönlich hab es nicht hinbekommen.


    Thema Sweetspot: Bei keiner Einmessung und bei keinem Raum wirst du einen 1,5mx1,5m Sweetspot hinbekommen wo alles in Pegel und Phase spielt. Den Tod muss man sterben. Sowas funktioniert nur auf einem Referenzplatz wo dein Kopf am besten noch angenagelt ist ;) Grad wenn dein Raum nicht gross ist, hast du Probleme. Lösung ist immer ein grosser Raum, am besten 10x10m wo dann die Lautzeituntereschiede auf dem Sitzquadrat sich bei Abständen von 5m zur Box nicht so stark auswirken. Problem ist nur: Keiner hat so einen Raum.


    Also ist alles was du machst mit Einmessung ein Kompromiss die Fehler des beengten Raumes bestmöglich zu korrigieren. Perfekt wird es aber nie. Was jedoch geht ist dass du verschiedene Sitzpositionen einmessen kannst und in Dirac auch umschalten. Aber nur für dich alleine! Niemals mit mehreren Personen. Es gibt also keine Einmessung wo vorne einer sitzt und hinten und beide bekommen eine perfekte Einmessung zugespielt. Je grösser der Spot den du einmisst (also wenn mehrere Leute schauen), ist es immer ein Kompromiss wo du viel verlierst und es geht auch nicht anders. Nichts machen wäre halt noch schlechter ;)

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