Beiträge von Omardris

    Es ist dieselbe LUT.


    Nur zur reinen Sicherheit die Nachfrage, ob und mit welcher "Black-Funktion" hast Du die LS-LUT für MadVr auf Videolevel konvertiert?
    Ich selbst habe da keine Erfahrung mit, da ich MadVr nicht nutze.


    Bei den Bildern ist klar, dass auf der linken Seite der Radiance und der rechten MadVR (etwas kontrastreicher, aber mit Farbstich) aktiv ist. Wenn ich zum Radiance DTM auch noch den Sony Contrast-Enhance dazu schalte, der einfach oben hell und unten dunkel macht, dann wird das Bild auch noch knackiger, es gehen aber ebenfalls Details verloren. Das Ganze ist wirklich auch sehr eine Geschmackssache und ggf. vom restlichen Setup - Wohnzimmer oder optimierter Raum etc. abhängig.
    Den Versuch von Chris Deering, einen Vergleich Radiance gegen Dolby Vision auf einem OLED zu machen, finde ich sehr interessant. Denn die zentrale Frage bleibt ja "wo ist denn das Soll - wie soll es denn wirklich aussehen". Da wird der Streit nie aufhören.

    Hallo Stefan,
    ich glaube Du zäumst gerade das Pferd von hinten auf, in dem Du ungeduldig versuchst die kompliziertesten Themen als erste anzupacken.
    Ich kann Dir nur raten, Dich erst einmal in die Grundlagen der Bilddarstellung und Videokalibrierung einzulesen und dann mit einer einfachen Messung eines SDR/BT709-Zieles, das die meisten Projektoren auch recht gut erreichen, anzufangen.
    So habe ich das vor 20 Jahren auch gemacht und im Gegenzug käme ich z. B. heute nicht auf die Idee, einen Abhörmonitor für ein Aufnahmestudio zu bauen, obwohl ich sowohl einen Lötkolben sowie ETF5 und REW samt Messmikrofon besitze. :big_smile:


    Light Illusion hat zum Thema Videokalibrierung sehr umfangreichen Lesestoff dazu unter:
    https://www.lightillusion.com/profiling_manual.html
    Zum Programm HCFR gibt es von Huffman, aber auch von "unserem" George Lucas schöne Anleitungen, die viel Grundsätzliches erläutern.
    Das ist alles kein Hexenwerk, aber man muss bestimmte Zusammenhänge einfach verinnerlichen, damit kein Unsinn draus wird.
    Als erstes sollte man sich kurz mit dem CIE-Observer von 1931 und dem Dreifarbensystem beschäftigen. Da basiert der ganze Farbraumkram drauf und man versteht plötzlich, warum die Farbfilter in den Messgeräten auf CIE 1931 abgestimmt sind und was eine 3-D-LUT eigentlich macht, aber auch, warum ein Projektor beim Farbraum nicht zaubern kann.


    Dazu gehören auch grundsätzliche Kenntnis zu den Messgeräten und Techniken. Man sollte Colorimeter und Spektrometer sowie Luminanzmessung und Illuminanzmessung schon unterscheiden können und wissen was ein Cosinusdiffusor ist und welche Aufgabe er hat.


    Das Meiste davon ist völlig unabhängig von der eingesetzten Software.
    In der Messpraxis kommen dann der Messaufbau und so Themen wie Videolevel (0-255/16-235) oder Bitgenauigkeit der HDMI-Ausgabe bei Laptops dazu. Nur wenn man sicher ist, dass eine Messung in Ordnung ist, kann man damit etwas anfangen.


    Erst ganz zum Schluss stellen sich die Fragen nach Einsatz von 1-D- oder 3-D-LUTs, HTPC oder Prozessor.


    "Eine Messung ist immer die Antwort auf eine bestimmte Frage und daher muss man lernen, die richtige Frage zu stellen und dann auch die Antwort zu verstehen"


    Wir helfen ja gerne weiter, aber dieser Thread zeigt, dass es ganz ohne Grundlagen dann doch nicht geht. ;)
    In dem Sinne wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest. :sbier:

    Weit genug weg und somit groß genug um einen "Mittelwert" des Messbereichs zu erhalten und nah genug dran um in untersten Graubereichen noch verlässliche Werte zu messen.


    Sorry, das ist nicht so ganz richtig. Beim Messen der Leuchtdichte - und das ist eine reflektive Messung von der Leinwand - spielt der Abstand des Sensors von der Leinwand keine Rolle, so lange es sich nicht um riesige Abstände handelt. Ob der Sensor 1m oder 2m oder 0,5m von der Leinwand entfernt ist, hat auf die Messung keinerlei Einfluss, die Leuchtdichte bleibt gleich. Bei sehr weiten Messabständen in nicht optimierten Räumen kann es aber sein, dass eventuell "Seitenlicht" nicht nur auf die Leinwand, sondern auch direkt in den Sensor gelangt und das ist gar nicht gut. Bei solchen Messungen werden daher Objektivvorsätze verwendet.
    Bei sehr kurzen Messabständen muss der Sensor ggf. zu stark angewinkelt werden, um seinem Schatten auszuweichen. Das erkennt man dann daran, dass sich bei größerem Abstand durch Veränderung des Kippwinkels die Leuchtdichte deutlich ändert.
    Zur groben Orientierung wegen des Schattens: Ein EODIS3 hat bei einem Abstand von 30cm ungefähr einen Messkreis von knapp 6cm Durchmesser. Bei 60cm Abstand sind es ca. 11cm.
    Hat man Bedenken bezüglich der Genauigkeit bei dunklen Messbildern, hilft nur, das Bild per Zoom zu verkleinern, oder den Projektor näher an die Leinwand zu stellen, was bei Deckenmontage gar nicht lustig ist. Wer ein hinreichend großes Stück seines Leinwandtuches hat kann auch eine kleine Messleinwand bauen, die dann dichter an der Projektor platziert wird.
    Man kann aber auch den Projektor gegen ein entsprechend empfindliches Messgerät tauschen, nur hat man dann nichts mehr zu messen. :byebye:

    Also ich habe die neue Firmware installiert, meinen HDR-CMS-Speicher mit Maxlight 600 (Faktor 5 x 120 Nit) einfach mal auf "Default" gesetzt und dann MadMax eingelegt.
    Das war so gut, dass ich den Film - ohne Ton - fast komplett gesehen hätte. Richtig knackig das Bild.
    Was bin ich happy, dass ich den Radiance beim Wechsel auf dem VW760ES nicht verkauft habe. :respect:

    Das Angebot von Light Illusion, dass jede in 2019 erworbene LightSpace-Lizenz - und das gilt auch bei Ugrade auf eine höhere Version - kostenlos in eine entsprechende Lizenz für das neue ColourSpace überführt wird, gilt weiterhin!


    Meine o. a. Ausführungen bezogen sich auf ältere Lizenzen. Aber auch hier soll es eine Regelung geben, dass der Zeitpunkt des Erwerbs berücksichtigt wird, so dass jemand, der z. B. 2018 LightSpace gekauft hat, weniger zahlt als wenn der Kauf 2015 erfolgte.
    LightSpace wird auch nicht bei Veröffentlichung von ColorSpace eingestellt, sondern wird einige Zeit weiter gepflegt. Wie lange, weis ich aber nicht.
    Light Illusion wollte sich halt im Markt von Calman und den jährlichen Gebühren unterscheiden. Das eine Firma aber letztlich nicht über viele Jahre kostenlos Updates nachliefern kann, ist irgendwie verständlich und ColourSpace hat eine völlig neue und moderne Entwicklungsplattform.

    ich komme mal hier auf die Frage von Stefan aus dem madVR Thread zurück bezüglich Software zum Kalibrieren und deren Unterschiede.


    Die eingesetzte Software für die Videomessung spielt m. E. gar nicht eine so große Rolle. Hier gilt eher der Grundsatz "die beste Software für mich ist die, die ich am besten beherrsche und die mein Equipment unterstützt".


    Aber natürlich gibt es einige Unterschiede. Daher ein sehr grober Überblick aus meiner Sicht.


    "Calman" kommt aus dem Consumerbereich, stellt zahlreiche gut vorbereitete Workflows bereit und hat eine sehr verständliche Darstellung der Ergebnisse. Gleichzeitig unterstützt es zahlreiche Sensoren und Generatoren sowie Displays bis hin zu einer fast automatischen Kalibrierung.
    Calman ist kostenpflichtig und hat eine jährliche Wartungsgebühr. Die Lizenz selber ist aber nicht zeitlich begrenzt.


    Leider wird die sehr beliebte Calman-Home-Enthusiast-Version ab März 2019 nicht mehr angeboten und bestehende Lizenzen nur noch bis September 2020 gepflegt. Das ist sehr sehr bedauerlich.


    Die ab März 2019 angebotenen Home-Lizenzen beziehen sich auf bestimmte TV-Hersteller (keine Projektoren) und werden nur ein Jahr lang gepflegt (Updates), sind dafür aber recht günstig. Sie unterstützen die im Homebereich üblichen Sensoren von DataColor und Xrite sowie eine kleine Palette von Patterngeneratoren - auch den von MadVR, aber Lumagen nicht mehr.
    3-D-LUTs werden von den neuen Home-Versionen nicht unterstützt/erzeugt - weder für LUT-Boxen (z.B. Radiance) und auch nicht für MadVR. Bei Projektoren unterstützt das neue Calman Home nur das manuelles Kalibrieren.


    "LightSpace" kommt aus dem Profibereich der Filmproduktion, wo durch den Einsatz verschiedener Kameras und Farbräume die 3-D-LUT-Generierung und Farbraumtransformationen/-konvertierung tägliches Geschäft ist. Der Schwerpunkt des vor ca. 12 Jahren vorgestellten Programmes liegt in der LUT-Erstellung und Farbkonvertierung. Das Kalibriergeschäft ist nur ein Teil von LightSpace und bezog sich zunächst im Wesentlichen auf Displays der Filmpostproduktion. Daher kommt auch das stark auf Normen basierende Konzept des Programmes und wenn man Steve Shaw als Formalisten bezeichnet, ist das sicher richtig.
    Gleichzeitig sind die Genauigkeitsanforderungen im Produktionsbereich sehr hoch.
    Hinsichtlich der LUT-Berechnung geht LightSpace einen anderen Weg als z.B. Calman, das eine iterative Methode mit mehreren Messungen verwendet.
    Light Illusion berechnet seine LUTs in LightSpace auf Basis einer Messreihe (Charakterisierung) und eines theoretischen Korrekturmodels. Dadurch reicht eine Messreihe für mehrere Ziele.


    Den Consumermarkt für LightSpace hat Light Illusion erst vor ein paar Jahren entdeckt und schlägt sich dort eigentlich recht gut.
    Die Benutzerschnittstelle von LightSpace kann ihre Herkunft nicht verleugnen. Absolut funktionell und schnörkellos und man muss einfach wissen, was man will. Dazu werden aber nahezu alle auf dem Markt befindlichen Sensoren, Generatoren und LUT-Boxen sowie Bildschirme im Profibereich unterstützt.


    Im Consumerbereich hinkt LightSpace aber Calman bezüglich TVs hinterher und setzt für die Geräte der Firma LG das Tool "DeviceControl" ein.
    Im Gegenzug bietet aber schon die kleinste Home-Lizenz (HTL) ein richtig brauchbares Leistungspaket und ist mit der Calman Enthusiast vergleichbar, nur das LightSpace HTL eine vollwertige 3-D-LUT Berechnung bietet und die LUT dann entweder direkt in das Display bzw. die LUT-Box lädt oder eine entsprechende Exportdatei erzeugt. Für MadVR z.B. gibt es da ein spezielles Format.
    Aber auch 1-D-LUTs können erstellt werden. Schon die HTL-Version kann fertige RGB-korrigierte Gammakurven (ldt-Dateien) für den Sony-Image-Director erzeugen oder entsprechende für die JVC-Projektoren vorbereiten.


    Wie schon von Surffreak erwähnt ist LightSpace auch kostenpflichtig, Light Illusion verzichtet aber auf eine jährliche Gebühr. Dafür muss man aber für das in 2020 erscheinende Nachfolgeprogramm "ColourSpace" einen Updatepreis zahlen.


    Ganz grob kann man sagen, dass sich die kostenpflichtigen Programme hinsichtlich des Preises sehr stark an dem eingesetzten Messequipment und den LUT-Boxen etc. orientieren. Die Sensoren und Generatoren aus dem Consumerbereich werden von den Home-Versionen, die Profi-Messgeräte von den teureren Profiversionen unterstützt.


    Besonderen Augenmerk möchte ich auf das kostenlose Programm HCFR legen, weil es m. E. eine echte Meisterleistung darstellt. Da es die Treiber von "Argyll CMS" nutzt, unterstützt es eine Vielzahl von Sensoren. Leider hat es für die Unterstützung der gängigen Generatoren und LUT-Boxen nicht mehr gereicht. MadVR und Raspberry Pi als Generatoren gehen aber. 3-D-LUTs können auch nicht gebaut werden, aber zum Einarbeiten ist das Programm echt klasse.
    Seit Frühjahr 2018 hat die Entwicklergruppe um "Zoyd" die Arbeiten an HCFR offensichtlich eingestellt, aber es hat sich diesen Herbst noch jemand (bberu) gefunden, der eine Anpassung für das neue DataColor Spyder X gemacht hat.
    HCFR ist eigentlich sehr leicht zu bedienen und im Netz gibt es irre viel Infos dazu.


    Ganz auf "Argyll CMS" basiert das kostenlose (Spenden erwünscht) Programm DisplayCal, das seinen Schwerpunkt in der Monitorkalibrierung hat, laufend gepflegt wird und ebenfalls 3-D-LUTs berechnen kann. Ich setze zwar ein DisplayCal-Profil auf meiner Windows-Workstation ein, nutze das Programm aber nur gelegentlich.


    Mit dem Programm "Chromapur" kennt sich Karl() besser aus - ich hatte das nie im Einsatz.
    Dafür kann ich aber noch mit einem USB-Dongle für das Programm "ColorFacts Professional" - so um das Jahr 2004 - aufwarten. Das läuft bei mir noch auf einem alten Acer-Laptop mit Windows XP und war sauteuer. ;)


    Da ich mich inzwischen mit LightSpace angefreundet habe, nutze ich dies hauptsächlich für den gesamten Kalibrierprozess. Allerdings prüfe ich die Ergebnisse dann gerne mit Calman nach - zwei Programme sehen besser. :sbier:

    doch leider kenne ich fast gar keinen der madvr mit einer lut verwendet!
    was meinst du, ist nicht bekannt was damit möglich wäre oder fehlt die richtige software?


    Ich setze weder einen HTPC ein noch benötige ich MadVr - habe genug Baustellen.
    Daher kann ich nur vermuten, dass die LUT-Geschichte unbekannt ist oder zu kompliziert erscheint.

    Da hier häufiger der Begriff "3-D-LUT" fällt, möchte ich doch höflich darauf hinweisen, dass die meisten unserer Anzeigegeräte solche LUTs gar nicht nutzen können. Schon das Speichern von 1-D-LUTs ist nicht immer möglich.
    Keiner der im Heimkinobereich eingesetzten Projektoren kann m. E. eine 3-D-LUT verarbeiten.
    Bei den TVs gibt es seit 2018/2019 einige wenige, bei denen man tatsächlich solche Matrixen speichern kann. Im Profibereich - Monitore der Postproduktion - ist das viel öfter der Fall.
    Das Thema 3-D-LUT stellt sich also in vielen Fällen nur im Zusammenhang mit einem Videoprozessor oder einem HTPC. Ich bin mir nicht sicher, ob das hier jedem klar ist.
    Wenn nur die Standardregler des Displays zur Verfügung stehen, reicht ein kostenloses Programm wie HCFR, das übrigens sehr gut ist, völlig aus.
    Das empfehle ich auch zur Einarbeitung in das Thema.

    Sind das notwendige Features oder ist eher ein Komfortgewinn?


    Beim Einsatz eines Radiance Pro trifft man LightSpace deswegen so oft an, weil LightSpace das einzige Programm ist, dass große 3-D-LUTs wirklich korrekt berechnen kann. Wer einen Radiance Pro richtig nutzen will, kommt um LightSpace bzw. Light Illusion eigentlich gar nicht herum - so einfach ist das.
    Will man nur sein Setup mal nachmessen und mit den vorhandenen Reglern etwas korrigieren, kann man jedes beliebige Programm nehmen. Deshalb ist z. B. HCFR - zurecht - so beliebt.

    Wie Karl() schon richtig geschrieben hat, kommt LightSpace ursprünglich aus dem Profibereich und setzt ein grundsätzliches Fachwissen um das Thema Videokalibrierung voraus. Im Gegensatz zu Calman liefert LightSpace keine kompletten Workflows, sondern einen Werkzeugkasten, mit dem man sehr viel machen kann. Entsprechend ist auch das Lizenzsystem, das bestimmte Teile dieses Werkzeugkastens freischaltet, aufgebaut.
    Die wirkliche Stärke von LightSpace liegt in der Kompatibilität zu den Videoformaten und -geräten sowie den Algorithmen zur 3-D-LUT-Generierung und der Bearbeitung von LUTs, die in den letzten Jahren immer weiter verfeinert wurden. Solche LUTs wurden im Videoproduktionsbereich schon länger eingesetzt.
    Der Home-User (HTL) nutzt also nur einen winzigen Teil von LightSpace und sieht gar nicht die vielen unterstützten Geräte und über 100 Exportformate. Wer setzt daheim schon 4K-Monitore von FSI im Preisbereich von 40K-Euro ein. :big_smile:


    Der Nachteil von LightSpace ist einmal die etwas puristische Benutzerschnittstelle, die sich aber andererseits auf das Wesentliche beschränkt und zum Zweiten die etwas eigenwillige Darstellung der Ergebnisse, die nicht direkt vergleichbar mit Programmen wie Calman und HCFR ist. Wenn Steve der Meinung ist, die Farbtemperatur in Kelvin hat niemanden zu interessieren, dann ist das eben göttliches Gebot und hat in seinem Programm nichts zu suchen. Basta. ;)


    Zudem ist auch die Entwicklungsplattform von LightSpace inzwischen in die Jahre gekommen und teilweise deutlich veraltet. Dazu gehört z.B. die fehlende Vektorisierung der Grafiken. Auf einem 4-K-Display erreichen manche Fenster Briefmarkengröße. Daher wurde das neue Programm ColourSpace auch auf einer aktuellen Plattform ganz neu entwickelt.


    Absolut unschlagbar ist aber der Service, den Steve Shaw für seine Software liefert. Mit ihm zu streiten kommt zwar dem Versuch gleich "einer Kuh ins Horn zu petzen", aber bei berechtigten Anliegen oder guten Ideen ist er dann auch wieder schnell dabei. :sbier:


    Ich denke, insgesamt kommen gerade durch HDR/BT2020 harte Zeiten auf die Kalibrierer und Programme zu. Die "Wilde Westen Situation", die fehlenden Normierungen hinterlassen haben, führt bei Geräte, die deutlich die Grenzen von HDR/BT2020 unterschreiten, zu geschmacksorientierten Einstellungen.
    Gleichzeitig bekommen die Displays selbst immer mehr "Eigenpower" hinsichtlich Bildgestaltung.
    Da gibt es also kein klares "Soll" mehr, das zu erreichen ist. Was Patrick, Jim und Chris beim Radiance machen ist doch auch von Bastler für Bastler.
    Vielleicht ist das auch ein Grund, warum z. B. die Weiterentwicklung von HCFR seit 1,5 Jahren nicht weitergeht - ich lasse mal die Anpassung an die neue Argyll-Library durch bberu außen vor. Bei Calman wird die Enthusiast-Version gar nicht mehr angeboten. Bin gespannt wie das in zwei Jahren mit den Kalibrierprogrammen aussieht.


    Nein, ohne Zweifel ist LightSpace eines der leistungsfähigsten Programme auf dem Gebiet und ich finden es sehr toll, nur bietet es gerade in der LUT-Generierung so viele Optionen, dass die Eruierung des optimalen Ergebnisses schon mal etwas länger dauern kann. Ich selbst habe eine Pro-Version.

    Hi,
    meine Bastelfreude mit LightSpace hat etwas nachgelassen und leider fehlen Steve`s Anleitungen eine vernünftige Systematik, die erkennen lässt, ob ein Thema beendet ist, eine weitere Alternative beginnt oder noch zusätzlich etwas gemacht werden muss. Oft gibt es in LightSpace mehrere Wege und Steve tut sich schwer einfach mal eine Step for Step-Anleitung zu geben, obwohl es schon etwas besser geworden ist.
    Die SubColourSpace-Sache ist eine erste Alternative.
    Ich meine der Abschnitt "Gamma Too" gehört mehr zu den eigenen Patchlisten als zweite Alternative. Er beschreibt, dass man einen eigenen ColourSpace hinsichtlich der Gamma auch "neutralisieren" kann, in dem man Gamma = 1 setzt. Dies hat dann Einfluss auf die Helligkeitsverteilung der Patches, wenn man den eigenen ColourSpace nur zum Zwecke der Generierung einer LUT, mit deren Hilfe (=aktive LUT bei Charakterisierung) man einen CSV-Export für eine Patchliste macht, nutzen will. Oh je - was für ein Satz :sbier:

    Zum großen Kummer vieler Heimkinofreunde hat die Firma Portrait Displays nach Übernahme von Spectracal den Vertrieb der Calman-Version Enthusiast im März 2019 eingestellt. Man kann diese Version also seit März diesen Jahres gar nicht mehr kaufen. :-(
    Für bestehende Lizenzverträge dieser Version wurde der Wartungszeitraum gegen eine Gebühr bis September 2020 verlängert, danach ist endgültig Schluss mit Updates. Bestehende Lizenzen bleiben weiter gültig - das Programm läuft also - nur gibt es keine Updates mehr. Daher steht die Version 2019 R2 noch zum Download bereit, aber ohne Lizenz kann man damit so gut wie nichts machen. :cray:
    Es gibt nur noch die teuren Profiversionen oder aber die deutlich günstigeren Home-Versionen, die sich aber jeweils auf eine bestimmte TV-Modellserie beziehen und nur ein Jahr lang gepflegt werden.
    Man kann also eine Version für Sony-TVs, eine für Panasonic und eine für LG erwerben. Wenn man aber in 4 Jahren einen neuen TV kauft, muss man eine neue Lizenz kaufen, da das neue Gerät natürlich noch nicht unterstützt wird oder von einem anderen Hersteller stammt. Für Projektoren gibt es derzeit keine Home-Version, aber man kann vermutlich die Basismessungen auch mit einer TV-Version machen. Da kenne ich mich da aber nicht mit aus.
    Bei diesen TV-Versionen geht es darum, dass Calman die TVs im Kalibrierprozess interaktiv steuern kann, den Prozess also zumindest teilweise automatisiert.


    Daher sind viele Calman-Entusiast-User auf das Programm LightSpace HTL der Firma Light Illusion gewechselt. Dieses unterstützt die gängigen Sensoren und Patterngeneratoren , 3-D-LUT-Boxen sowie einige TVs. Zum Kennenlernen kann man die Version LightSpace ZRO kostenlos installieren und mit allen Sensoren, die es so auf dem Markt gibt, testen.
    Das etwas ältliche/puristische LightSpace wird in Kürze durch das moderne ColourSpace abgelöst.
    Wer derzeit eine LightSpace-Lizenz erwirbt, bekommt eine entsprechende Lizenz für das neue Programm ColourSpace kostenlos. ;)


    Auch Chromapure ist ein gutes Produkt - das kenne ich aber nicht aus der eigenen Praxis.
    Eine Alternative wäre auf jeden Fall auch die Freeware HCFR. Zum "Reinschnuppern" in die Messtechnik ideal.
    Für Monitore kann ich auch noch DisplayCal, das auf Argyll CMS basiert, empfehlen.


    Ein weitreichendes Thema, das einen Post sprengen würde. :big_smile:

    Was mich wundert ist die Einstellung "wide Gammut LED" für alle Backlight-Typen. Bei meinen CCFL-Monitor bringt das deutlich schlechtere Ergebnisse als "General".
    Wie schon bei meinem kleinen Beitrag zum Spyder X erwähnt, ist es für Farbmessung etwas besser geeignet als das Spyder 5, erreicht in meinem Setup aber nicht ganz die Qualität des EODIS3.
    Wenn ich mit meinem Monitor eine Messung "Primaries und Sekundaries" mit HCFR mache, dann erhalte ich folgende durchschnittliche Delta E - Wert (CIE94):
    Xrite I1 Pro2 (Spektro): 2,24
    Xrite EODIS3: 2,10
    Datacolor Spyder X: 3,20
    Da liegt das EODIS3 näher am Spektro als das Spyder X.


    Bei der Graustufenmessung ist es noch deutlicher, Delta E - Wert (CIE94):
    Xrite I1 Pro2 (Spektro): 1,08
    Xrite EODIS3: 2,07
    Datacolor Spyder X: 3,97


    Dann noch Schwarz und Weiß:
    Xrite I1 Pro2 (Spektro): 0,121 Nit zu 93 Nit
    Xrite EODIS3: 0,126 Nit zu 95 Nit
    Datacolor Spyder X: 0,383 Nit zu 95 Nit
    Man sieht das Problem des Spyder X liegt nicht bei Weiß, sondern bei Schwarz.
    Allerdings habe auch ich den Verdacht, dass DataColor das Spyder X auf unter 1000 Nit begrenzt hat. Mehr als 930 Nit zeigt es nicht an, bei mehr schaltet es irgendwann ab.

    ja, das sieht sehr gut aus. Du musst nur einfach "im Hinterkopf" behalten, dass der angegebene Schwarzwert (0,027 Nit) des Spyder X zu hoch und damit der berechnete ON/OFF-Kontrast von 1:3011 einfach Unsinn ist. Das hat aber auf die Gammakorrektur keinen negativen Einfluss, da sich diese immer auf IRE100 (Weiß) bezieht.
    Wenn Du in HCFR oben rechts in dem Feld für den Sensor auf den kleinen grünen Pfeil klickst, kannst Du die Durchschnittsbildung für Messungen im dunkleren Bereich aktivieren. Dann werden mehrere Messungen gemittelt und das Spyder X wird Dir den von mir genannten Schwarzwert von 0,014 Nit liefern, der aber immer noch viel zu hoch für Deinen Projektor ist. Der dürfte eher < 0,007 Nit liegen.

    Hi M-K,
    beim Spyder X muss man darauf achten, dass da zwei Sensoren eingebaut sind und dass man nicht versehentlich den "Ambientlight-Sensor" im Deckel des Gerätes aktiviert hat - ist aber eher unwahrscheinlich, da Default = "Display" ist. Bei den oben gezeigten ersten beiden HCFR-Bildern habe ich zumindest den "Anfangsverdacht", da bei 0 IRE die Werte x=0,3333, y = 0,3333 und Y = 0 (Nit) angezeigt werden. Das ist typisch, wenn der Ambientlight-Sensor aktiv ist und man ihn abdeckt. Bis 100 Nits Graustufen zu messen ist für den kleinen Kerl kein Problem.
    Bei Deinem dritten HCFR-Bild wird dann bei IRE 0 der bekannte minimale Schwarzwert des Hauptsensors des Spyder X mit 0,014 Nit angezeigt.
    Denn egal ob nun mit LightSpace (Windows-Treiber) oder HCFR (Argyll-Treiber) - mir ist es bisher nicht gelungen, einen Wert unterhalb von 0,014 Nits zu messen.
    Stelle den Sensor in HCFR doch mal bewusst auf "General" und "Display", setzte den Deckel auf das Spyder X und mache dann eine Einzelmessung.


    Für das seltsame Verhalten von AutoCal habe ich keine Erklärung, es sei denn, da besteht ein Zusammenhang, weil der Spyder sich die letzte Einstellung merkt oder irgendwie nicht richtig zurückgesetzt wird. :unsure:


    Inzwischen habe ich kurz eine Graustufenmessung mit dem Spyder X und dem VW760ES gemacht. Das Ergebnis sah deutlich besser aus, als bei meinem Monitor, auch wenn unter 0,5 Nit gewürfelt wird. Ich habe das Gefühl, dass das Spyder X mit den alten CCFL-Monitoren nicht mehr so recht klar kommt und mehr auf die LED-Hintergrundbeleuchtung ausgelegt ist. ;)
    PF

    Wenn Du für HCFR die Pattern extern zuspielst, wird die Umstellung Video-/PC-Level (unter "Generator") nicht angeboten, da sie dann von HCFR nicht berücksichtigt werden muss.
    In dem Fall müssen Patternquelle und Projektor für identische Videolevel sorgen. Es ist also wichtig, dass der Blu-ray-Player nicht auf RGB-Ausgabe und der Projektor auf YCbCr steht. Meist stehen beide aber doch auf "Auto", was Video-Level bedeutet.
    Welche Schwarzwerte werden denn von HCFR gemessen? Lege doch ggf. mal die HCFR-Messungen auf eine Cloud - würde ich mir gerne ansehen.
    Eine Abweichung von 0,2 bei der Gamma bei mehreren Messungen bei gleicher Sensoraufstellung und Einstellung des Projektors deutet auf einen Fehler im Mess-Setup hin.
    Welche Einstellungen wurden in der "Argyl II Meter Property Page" gemacht. Dort gibt es u. a. für die Option "Calibrate meter" zur Justage des Schwarzwertes.
    Dazu muss zunächst die Schutzkappe des Spyder X wieder auf den Sensor gesetzt werden, damit das Objektiv abgedeckt wird.
    Der Standard-MS-Treiber für das Spyder X hat diese Option gar nicht. Alles irgendwie etwas seltsam. :unsure:


    JVC-AutoCal kann ich nicht testen, da kein JVC-Projektor vorhanden.
    Vielleicht sollten sich da mal einige JVCler zusammentun und bei einem N-Gerät den Spyder X gegen Spyder 5 und I1Pro2 testen.
    Auf jeden Fall war es unter den Umständen richtig, zunächst nur zu messen und nicht zu speichern.


    Ach, wie ich es hasse bei drei Messungen vier verschiedene Ergebnisse zu bekommen. :hell_boy:
    Gruß
    PF

    Hi,
    ich rate auch dringend davon ab, mit dem Spyder X trotzdem eine Messung im Lichtstrom zu versuchen. Ich habe mal meine Schreibtischlampe mit alter 60Watt Glühbirne (matt) in ca. 0,5m Abstand gemessen. Da zeigt das Klein bis zu 6500 Nits und das Spyder X hört bei 930 Nits auf, egal was kommt. Da scheint wohl die Obergrenze zu sein. Graham hat auch so etwas in der Richtung geschrieben. Wenn man also den Projektor zum Messen näher an die Leinwand stellt (um mehr Licht im dunklen Bereich zu haben), sollte man m. E. darauf achten, dass bei Weiß maximal so 700-800 Nit gemessen werden. Das habe ich aber nicht getestet, weil ich kein Display mit dieser Leistung habe. :unsure:
    Gruß
    PF

    Hi,
    ich würde raten, mit dem Spyder X und dem N7 erst einmal einige Messungen mit HCFR2019 zu machen und sich die Ergebnisse anzusehen. Mit einem Spyder X und AutoCal an einen N7 zu gehen bereitet mir Bauchschmerzen. Auf jeden Fall die INIT-Datei dreimal sichern.
    Wenn es ganz schlimm aussieht mit dem Spyder X, sende/leihe ich Dir einen Spyder 5, der OK ist und dann kann man zumindest die Gamma korrigieren und die Anleitung von Herrn Hess passt.
    Gruß
    PF