Beiträge von Wisl

    Analyse Frequenzverläufe Support-LS


    Mit ART kann man für jeden Lautsprecher zusätzliche Lautsprecher / SW als Unterstützung für einen vorgegebenen Frequenzbereich definieren. Dabei werden diese nicht nur als aktiver Absorber genutzt, sondern helfen sich gegenseitig um die geforderte SPL zu erfüllen. Somit wird die Last über mehrere LS verteilt. Ich glaube man sollte sich von der reinen Modellvorstellung „Active Noise Cancelling“ oder „aktive Absorption“ lösen – bei ART können sich alle LS gegenseitig unterstützen.



    Im Folgenden habe ich alle Frequenzanteile der Supportlautsprecher einzeln gemessen. Alle Lautsprecher unterstützen den Center.



    Hier sieht man einen Vergleich zwischen dem Summensignal aller Quellen welches sich für den Centerkanal ergibt mit dem Anteil der rein vom Center kommt.

    Hier sieht man, dass der Center-LS nicht die volle SPL liefern muss.


    Hier die Anteile aller Supportlautsprecher die den Center-LS unterstützen um das Summensignal zu erzeugen




    Variation Anzahl SW-Quellen


    Da ich ein 8-fach SBA nutze habe ich mich gefragt ob es besser ist das SBA als „einzelne“ Quelle zu nutzen oder alle SW als individuelle Quellen in ART zu nutzen.

    Die Messergebnisse wurden nicht besser somit verwende ich das SBA weiterhin als einzelne Quelle.



    Option Infrabass


    ART nutzt standardmäßig einen steilen Hochpassfilter bei 20 Hz um die LS zu schützen. Man kann den Filter bypassen.





    Der Infrabassbereich wird nicht phasenkorrigiert und somit entsteht eine Überhöhung im Übernahmebereich zwischen Infrabass und ART.
    Diese Überhöhung habe ich im Nachgang per EQ in der Storm korrigiert – nicht über die Targetcurve in Dirac.


    ===> Empfehlung: Wenn man den Bereich unterhalb 20 Hz nutzen möchte und den Bypass aktiviert, dann sollte man dazu eine Messung machen um
    die Überhöhung zu bestimmen und zu korrigieren. Ansonsten wird der Bass eventuell als zu "fett" empfunden und nutzt die Option nicht


    In den ersten Messungen war der Hochpassfilter aktiv. Das ist vermutlich der Grund warum im Wasserfalldiagramm die Nachhallzeit mit ART bei 20 Hz höher war im Vergleich zu BC. Hier der Vergleich mit dem Bypass des Hochpassfilters für den Center am MLP.


    BC:


    ART:



    Für mein Setup werde ich natürlich den Infrabassbereich nutzen :big_smile:

    Die Messungen sehen wirklich sehr gut aus.

    Wie ist denn der Hörunterschied?

    Mein NP5 ist gerade in Reparatur so dass ich mir noch keine Filme im Vergleich anschauen konnte. Deswegen nutze ich die Zeit um mich intensiver
    mit ART messtechnisch zu beschäftigen und mich durch die Einstellmöglichkeiten durchzuarbeiten. Im Stereobetrieb war der klangliche Mehrgewinn subtil.
    Man muss aber auch berücksichtigen, dass die Absprungbasis am Haupthörplatz ja auch schon ganz gut ist.

    Hier ein direkter Vergleich zwischen Bass Control und ART:


    Setup:

    • LCR + SR: Neumann KH420
    • Backsurround: Neumann KH310
    • TOP: Neumann KH120
    • SW: 8-fach SBA Beckersounds
    • Dämmung: Offene Front Bafflewall – 60 cm


    Vorgehen für Vergleichsmessungen:

    • Installation Stormaudio FW 4.50, Löschen der alten Einstellungen und Erstellung Setup „from scratch“
    • Dirac Live 3.6.5 Messung mit 9 Messpunkten – dient als gemeinsame Basis für BC und ART
    • Erstellung jeweils 1 Setup für ART und BC mit den identischen Targetcurves
    • Bass Control: Übernahmefrequenz 100 Hz
    • Alle Messungen wurden direkt hintereinander durchgeführt
    • Alle Vergleichsmessungen wurden bei den exakt gleichen Mikrofonpositionen durchgeführt
      Dirac habe ich nur bis 300 Hz korrigieren lassen.
    • ART: Supportfrequenzen/LS: LCR+SR = 30 -150 Hz, TOP, Back-SR=50-150 Hz, SW = 20 -120 HZ


    Vergleich des Frequenzganges vom Center am MLP (main listening position)



    Bei knapp 64 Hz gibt es bei mir im Raum eine Längsmode die mit BC ganz gut kompensiert wird. Mit ART ist diese nicht mehr zu erkennen.
    ART folgt nahezu perfekt der vorgegeben Targetcurve. Mit beiden Verfahren wurde die erste Längsmode (Überhöhung +14 db) am Hörplatz komplett kompensiert. Messtechnisch ist ART etwas besser, aber ist wahrscheinlich nicht mit normalen content hörbar
    .



    Vergleich der Frequenzgänge aller Lautsprecher am MLP



    Mit Bass Control (BC) fangen ab 70 Hz die Frequenzgänge an zu streuen.
    Man kann diesen Bereich natürlich noch weiter optimieren – Anpassung Übernahmefrequenz, EQ …




    Mit ART wird für alle LS am MLP die vorgegeben Targetcurve erfüllt. Keine weitere Optimierung erforderlich.





    Vergleich der Center-Frequenzgänge am Hauptsitzplatz (MLP) und dem rechten Sitzplatz (RLP)



    Um noch besser den Einfluss der Hörposition zu bewerten, wurde an beiden Sitzplätzen das Messmikrofon nochmal um ca. 30 cm nach vorne/hinten relativ zur regulären Hörposition verschoben.



    Mit Basscontrol ist die Ortsabhängigkeit extrem stark. Insbesondere in Längsrichtung ist die Abhängigkeit am stärksten. Da meine Rückwand nicht ausreichend bedämpft ist, wirkt das SBA nicht optimal bzw. die Längsmoden bekommen ich nicht in den Griff. Mit nur einer Sitzreihe bzw. definierter Hörposition in Längsrichtung ist es auch nicht so relevant.




    Mit ART ist das wesentlich besser. Lediglich an der Messmikrofonposition 30 cm hinter dem rechten Sitzplatz ist eine leichte Senke zu erkennen. Modale Effekte sind nicht zu erkennen. Das ist jetzt wirklich ein deutlicher Mehrwert gegenüber Basscontrol.






    Wasserfalldiagramm / RT60 / Group Delay– Center am MLP


    Aufgrund meiner Frontbafflewall (60 + 15 cm tief, 5.6 m breit) habe ich bereits eine geringe Nachhallzeit. Trotzdem schafft ART es diese noch weiter zu verringern




    Basscontrol:



    ART:




    RT60:




    GD:


    Schaut ja sehr gut aus aber ungefiltert (ohne EQ) und ohne SUB bis unter 20Hz?

    Hast du so eine gute Dämmung/Dämpfung im Kino dass du fast keine Raummode hast?


    lg

    Ich meinte mit ungefiltert ohne Glättung.

    Der Center wird zwischen 50- 150 Hz durch die beiden Front sowie beiden Surroundlautsprecher unterstützt. Zwischen 20 und 150 Hz hilft auch das SBA. Dadurch werden die Moden bekämpft. Das wirklich coole ist man muss keine klassischen Crossover mehr definieren.

    Da mein NP5 gerade repariert wird, habe ich gedacht, dass ich mich mal mit DIRAC ART auseinandersetze. Hab‘s mir heute gekauft und hier die ersten Ergebnisse – kurz und knapp. Das ist jetzt noch kein systematischer Vergleich, sondern nur ein schneller Test ob es prinzipiell so tut wie beworben.



    LS Setup:

    • LCR + SR: Neumann KH420
    • Backsurround: Neumann KH310
    • TOP: Neumann KH120
    • SW: 8-fach SBA Beckersounds B800
    • Dämmung: Offene Front Bafflewall – 60 cm


    Dirac ART Setup:

    • Übernahme default settings
    • Supportfrequenzen: LS = 50 -150 Hz und SW = 20 -150 HZ
    • Supportlautsprecher: FL, FR, SL, SR und SW
      Center, Back-SR und TOPs wurden erstmal nicht verwendet


    Erwartungshaltung an DIRAC ART:

    • Weitere Verkürzung meiner Nachhallzeit im Bassbereich
    • Behebung Frequenzloch bei 60 HZ
    • Glatter Frequenzgang bis 150 HZ und keine Probleme im typischen Crossoverbereich SW-LS
    • Geringere Sitz-zu-Sitz Streuung im Frequenzbereich < 150 HZ

    Hier die ungefilterten Frequenzgänge vom Center für 9 verschiedene Messpunkte. 3 Sitzplätze mit jeweils 3 Messpunkt in Längsrichtung. Da meine Rückwand nur teilweise bedämpft ist, hatte ich die stärkste Abhängigkeit in Längsrichtung



    Hier ein Vergleich der RT60 Zeiten – Dirac BC vs Dirac ART. Leider ist das kein direkter Vergleich, sondern ein Vergleich mit einer alten Messung die ich noch gefunden haben. Für einen ersten Eindruck sollte es reichen.




    Ich bin mit den ersten Ergebnissen soweit zufrieden. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass ich gerade mal 1-2h investiert habe

    Hier noch ein paar Detailfotos vom Kino:


    Das Projektionsglas habe ich mit den Klemmleisten fixiert und einen Rahmen mit den Resten vom Akustikstoff gebaut:




    Den Schacht, die Seitenelemente und den unteren Bereich der Abkastungen habe ich mit einen separaten grauen Stoff bezogen.

    Ziel war es das Kino etwas gemütlicher zu machen aber keine Kompromisse hinsichtlich Akustik- und Restlichtverhalten zu machen.








    In dem unteren Bereich vom rückseitigen Element habe ich ein Ikea Kallax Regal mit einer Rückwand eingebaut. Dort habe ich
    eine Netzwerkdose, Steckdose und Harmony Ladegerät integriert. Zusätzlich habe ich dort noch ein HDMI Anschluss / Kabel, um spontan andere
    Geräte anschließen zu können oder für REW-Messungen mit dem Laptop.


    Hi Claus,


    vielen Dank.


    Richtig erkannt. Die Sessel (Detroit G3) habe ich bei Lars Mette bestellt. Ich bin mit diesen sehr zufrieden.

    Sind bequem und auch optisch sowie haptisch gefallen sie mir sehr gut. Fairerweise muss ich sagen, dass

    ich keine Erfahrungen mit anderen Kinosessel (fürs Heimkino) habe. Somit fehlen mir hier die Vergleichsmöglichkeiten.

    Ich könnte mir vorstellen, dass für größere Personen die Abstützung im Schulter / Nackenbereich zu gering ist.

    Mir war es aber wichtig, dass die Ohren frei sind, da die Backsurround relativ nah an der Hörposition sind.

    Für mich mit 180 cm passt es sehr gut.


    Bin auch ziemlich glücklich mit der Entscheidung Vorhänge zu nutzen. Ursprünglich wollte

    ich immer ein Kino habe mit bespannten Seitenelementen inkl. LED Beleuchtung haben. Vorhänge waren eigentlich nie mein Ding.

    Da ich aber möglichst schnell das Kino fertigstellen wollte und es noch eine zweite Tür zu einer Abstellstellkammer zu

    verstecken galt, waren die Vorhänge ideal.


    Gruß

    Dirk

    Nächste Woche schaffe ich leider nicht. Beim nächsten Mal bin ich sicher dabei.


    Nächstebreck - das ist ja quasi bei mir um die Ecke

    Hast du eine Fußbodenheizung, oder sind hinter den Gardinen Heizkörper?


    Leider habe ich keine Fußbodenheizung. Die Heizung ist hinter der Front-Bafflewall. Ich habe zwischen Bafflewall und Wand noch 10 - 15 cm Platz gelassen.

    Im Bereich des Heizkörpers sogar noch etwas mehr. Im Boden- und Deckenbereich ist die Bafflewall offen so das die Luft zirkulieren kann. Da das auch die einzige Außenwand ist, habe ich mir gedacht es ist besser, wenn ich die Wand im Winter beheizen kann. Also habe ich den Heizkörper nicht versetzt.
    Gesteuert wird die Heizung über ein "Smartes" Heizkörperventil. Hat im Winter eigentlich ganz gut funktioniert.

    @all: Vielen Dank für die Willkommensgrüße und das positive Feedback.



    Herzlich willkommen schönes Kino und interessante Beamer Halterung.

    Auf unseren Stammtisch wurdest du ja schon aufmerksam gemacht.

    Viel Spaß hier

    Grüße aus dem Sauerland

    Die Beamerhalterung habe ich bei grobi gekauft. Normalerweise wird diese ja an der Decke befestigt, aber ich musste mit dem Beamer maximal weit zurück, um
    die Leinwand in der Breite komplett auszuleuchten. Deswegen musste ich etwas improvisieren.
    Was wirklich cool ist ist der Schnellverschluss und dass man den Beamer über die Rändelschrauben einfach ausrichten kann.

    Vielen Dank.


    Mit der Optik hast Du recht. Ich habe die meisten Komponenten auch über takeoffmedia bestellt u.a. auch die Vorhänge.


    Ja, ich habe hinten zwei Türen. Das SBA funktioniert zwar nicht perfekt aber für meine Anforderungen mit nur einer Sitzreihe ist es in Ordnung. Wichtiger war mir eine geringe Varianz in der Breite und eine geringe Nachhallzeit im Bass. Am Ende musste ich nur die 1. Längsmode bei ca 32 Hz mit EQ runterregeln und habe eine schmalbandige Auslöschung bei ca. 64 Hz mit der ich ganz gut Leben kann.

    Hallo zusammen,


    ich bin Dirk, 46 Jahre alt und komme aus Wuppertal. Seit über 30 Jahren interessiere ich mich fürs Heimkino.
    Meine erste richtige Anlage war ein Stereosetup mit MB Quart Lautsprecher und einem Yamaha AX-750 Verstärker.
    Später habe ich den Verstärker um einen Yamaha DSP-E 492 erweitert. Das ist ein externer Surroundprozessor mit 3-Kanalendstufe.
    Damit habe ich mir meine erste Heimkinoanlage aufgebaut, ergänzt durch entsprechende Surroundlautsprecher und einem Subwoofer von Yamaha.

    Im Endeffekt habe ich als Jugendlicher mein ganzes Geld in meine Anlage gesteckt. Später hatte ich immer wieder mal kleinere 5.1 Anlagen
    hauptsächlich mit Nubert Lautsprecher. Highlight war der Nubert AW-1000 SW in meinem 14m2 Zimmer. Da gab es immer Ärger mit den Nachbarn.


    In den letzten Jahren habe ich mich dann auch intensiver mit der Raumakustik beschäftigt. Verschiedene Akustikelemente wurden ausprobiert und
    ich fing dann auch mit den ersten Messungen an. Der Ton war mir immer am wichtigsten und erst vor gut 5-6 Jahre hatte ich mir den ersten Projektor
    gekauft. Ungefähr zu dieser Zeit habe ich meine Anlage auf 3D-Sound (7.1.4) erweitert.


    Da ich immer zur Miete gewohnt habe, hatte ich schon immer den Wunsch nach einem eigenen Haus mit einem dedizierten Raum für ein Heimkino.
    Letztes Jahr konnte ich mir diesen Wunsch erfüllen. Im August sind wir dann in ein Reihenmittelhaus gezogen. Den Keller habe ich mir dann direkt
    geschnappt für mein erstes richtiges Heimkinoprojekt. Bevor wir eingezogen sind, hatte ich bereits die Planung in Sketch-Up erstellt. Des Weiteren musste
    ich mich erst um die wichtigen Renovierungsarbeiten im Haus kümmern, bevor ich mit dem Bau des Heimkinos beginnen konnten. Gestartet habe ich
    Mitte September und habe es noch vor Weihnachten fertiggestellt. Ich wollte unbedingt in den Weihnachtsferien das Kino nutzen können.


    In meinem Kino habe ich am Ende ein 7.1.2 Layout umgesetzt. Als Basskonzept nutze ich ein 8-fach SBA in Kombination mit einer 60cm tiefen offenen

    Front-Bafflewall, die mit Caruso-Isobond gefüllt ist. Die Rückwand konnte ich nicht komplett als Bafflewall ausführen aufgrund der Türen.
    Zusätzlich wurden die Erstreflektionen an Wänden und Decken durch entsprechende Absorber und Diffusoren behandelt.

    Den Raum nutze ich quer, da ich unbedingt die Anlage und Projektor in einem separaten Technikraum auslagern wollte.


    Gruß

    Dirk


    Hier die Details und Fotos:

    Raum: 5.6m x 4.9m x 2.3 m

    Bass: 8-fach SBA, Beckersounds B800, A-250 8-Kanalendstufe.

    Front Bafflewall: 60 cm tief, Caruso-Isobond WLG 045,

    LS-Layout: 7.1.2, LCR+SR: Neumann KH420, Back SR: Neumann KH310, TOP: Neumann KH120

    Projektor: JVC NP5

    Leinwand: Breite: 330 cm, 2.4:1, AT

    Vorstufe: Stormaudio MK1

    Belüftung: S&P TD-500/150-160 Rohrventilator