Hallo,
ich habe zwar in einem anderen Bericht schon mal den Zusammenhang erklärt, aber hier gerne noch einmal.
Der Dämpfungsfaktor ist nicht immer entscheidend für den Klang.
Wie fast alles in diesem Bereich, sind es Zusammenhänge und Wechselwirkungen.
Wer einen aktiven Lautsprecher aufbaut, sollte nur im Tiefton darauf achten.
Ab den Tiefmittelton bis in den Hochtonbereich, ist es kein Problem, Verstärker mit geringen Dämpfungsfaktor zu verwenden.
Hier werden sehr kleine Schwingspulen mit geringen Massen und hohen Wirkungsgrad verbaut.
Ich selbst betreibe Röhren Monos, mit DF 1.
Da ich den Tiefton aktiv betreibe, ist das für die Röhre aber kein Problem.
Würde ich diese aber an Fullrange-Ls betreiben mit massiven Bässen, wäre das Ergebnis, eher ungenügent.
Die Kontrolle im Bass wäre kaum mehr vorhanden.
Deshalb haben Röhren auch den Ruf, langsam und unpräziese im Bass zu spielen.
Sollte aber z.B ein Breitbänder mit guten Wirkungsgrad daran hängen, wird auch der Tiefton, einwandfrei spielen.
Auch an Ls wie die alten Infinty mit extrem schwankenden Impendanzkurfen, würde das den Klang beeinflussen.
Ab einem DF von 30 ist das dann aber immer weniger klangbeeinflussend.
Da diese aber auch noch sehr gerige Impendanzen bis teils unter 2 Ohm hatten, waren sehr stabile Verstärker mit geringen Ausgangswiderstnd nötig.
Warum gibt es dann überhaupt Verstärker mit geringen DF ?
Weil natürlich ein sehr hoher DF auch Nachteile hat.
Diese starke Kontrolle, benötigt u.A eine starke Gegenkopplung.
Diese wiederum, wirkt sich dämpfend auf den Mittelhochton aus.
Die Räumlichkeit und feinste Details im Hochton, werden bedämpft.
Der Dämpfungsfaktor sagt aus, wie gut ( u.A ) der Verstärker, mit den zurückgeleiteten Strom zurechtkommt.
Wer einen Tieftöner mit einem guten Wirkungsgrad, einer geringen Masse und kleinen Schwingspule verwendet, kommt auch mit geringen DF zurecht.
Selbst bei hohen Pegel, bewegt sich die Schwingspule nur gering im Magnetfeld.
Produziert deshalb weniger Induktionsstrom, der zurück fließt.
Wer aber einen richtigen Brummer an Bass betreibt,schlechter Wirkungsgrad, große Masse, großer Hub, große Schwingspule, benötig einen hohen DF, damit der Bass kontrolliert bleibt.
Das bedeutet, umso größer der Schwingspulendurchmesser wird, umso höher muß der DF werden.
Das war bei mir, bei meinen Aliante LTD mit 17,5cm Schwingspule, sehr problematisch.
Ein Class-D mit DF 80 war hier kompl. ungeeignet.
Meine Helix 1000 mit DF einstellbar bis ca. 5000, konnten dagegen volle Kontrolle zeigen.
Wärend also ein PA-Tieftöner meißt auch mit Verstärkern mit geringen DF gut kontrolliert werden kann, ist das mit einem Brummer, nicht möglich.
Hier sind dann wirklich Spezialisten notwendig.
Was nicht heißt, das es gar nicht funktioniert, nur ist die Präzision nicht gut.
Natürlich sind auch noch andere Faktoren für gute Kontrolle wichtig.
z.B sehr schnelle und stabile Netzteile.
Die reine Leistung ist aber kein Indiez für gute Kontrolle und damit Klang.
Noch kurze Anmerkung zu den LS-Kabeln. Auch wenn hier Vodoo-Gläubige sind, will ich darauf hinweisen.
Ein großer Querschnitt, ist nur für den Tiefton wichtig. Hier eine Ader mit 4 oder 6 q ist kein Problem.
Im Mittelhochton aber, fließt nicht so viel Strom.
Dagegen sind hier der Skineffekt die Induktivität und Kapazitiven-Werte, klanglich beeinflussend.
Wer lange Wege zu den Ls verlegen muß, sollte deshalb auch verdrillte Kabel verwenden. z.B mit 8 Adern.
Diese haben dann je Ader einen kleinen Querschnitt, aber insgesamt wieder geringen Widerstand.
Gruß Chris