Alles anzeigenDie Sache ist die:
1.) Altersdurchschnitskurven sind ohne Aussage, denn die Streuung ist enorm. Es gibt auch 80 Jährige, die bis 6 kHz noch normal hören. Außerdem darf man den Altersdurchschnitt nicht als Normalkurve betrachten. Das Normalgehör entspricht dem jugendlichen Durchschnittshörvermögen.
2.) Das Gehirn gleicht den Hörverlust nicht aus, sondern es gewöhnt sich daran. Es findet eine Hörentwöhnung statt. Der Schwerhörige empfindet sein Gehör meist noch bei deutlichem Hörverlust als normal.
3.) Einen Ausgleich in der Trinnov kann man vornehmen. Aber dann wäre der Ausgleich nur für eine Person optimal, alle anderen würden sich wundern.
4.) Auch der Hörer, für den die Trinnov angepasst wurde, würde das akustische Ergebnis als befremdlich wahrnehmen - denn er hat sich wie oben beschrieben an seinen Hörverlust gewöhnt. Wenn man den Hörverlust ausgleicht, müßte sich der Betreffende auch erst langsam daran gewöhnen, dass auf einmal die oberen Frequenzen wieder stärker vorhanden sind. Dafür sollte man wenigstens 2-3 Stunden pro Tag korrigiert hören.
Zusammenfassung: Ein Ausgleich sollte tatsächlich besser in einem Hörgerät stattfinden - es sei denn, man verbringt den größten Teil des Tages im Kino, und zwar allein .
IdM
Danke für Deine ausführliche Antwort. Ich habe die zum Anlass genommen mal beim Hörakustiker einen kostenlosen Hörtest machen zu lassen. Wie erwartet keine Schwerhörigkeit, aber doch unterschwellige Defizite ab 4 kHz bis zu 20 dB. Ich habe mich jetzt darauf beschränkt, eine Teilkorrektur (bis 5dB) vorzunehmen, auch da die Werte für beide Ohren etwas unterschiedlich ausfallen und die Skala des Hörtests mit 5 dB Schritten etwas grob ist.
Die Kurve habe ich in einen eigenen Preset kopiert, damit kann ich sie auch nur aktivieren, wenn ich allein höre.